Probleme mit Labradoren

  • Hallo zusammen,

    also, wo fang ich an: Riley (jetzt knapp 10 Monate alt) wurde vor ca. 2 Monaten relativ heftig von einem schokobraunen Labrador angegriffen (Hund von Frau nicht unter Kontrolle, mit Tele, schnappte sogar nach Besitzerin). Er hat sich damals nicht gewehrt sondern Angst bekommen und ist weggelaufen. Verletzt wurde er wie durch ein Wunder nicht.

    Seitdem haben wir ein Labrador-Problem, welches ich nicht so recht einordnen kann. Im Freilauf geht Riley Labradoren grundsätzlich aus dem Weg, auch in der Hundeschule meidet er sie (obwohl diese ihm nichts tun). Nun passiert es aber immer öfters, dass wir bei Spazierbegegnungen mit Labradoren in die Situation kommen, dass diese ihm gegenüber nicht gerade freundlich gesinnt sind. Sie hängen meist schon knurrend in der Leine wenn sie ihn sehen oder letztens kam auch einer im Freilauf und hat sich wild knurrend und mit Bürste vor ihm aufgebaut. Ich habe mich dann dazwischengestellt und den Hund geblockt.

    Nun könnte man vielleicht annehmen, dass Riley einfach keine Labradore mag weil er schlechte Erfahrungen gemacht hat, aber er knurrt diese weder an, noch macht sich steif oder Ähnliches. Ich könnte mir nur vorstellen, dass er ihnen gegenüber Angst ausstrahlt, obwohl seine Rute nicht eingezogen ist oder ähnliches. Mittlerweile ist es sogar so, dass ich Angst habe Labradoren zu begegnen, weil ich wieder Angst vor einem Angriff habe, da diese so auf ihn reagieren?! Wie kann ich mit der Situation umgehen? Das Problem beschränkt sich wirklich nur auf Labradore (alle besagten waren intakte Rüden, meiner auch), bei allen anderen Rassen (Leonberger, Goldie, Schäferhund, Setter, Mischling) läuft alles locker und er ist sehr sozial. Vielleicht könnt ihr was damit anfangen?

    • Neu

    Hi


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    • Das ist natürlich blöd gelaufen.

      Wichtig ist das DU Ruhe und Sicherheit ausstrahlst. Also darfst du bei einem Labbi nicht anders reagieren wie bei einen Schäferhund etc wenn er euch begegnet. Dein hund spürt deine Angst und wird noch unsicherer.

      Es gibt viele Hunde (nicht nur Labbis) die es "toll" finden, wenn ein anderer Hund Angst vor ihnen hat. Diese plustern sich dann extra auf und machen "auf dicke Hose". Das sind oft Hunde, die selber nicht gerade souverän sind und sich so ihre Macht beweisen müssen. Solche Hunde würden wahrscheinlich im Zweifel nicht attackieren sondern sich recht leicht von dir blocken lassen. Ist natürlich jetzt sehr menschlich ausgedrückt aber so ist es am besten zu erklären.

      Nimm deinen Hund in Schutz, wenn ein Hund euch ungefragt zu Nahe tritt. Zeig deinem Hund, dass du die Situationen im Griff hast. Er spürt jedes Zusammenzucken und jede Nervosität deinerseits und das verstärkt seine eigene Angst, die er nach dem Angriff natürlich hat.

      Dann wird das schon wieder.

    • Am Anfang dachte ich ja auch, gut das war ein einmaliger Vorfall, Zufall dass es ein Labrador war und bin recht unbesorgt an die Sache rangegangen, aber seitdem gab es ja mehrfach diese Situationen und zwar eben nur mit Labradorrüden, die auf mich auch recht dominant gewirkt haben. In der HuSchu spielt er gerne mit Labradorhündinnen, den Rüden geht er aus dem Weg. Riley ist ein sehr unterwürfiger Hund aber eigentlich nicht ängstlich.

      Ich würde mich ja gerne sicherer fühlen, aber was soll ich kleines Persönchen denn groß machen? Also wenn es zum Angriff kommen sollte. Bisher stelle ich mich immer dazwischen, aber den braunen Labrador hätte das nie und nimmer abgehalten. Vielleicht sollte ich ein Wurfgeschoss oder sowas dabeihaben?

      Ich glaub das Problem in unserer Gegend ist glaube ich auch, dass viele einen Labrador halten, weil er ja "so ein einfacher Familienhund" ist und keinerlei Erziehung erfordert. Kaum eine Rasse sehe ich bei uns so oft mit Tele oder komplett unerzogen wie diese.

    • Also, wenn Du was dazwischenwerfen willst, kannst Deinen Schlüsselbund nehmen und dem fremden Hund vor die Füße klatschen, wenn der sich mit anderen Mitteln (Blocken, Wegschicken) nicht beeindrucken läßt.

      Allerdings wär ich da seeeehr vorsichtig bei Hunden wie dem genannten, der sich dann an Frauchen abregagiert hat (Übersprung?). Ein Hund, der eh schon auf 180 ist, könnte dann beschließen, daß Du mit dem Geklapper gefährlich bist, und sich gegen Dich wenden - is ne heikle Sache. Und Du weißt nicht, wenn der noch Tele trägt, in welchem Augenblick ein depperter Halter dann auch noch das Knöpfchen drückt.... das kann bös in die Hose gehen.

      Zum Tele selbst (und dann noch am Labi...) sag ich mal nix, die rechtliche Lage hierzu ist ja ausreichend bekannt. Evtl. würd ich selbige Rechtslage mal dem jeweiligen Halter empfehlen durchzulesen, oder damit drohen, die Verwendung dem Ordnungsamt/Vet-Amt anzuzeigen (kannst auch so machen, wird aber nix bringen, wenn Du nicht Zeugen für die tatsächliche Anwendung des Teils hast - das muß aber der Verwender ja nicht wissen *hust.... *gg), wenn er den Hund künftig nicht an der Leine hält. Und dann noch fragen, was er denn für ne tolle Haftpflichtversicherung hat, daß er sich traut, einen Hund, den er nicht unter Kontrolle hat, einfach fahrlässigerweise leinenfrei laufen zu lassen. Schäden bei sowas zahlt nämlich normal keine Versicherung bzw. holt sich das Geld vom Versicherten wieder!

      Kannst auch sagen, Du wirst die Attacke des freilaufenden Hundes dem Ordnungsamt anzeigen, sodaß er Leinenzwang für den Hund kriegt, wenn dieser nochmals frei auf Dich zulaufen sollte.

      Oder sag dem Halter, Dein Hund hätte Giardien, die sind ja hochansteckend, und er sollte seinen Hund lieber fernhalten, Du würdest schon seit Monaten daran herumlaborieren, die wieder loszuwerden *gg

      Am ungefährlichsten find ich, ist es, dem Fremden Hund evtl. ne Handvoll Futter in die andere Richtung zu werfen (also nicht unbedingt frontal auf ihn zu, sondern von Dir/Euch weg!), wenn der auf Dich zuläuft, sodaß er z.B. an Dir vorbei hinter Dich laufen muß und Du ungestört weitergehen kannst. Oder einfach nen Bogen machen/irgendwo abbiegen, wenn möglich (wenn Du den Hund/sein Vorhaben rechtzeitig einschätzen kannst).

      Oder Du trainierst Deinem Hund nen Maulkorb positiv auf und gehst nur noch damit spazieren. Dann sieht der Hund voll gefährlich aus, und keiner läßt seinen mehr hin, wenn Du Glück hast... *gg (ok, manche sind auch DA schmerzbefreit - eigene Erfahrung...)

      Oder einfach spazierengehen, wo net Hinz und Kunz läuft..... Dann sparst Dir den ganzen Ärger. Hundekontakt hat er genug in der Hundeschule oder Du sprichst Dich ab und an mit wem ab zum Gassigehen, den Du kennst, und der nen "normal" agierenden Hund hat. Ein Hund muß eh net mit jedem anderen "können".

    • An dem, was Angel sagt, ist was dran. Diese Art Hunde kann man tatsächlich leicht einschüchtern - Deine eigene Körpergröße spielt dabei keine Rolle, Du musst es nur ernst meinen, wenn Du sie anschnauzt. Solche Hunde kommen unverschämt und arschig an, das kann man ihnen ruhig deutlich sagen. Man hat als höflicher Mensch oft Hemmungen, herzhaft "Hau ab!" zu brüllen, aber das hilft. Alternativ kannst Du auch was anderes bölken, zum Beispiel "WAG ES NICHT!" oder "AUS DEM WEG!" Aber es muss böse klingen!

      Wenn Du dem "Angreifer" die Meinung geigst und ihn damit in die Flucht schlägst, wird das auch Deinen Hund beeindrucken und er wird sich wieder sicherer bei Dir fühlen.

      Ein Wurfgeschoss dabei zu haben wirkt auch oft Wunder - schmeiß dem fremden Hund Deine Leine oder sowas vor die Füße. Aber auch da hat man oft Hemmungen, ob der andere Hundehalter das falsch versteht und man plötzlich noch selbst in einen Streit verwickelt wird. Mach das nicht, wenn Du es nicht mit voller Überzeugung machen kannst!

      Die Aggression von dem braunen Kandidaten war übrigens untypisch - Du musst also nicht damit rechnen, dass wirklich geschnappt wird. Labbis sind wie halbstarke Jugendliche. Die wollen sich nicht ernsthaft prügeln, sondern nur mal schnell jemanden im Vorbeigehen einschüchtern. Wenn sie Gegenwind kriegen, backen die ganz schnell kleine Brötchen. Das schreckliche Tele tragen die armen Viecher meist, weil sie zum Jagen neigen - nicht, weil man sie sonst nicht bändigen könnte...

    • Danke, das hilft mir sehr weiter, ich werde daran arbeiten präsenter und unerschrocken aufzutreten. Leider ergab sich bei dem Angriff damals garnicht die Chance, da Riley gerade im Spiel mit zwei weiteren Hunden war, als der Labbi aus dem Nichts erschien.

      Was mich am meisten ärgert, ist die Reaktion der Halter. Von "ach sei doch nicht so frech" bis zu einem sanften "ja spinnst Du jetzt" und dem üblichen "der tut nix" war nicht einer dabei, der seinen Hund gemaßregelt hätte.

      Aus dem Weg gehen ist leider keine Option, da ich erstens gerne mit den anderen Hunden Begegnungen habe und wir auch oft Spazierengehen und ich zweitens in einer Gegend lebe, wo es mehr Hunde als Menschen gibt und ich dann mit dem Auto irgendwohin fahren müsste, was ich nicht will, wenn ich doch das Naturschutzgebiet vor der Nase habe.

      Früher dachte ich immer Retriever seien sich ähnlich, mittlerweile kann ich das auch in der Huschu überhaupt nicht mehr behaupten!

    • Ich bin gerade sehr stolz auf mich, weil ich Eure Ratschläge beherzigt habe :-) Riley wurde am Samstag nämlich wieder "angegriffen". War zwar kein Labrador sondern ein Mischling, der in vollem Galopp fletschend auf ihn zukam und nach ihm schnappte, aber nachdem die Besitzerin mit ihrem "nein" den Hund garnicht in den Griff bekam und er gerade zum dritten Anlauf durchstartete habe ich Riley hinter mich gezogen und bin mit einem stampfenden Schritt auf den andere zu und hab den dermaßen mit einem deutlichen "nein" angebrüllt, dass dieser eine Vollbremsung eingelegt hat und mit eingezogenem Schwanz abgezogen ist. Nur leider wird das wohl nicht bei jedem so funktionieren oder? Warum hab ich auch so einen "Opferhund" :-(?

      Das "ja so ist es richtig, da haben Sie recht" der Besitzerin lass ich jetzt mal so stehen, bin es ja leider langsam gewöhnt, dass sich die Leute nicht um das Benehmen ihrer Hunde kümmern.

    • Zitat

      Ich bin gerade sehr stolz auf mich, weil ich Eure Ratschläge beherzigt habe
      zu recht ! Super gemacht! (und? Hat doch garnicht wehgetan..? ;)

      Warum hab ich auch so einen "Opferhund" :-(?
      damit du, so wie gestern, an ihm wächst :smile: wir bekommen immer den Hund, den wir "brauchen"...
      .

      Willkommen im Club der Löwinnen ! :D :gut:

    • Danke, wobei ich noch nicht sicher bin, ob ich gerne in diesem Club sein will ;-) Aber nachdem er erst 10 Monate ist, entwickelt er ja vielleicht noch mehr Selbstbewusstsein.

      Nach Weihnachten ist endlich wieder Hundeschule, ich werde das ganze mal bei meiner Trainerin ansprechen....

    • Zitat

      Danke, wobei ich noch nicht sicher bin, ob ich gerne in diesem Club sein will ;-) Aber nachdem er erst 10 Monate ist, entwickelt er ja vielleicht noch mehr Selbstbewusstsein.

      Das könnte tatsächlich sein!
      Meine ist ja auch ein Sensibelchen vor dem Herrn und hatte es vor allem mit Labradoren nicht so. (sie wurde allerdings nie angegriffen, sondern konnte einfach mit der Grobmotorik die viele Vertreter an den Tag legen nix anfangen)

      Jetzt ist sie fast 1,5 Jahre und in ihrem Verhalten verändert sich langsam was. Sie ist nicht von heute auf morgen voll souverän aber ihr Verhalten ist anders obwohl sie immernoch vorsichtig auf andere zu geht.
      Gestern hat sie sich zum Beispiel nen fremden Goldi zum spielen ausgesucht obwohl spielen mit fremden größeren Hunden sonst garnix für sie war.
      Es ist schwer zu beschreiben, es verändert sich einfach was, sie wird erwachsen und damit einher geht in diesem Fall auch, dass das Selbstbewusstsein sich "ausprägt".

      Also besteht für deinen durchaus noch Hoffnung :gut:

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