Hundekenner gefragt: Zu welchem Hund passen wir?
-
-
Hallo zusammen!
Kurze Vorstellung: Ich lebe mit meinem Freund und unseren zwei Katern zusammen, Mitte des Jahres ziehen wir in eine Doppelhaushälfte an den Stadtrand (mit Garten). Ich nerve schon seit Jahren mit meinem Hundewunsch und spiele jetzt mit dem konkreten Gedanken.
Der Plan ist, dass der Hund mit mir zur Arbeit kommt, etwas alleinbleiben können wäre natürlich auch wichtig. Ich arbeite im therapeutischen Bereich mit Kindern und würde mit unserem zukünftigen Hund gerne eine Therapiehundausbildung machen. An sich würden wir gerne einem älteren Hund eine Chance geben, allerdings dürfte er wegen der eventuellen Ausbildung und der Gewöhnung an Kinder nicht über 2 Jahren sein. Prinzipiell soll es ein Hund aus dem Tierschutz sein - kein Hund vom Züchter.
Wir haben zwei Rassekatzen, die seeeehr agil und hundeähnlich sind und ziemlich ausgelastet werden müssen (laufen nicht so nebenher). Den Nachbarshund finden sie hochspannend, allerdings bräuchte es sicher seine Zeit, bis sie sich an einen Hund gewöhnen. Sie haben Hausrecht - ein Hund, der sie jagt, ginge gar nicht.Wir sind eher gemütliche Menschen, ich gehe allerdings regelmäßig Joggen und wir fahren Rad. Ein Begleiter hierfür wäre toll. Ein hyperaktiver Hund, der ständig kläfft - puhh, dass wäre wahrscheinlich eher nichts (wir haben ja schon die hyperaktiven Katzen ;))!). Wichtig wäre mir ein ausgeglichenes Wesen - persönlich fasziniert sind wir von den Galgos. Allerdings mache ich mir viel Gedanken über den Jagdtrieb, der ja auch bei einem Welpen trotz Gewöhnung irgendwann durchkommen könnte - und meine Katzen dann in Gefahr wären? Man liest so widersprüchliches darüber...An sich habe ich mich mit seinen Charaktereigenschaften schon ausgiebeig auseinandergesetzt.
Ich wäre dankbar für eure Einschätzung, wenn ihr meine Zeilen so lest.
Liebe Grüße,
Canelle
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Willkommen im Forum :)
Mein erster Gedanke wäre jetzt ein Golden Retriver gewesen :)
Galgos haben normalerweise einen sehr starken Jadtrieb, d.h. es wäre gut möglich dass ein Galgo niemals ohne Leine laufen kann.
Bellen hört man einen Galgo fast nie!
Galgos sind prinzipiell Kurzstreckensprinter, d.h. zum Joggen ist es kein Problem einen Galgo mitzunehmen (wenn man sich darauf einstellen kann dass das vielleicht nur mit Leine geht), auch ab und an gemütliches Radfahren sehe ich nicht als Problem.
Ansonsten sind die Galgos die ich kenne sehr sozial, Menschenbezogen und haben eine sanfte und zurückhaltende Art. Die Galgos die ich kenne kommen mit Kindern sehr gut zurecht.
Ich kenne viele Galgos die mit Katzen zusammenleben und das problemlos, was aber nicht heißt dass die Fremden Nachbarskatzen nicht gejagt werden würden.
Im Tierschutz finden sich sehr viele Galgos in jedem Alter und in jeder Farbe. Wichtig wäre, bei deiner Planung mit Therapiehund, mir hier eine Orga auszusuchen die mit Pflegestellen in Deutschland arbeiten. Hier kann der Hund besucht werden, er lebt meist mit Hunden, Katzen und Kindern zusammen und man bekommt so eine gute Einschätzung.
Kann man jeden Hund zum Therapiehund machen?
Und was genau wäre dann die Arbeit des Hundes? -
Ich arbeite ebenfalls therapeutisch mit Kindern und habe da immer sehr gute Erfahrungen mit allen jagdhundeartigen Hunden gemacht, die einfach in der Regel sehr menschenfreundlich sind.
Das "Problem" mit der Auslastung habe ich so gelöst, dass ich mir ältere Exemplar aussuche. Für eine Ausbidlung ist das dann natürlich nicht so günstig, da sollte es schon ein jüngerer Hund sein.
Galgos sind bestimmt geeignet, aber sie haben natürlich wie alle Hunde auch andere Facetten, die zu einem passen sollten.Wie stellst du dir das vor - soll der Hund wirklich jeden Tag mitkommen? Und soll er wirklich eine Funktion haben, oder nur "da sein" und Ruhe ausstrahlen?
Wenn ich das vor hätte, was du vorhast, würde ich nach einem "Spinone Italiano" suchen - oder einem Mix mit ähnlichem Wesen.
Ich kenne auch einen English Setter aus dem Tierschutz, der ein hervorragender Schulhund geworden ist (google mal "Pax, der Schulhund"). Ich selbst habe zwei Griffons, die ich gerne mal mit zur Arbeit nehme, beide sind sehr lieb und sanft. Davor hatte ich einen English Setter, einen Münsterländermix und einen Spinone-Mix, allesamt aus dem Tierschutz und alle für diese Arbeit geeignet.
Allen voran der Spinone - das sind die allergrößten Kinderfreunde und Ruhe-Ausstrahler der Welt. -
Ganz abgesehen von deinem Wunsch.
Hast du dir schon überlegt was du machst wenn der Hund als Therapiehund ungeeignet ist oder er stress hat auf deiner Arbeit?Meine Hündin ist mit manchen Kindern super, sobald das Kind aber Angst hat hat sie auch Angst vor dem Kind und wird sehr Unsicher
-
Schau Dir mal den Labrador Retriever an - ich bin begeistert von seinem sanften Wesen (was nicht bedeutet, dass er nicht tobt in der Jugend). Auch wir haben Katzen und einen Nachbarshund, der nicht ohne ist. Ist ein Labbi von klein auf gewöhnt (sobald die Prägung zu seinen Menschen und seinem Zuhause und den weiteren Haustieren erfolgt ist), in sicherem Gelände (ohne Fahrzeuge) frei zu laufen und auch ausreichend soziale Hundekontakte hat (auch oft frei laufend), dazu eine konsequente Erziehung (Welpenschule - anschließend stetige Junghunde-Erziehung in Vorbereitung auf den Begleithund, hat man einen relativ unstressigen Begleiter er gerne folgsam ist, selten bellt, aggressive Hunde ignoriert. Allerdings dauert das ganze schon ein paar Jahre, bis sein Wesen ausgereift und die "Bravheit" zuverlässsig ist - Therapiebegleithund hätte mich auch gereizt, allerdings ohne selbst einen sozialen Beruf zu haben, gibts da wenig Chancen eine solche Aubildung zu machen.
Labradore sind nicht umsonst die idealen Blindenhunde ... aber das dauert und erfordert wirklich viel Zeit und Beschäftigung - sie sind genau so bockig in der Pubertät und in der Flegelphase wie jeder andere Hund auch ... ;-) Allerdings sind sie null aggressiv, beißen in der Regel nichts und niemanden, sind freundliche und Wesen ohne Arg (von daher miese Schutz- und Wachhunde). Sein "will to please" ist unschlagbar, wenn man fair mit ihm umgeht und ihn ausreichend beschäftigt ... Langeweile ist ihm ein Greuel, aber er braucht nicht so viel bewegt zu werden, wie viele andere Rassen - dafür muss sein Geist immer was zu tun haben ... sonst frisst er die Wohnung auf ... ach ja, verfressen ist er fürchterlich - da muss man gut aufpassen, damit er nicht zu fett wird, das geht auf die Gelenke und das führt bei manchen Hunden schon in recht jungen Jahren zu vielen Problemen (HD).
Anfänglich gabs schon die ein oder andere Verfolgungsjagd mit den Katern im Haus, doch mittlerweile erstarrt er, wenn sie sich ihm neugierig näherern und ein lautes NEIN! von mir genügt und er würde einen Teufel tun und aufstehen und die Miezen belästigen ... allerdings habe ich alle immer im Auge, er ist ja noch nicht mal neun Monate alt ... und er würde gerne, wenn er dürfte ... sich die Cats näher betrachten und sie beschnüffeln ...
Nachts halten wir Katze und Hund getrennt - sie würden wahrscheinlich die Bude links machen ... lach - denn ohne Aufsicht ist keinem der drei zu trauen ... grins.
Flat Coated Retriever sind ähnlich vom Wesen - zumindest habe ich ein paar kennengelernt und einer davon ist sogar ein Therapie-Begleithund für Kinder und alte Menschen.
-
-
Danke SweetEmma für deine schnelle Antwort!
Ich kenne Golden Retriever, die mit Kindern arbeiten und eher aggressive Exemplare - da steckt man ja auch nicht drin, oder?Ich kenne einen, der seeehr hyperaktiv ist...Aber eine Überlegung wär's sicher...
Prinzipiell kann jeder Hund Therapiehund werden, er muss nur einen Wesenstest bestehen (neben Grundkommandos muss er eine gewisse Reiztoleranz aufweisen bei Krach oder am Fell ziehen etc.). Daher ist das ausgeglichene Wesen Voraussetzung. Die Garantie, wie sich ein Welpe vom Züchter entwickelt, hat man eben auch nicht. In der Arbeit mit Kindern reicht oftmals schon die Anwesenheit eines Hundes aus, Lecken etc. um eine Wirkung zu erzielen. Gemeinsam kleine Übungen zu machen stärkt z. B. das Selbstvertrauen und die Bindung. An oberster Stelle steht für mich das Wohlbefinden des Hundes, ich würde das nur machen, wenn ich merke, dass es ihn auslastet und er nicht unter Stress kommt. Vom Wesen her sollte der Hund gefallen wollen - allerdings halte ich eine hohe Sensibiltät für ebenso wichtig. Und das habe ich oft über Galgos gelesen. Im Endeffekt soll er in Zukunft mit in die Praxis kommen und je nach Bedarf in den Therapieprozess mit eingebunden werden. -
Oh, und natürlich danke für die anderen Antworten!
Das genaue Modell ist noch nicht ausgereift, sicher könnte er auch bei meinem Freund bleiben, der Homeoffice macht. Wir haben zur Zeit in der Klinik einen Bearded Collie, der ist jeden Tag mit (einfach zur Gewöhnung an die Kinder). Wenn der Hund leiden würde, dann wäre das schade, aber dann wäre er eben "nur" Familienhund. Um das zu vermeiden, wäre es sicherlich sinnvoll, einen Junghund zu nehmen, der noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und in der Prägungsphase ist. Oder einen, von dem man sicher weiß, dass er Kinder liebt.
Fusselnase: Wie oft sind denn deine Hunde dabei/dabei gewesen?DANKE!
-
Ich nehme meine Hunde nur mit, wenn mein Freund auch Nachmittagsdienst hat und sie zu lange allein wären. Also 2-3 mal im Monat. Aber ich könnte sie auch jeden Tag mitnehmen, das wäre kein Problem.
Ylvi nehme ich manchmal mit, weil die Kinder sie so lieben und damit sie etwas Abwechslung hat. Die liegt allerdings meistens auf ihrem Kissen und pennt, Resa hingegen steht gerne bei den Kindern, meist unterm Schreibtisch mit ihrem Kopf auf dem Schoß der Kinder. Das lieben die natürlich. -
Ich würde es jetzt gar nicht unbedingt an einer Rasse fest machen, wenn der Hund eh aus dem Tierschutz kommen soll.
Ich würde nach einem bestimmten Typ Hund suchen, einen, der ruhig und gelassen auch in Stresssituationen ist, der wenig reizempfänglich ist, dem Lärm nichts ausmacht, der immer ruhig und besonnen bleibt.
Wenn Du die Möglichkeit hast, Dir einen Hund auf einer Pflegestelle anzusehen, am besten einen, der vielleicht in einer trubeligen Familie lebt, kannst Du den Hund in verschiedenen Bereichen "testen" und Dich vom Verein und der Pflegestelle beraten lassen. Ich kenne sehr viele Hunde aus dem Tierschutz, die das leisten könnten.
Bestimmte Hundetypen wie z.B. Hütehunde oder Terrier kommen vielleicht tendenziell eher nicht in Frage (Ausnahmen mag es geben, aber bei einem Welpen steckst Du nicht drin).
Bei einem erwachsenen Hund ab ca. 1 Jahr hast Du die Möglichkeit, zu sehen, ob er geeignet sein könnte. Bei einem Welpen hat man zwar viel selbst in der Hand, aber dadurch muss dieser ja nicht gut gelingen. -
Zitat
Vom Wesen her sollte der Hund gefallen wollen - allerdings halte ich eine hohe Sensibiltät für ebenso wichtig. Und das habe ich oft über Galgos gelesen.Gerade diese Sensibilität kann aber auch dazu führen, dass der Hund selbst schnell gestresst ist.
Ich würde da relativ rasseunabhängig nach dem geeigneten Individuum suchen.
Viel Erfolg ... und schön, dass es ein TS-Hund werden soll. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!