Rassehunde - wirklich der richtige Weg?

  • Ich kenne mich mit Landseern/Neufundländern mindestens so wenig aus, wie mit Englischen Bulldoggen... man verzeihe mir also mein rosa-Wolken-denken. :ops:

    Nur damit ichs nicht falsch verstehe: Man wollte damals wieder schwarz-weiße Neufundländer haben, dazu kreuzte man "normale" Neufundländer mit Pyrenäen Berghunden und erhielt - logischerweise - Hunde, die weder Fisch noch Fleisch waren. Für mich als Laien sehen sich die Hunderassen sehr sehr ähnlich, aber das schiebe ich mal auf meine Ahnungslosigkeit. Dieses "die sehen ja eh alle gleich aus!" kenne ich von meinen Hunderassen natürlich auch.

    Aber wenn ich diese "Kreuzungsprodukte" wieder mit (einfarbigen) Neufundländern verpaare, muss sich der Typ doch wieder angleichen. (Wie das mit der Farbvererbung aussieht, wäre jetzt interessant zu wissen. :D ) Ja, da kommt wieder Inzucht/Reinzucht ins Spiel, aber ein Teil "neues Blut" wäre drin - ob das für DIESE Rasse nötig/sinnvoll wäre, weiß ich nicht. Ob es überhaupt sinnvoll ist? Da habe ich keine Antwort darauf, Inzucht hat ja auch so ihre Vorteile.

    Zitat


    "Frisches Blut", Aufstockung des Genpools wird hier nur durch Importe möglichst entfernt verwandter Tiere erreicht werden.


    :hilfe: Wieso?

  • Gaby, ihre schweren Jungs und Finn


  • Ja, natürlich kann man das. Halte ich auch für sinnvoll. Ich habe nur nicht verstanden, wieso das "der einzige Weg" sein soll.

    Schade, dass ich mich so wenig auskenne. Da ergeben sich 1000 Fragen... :hust:

  • Bezgl. Neufundländer und weiß: Wenn die nicht noch eine eigene, rassespezifische Farbgenetik haben, dann sind das ganz normale Schecken.
    Scheckung vererbt sich rezessiv, es müssen zwei Träger aufeinaderkommen. Wenn man die nur noch selten hat in einer Rasse wird das schwierig.
    Pyrenäenberghunde sind idR Extremschecken mit Abzeichen in aufgehelltem wildtyp-Sabel. Insofern kriegt man über die die Scheckung natürlich gut wieder rein.


    Joa. Mich wundert nur, wie es die Züchter vor 100-150 Jahren geschafft haben, aus dem meistens ziemlich uneinheitlichen Landrassen die heutigen Hochzuchtrassen rauszuzüchten, oder wie sie es gar angestellt haben, aus mehreren unterschiedlichen Rassen und Typen eine einheitliche, in Typ, Wesen und Arbeitsleistung gefestigte neue Rasse zu machen... und heute ist es nicht mehr möglich, das selbe hinzukriegen und nach ner Einkreuzung kommt man nie wieder da hin wo man will?
    Scheinbar hat sich der Stand der Hundezucht im Laufe circa eines Jahrhunderts tragisch verschlechtert.


    Zitat

    Ja, aber Reinzucht und Inzucht greifen doch oft ineinander über. Außerdem sind die "Gründungstiere" einer Rasse ja häufig sehr sehr wenige, natürlich liegt das schon Ewigkeiten zurück, aber irgendwie verwandt sind die Tiere.


    Richtig.
    Viele Rassen haben mit sehr kleinen Ausgangspopulationen angefangen, oft nur einige dutzend, meistens deutlich unter hundert Tiere. Die wenigsten Rassen haben ein Gründerpopulation von einigen hundert Tieren, und selbst das wäre aus populationsgenetischer Sicht noch wenig.
    Wie viele von den Stammhunden dann jeweils heute noch lebende Nachkommen haben und wie stark die einzelnen Gründer in den heutigen Pedigrees vertreten sind ist die nächste Frage. Auch Sachen wie genetische Flaschenhälse (in Europa z.B. bei vielen Rassen durch die Weltkriege) und einzelne extrem populäre Deckrüden verkleinern der Genpool noch weiter.
    Insofern ist Rassehundezucht in nem geschlossenen Zuchtbuch immer in einem gewissen Maße Engzucht, je weiter man in den Pedigrees zurückgeht, desto deutlicher wird das meist. Engzucht ist auch nicht per se schlecht, es hilft halt auch gewünschtes zu fixieren.


    Wenn man einen Hund aus Honululu importiert und der die letzten 20 Generationen keine bekannt klingenden Zwingernamen hatte, aber danach auf die gleichen Ausgangstiere zurückgeht wie die Pedigrees die man eh schon hat... naja, kann man jetzt drüber streiten wie viel Outcross das ist.

    Bei den Afghanischen Windhunden hat man diese Situation, die haben eine Gründerpopulation von unter 50 Hunden (ich meine es sind näher als 20 als an 50...). Klar kann man da aus den USA importieren, aber man sollte sich mMn nicht selber verarschen indem man sich einredet man bringe wirklich neues Blut in die Zucht.


    Einen gewissen Nutzen hat das wahrscheinlich trotzdem. Wenn eine Population irgendwo länger isoliert war, dann haben sich da wahrscheinlich ein bisschen anderen Gene eher "verbreitet" als in der heimischen und es hat da intern auch wieder ein gewisses Maß an Engzucht stattgefunden.
    Bringt man sowas in seine eigene stabile Linie ein, dann hat man gute Chancen, dass man zumindest in der ersten Generation vom Heterosiseffekt profitiert.

  • @Nightstalcer

    Stimmt, beim AKC gibt es keine Pflichtuntersuchungen.

    Allerdings kann ich für meine Rasse sagem, dass das kein Nachteil ist. Im Gegenteil.

    Zumindest die seriösen Züchter achten untereinander sehr darauf, dass Gesundheitsuntersuchungen gemacht werden. Und zwar weit mehr als die vorgeschriebenen in D.
    Und sie achten darauf, dass der Hund OFFA-registriert ist.

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