Leinenpöbelei, nichts scheint zu helfen
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Ich finde es mehr als interessant, das Leinenpöbeln so langsam zum Hunde-Volkssport wird...
nur niemand macht sich Gedanken woran das liegt...Und wann kommt jetzt der hilfreiche Teil?
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Also bei uns hat Hundeschule geholfen und zwar icht wegen dem Gehorsam sondern wegen der anderen Hunde. Alle Hunde waren immer an der Leine. Mein Hund hat also gelernt, dass andere Hunde normal sind, dass es trotzdem möglich ist mit MIR zu arbeiten weil die anderen Hunde NICHT kommen. Das war mir gerade am Anfang sehr wichtig, falls es Sequenzen in der Gruppe gab wo ohne Leine geübt wurde dann bin ich in der Zeit vom Platz gegangen.
Das Verhalten hat sich inzwischen gut verinnerlicht, ging aber nicht von heute auf morgen. Im ersten halben Jahr kam es schon des öfteren vor, dass der Herr meinte, er muss fremde Hunde anmotzen.
Ich habe immer auf ausreichenden Abstand geachtet und wir waren dann nach 3 Monaten soweit, dass er sich auf Kommande neben mich gesetzt hat, eine Belohnung erhalten hat und die Situation ertragen hat.
Die Hundegruppe war Gold wert, einfach weil ich mich drauf verlassen konnte das kein andere Hund auf ihn zurennt.
Wir haben das jetzt 1,5 Jahre durchgezogen und inzwischen können wir im Slalom durch fremde Hunde durchlaufen.
Wir können auch am Platz bleiben wenn Übungen ohne Leine gemacht werden, falls ein Hund "durchgeht" gehe mich mit dem Kenny ein paar Schritte Fuß vom freien Hund weg, funktioniert sehr gut.
Und selbst wenn er mal überannt wird wie es vor 3 Wochen im Wald passiert ist gibt es keine größeren Rückschläge mehr.
Er verbellt noch andere Hunde wenn wir an einer Stelle stehen und fremde Hunde ihn fixieren oder schnell auf ihn zuspringen wollen, aber mit einem "nein" ist es dann gut und Kenny gibt im Regelfall Ruhe. Vorbeilaufen können wir an jedem Hund.
Er wird sicher kein Freund von fremden Hunden werden, aber ich kann damit leben. Ich gehe inzwischen auch öfters in Hundegruppen Gassi wo die anderen Hunde frei laufen und zum Teil sogar wild spielen. Ich würde dir aber da gerade für den Anfang raten Hunde zu suchen, die andere Hunde ignorieren - hat uns sehr geholfen. Alledings würde ich DAS erst angehen wenn ihr soweit seit an fremden Hunden vorbeilaufen zu können.
Kenny läuft in der Gruppe soweit gut mit, spielen erlaube ich ihm aber nicht - er steigert sich zu sehr rein.Jetzt bin ich bei Hund Nr. 2 dran, noch ist es kein pöbeln aber wir sind "auf einem gute Weg" dahin
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Ich würde mich an Deiner Stelle also nach einem Hundeverein etc. umschauen und dort in die Unterordnungsgruppe gehen - aber nur, wenn dort alle Hunde an der Leine bleiben (sowas gibt es öfter als man denkt).
Wenn Dein Hund regelmäßig sieht, dass ihm nichts passiert, andere Hunde normal sind und er mit Dir arbeiten kann wirst du das draußen sicher in den Griff bekommen
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Und wann kommt jetzt der hilfreiche Teil?
Ganz einfach. Ma sollte sich mal fragen: Warum pöbelt mein Hund überhaupt?
Erst dann macht es Sinn daran zu arbeiten.
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Der Hund pöbelt weil er unsicher ist und gelernt hat, dass der Fremdhund nicht kommt wenn man
ríchtig die Sau raus läßt. Nur an der Pöbelsituation rumzuarbeiten bringt nach meinen Erfahrungennichts, da muß man viel früher ansetzen. Schon da, dass der Hund im Alltag viel zu viele Entscheidungen trifft und viel
zu oft der agierende Part ist, also Situationen bestimmt.
Auch wenn das jetzt keiner hören will. -
Ich liebe es, wenn man Posts nicht weiterliest, sondern sich einen Satz rauspickt. Und es ist aus Sicht des Hundes doch so: Du willst ein Hundeführer sein, aber kannst deine Schutzbefohlenen nicht beschützen, also handeln sie selber, in dem Falle der Hund. Das ist Fakt und nicht böse gemeint. Ich habe selber einen Leinenpöbler, aber ich hab an mir gearbeitet, dem Hund musste ich nur beibringen, dass er jetzt nicht mehr beschützen muss.
Und genau weil andere Hunde durchaus mal auf so einen Leinenpöbler losgehen sehe ich keine Lösung darin, sich nur im Verscheuchen der anderen Hunde zu schulen, sondern durchaus mal dem eigenen Hund zu sagen, dass das jetzt ein Verhalten ist, was nicht angebracht ist.
Aber natürlich ist der eigene Hund nur immer das kuschelige Opfer, der ja mal so böse gebissen wurde und man sucht sich ständig Rechtfertigungen, warum er das macht. Das spürt ein Hund auch.
Mein Hund ist, wenn er pöbelt erstmal nur ein ungezogener Hund, den ich führe. Sprich ich führe nicht richtig in dem Moment. Der Grund für seine Ungezogenheit ist zwar wichtig, aber letztendlich ist es ein Verhalten, was ich nicht will und das darf ich dem Hund auch sagen. Wird nur nicht funktionieren, wenn ich gleichzeitig in den Augen des Hundes eine jämmerliche Figur darin mache, uns als Team anzuführen. Dann macht es der Hund und kriegt Ärger, weil er es macht - auch nicht sinnvoll.Und zum Beispiel mit dem Flat: Das hätte ich galant meine Hunde regeln lassen. Wenn ein unangeleinter Hund meint, er muss zu meinen kommen, obwohl die not amused sind, dann schaue ich, ob ich Blocken kann, wenn nein, überlege ich ob ich den einen freilasse oder ob ich beide an der Leine lasse, aber die körpersprachlich klarmachen, dass sie das nicht wollen. Aber ich hab auch keine Hunde, die ohne Grund gleich zubeißen und ich hab große Hunde, wenn man einen kleinen Hund hat sollte man tunlichst dran tun, das nicht zu machen.
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Ich finde den Ansatz der ersten Trainerin gar nicht so falsch. Nur hätte ich das "drohend Aufbauen" nicht zum eigenen Hund sondern zum Fremdhund hin gemacht. Wenn einer unangeleint ankommt, ist blocken ja sowieso der einzige Weg... Mag sein, dass das nicht immer klappt, aber es stimmt natürlich, wenn der Mensch es nicht schafft zu schützen, muss der Hund auf sich selbst aufpassen. Hat mit Schuld oder so grad mal gar nix zu tun.
Der Ansatz: - dein Hund soll schräg hinter dir und auf der dem anderen Hund abgewandten Seite laufen - ist auch hilfreich. Wenn dein Hund an dir vorbeidrängt, musst du ihn natürlich deutlich und körperlich zurückdrängen. Nicht an der Leine rumziehen, sondern mit dem Bein in den Weg... Das muss natürlich ohne Ablenkung 200% klappen, dein Hund muss deine körperlichen Grenzen vollstens respektieren und an der Leine 100% auf seiner Seite bleiben können - kreuzen ist nicht.
Selbstverständlich ist jede Kontaktaufnahme oder Annäherung an der Leine komplett und überhaupt und absolut NO GO. Leine heisst: Sicher. Auch vor Menschen übrigens! Kein Anfassen, nix.
Ansonsten: solange sie auf der zugewiesenen Seite bleibt, soll sie doch blaffen. Du läufst weiter, zügig, nicht schneller, nicht langsamer, schnurgerade, kein!!! Blick zum anderen Hund. Auf keinen Fall stehen bleiben. Und wenn dann 200 Mal nix passiert ist, wirds auch besser.
Wenn dir die anderen Leute und Hunde wirklich scheissegal sind, glaubt dir dein Hund das auch. Meistens...
Und was noch hilft: Jeder (angeleinte) Hund der dir begegnet ist eine Gelegenheit zum Üben, und nicht zum Krise kriegen udn ausweichen. Also was Positives! Dein Hund spürt das.
So halte ich es auch, und die Sache klappt. Muß sie auch, denn ich habe meinen Hund häufig auch am Rad laufen, und da ist es unerläßlich, daß er an seinem Platz auf der abgewandten Seite bleibt, weder selbst pöbelt noch sich von Pöblern provozieren läßt.
Ich habe mir für das kommende Jahr vorgenommen, ein Begegnungs-Tagebuch zu führen, um herauszufinden, ob mein Eindruck stimmt, daß von Hunde, die nach den oben zusammengefaßten Grundsätzen geführt werden, Pöbeleien ausgesprochen selten zu erwarten sind.
Weiterhin, wie die Begegnungen mit Hunden verlaufen, deren Halter anders verfahren, also ablenken, stehenbleiben, absetzen, ablegen, ausweichen etc.Mich nervt es gewaltig, wenn Hundehalter ihren an der Leine geführten Hund nicht daran hindern, quer über den Weg hinweg zu meinem, auf der abgewandten Seite geführten Hund, zu ziehen und ihn anzupöbeln, was nach meinem subjektiven Eindruck besonders häufig passiert, wenn der fremde Hund samt Halter nicht mehr in Bewegung sind, sondern am Wegesrand warten, wobei der wartende Hund während der gesamte Annäherungsphase meinen Hund fixieren darf. Dann kommt es beim wartenden Hund fast immer zum 'Ausbruch', wenn wir ihn passieren.
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Ich finde es mehr als interessant, das Leinenpöbeln so langsam zum Hunde-Volkssport wird...
nur niemand macht sich Gedanken woran das liegt...Finde ich minimal dreist, zu behaupten niemand(!!!!!) mache sich Gedanken.
Ich für meinen Teil weiß, dass dies erst aufgetreten ist, nach dem sich zwei große unangeleinte Hunde auf meinen 1/2 jährigen Junghund gestürzt haben. Einen Hund abwehren ist möglich, aber zwei gleichzeitig ist nicht gerade die leichteste Übung.
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Ich liebe es, wenn man Posts nicht weiterliest, sondern sich einen Satz rauspickt. Und es ist aus Sicht des Hundes doch so: Du willst ein Hundeführer sein, aber kannst deine Schutzbefohlenen nicht beschützen, also handeln sie selber, in dem Falle der Hund. Das ist Fakt und nicht böse gemeint. Ich habe selber einen Leinenpöbler, aber ich hab an mir gearbeitet, dem Hund musste ich nur beibringen, dass er jetzt nicht mehr beschützen muss.
Und genau weil andere Hunde durchaus mal auf so einen Leinenpöbler losgehen sehe ich keine Lösung darin, sich nur im Verscheuchen der anderen Hunde zu schulen, sondern durchaus mal dem eigenen Hund zu sagen, dass das jetzt ein Verhalten ist, was nicht angebracht ist.
Aber natürlich ist der eigene Hund nur immer das kuschelige Opfer, der ja mal so böse gebissen wurde und man sucht sich ständig Rechtfertigungen, warum er das macht. Das spürt ein Hund auch.
Mein Hund ist, wenn er pöbelt erstmal nur ein ungezogener Hund, den ich führe. Sprich ich führe nicht richtig in dem Moment. Der Grund für seine Ungezogenheit ist zwar wichtig, aber letztendlich ist es ein Verhalten, was ich nicht will und das darf ich dem Hund auch sagen. Wird nur nicht funktionieren, wenn ich gleichzeitig in den Augen des Hundes eine jämmerliche Figur darin mache, uns als Team anzuführen. Dann macht es der Hund und kriegt Ärger, weil er es macht - auch nicht sinnvoll.Und zum Beispiel mit dem Flat: Das hätte ich galant meine Hunde regeln lassen. Wenn ein unangeleinter Hund meint, er muss zu meinen kommen, obwohl die not amused sind, dann schaue ich, ob ich Blocken kann, wenn nein, überlege ich ob ich den einen freilasse oder ob ich beide an der Leine lasse, aber die körpersprachlich klarmachen, dass sie das nicht wollen. Aber ich hab auch keine Hunde, die ohne Grund gleich zubeißen und ich hab große Hunde, wenn man einen kleinen Hund hat sollte man tunlichst dran tun, das nicht zu machen.
super gut beschrieben, ich sehe das genauso - unsere Schäferhündin hat nach der ersten Läufigkeit auch angefangen, sehr stark zu motzen. Ich musste mir dann nach kurzer Zeit eingestehen, dass ich mich nicht wundern brauche, wenn ich selber nicht in der Lage bin, brisante Situationen zu managen. Ich habe die ganze Zeit im Grunde nur an mir gearbeitet und nicht am Hund, und jetzt nach ein paar Monaten kann ich an Fremdhunden ohne Theater vorbeigehen, sie ist zwar noch ein wenig aufgeregt, aber ich bekomme immer ihre Aufmerksamkeit.
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Finde ich minimal dreist, zu behaupten niemand(!!!!!) mache sich Gedanken.
Ich für meinen Teil weiß, dass dies erst aufgetreten ist, nach dem sich zwei große unangeleinte Hunde auf meinen 1/2 jährigen Junghund gestürzt haben. Einen Hund abwehren ist möglich, aber zwei gleichzeitig ist nicht gerade die leichteste Übung.
Ich meinte damit nicht, warum der einzelne Hund pöbelt, sondern warum es allgemein immer mehr zunimmt
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Leinenpöbeleien gab es schon immer, nur gabs früher nicht so viele Hunde, darum fiel es wohl nicht
so sehr auf.
Für das pöbeln an der Leine gibts nicht nur einen Grund, sondern viele: der eine pöbelt, weil er nicht
zum anderen Hund hin darf.
Der andere pöbelt weil er Hunde nicht leiden kann.
Der dritte weil er Angst hat. Der nächste weil er gebissen wurde, usw., usw... -
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