Hund frisst nicht aus der Hand

  • Halli Hallo,
    Seit einer Woche ca. füttere ich meine Maja (2 Jahre) aus der Hand um unsere Bindung etwas aufzubauen. Ich hocke mich dabei vor sie,Körper ihr abgewandt und halte ihr die Hand hin mit ihrem Futter. Sie deutet dann an es zu nehmen,nimmt aber nichts. Ich brauche dann eine ganze Weile bis sie es nimmt und dann frisst sie alles ohne zu zögern. Ich geb ihr dann das Futter immer erst wenn sie ruhig vor mir sitzt und mich anschaut. So und heute gab es mal Nassfutter aus dem Napf. Hab es rein und sonst stürzt sie sich nach meinem Kommando "Nimms" sofort drauf. Aber heute überhaupt nich. sie hat daran gerochen und ist wieder weg vom Napf,bin dann aus der Küche um sie in Ruhe zu lassen und dann hat sie gefressen. musste dann nochmal kurz rein un da ist sie sofort wieder mit leicht geduckten Kopf weg vom Napf. Was will sie mir damit sagen?hab auch ein Video wie sie andeutet das Futter zu nehmen aber weiß nicht wie man das hochläd :???:

  • Zitat

    Ich hocke mich dabei vor sie,Körper ihr abgewandt und halte ihr die Hand hin mit ihrem Futter. ... Ich geb ihr dann das Futter immer erst wenn sie ruhig vor mir sitzt und mich anschaut.


    Davon hätte ich gerne ein Video. Ich kann mir deine Körperhaltung nicht wirklich vorstellen. Und was meinst du damit, dass du ihr das Futter erst gibst, wenn sie ruhig vor dir sitzt und dich anschaut.
    Gehst du mit dem Futter zu ihr oder lockst du sie zu dir? Nimmt sie Belohnungsleckerli von dir?


    Für mich hört es sich so an, als wäre sie sich sehr unsicher, ob du ihr das Futter wirklich geben oder es für dich beanspruchen willst. Die Situation wirkt eher verkrampft und dein Hund verunsichert. Mach keine große Konzentrationsübung daraus, füttere sie vielleicht eher seitlich als frontal, lass sie zu dir kommen und nicht umgekehrt, lass das Trockenfutter mal über den Boden kullern...


    Das wären meine spontanen Ideen.

  • Zitat

    Davon hätte ich gerne ein Video. Ich kann mir deine Körperhaltung nicht wirklich vorstellen. Und was meinst du damit, dass du ihr das Futter erst gibst, wenn sie ruhig vor dir sitzt und dich anschaut.
    Gehst du mit dem Futter zu ihr oder lockst du sie zu dir? Nimmt sie Belohnungsleckerli von dir?


    Für mich hört es sich so an, als wäre sie sich sehr unsicher, ob du ihr das Futter wirklich geben oder es für dich beanspruchen willst. Die Situation wirkt eher verkrampft und dein Hund verunsichert. Mach keine große Konzentrationsübung daraus, füttere sie vielleicht eher seitlich als frontal, lass sie zu dir kommen und nicht umgekehrt, lass das Trockenfutter mal über den Boden kullern...


    Das wären meine spontanen Ideen.


    Ich sitze vor ihr auf dem Boden aber seitlich zu ihr.sie steht vor mir und ich halte die Hand hin mit dem Futter.ich habe die Hand zu bis sie mich anschaut dann bekommt sie das Essen. Ich mache das eigentlich nur um ihr zu zeigen das ICH entscheide wann sie Futter bekommt und das sie es sich verdienen muss da sie seit ihrer letzten Läufigkeit sehr stur und eigenständig gewurden is. Vorallem draußen ohne Leine lässt sie sich schlecht abrufen was aber (wie ich finde) seit dem besser gewurden ist.natürlich auch durch schleppleine und co
    Weiß leider nicht wie man hier ein Video anhängen kann

  • @ Franzimgn


    Hallo


    Mir ist jetzt nicht ganz klar , ob du den Hund jetzt eine Woche hast oder ob du nur dies seit einer Woche , übst .


    Es kann also folgendes sein .


    1 ) Der Hund ist ängstlich und misstrauisch .
    Vielleicht hat er aber auch schlechte Erfahrung gemacht , auf diese Weise Futter aufzunehmen .


    2 ) Der Hund hat einfach keinen Hunger oder ist ein mäkeliger Fresser .
    Hier würde ich Raten , einen Gesundheitscheck beim TA machen zu lassen .


    3 ) Der Hund ist so überfüttert , das er sich es leisten kann auf Nahrung zu verzichten .


    Ich kann dir nur sagen , ich hatte dies auch bei meiner Parson Mix Hündin .
    Ich habe sie als Second Hand Hund bekommen/übernommen . Das war mein erster Hund mit solch einem Verhalten . Was ich der alles angeboten habe an Fressen , da bekommt man normalerweise einen Ärger . Wobei , menschliche Nahrung hat sie schnell verschlungen .
    Aber ich kann dir wie gesagt nur sagen , wie meine reagiert hat . Ich habe die Futterschüssel angegriffen und sie ist in ihrer Box verschwunden , oder , sie ging zur Futterschüssel hat zwei - drei Bissen genommen oder das Futter quasi nur Hypnotisiert .


    Ich war da auch am verzweifeln , wenn man vorher Hunde hatte die Schlinger waren und dann solch ein Hund . Wobei ich aber dann Stück für Stück erfahren habe , was der Hund alles mitgemacht/durchgemacht hat .
    Jetzt frisst sie normal und hat dann nach dem TA und den Spritzen , innerhalb eines Jahres von von 5,5 Kg auf 11,5 Kg zugenommen .



    LG .


    War dann beim TA und die hat ihr dann innerhalb eines Jahres drei mal etwas gespritzt und ab da begann sie dann zu Fressen .

  • Ich verstehe diesen Zusammenhang von Ausderhandfressen und Bindung einfach nicht. Möglicherweise der Hund auch nicht?
    Fressen ist etwas sinnliches, das jedes Wesen, so es es kann im eigenen Tempo, mit eigener Intensität tut. Ich finde es total überflüssig und anmaßend, dem Hund immer und überall manipulieren zu wollen.
    Aber den Wunsch, Bindungen zu intensivieren, kann ich durchaus nachvollziehen. Ich sehe da nur hundegerechtere Möglichkeiten: Kraulen an den Lieblingsstellen, gemeinsames Spiel, das der Hund bevorzugt, Beistehen im Notfall etc.

  • Das was Du schilderst klingt nach Unsicherheit, also:
    "Der Bossmensch hat etwas, was ich möchte, aber es steht mir nicht zu. Wenn ich zeige, dass ich es möchte, begehe ich schon eine Grenzverletzung, denn ich habe nicht zu wollen, was dem Bossmenschen gehört. Ich will zeigen, wie sehr ich die Regeln und seine Stellung akzeptiere, deshalb werde ich gerade in unklaren Situationen die Grenze achten und hoffe, dass mein Bossmensch es versteht."
    Wenn das Nassfutter extra reizvoll ist, wäre das ein Grund, dass sie extra nicht dran geht, um zu zeigen, dass sie das - vermeintliche - Gesetz extra respektiert.


    Freilich ist Hineinversetzen in ein Hundehirn immer zu einem guten Teil Raten ins Blaue... aber vielleicht kommt mein Rateveruch hin.
    Dann braucht Maja nur ein Ritual, das ihr das Teilen verständlich macht.
    "Mein Bossmensch teilt manchmal die Nahrung mit mir (Boah, wie toll!). Sonst akzeptiere ich ja selbstverständlich, dass ich seine Sachen nicht wegnehme und das zeige ich auch deutlich, gerade in Grenzsituationen. Wenn mein Bossmensch allerdings das Wort "Irgendwas" sagt (oder auf dem blauen Teppich sitzt oder einen Hut aufhat oder seine Kylie Minogue-CD läuft oder...), dann teilt er mit mir und ich nehme natürlich sofort alles, was mir gegeben wird."


    Will heißen: Gib ihr ein Ritual, das sie gut versteht.
    Bau etwas auf (vielleicht in einer anderen Situation, nicht neben dem Napf und nicht mit der bereits bekannten Körperhaltung) und übertrage es dann auf die Futtersituation.
    Futter teilen ist eigentlich für Hunde ganz leicht begreiflich und funktioniert ohne Ritual... aber wenn bei ihr (warum auch immer) keine Selbstverständlichkeit dahingehend besteht, dann kannst Du ihr eine Trittstufe in Ritualform bauen.


    ... Wenn Dir das wichtig ist.
    Wenn sie sonst Belohnungen annimmt, kannst Du das Verstärken ("ICH bin der Mensch, der Dich existenziell erhält!") auch draußen und unterwegs platzieren. Wenn sie dann auch noch was tun muss für ihre Nahrung, wenn das Teilen immer ein Deal ist, der ihre Leistung erfordert, versteht das Hundehirn das super und Dein Interesse an Bindungssymbolen ist auch bedient.

  • Zitat

    Ich verstehe diesen Zusammenhang von Ausderhandfressen und Bindung einfach nicht. Möglicherweise der Hund auch nicht?


    weiss auch nicht was handfütterung mit bindung zu tun haben sollte. bindung ist das was wir zu dem tier im alltäglichen leben aufbauen..und nicht durch handfütterung.
    ich kann mir gut vorstellen, dass die hündin das sehr stark verunsichert, da sie wirklich der meinung ist dass du das futter beanspruchst und das eher stress für sie bedeutet, als jegliche förderung zum bindungsaufbau.
    ich würde solche experimente bei so einem hund sicher nicht machen. das schadet eher der beziehung...

  • Ich würde es erst mal behutsamer aufbauen, nicht gleich aus der hand geben, sondern erst mal ruhig in der Nähe sitzen, wenn der Hund frisst, nicht anschauen. Erst wenn sie dabei ganz entspannt ist, näher rücken, irgendwann die hand an den Napf, irgendwann das futter in der Hand, erst dann !! Anschauen.


    Wenn du jetzt schon das Futter wie eine Belohnung einsetzt ("erst wenn sie mich anschaut bekommt sie das Futter") beanspruchst du ja das Futter wieder für dich und teilst es ihr zu. Das ist super bei einem Hund, der sich wie irre auf sein futter stürzen will und dabei "frech" wird. Aber bei einem zurückhaltenden Hund wie deiner (meiner ist auch so) geht es bei der Handfütterung eher darum, Vertrauen aufzubauen - eben NICHT den "Chef rauszuhängen".
    Blickkontakt über Futter zu trainieren ist eine gute Sache. Würde ich dann aber lieber z.B. im Zusammenhang mit "Leckerlie für Rückruf" machen und erst mal nicht beim Füttern. Hund rufen, und wenn er da ist und dich anschaut, leckerlie. 300 mal am Tag. So dicht rankommen lassen, wie möglich (nicht den Arm ausstrecken)


    Mein Hund frisst alles aus der Hand - sogar Futter, dass er aus dem Napf nicht frisst (er ist sehr wählerisch). Trofu frisst er nur aus der hand, nicht als Mahlzeit im Napf. Er schaut mich auch sehr frei und offen an und ist sehr zugewandt. Trotzdem geht er erst an seinen Napf, wenn er sich ungestört und unbeobachtet fühlt. Er war schon als Welpe so, statt sich ums Futter zu balgen, hat er lieber abgewartet und später gefressen. Ist übrigens der größte Hund aus dem wurf geworden - die Strategie, ums Futter zu "kämpfen" ist nicht unbedingt die erfolgreichste.


    Ich stelle den Napf meistens in die Schlafbox rein (die offen bleibt!) und lasse ihn dort fressen. Da ist er am entspanntesten.



    PS: Bindung und Handfütterung - ist wieder der alte Streit um die Definition von Bindung. Handfütterung fördert das Vertrauen (wenn richtig gemacht siehe oben), fördert, dass der Hund den Mensch anschaut, aufmerksamer wird, und man kann damit gut erarbeiten, dass der Hund Nähe zulässt bzw sogar sucht.
    Natürlich kann man auch sagen: Mein Hund mag nicht nah bei mir sein, schaut mich nicht an und hat einen Radius von 200 metern, aber die Bindung ist super.... dann braucht man die Handfütterung nicht.
    Wenn man unter Bindung versteht, dass der Hund gern und von sich aus Kontakt und Nähe sucht und damit offener für die Kommunikation mit dem Menschen ist, dann ist Handfütterung für die Bindung gut.


    Also: Handfütterung fördert Vertrauen, Nähe, Blickkontakt. Für manche Leute sind das Merkmale von Bindung. ok so?

  • Zitat


    Ich mache das eigentlich nur um ihr zu zeigen das ICH entscheide wann sie Futter bekommt und das sie es sich verdienen muss da sie seit ihrer letzten Läufigkeit sehr stur und eigenständig gewurden is.


    Fressen ist ein Grundbedürfnis, welches ohne "wenn" und "aber" befriedigt werden sollte.
    Hundehalter, die zur Handfütterung greifen, zeigen eigentlich nur ihre Hilflosigkeit.


    Das hat weder etwas mit Bindungsaufbau, noch mit Rudelführerverhalten zu tun.
    Eine gute Bindung entsteht durch Achtung, Respekt und bedingungslose Zuneigung.


    Ein Hund folgt dem, der eine hohe soziale Kompetenz hat.

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