Hundekenner gefragt: Zu welchem Hund passen wir?
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@Liv: Muss er sich wirklich täglich Strecken können? Ich habe gehört, dass der Auslauf auch ca. einmal wöchentlich im umzäunten Gebiet ausreicht. Würdest du täglich mit dem Rad fahren, um diese "Streckung" zu gewährleisten? Der Galgo soll sich ja über kurze Sprintstrecken auspowern können, nicht über sehr ausgedehntes Spazierengehen an der Leine bzw. die regelmäßige lockere Bewegung.Keine Ahnung wie wer was sieht. Ein Windhund, finde ich, sollte die Möglichkeit haben täglich über eine Wiese zu flitzten.
Gibt ja keine Gesetz dazu
Mach halt wie du es für richtig hälst.
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Hi
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Klar gibt's kein Gesetz dazu - aber du hast ja sicher Erfahrungswerte, was bei dir gut klappt und womit sich deine Hunde wohlfühlen. Das interessiert mich einfach
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Whippets übrigens (gibt es auch einige wenige im TS) haben eher mal wenig Jagdtrieb.Ich frage mich immer, wie genau man immer auf dieses schmale Brett kommt?
Auch Whippets sind Jagdhunde, dabei extrem reaktionsschnell und einen ganz ohne Jagdtrieb habe ich noch nicht kennengelernt. Ob und wie gut der Jagdtrieb kontrollierbar ist, steht sicher nochmal auf einem anderen Blatt.
Wenn man tatsächlich einen Windhund möchte, der keinen oder wenig Jagdtrieb hat, sollte man wahrscheinlich nach einem erwachsenen Exemplar suchen. Von daher finde ich die Idee mit dem Galgo (oder Grey oder Whippet…) aus dem Tierschutz, der schon auf einer Pflegestelle in Deutschland ist, gar nicht mal so verkehrt. Wie das dann in Sachen Therapiehund aussieht weiß ich nicht, da kennen sich andere mit Sicherheit besser aus.Mit dem Auslauf sehe ich das wie Marula und Liv, der sollte möglichst täglich gegeben sein. Entsprechende Freilaufgebiete in der Umgebung oder eben die Zeit und Muße sich ins Auto zu setzen und ein Stückchen zu fahren sollten gegeben sein. Eine eingezäunte Freilauffläche in der Nähe ist sicher nicht verkehrt, wenn man in einer besonders wildreichen Gegend wohnt.
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Marula: Wie sieht euer Tagesblauf aus? Hast du einen großen eingezäunten Garten zur Verfügung? Du schreibst ja auch von der SL = Schleppleine (?), ist das eine Alternative? Mit besserem Trainingsstand meinst du sicher, dass das Abrufen besser klappt, oder? Genau das ist mein Bedenken, weil ja wohl viele Windhunde trotz Training bei Sichtkontakt mit Wild o.ä. nicht mehr zu halten sind. Und dann wird's gefährlich...
Mein Tagesablauf ist recht unterschiedlich. Ich arbeite ca. 40 Stunden/Woche, aber einschließlich häufiger Nacht- und Wochenenddiensten. Habe daher manchmal unter der Woche einen Tag frei, manchmal muss ich erst Nachmittags oder nur Vormittags hin usw. Ich versuche, "normale" Arbeitszeiten tagsüber eher zu vermeinden, denn ich wohne bei meinen Eltern unten im Haus und meine Mutter geht erst um 10 aus dem Haus und um 16 Uhr ist gewöhnlich wieder jemand zuhause. So überschneidet es sich meistens so, dass sie nur halbtags allein sein müssen. Im Notfall haben sie auch kein Problem damit, mal 8-10 Stunden alleine zu sein (das verpennen sie einfach, wie nachtsüber auch), aber das ist die große Ausnahme.Der Garten ist eher klein und auch kein "Hundegarten", sie dürfen da nicht in die Beete, nicht buddeln, sollen den Rasen nicht zerpflügen (rennende Windhunde erledigen jede Grasnarbe in kürzester Zeit...) usw.
Mal zum pieseln rauswerfen und im Sommer mal in der Sonne liegen, für viel mehr ist der Garten nicht.Gewöhnlich gehe ich zweimal am Tag kurz (15-20 min) und einmal eine große Runde (1,5-2 h), zu variierenden Zeiten. Abends vorm ins Bett gehen lasse ich sie dann nochmal zum pinkeln in den Garten.
Die kurzen Runden sind idR an der Leine, weil oft morgens/abends im dunkeln, direkt bei uns im Dorf wo ne Bundestraße durchgeht und viele Katzen und Hasen auf den Feldern ums Dorf sind.Für die große Runde fahren ich mit dem Auto ein Stück weit (10-15 min). Wir haben einige Strecken, wo wenig bzw tagsüber nach menschlichem Ermessen kein (sichtbares) Wild ist, das ist halt stark vom Wohnort abhängig, aber auch von der Jahreszeit, Tageszeit, Wetter...
Oft laufen sie die erste Hälfte oder so frei und dann gehe ich auf dem Rückweg der Abwechselung halber eine andere Strecke, wo sie dann an die Leine müssen. Oder andersrum.Für den Notfall, also falls ich mal einen neuen Hund nehmen sollte und der noch nicht oder gar nicht von der Leine kann, haben wir eine Hundepension im Nachbarort die einen sehr großen Auslauf hat, den man stundenweise nutzen kann. Ist aber nicht ganz billig. Und dann kenn ich noch Leute mit einer Reithalle und ein paar Dörfer weiter wohnen alte Freunde meiner Eltern, die ewige Zeiten Salukis hatten und daher ihren großen Garten sehr gut eingezäunt haben, bei denen dürfte ich auch jederzeit laufen lassen (sie selber sind zu alt um nochmal einen neuen Hund anzuschaffen, freuen sich aber über Windhundbesuch).
Als ich noch in Hannover gewohnt hab, hätte ich auch jeweils ein paar Möglichkeiten gehabt (Hundeplätze, mit Wildknotengitter eingezäunte Pferde-/Schafweide von Hundebekannten), hab sie aber zum Glück wenig gebraucht da der Stadtwald dort auch sehr gut für Freilauf geeignet war (praktisch kein Wild).
Die Vorbesitzerin meines ersten Hundes hatte bei ihr in der Ortschaft jemanden mit einer Baumschule ausfindig gemacht, der ganz froh war, wenn sie da einmal am Tag (gern früh morgens oder in der Abenddämmerung) mit den Hunden durchging um Hasen und Kaninchen da rauszuhalten.
Mit ein bisschen Mühe findet man meistens was.Und mit ein bisschen mehr Mühe kann man einen Großteil der Windhunde durchaus dazu erziehen, nicht einfach planlos abzuhauen sobald der Karabiner klickt.
Was man meistens NICHT schafft ist ein sicherer Abruf von Wild. Meine gehen nicht suchen (weder die Greys noch der Saluki) und sie hören ohne Wild vor der Nase wie jeder andere Hund auch, lassen sich von anderen Hunden und aus dem Spiel raus abrufen, wissen was "Raus da!" bedeutet (nämlich das sie aus dem Gebüsch/hohen Gras rauskommen sollen) und so weiter.Aber bei einem aufspringenden Hasen oder nem über den Weg wechselnden Reh wären sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weg und das ist auch ein hartes Limit, über das man mit den meisten Windhunden nicht hinauskommt.
Ok, einer von meinen ist ein Senior und in letzter Zeit auch gesundheitlich nicht mehr so auf dem Damm, bei dem brauch ich mir keine großen Sorgen mehr machen, aber auch der war nicht so milde als er jünger war.Es macht meiner Erfahrung nach auch keinen Unterschied, ob der Hund schon gejagt hat oder nicht. Wenn Trieb da ist, ist er da und wird früher oder später durchkommen. Meine Salukihündin, die behütet aufgewachsen ist und nie die Gelegenheit hatte richtig zu jagen, ist nicht wenigher triebig als der eine Grey, der in Irland wohl gejagt hat, dann auf der Straße war und dann in Deutschland bei seiner Vorbesitzerin weitere zwei Jahre lang regelmäßig ausgerissen ist.
Ich kenne auch Leute die Galgos vom Züchter, als Welpe aus Spanien und als erwachsenen Hund aus Spanien haben und da ist es keineswegs so, das die Spanier "schlimmer" wären als die Welpen aus Deutschland. Das gibt sich nix.Schleppleine ist ein etwas heikeles Thema. Ich seh sie als Ausbildungshilfe auf begrenzte Zeit, die dann auch volle Konzentration fordert. Der Umgang damit will geübt sein, grade bei einem großen Hund mit so einem Antritt. Es gibt auch Hunde, bei denen würde ich sie nicht einsetzten. Bei meinem jetzigen Opi hat sie mir vor Jahren aber gute Dienste geleistet und in manchen Fällen würde ich sie auch wieder verwenden.
Viele benutzen sie halt auch als "Freilaufalternative", deswegen hatte ich das oben genannt. Für mich ist sie das eher nicht. Auch mit 20 m Radius ist der Hund nicht wirklich frei, aber dafür sind 20 m Anlauf bei nem Windhund schon ganz schon gefährlich. Und mit Schlepp entlaufene Hunde... gar nicht lustig.
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Ich frage mich immer, wie genau man immer auf dieses schmale Brett kommt?
Naja, die Whippets, die ich kenne (sind vier), können alle OHNE viel Training eigentlich immer ohne Leine laufen.
Und die Erzählungen der Whippet-Halter hier im Forum bestätigen mich eher in dieser Einschätzung. -
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Ich bezweifele keine Sekunde, dass ein Hund der auch auf Spur geht wie ein Podenco vielleicht schwieriger zu händeln ist. Marula hat das eben sehr treffend beschrieben:
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Und mit ein bisschen mehr Mühe kann man einen Großteil der Windhunde durchaus dazu erziehen, nicht einfach planlos abzuhauen sobald der Karabiner klickt.
Was man meistens NICHT schafft ist ein sicherer Abruf von Wild. Meine gehen nicht suchen (weder die Greys noch der Saluki) und sie hören ohne Wild vor der Nase wie jeder andere Hund auch, lassen sich von anderen Hunden und aus dem Spiel raus abrufen, wissen was "Raus da!" bedeutet (nämlich das sie aus dem Gebüsch/hohen Gras rauskommen sollen) und so weiter.Aber bei einem aufspringenden Hasen oder nem über den Weg wechselnden Reh wären sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weg und das ist auch ein hartes Limit, über das man mit den meisten Windhunden nicht hinauskommt.
Das trifft auch auf fast alle Whippets zu, die ich kenne. Wobei es auch welche gibt, die aktiv nach Wild suchen.
Wenn du die Whippets hier aus dem Forum als Beispiel nimmst, bedenke bitte, dass die meisten noch relativ jung sind und dass es durchaus möglich ist, dass sich der Jagdtrieb erst während oder nach der Pubertät zeigt. Eigentlich fällt mir nur Yala ein, die schon richtig erwachsen ist und ja sowas wie ein sehr positives Extrembeispiel ist. Ich bin mir ganz sicher, dass auch sie nicht superbrav auf die Welt gekommen ist, sondern im Gegenteil: Dass dort eine ganze Menge Arbeit und AJT drin stecken. Was aber meiner Meinung immer noch nicht bedeutet, dass es bei jedem Whippet möglich ist ihn genau so gut unter Kontrolle zu haben.
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