ICH brauche Hilfe und mein Hund tut mir leid! :(

  • Ich würde dir zu einem Hundeverein raten.
    Dort kennt man sich oft mit Aussies aus, die sind dort gang und gäbe,
    abgesehen davon finde ich das gemeinsame Beschäftigung wie Hundesport die Beziehung zueinander fördert.
    Zudem ist ein Aussie kein Hund der einfach nur mit Spazieren gehen zufrieden ist,
    vielleicht ist er auch einfach nur unterfordert?
    Grade Hütehunde suchen sich dann einfach ne andere Beschäftigung.

  • Wow, mal jemand, der mir aus der Seele spricht ;)
    Ich dachte, nur mir geht es so... Denn ich bin oft am Verzweifeln wenn meine 10 Monate alte Hündin jeden verbellt, manchmal hat sie einen guten Tag, da ist sie brav und manchmal.... Und der Witz: bei mir ist sie viel schlimmer als bei anderen, weil ich eben auch oft unsicher bin und gestresst. Klar, das merkt ein Hund.
    Ich wüsste gerne das Patentrezept wie man sich sicherer verhalten kann bzw seine Unsicherheit verliert, aber gibt es das überhaupt?

    Ich lese gespannt weiter mit. Und Kopf hoch! =)

  • Das, was Du beschreibst, kenn ich auch. Momo ist ein MiniAussie und kam zu uns, als er 2,5 Jahre alt war. Wenn bei Deinem der Aussie so durchkommt, kann ich mir das lebhaft vorstellen. Ich war auch unsicher, obwohl er nicht mein erster Hund war, aber er war eben mein erster Aussie. Dein Pinselchen ist 10 Monate und probt den Zwergenaufstand, Du wirst ruhiger und entspannter werden mit der Zeit. Meiner lief beim Hundetrainer an der Leine und hörte, als hätt er nie was anderes gemacht. Bei mir drehte er völlig am Rad, das ganze Programm. Logisch, hab ich die Schuld daran bei mir gesucht. Es hat lange gedauert, bis ich gelernt hab, vieles nicht so verbissen zu sehen und ruhiger und klarer in meiner Haltung zu ihm zu werden. Du hast doch schon super Ansätze gezeigt. Das wird, sei nicht so streng mit Dir. Arbeite an der Bindung und an der Vertrauensbeziehung, versuche so klar und ruhig und sicher wie möglich für ihn rüberzukommen, dann wird das. Und wenn es mal nicht klappt und er bellend nach vorne geht - klare Ansage und weitermachen. Ich drück Dir die Daumen. Es klingt nach einem ganz normalen und guten Hund, den Du da hast. :gut:

  • Zitat

    Ich würde dir zu einem Hundeverein raten.
    Dort kennt man sich oft mit Aussies aus, die sind dort gang und gäbe,
    abgesehen davon finde ich das gemeinsame Beschäftigung wie Hundesport die Beziehung zueinander fördert.
    Zudem ist ein Aussie kein Hund der einfach nur mit Spazieren gehen zufrieden ist,
    vielleicht ist er auch einfach nur unterfordert?
    Grade Hütehunde suchen sich dann einfach ne andere Beschäftigung.

    Kann ich nicht bestätigen. Ich war in einer solchen Hundeschule (Verein) und die haben das aus dem Hüteinstinkt resultierende Verhalten immer falsch interpretiert, sogar die, die selbst Aussies besaßen. War außerdem langweilig, Fuß, Fuß und nochmals Fuß, abgewechselt von Sitz und Platz. Oha, dachte ich, wenn das bei Agility und Obiedience auch so ist, wie öde.

    Jetzt habe ich eine gute Hundeschule, die Alltag macht und Ahnung von Hütern hat, allerlei abwechslungsreiche Dinge übt und auch Tipp für die Bindung, Motivation, Kopfarbeit und vieles mehr macht.

    Also, sorgfältig auswählen, gucken was die dort machen, Probetraining, nicht gleich eine Serie buchen, auf den Bauch vertrauen.

    Viel Glück und Geduld
    Prunus

  • Ich kann mich allen davor nur anschliessen - das wird schon !!!!

    Du scheinst einen tollen Hund zu haben - der dich vermutlich immer fordern wird, aber mit der Zeit werdet ihr zusammenwachsen und ein Team werden.

    Wir hatten zwar anderen Baustellen als Menschen verbellen, aber als mein Grosser so 11-12 Monate war, hab ich manchmal den Tränen nahe irgendwo gestanden, währen mein Hund mal wieder seinen Radius von so ca 500metern+ von mir entfernt austobte - Rückruf gleich Fehlanzeige. Die Monate mit der Schleppleine waren auch kein Spass - er hat es auch mal geschafft, MIT Schleppleine abzuhauen, weil ich für sein überschäumendes Temperament einfach viel zu langsam war.... er ist ein Hütehundmischling :smile:

    Kommt mir ewig her vor, er ist jetzt 6 Jahre, das Temperament hat er immer noch, aber wir haben das gut hinbekommen und er ist mein Traumhund.

    Du hast einen ganz grossen Pluspunkt -dir ist klar, dass du auch an Dir arbeiten musst, nicht nur an deinem Hund. Das hast du ganz vielen Neu-Hundehaltern voraus - super klasse !!

    Ich würde auch nochmal weiter nach einem guten Hundetrainer suchen - vielleicht am besten in Einzelstunden draussen.

    Und versuch dochmal, Dir immer wieder zu sagen - ICH habe kein Problem mit anderen Menschen, ich bin ganz entspannt, ich bleibe bei mir selber und denke NICHT daran, was mein Hund gleich macht....TIEF durchatmen, entspannt weitergehen, Hund nicht angucken. Was ist das Schlimmste was passieren kann? Sie bellt. Na und? Sie ist jung, unsicher sie geht ja auf niemanden los, herrje, dann bellt sie halt. Klar soll dass mal irgendwann besser werden, aber wenn es nicht gleich klappt, mach dich selber nicht verrückt.
    Wenn du dir selber klar machst, dass eigentlich garnichts schlimmes passiert wirst du ruhiger, und das wird sich auf sie übertragen. Und wenn es dann besser klappt, super viel loben, dich und deinen Hund ;)

    Vielleicht hast du auch ein paar nette BEkannte, Nachbarn, irgendjemand, den dein Hund nicht gut kennt, mit denen du mal Begegnungen üben kannst - unter entspannten Bedingungen für dich !

    ICh drücke Euch die Daumen!

    Lg, Trixi

  • Herzlichen Dank für die vielen ausführlichen, aufbauenden, aufmunternden, ermutigenden, zum Nachdenken anregenden, zum Nachmachen, verständnislichvollen Antworten!!! :2thumbs:

    Ich glaube ihr wisst gar nicht, was ihr bei mir angerichtet habt! Es ist, als wäre eine riesen Last von meinen Schultern gefallen! Ich wusste nicht, dass das mit der Pubertät zusammenhängen kann und das es durchaus abtrainierbar ist.
    Ich wollte von Anfang an alles richtig machen und dachte ich hätte mir meinen Hund verdorben!
    Es tut gut zu wissen, dass es bei euch auch vorkommt oder vorgekommen ist!
    Ich würde gerne auf jede eurer ausführlichen Antworten eingehen, aber leider fehlt mir dafür die Zeit. Ein riesen DANKESCHÖN !
    Ich werde auf jeden Fall so bald wie möglich einen guten Trainer kontaktieren (auch nach einem Hundeverein Ausschau halten u. evtl. reinschnuppern) und vor allem sehr viel entspannter an die Sache rangehen!
    Und ich muss fast lachen, weil ihr so Recht habt! Er bellt. Er bellt nur, das ist kein Weltuntergang, solange ich daran arbeiten werde!
    Im Moment freue ich mich regelrecht darauf die letzte abendliche Runde mit ihm rauszugehen, um eure Tipps auszuprobieren! :D Da wird der kleine Mal sehen, dass ich alles im Griff habe! :D

    Ich werde euch auf dem Laufenden halten, das bin ich euch schuldig!

    Ach so, ich denke übrigens, dass er für sein Alter genug ausgelastet ist. Beim Spazierengehen machen wir ab und zu kleine Suchspiele oder Tricks (z.B. Slalom durch die Beine o.Ä.; er ist sehr intelligent, lernt schnell und das macht uns beiden ziemlich Spaß :) ). Ich möchte später mit ihm auch gerne Agility machen (vielleicht auch einmal Mantrailing probieren). Slalomstangen haben wir auch schon und hat er schnell begriffen. Aber für sein Alter reicht das auch erst mal denke ich, so haben wir dann noch Raum zum Steigern ;) . Ich muss sagen, dass ich ursprünglich nur vor hatte mit meinem Hund spazieren zu gehen und ab und zu zu joggen, aber man wächst mit seinen Aufgaben, hoffentlich in jeglicher Hinsicht!

    Bis bald und viele dankbare Grüße!!!

  • Hab ein bißchen Mut. Das was Du schreibst ist echt kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, sondern freu Dich an den guten Sachen, sieh auch kleinste Fortschritte (ich weiß, die sieht man meistens selber nicht, sondern eher andere).

    Ich habe mit meiner jetzigen Mischlingshündin (Labbi-BernerSennen-Hovawart-irgendwo hat auch mal ein Schäfi Guten Tag gesagt) und auch mein erster Hund mit dieser Mischung so erstmal gefühlt auch richtig in die Kacke gegriffen. Anfängerhund war Lichtjahre entfernt...dumm gelaufen. Blöderweise wurde ich damals "gut" von erfahrenen Hundemenschen beraten. Und unsere Baustellen dauerten weit über die Pubertät hinaus.

    Das was Du beschreibst ist natürlich ein Teufelskreis. Hund pöbelt, bellt, schützt oder was auch immer, Du reagierst und kommst nicht ran an den Hund. Nächste Begegnung, Du denkst schon vorher, Mist...wie läuft das jetzt wieder? Was sollen die Leute denken? Und es ist ganz schwierig, dem Hund vorzuspielen, das man selber ganz entspannt ist, wenn man es nicht ist. Ich hatte dann irgendwann mal so eine "Scheiß-egal-Phase", hab gedacht, mich kann eh keiner mehr leiden wegen dem Hund, ist mir doch jetzt egal...und siehe da, auf einmal war Finja entspannt.
    Fremde Menschen abschnappen war noch viel länger ein Thema bei uns. Von "Schön- oder Nettfüttern" halte ich gar nichts, hat bei meiner nichts gebracht. Leckerchen wurden dankbar genommen, bei Berührung wieder Abschnappen. Ich habe irgendwann umgedacht. Sie ist halt ein Hund der bei Fremden reserviert ist und es muß sie nicht jeder anfassen. Ich mache entsprechende Ansagen gegenüber Fremden. Darüberhinaus habe ich nicht mehr schöngefüttert, sondern es gab Mecker bei Abschnappen. Heute geht sie weg und sucht Schutz bei mir, wenn Fremde sie streicheln wollen. Wollen diese dann nachsetzen, greife ich ein und nehme meinen Hund raus aus der Situation und beschütze sie. Sie braucht eine Warmlaufzeit mit Fremden, dann geht das auch irgendwann mit dem Streicheln.

    Ich habe ihr immer die Möglichkeit gegeben, viel kennenzulernen (Forumsgassigänge, Spaziergänge mit anderen Hunden, kleine Kneipenbesuche...), aber manche Sachen habe ich ihr auch erspart (Massenaufläufe wie Partys, Karneval, Geschäftsbummel).
    Ich habe meiner immer recht klare Regeln aufgestellt und auch immer die selben, auf Grund der Tatsache, daß sie nicht einfach war (Schutztrieb, Jagdtrieb, Territorialverhalten gepaart mit Angst): zu mir kommen bei jeglicher Art von Fremdbegegnungen, egal ob Mensch oder Hund; Besuch von Lokalitäten, wo viele fremde Menschen sind, z.B. Biergarten o.ä. muß sie bei Fuß liegen.

    Und ich freu mich heute so über sie. Sie weiß mittlerweile soviel, kommt zu mir, wenn sie Schutz braucht, kennt ihre Regeln auch ohne das ich was sage und wird immer entspannter.
    Ich war jetzt am WE bei meiner Chefin zum Essen eingeladen mit meinen Kolleginnen, alle bis auf eine Hundemenschen. Meine Chefin wollte, daß Finja mitkommt. Und ich mußte im Nachhinein mal wieder feststellen, wie wenig ich ihr zutraue. Ich hatte ein bißchen Bedenken: ich bin noch nicht lange da, muß ich mich da schon mit meinem Hund blamieren. Finja scheinträchtig und intolerant bis zickig, dazu noch fremdelnd und der Rüde meiner Chefin, der sich nen Loch im Bauch freuend und aufdringlich wie nur was. Und es war gar nichts von dem, was ich mir ausgemalt habe. Finja hat dem Rüden 2 oder 3 Ansagen gemacht, danach war die Sache geklärt und mit allen fremden Menschen hat sie nach ner kleinen Warmlaufzeit geschmust. Da war ich echt platt. Hätte ich nie so erwartet.

    Also gib nicht auf und hab Geduld. Vielleicht braucht es ein bißchen Zeit.

  • Huhu :)

    Ich hab dir ne private Nachricht geschrieben, schau mal rein :)

    Ich wusste zwar was mich erwartet, hab Spaß an Baustellen gehabt von Anfang an und war immer sehr (mancher sagt zu) entspannt und geduldig... Aber letztlich hab ich das mit Anjou auch alles durch (bzw. noch nicht alles abgehakt, aber Vieles) und kann glaube ich gerade durch meine ruhig-Blut-Einstellung da so manchen ganz gut runter bringen oder einfach nur erzählen, dass man es hinkriegt :D

    Deine Einstellung zum Hund scheint zu passen, der Rest ist ein Lernprozess bei euch Beiden, wart mal ab :gut:

  • Zitat

    Kann ich nicht bestätigen. Ich war in einer solchen Hundeschule (Verein) und die haben das aus dem Hüteinstinkt resultierende Verhalten immer falsch interpretiert, sogar die, die selbst Aussies besaßen. War außerdem langweilig, Fuß, Fuß und nochmals Fuß, abgewechselt von Sitz und Platz. Oha, dachte ich, wenn das bei Agility und Obiedience auch so ist, wie öde.

    Jetzt habe ich eine gute Hundeschule, die Alltag macht und Ahnung von Hütern hat, allerlei abwechslungsreiche Dinge übt und auch Tipp für die Bindung, Motivation, Kopfarbeit und vieles mehr macht.

    Also, sorgfältig auswählen, gucken was die dort machen, Probetraining, nicht gleich eine Serie buchen, auf den Bauch vertrauen.

    Viel Glück und Geduld
    Prunus


    Würde ich wiederum nicht verallgemeinern,
    ich hab schon mehrere Hundeschulen besucht,
    und die hatten alle nur Laienwissen.

    Ich fands gähnend langweilig, der Anspruch war dermaßen niedrig bei denen allen.

  • Hallo Flamingo,
    Das könnte ich geschrieben haben vor 15 Jahren :smile:
    Was ich besonders schwierig fand, war den anderen Menschen klar zu machen, dass mein Hund keine anderen Menschen braucht und sie ihn bitte schön nicht angrapschen sollen! Aber da er ja soooo knuffig aussah...der Hund der sich für keine Farbe entscheiden konnte, mit samtweichem wuschelfell...so einer muss doch einfach menschenfreundlich sein!!! Nein, muss er nicht!
    Als ich mal wieder am verzweifeln war, weil viele ja auch meinen sie seien die Hundeflüsterer schlechthin, sagte eine liebe Freundin zu mir: Du bist die Anwältin deines Hundes, Du musst das für ihn regeln!
    Ich musste nicht Hunde blocken, sondern Menschen :roll: BTW, liessen die lieben Mitmenschen meinen Hund in ruhe, beachteten ihn nicht, war es kein Problem und wir konnten zusammen überall hin.
    Durch mein bestimmtes Auftreten, blocken von unerwünschtem Körper Kontakt, vorausschauend mit ihm spazieren gehen, lernte mein Hund mir zu vertrauen, sie regelt das für mich! Und ich lernte ihn noch besser zu lesen!
    Wir waren irgendwann soweit ( nicht während der Pubertät, da war auch er wegen Umbau geschlossen und ich hatte das Gefühl mein Hund hätte nie was gelernt :hust: ) dass er in für ihn komischen Situationen Blickkontakt zu mir gesucht hat und/oder direkt zu mir gekommen ist, ohne Hektik, ohne Stress, einfach im Wissen, sie regelt das!

    Ich denke auch ihr seit auf einem guten Weg!

    Viel Spass mit dem Kerlchen!

    Liebe Grüsse

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