Dominanz oder Angst? Was kann ich tun?

  • Hallo ihr Lieben! Ich bin neu hier und war mir nicht genau sicher wo ich dieses Thema unterbringen sollte, also hoffe ich, dass es nicht schlimm ist, dass ich mal einen neuen Thread dafür eröffnet habe.
    Ich habe nun seit ca. einer Woche, was zugegebener Maßen nicht lang ist, einen 4 Monate alten Mischlingswelpen bei mir zu Hause. Leider weiß ich nur, dass er ein Mischling ist aber nicht, welche Rassen drin sind, da ich ihn vom Tierschutz habe und er aus Rumänien kommt.
    Seit Sonntag Mittag fing er dann an erst meinen Vater anzubellen und anzuknurren sobald dieser in mein Zimmer kam. Morgens konnte mein Vater ihn aber ohne Probleme noch streicheln, als der Kleine in seinem Körbchen lag. Mein Vater und ich haben es dann erstmal versucht mit Leckerchen. Sprich ihn anlocken das Leckerchen geben aber nicht anfassen, weil man den Hund ja nicht unter Druck setzten will oder gar erschrecken. Die Leckerchen werden auch angenommen, nur sehr vorsichtig und zum kauen zieht er sich dafür auch wieder zurück. Das haben wir dann mal eine Stunde so versucht, bis mein Vater das Zimmer dann wieder verlassen hat. Das Bellen und Knurren hörte während er im Zimmer war irgendwann auch auf, fing dann aber wieder an sobald mein Vater sich nur irgendwie bewegte. Auch jetzt wird gebellt und geknurrt sobald mein Vater das Zimmer nur betritt.
    Bei meinem Freund ist das ganze dann noch etwas schlimmer. Auch er betritt das Zimmer wird angebellt und angeknurrt. Wir versuchen das ganze dann immer mit einem "Nein" zu unterbinden, das klappt aber leider nicht immer. Dann haben wir es mal mit Leckerchen versucht, woraufhin er dann auch ankam aber sobald mein Freund den Kopf bewegt hat fing Akita wieder an zu bellen und zu knurren und sogar nach ihm zu schnappen, hatte sogar schon sein Hosenbein zwischen den Zähnen.
    Nach einer halben Stunde bis Stunde gibt er dann mal Ruhe, außer mein Freund bewegt sich wieder. Dann ist er sofort wieder dabei ihn anzuknurren und zu bellen und er steht nicht mal in seiner Nähe. Manchmal ist es dann aber auch so, dass der Hund nichts macht bis mein Freund direkt neben ihm steht, und auch dann erst nach ein paar Minuten fängt er plötzlich wieder mit knurren und bellen an obwohl mein Freund nichts gemacht hat.
    Da der Hund aus Rumänien kommt, wissen wir leider nicht, was ihm vorher zugestoßen ist, denn er ist sehr stark auf Hände fixiert, reagiert bei meinem Freund aber auch bei Kopfbewegungen sehr extrem.
    Uns wurde zuerst gesagt er solle dem Hund dann nein sagen, damit dieser merkt, dass er so nicht mit meinem Freund umgehen kann. Manchmal funktioniert es, und manchmal wird es dann schlimmer. Dabei guckt der Hund aber auch immer zu mir und wartet auf eine Reaktion von mir.
    Hier auch meine Frage!
    Was soll ich in dieser Situation machen? Sollte ich den Kleinen ignorieren und wegschauen oder sollte ich sein bellen mit einem "Nein" unterbinden? Oder gibt es noch etwas anderes was ich tun könnte, damit er auch überhaupt niemanden mehr anbellt? :/
    Und woran kann ich z.B. erkennen ob er das aus Angst oder der Dominanz wegen macht?

    Tut mir sehr leid wegen des Romans, aber er ist mein erst Hund und ich weiß nicht was ich am besten machen kann und hoffe deswegen hier auch auf Leute zu stoßen die mir gute Tipps geben könnten und vielleicht auch auf welche, die das gleiche Problem haben/hatten und berichten können wie es bei ihnen besser wurde!
    Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf antworten also vielen, vielen Dank schon mal im Voraus! :ops:
    Lg Nicole! =)

  • er ist 4 Monate alt und er soll schon wissen was "Nein" bedeutet? Woher soll er das denn kennen? Ich denk mal der Kleine denkt ihr sprecht chinesisch. Als fast Junghund und erst ne knappe Woche bei dir, ist einfach nur Geduld und Feingefühl gefragt.

    So wie ich das lese habt ihr ja fast Angst vor dem Krümel. Das ist ne schlechte Vorraussetzung um ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen das mitnichten hier schon bestehen kann.

  • Zitat

    [i][b]Hallo ihr Lieben!

    Hallo und willkommen :)


    Zitat

    Ich habe nun seit ca. einer Woche, was zugegebener Maßen nicht lang ist, einen 4 Monate alten Mischlingswelpen bei mir zu Hause. Leider weiß ich nur, dass er ein Mischling ist aber nicht, welche Rassen drin sind, da ich ihn vom Tierschutz habe und er aus Rumänien kommt.

    Ganz ehrlich, gib dem Kleinen Zeit. Ihr habt ihn erst eine Woche, wenn du von der Organisation keine weiteren Infos bekommen hast (wie kam er dort zum Tierschutz? Kennt man die Mutter etc.?), kannst du vermutlich davon ausgehen, dass der Kleine abgesehen von der neuen Situation, Angst vor Männern hat und durch sein Knurren/Bellen/schnappen zeigt, dass er sich unwohl fühlt. Mit Dominanz hat das nichts zu tun, davon verabschiede dich am Besten sofort. Such dazu mal ein bisschen im Forum, da gibt es einige Infos!

    Gibt ihm Zeit, sich an euch zu gewöhnen udn lasst ihn auf euch zukommen. Gar nicht betüddeln oder zu euch locken sondern wirklich den Hund kommen lassen, wenn er Vertrauen gefasst hat. Und auch den Männern sagen, dass sie ihn gar nicht beachten sollen. Wenn er auf euch zukommt, dann auch einfach nur schnuppern lassen und gut ist. Ich würde auch empfehlen, den Kleinen in seinem Körbchen gar nicht zu streicheln. So dass er weiß, dass ist sein Rückzugsort, da kann er sich sicher fühlen, da kommt niemand, und schon gar niemand, der ihm unheimlich ist.
    Außerdem würde ich mir einen Hundetrainer suchen, der sich das Ganze mal live bei euch anschauen kann und euch so auch Tips geben kann, wie ihr euch am besten verhaltet.

    Ganz viel Spaß beim Eingewöhnen mit dem Kleinen.

    EDIT: Und klar, das ist ein Baby! Kann doch auf so ein "Nein" wirklich gar nicht reagieren, weil er nicht weiß, was es bedeutet. Ihr braucht Geduld und Verständnis tonnenweise für den Kleinen, das kann sich noch so ein paar Wochen hinziehen, bis er weiß, dass er von euch nichts zu befürchten hat.

  • Entschuldige, wenn ich das mal so ehrlich schreibe.
    Aber ich verstehe nicht, warum man völlig unerfahrenen Leuten einen Welpen aus Rumänien vermittelt. Der Welpe ist wahrscheinlich auf nichts geprägt. Entweder ist er auf der Straße aufgewachsen oder in einem Tierlager.

    Das soll kein Vorwurf an Dich sein.
    Ich frage mich nur gerade, wie Du die ganze Prägung und alles hinbekommen willst.

    Du musst erstmal daran denken, dass Hunde in Rumänien von Menschen meistens verjagt werden und nicht sehr positiv auf den Menschen geprägt sind.
    Darum musst Du dem Hund viel Sicherheit geben und Vertrauen aufbauen.

    Zitat


    Was soll ich in dieser Situation machen? Sollte ich den Kleinen ignorieren und wegschauen oder sollte ich sein bellen mit einem "Nein" unterbinden? Oder gibt es noch etwas anderes was ich tun könnte, damit er auch überhaupt niemanden mehr anbellt? :/

    Du solltest den Hund weder ignorieren, auch nicht wegschauen und das "nein" kannst Du Dir auch sparen.

    Ich würde nicht so viele Leute ins Zimmer lassen, den Hund erstmal ankommen lassen.
    Man kann einen ängstlichen Hund durch Körperkontakt beruhigen und auch durch die Stimme.

    Zitat

    Und woran kann ich z.B. erkennen ob er das aus Angst oder der Dominanz wegen macht?

    Überlege mal selbst. Der Hund ist wahrscheinlich nicht auf den Menschen geprägt, wurde aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen, kennt weder Deine Sprache, noch Dein Zuhause. Er ist 4 Monate jung.

    Glaubst Du im Ernst, das könnte Dominanz sein?

  • Du hast ihn seit Ende letzer Woche, und das Verhalten zeigt sich seit Sonntag...
    Das Tierchen ist vermutlich komplett überfordert mit allem.

    Kommt er direkt aus einem Tierheim in Rumänien?
    Oder war er schon auf einer Pflegestelle?
    Was macht er in anderen Bereichen des Hauses
    Wie verhält er sich draußen?

  • Danke schon mal für die vielen Antworten!

    Ich muss dazu sagen mir gegenüber reagiert der Hund nicht so. Bei mir ist er ruhig und lässt sich auch anfassen. Das "Nein" versteht er teilweise schon und mir ist auch klar, dass er das noch nicht wirklich kennt, aber lernen, wenn er z.B. auch etwas anknabbert was er nicht soll, muss er es ja trotzdem.
    Der Hund war dort erstmal in einer Art Tierheim, leider noch bei keiner Pflegestelle.
    Das Muttertier ist leider nicht bekannt, da man den kleinen Knirps ohne Mutti gefunden hat.
    In anderen Bereichen des Hauses ist er eher still und schnüffelt alles ab, wie es bei ungewohnten Stellen ja auch normal ist. Draußen geht er sogar ganz friedlich neben meinem Freund her, was aber auch daran liegen könnte, dass er vor allem anderen was draußen ist, sprich Autos Fahrräder etc mehr Angst hat als vor ihm.
    Ich habe mir auch schon eher gedacht, dass es Angst wäre, weil er sich anfangs ja auch immer hinter mir versteckt hat, was er mittlerweile aber auch schon nicht mehr macht. Sondern steht wirklich direkt vor meinem Freund, weswegen ich mir einfach nicht mehr ganz so sicher war, und lieber nochmal nachfragen wollte bevor ich das komplett falsch deute.
    Das mit im Körbchen nicht streicheln werde ich absofort beachten vielen Dank für diesen Tipp!
    Und auch den Rest, damit, dass die Männer ihn nicht beachten sollen werde ich weiter geben.

    Wegen der Angst vor dem Kleinen.
    Wir haben keine Angst vor ihm, wir sind uns halt nur unsicher, weil mein Freund in gewissen Situationen ja wirklich nichts gemacht hat oder in seiner Nähe war, sondern am anderen Ende des Raumes und sich nur kurz bewegt hat.

    Ich schreibe diesen Beitrag auch nicht, weil ich nicht denke, dass sich das nicht besser kann oder sonstiges, also auch das bitte nicht falsch verstehen.
    Ich würde es gerne einfach nur richtig machen und nicht aus Angst dann etwas falsch zu machen dann wirklich was falsch machen, weswegen ich halt auf Nummer sicher gehe und nachfrage.

  • Zitat

    Ich muss dazu sagen mir gegenüber reagiert der Hund nicht so.

    Dann hat er immerhin schon mit Frauen positive Erfahrungen gesammelt.

    Zitat

    Draußen geht er sogar ganz friedlich neben meinem Freund her, was aber auch daran liegen könnte, dass er vor allem anderen was draußen ist, sprich Autos Fahrräder etc mehr Angst hat als vor ihm.

    Bitte überfordert den jungen Hund nicht. Er muss natürlich jetzt auch an die Umwelt herangeführt werden, aber immer nur kurze Einheiten.
    Solange er Angst hat, lernt er nicht, dann ist er blockiert. Alles haltet zu allem, was ihm unheimlich ist, einen Abstand. Dann kann er in Ruhe schauen.

  • Ich geh auch immer nur einen kleinen Weg an der Straße vorbei, damit es nicht zu viel für ihn wird. Mitlerweile geht er aber schon richtig gut an der Leine mit, vorher musste ich ihn zu einer Wiese tragen, weil er nicht mitkommen wollte.
    Wir haben zum Glück einen schönen Wald praktisch direkt vor der Türe, wo nicht so viel los ist und er sich in Ruhe an Geräusche gewöhnen kann.

  • Hallo,

    also vorneweg: Schön, dass du einem Hund aus dem Tierschutz ein zuhause geschenkt hast und toll, dass du dich informierst!

    Zur Sache:
    Bitte hört sofort mit dem Versuch auf, das Knurren und Bellen zu unterbingen. Der Hund drück damit ein Unwohlsein aus. Um zu erreichen, dass er aufhört, müsst ihr an der Ursache arbeiten. Einem Kind das weint, weil es Bauchweh hat, würdest du ja auch nicht abverlangen das weinen zu unterlassen, oder?
    So versuche dem Kleinen Sicherheit zu geben und das Erlebnis, dass Männer (dein Freund und dein Vater) auch oke und evtl super sind. Der Ansatz mit den Leckerchen ist auch nicht blöde. Beginne aber doch langsamer, erwarte nicht, dass er es aus der Hand nimmt. Evtl kann dein Vater das Leckerchen einen Meter vor sich, Richung Hund werfen. Gewöhnen ihn langsam an die furchteinflösenden Menschen. Lasse ihn langsam auf sie zu kommen und erwarte nicht, dass er lange mit ihnen im Zimmer sein "muss". Wenn er zu dir schaut, versuche Sicherheit auszustrahlen, damit der Hund von dir das Gefühl bekommt, dass alles oke ist und er sich nicht fürchten muss.
    Habe Geduld und gib ihm Zeit, lass ihn sich einleben und zwinge ihn zu nichts. Du kannst ihm auch einen Rückzugsort (z.B. eine Box) besorgen, in der ihn niemand stören darf und der sich dein Freund und Vater auch nicht nähern.
    Außerdem kann ich dir das Buch "der ängstliche Hund" von Nicole Wilde empfehlen oder du kannst auch zu Hudneschule gehen. Dort kannst du viel über Mimik und Gestik sowie Hund(lern)verhalten erfahren.

    Viel Glück euch!

  • Ich sehe das wie die anderen hier. Lasst den Kleinen erstmal richtig bei euch ankommen. Natürlich muss er auch "Nein" oder andere Kommandos lernen, aber ein Hund aus Rumänien, der ganz anders (oder gar nicht richtig) sozialisiert ist, ist einfach was anderes, als einen Welpen vom Züchter zu nehmen, wo alles andere rundherum gepasst hat und er einige für uns alltägliche Dinge schon kennt. :)

    Gebt dem Kleinen Zeit und seid für ihr da, wenn er es braucht (Stichwort Bindung). Dass ihr erstmal unsicher seid, ist wohl ganz natürlich. Wäre ich sicher auch an eurer Stelle. Aber es ist ganz wichtig, dass er vor allem erstmal positive Dinge mit euch Menschen verknüpft. Das heißt, ihm nicht zu viel zuzumuten und andersherum solltet ihr ihn aber natürlich auch vorsichtig an alltägliche Dinge (Verkehrslärm z.B.) heranführen. Ich denke, ihr macht das auch schon ganz richtig, wenn ihr ihn z.B. auch langsam an die Leine herangeführt habt und ihn manchmal tragt.

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