Unser Hund pinkelt ständig in sein Körbchen

  • Zitat

    Natürlich nehmen wir sie als Hund mit Bedürfnissen wahr. Sie steht (viel zu oft) im Mittelpunkt unserer Wahrnehmung und gerade das sollten wir laut der Hundetrainer reduzieren. Sie war erst kurz bevor sie gestern das erste Mal pinkelte draußen. Es kann also eigentlich kein Bedürfnis zu pinkeln dagewesen sein. Das mit der Wiederaufnahme ins Rudel macht Sinn. Wir haben klare Regeln (nicht aufs Bett, nicht aufs Sofa ohne Aufforderung, nicht ins Bad etc.). Und wenn wir kein Verständnis hätten, würden wir uns nicht solche Sorgen machen und die ganze Zeit überlegen, was mit ihr ist. Ich hatte gestern auch überlegt, ihr Körbchen zu uns ins Wohnzimmer zu stellen, jedoch war ich im Zwiespalt zwischen den Anweisungen, die Bindung zu lockern, damit sie alleine bleiben kann und dem Verständnis. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

  • Ehrlich gesagt verstehe ich die Anweisungen eures Trainers nicht.
    Es ist für den Hund eine sehr große Bestrafung, ihn rauszuschicken und dort zu verweilen, wenn seine Menschen da sind. Ist der Hund noch nicht gewohnt alleine zu sein, ist das ein großer Vertrauensbruch. Zumindest sehe ich das so.
    Viel mehr würde ich einfach den Raum verlassen, nicht aber den Hund aktiv verweisen.
    Denn sobald euer Hund alleine Zuhause bleiben kann (und auch davor), solltet ihr ja die Wohnung verlassen können, ohne ein großes Tamtam zu machen.

    Ich kann mir vorstellen, dass die Verweisungen von euch dazu führen, dass es eure Hündin sehr verunsichert und sie deswegen pinkelt.


    Ist das soweit verständlich? Habe leichte Kopfschmerzen und kann deswegen nicht so deutlich schreiben, wie ich es gerne würde.

  • Ich verstehe das Training auch nicht. (ok, das muss jetzt nichts heissen, mein Erfahrungsschatz ist sehr begrenzt)

    Meine Maus ist ein typischer zweiter Schatten aber jetzt, wo sie zwei Jahre alt ist, kommen langsam Phasen wo sie von sich aus in einen anderen Raum geht, um dort in Ruhe zu schlafen. Ich denke auch, dass unsere Bindung etwas enger ist als gut für beide ist, aber das ist durch die Umstände halt so (meist zu Hause arbeitender Single mit Einzelhund)
    Eine Bindung absichtlich mit Training zu lockern klingt für mich irgendwie...unnatürlich.
    Ich persönlich würde da eher nen guten Hundesitter suchen, der selber Hunde hat und mit allen mal Gassi geht und wo Euer Hund ab und zu nen Tag und evt. mal ne Nacht verbringt. Meiner Maus hat das immer sehr gut getan und weil andere Hunde, die sie mochte, da waren, ist sie total gerne dahingegangen.
    Natürlich schicke ich meine Kröte auch mal weg wenn sie mich nervt, aber es ist halt schon irgendwie eine Strafe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einem Hund, der eh unsicher und gestresst ist, gut tut.

    Mit der Kastra würde ich noch warten. Erstmal müssen körperliche Probleme sowieso ausgeschlossen werden und zweitens erleben Hündinnen einige Wochen nach der Kastra oft eine starke Unsicherheitsphase. Ok, vor der dritten Kastra ist der Schutz vor Mammatumoren deutlich höher aber ich finde angesichts der möglichen Inkontinenz-nebenwirkung einer Kastra solltet ihr die OP vielleicht erst mal verschieben. (Ich bin übrigens keine grundsätzliche Kastra-gegnerin)

  • Wieso soll der Hund eigentlich kastriert werden? Warten würde ich mit der OP auf jeden Fall noch so lange wie sie so unsicher ist.

    Und was heißt "Bindung lockern"? Andere HH arbeiten hart, sehr hart, daran das eine Bindung aufgebaut wird, und ihr wollt diese nicht haben? :???:
    Ich behaupte jetzt mal das meine beiden Hunde ebenfalls eine sehr enge Bindung zu mir haben. Sie verbringen den ganzen Tag mit/bei mir auf Arbeit - und in meiner Freizeit sind sie auch (fast) immer dabei.
    Und wenn sie doch mal allein bleiben müssen, dann wissen sie das ich eh wieder heim komme und schlafen entspannt.
    Wenn ich daheim bin kann es auch vorkommen das beide Hunde sich in einen anderen Raum legen um dort in Ruhe zu schlafen oder sich zu putzen ... was auch immer.
    Ich denke das hat nichts mit der Bindung zu tun. Ich ordne das eher in die Sparte "Vertrauen" ein.

  • Ich finde diesen Ratschlag die Bindung zu lockern, für einen unsicheren Hund total daneben.
    Irgend etwas stimmt in eurer Beziehung nicht, ich weiss nicht, wie lange ihr den Hund schon habt.

    Ich würde solch einem Hund auf keinen Fall!!! jetzt noch eine Kastration zumuten.
    Das ist doch keine Kleinigkeit, die man mal eben so macht.

    Gerade ist wieder eine junge Hündin bei der Kastration gestorben.

  • Für mich liest sich das, was Du beschreibst eher nach Rudelausschluß als nach Übung für das Alleinebleiben. Und da kann ich mir gut vorstellen, daß das bei einem Hund eher Unsicherheit auslöst, als das was Ihr wollt. Und das er dann auch aus Unsicherheit pinkelt und um Kontakt und Aufmerksamkeit geradezu bettelt. Das ist ja quasi schon Höchststrafe für einen Hund.
    Ich liebe es, wenn mein Hund bei mir liegt. Das muß nicht immer Kuscheln sein, es reicht, wenn ich merke, sie sucht meine Nähe und ich würde nie auf die Idee kommen, sie wegzuschicken. In der Regel darf sie sich zu Hause frei bewegen. Der einzige Grund für sowas ist für mich, wenn sie sich daneben benimmt, z. B. Besuch kontrollieren, Betteln am Tisch o.ä.. Dann bekommt sie auch einen klaren Platzverweis.
    Was ich noch kenne ist Ignorieren, aber da wird der Hund nicht in ein anderes Zimmer geschickt, sondern wird halt einfach ignoriert. Da geht man schon mal eher selber weg von dem Hund und läßt ihn mit seinen Forderungen auflaufen oder einfach mal warten. Aber auch das dient nicht unbedingt einem Alleinebleiben, sondern soll eher klarstellen, ich will jetzt mal nicht so wie Du.
    Alleinebleiben üben würde ich anders aufbauen, aber da gibt es hier im Forum bestimmt schon eine Menge zu und gehe ich jetzt einfach mal nicht weiter drauf ein.
    Kastrieren finde ich einfach so, wenn keine grafierende gesundheitliche Gründe vorliegen (z.B. Gebärmutterentzündungen) auch nicht so toll. Gerade unsichere Hündinnen werden mit jeder Hitze reifer und entwickeln sich weiter, werden selbstbewußter und bilden ihren Charakter.
    Wenn der Grund sein sollte, Krebs vorzubeugen, finde ich das schwachsinnig. Wir Frauen lassen uns doch auch nicht prophylaktisch total ausräumen und Brüste amputieren, weil wir da vielleicht Krebs bekommen könnten. Bei Hunden ist da übrigens der sicherste Weg die Kastration vor der ersten Hitze (in Deutschland eher verpöhnt), die Kastration nach jeder weiteren Hitze halbiert die Erfolgsquote um die Hälfte, so kenne ich es zumindest. Aber die können ja auch überall anders Krebs bekommen, Hirn, Leber, Darm...keine Ahnung, was noch alles. Ich habe oft den Verdacht, vielen ist eine intakte Hündin zu lästig.

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