Rüde "schnattert" selbst nach Kastra

  • Bin ja Rüdenneuling, deshalb frag ich so doof.....


    Milo wurde im Juli mit 10 Monaten kastriert (medizinisch erforderlich, nur mal vorweg ;) ) , also jetzt fast 6 Monate her. Den Erfahrungsberichten befragter Rüdenhalter nach, die ihre Rüden ebenfalls kastriert haben, "schnattern" (mit dem Maul klappern, Pupillen werden weit, halt der richtige Flash) ihre Rüde nicht mehr beim beschnüffeln läufiger Hündinnen, oder deren Lachen. Milo macht das jedoch, allerdings seit der Kastra heute zum ersten Mal und da liefen in der letzten Zeit sehr viele läufige Hündinnen herum, wo er dann auch hätte schnattern müssen.

    Mich stört das "Schnattern" an sich natürlich nicht. Nur ist er halt dann genauso ein Zombi, wie er vor der Kastra war, hört dann für ein paar Minuten überhaupt nicht mehr, hat heute Abend sein Fressen verschmäht etc. Wenn er nicht kastriert worden wäre, würde mich das nicht weiter wundern...aber, eigentlich sind doch die Hormone für dieses Verhalten zuständig und diese werden durch die Kastra nicht mehr produziert...eigentlich müsste er fast unbeeindruckt von den "Düften" sein.

    Wie gesagt, das ist mein Verständnis, das ist auch das, was ich von anderen Halter erzählt bekommen habe.

    Könnte man das so unterschreiben, oder habt ihr auch kastrierte Rüden, die auch nach Jahren nach der Kastra noch "schnattern", oder sich so verhalten, als wären sie noch intakt?

    Ganz so reinsteigern tut er sich bislang ZUM GLÜCK nicht, aber es ist ja nicht aller Tage Abend und es ist mir heute erst das erste mal nach der Kastra aufgefallen.... der war ja damals so drauf, dass wenn er eine Läufige Hündin gerochen hat, sich in den Kollaps reingesteigert hat (ungelogen, der ist mir mal umgekippt...)


    Viele Grüße,

    Frollein

  • Also wir haben zwei kastrierte Rüden.

    Dem einen sind läufige Hündinnen sowas von egal.

    Der andere ist total begeistert und findet läufige Hündinnen super...er weiß, dass er ein Rüde ist trotz Kastra und ich glaube nicht, dass es sich noch gibt....eine Erklärung dafür würde mich allerdings ebenfalls interessieren.

  • Meld.


    Moritz klappert auch noch mit den Zähnen. Er springt auch auf wenn die Hündin in der Standhitze ist.

    ABER er ist super gut händelbar und rennt nicht mehr Kilometer hinter den Weibern her.


    Moritz hatte einmal gedeckt. :roll: Er wurde im Alter von 12 Monaten kastriert und ist heute 4 Jahre alt. Ich hab Ihm ja nur die Eier weggenommen nicht das Gedächtnis. Er weiß genau was eine heiße Hündin ist und das er ein Rüde ist.

  • Ja ich denke auch...wenn die Rüden mal verstanden haben was eine läufige Hündin bedeutet vergessen sie es auch nicht mehr...Kenny hat es nie begriffen und vermutlich reagiert er deshalb nicht...den Anderen habe ich aus Griechenland und ich schätze er wüsst gut was mit einer Hündin in der Standhitze anzufangen :ops: .

  • Wir hatten zu unserem kastrierten Rüden eine intakte Hündin dazu geholt. Während ihrer Läufigkeit ging hier der Zappel ab, mein lieber Scholli.
    Luzie ist mittlerweile kastriert, denn das Gehoppel war schon nervig. In der Standhitzte war´s natürlich besonders knuffig. :D

  • Milo durfte nie ran.... da hätten mir andere Halter noch so beteuern können "Ist schon ok, da kann nichts passieren" ich hätte meinen nicht ran gelassen.....aber, klar, wenn er diese Düfte wahrnimmt, weiß er natürlich noch, was da mal in ihm gefühlstechnisch abgegangen ist.... ich dachte nur, dass wenn die Hormone fehlen, diese Reaktion nicht mehr so stark sein dürfte....wenn er ja noch nie wirklich "in Aktion" war.......

    Na, hoffentlich steigert er sich nicht so rein wie im Sommer...... einige Tage Futterverweigerung, nichts mehr gesoffen, suchend durch die Wohnung und den Garten geflitzt, winselnd vor der Tür gehockt, richtiger Liebeskummer...und wie gesagt, einmal hat's ihn vor lauter Reinsteigern umgelegt.....wir sind deshalb damals auch in der Klinik gewesen und haben ihn durchchecken lassen...kerngesund ist der Spinner, aber "as Herzal hod fia a Dirndal bumpat" :lol:

  • Jetzt geht mir ein Kronleuchter auf! Danke dass du das "Schnattern" so gut beschrieben hast:
    Ich hab hier nämlich eine Hündin, die wir als "Rüdin" bezeichnen ohne ihre Wurfgeschwister zu kennen, weil sie häufiger markiert als der (kastrierte) Rüde und sich auch sonst gelegentlich ziemlich rüpelig verhält.

    --> DIE schnattert auch manchmal inklusive großer Augen.
    Meistens vor Aufregung irgendwas interessantes entdeckt zu haben und da hin zu wollen
    (analog zum Beuteschema: läufige Hündin).

    Dank deines Beitrags seh ich das jetzt in einem ganz anderen Kontext.

  • Ja, dieses "Schnattern" habe ich auch schon bei Hündinnen gesehen, allerdings, wie Du schon schreibst, wenn sie "Beute" wittern, oder sehen. Die Hündin meiner Arbeitskollegin macht das auch, wenn sie die Nachbarshasen durch den Zaun beobachtet...

    Rüden machen das, wie ich mich belas, aus dem Grunde: Durch das Schnattern kann in kurzen, stoßartigen Atemzügen, mehr von dem gewitterten Duft an gewissen Rezeptoren weitergeleitet werden, sprich, die geben sich durch diese Art des Atmens instinktiv "den Kick"...... kann ja sein, dass das auch auf Hunde zutrifft, die stark auf "Beute" (Hasen etc) fixiert sind und sich somit sozusagen in zusätzliche Jagdstimmung versetzen........

    Ist natürlich jetzt reine Spekulation meinerseits. :hust:

  • Ein männlich ausgeprägtes Hirn entsteht im Mutterleib und bleibt bei einer Kastration natürlich unverändert. Und je männlicher die Hirnentwicklung, desto weniger ändert die Kastration am Verhalten des Rüden. Alles, was er nicht aus hormonellem Einfluss tut, das bleibt unverändert. Es gibt lange vor der Geschlechtsreife kastrierte Rüden, die vollziehen ganz normal einen Deckakt (halt mit Platzpatronen :D ).

  • Zitat

    Ein männlich ausgeprägtes Hirn entsteht im Mutterleib und bleibt bei einer Kastration natürlich unverändert. Und je männlicher die Hirnentwicklung, desto weniger ändert die Kastration am Verhalten des Rüden. Alles, was er nicht aus hormonellem Einfluss tut, das bleibt unverändert. Es gibt lange vor der Geschlechtsreife kastrierte Rüden, die vollziehen ganz normal einen Deckakt (halt mit Platzpatronen :D ).


    Logo, schon klar, aber warum kommt das erst jetzt wieder? Innerhalb dieser 6 Monate seit der Kastra liefen wir zig läufigen Hündinnen übern Weg und die müssen ja auch irgendwo hingemacht haben..... "Zombi" war ja gestern das erste Mal wieder angesagt :lol: Vielleicht hat er ja gestern auch einfach "Die Liebe seines Lebens" gerochen? ;) ich dachte halt, dass das Schnattern beim Wittern einer läufigen Hündin rein hormonell bedingt ist, sprich, dass das Einatmen der Pheromone und die entsprechende Hormonausschüttung beim Rüden diesen "Kurzschluss" hervorruft. Wie die chemischen Reaktionen halt im Allgemeinen so auch in unserem Körper funktionieren. Dass ein Hund, der jahrelang intakt war, evtl schon decken durfte, oder halt mal ran durfte, der jahrelang mit diesen Dürften und Lockstoffen konfrontiert war...dass sich dieser aus "Gewohnheit" gewisse Dinge aneignet, klar.

    Gibt jedoch auch Rüden, die erst sehr spät kastriert wurden und dieses Verhalten überhaupt nicht mehr aufzeigen, obwohl sie zuvor die Machos vorm Herrn waren :hust:

    Also, meinst Du, dass es einem Welpen bereits in die Wiege gelegt wird, ob er später "Peep-gesteuert" wird und dass dieses Verhalten weniger mit Hormonen oder Aneignung zu tun hat? Evtl sogar viel mit Erziehung und Kontrolle dieses eigentlich angeborenen Verhaltens zu tun hat, dass manche Hunde super relaxed in der Gesellschaft läufiger Hündinnen sind, obwohl, sie eigentlich als Macho geboren wurden? Das wäre eine interessante Frage.

    Viele Grüße

    Frollein

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