Variablen Radius festlegen

  • Zitat

    Ich hab auch mal eine Frage, die hier nicht so richtig beantwortet wurde:


    Wie habt ihr den Radius trainiert?


    Dabei ist mir jetzt erst mal egal, ob variabel oder fest. Es geht mir vielmehr um den Aufbau des Trainings. Das kann ja nicht so geheimnisvoll sein, dass keiner das verraten will ;)


    Bewusst habe ich das nie trainiert. Wobei das so auch nicht stimmt. Ich hab das nie im Sinne eines bestimmten Radius trainiert, aber zwischenzeitlich schon die gedankliche Anwesenheit, dass ich halt da bin und dass es auch lohnt, sich ab und an mal zu mir umzuorientieren und in Reichweite zu bleiben.


    Zunächst mal der unbewusste Ablauf, dass halt alles gut ist, solange sie in meinem jeweiligen Wohlfühlbereich ist, den ich für eine Situation gerade empfinde. Dann kann Maja machen, was sie mag und ich geh ihr auch nicht ständig auf den Zeiger. Überschreitet sie diese Grenze, ruf ich sie halt zurück bzw. sag ihr, sie soll sich weiterbewegen, wenn sie zu weit zurückfällt.


    Das direkte Training, dass es auch Sinn macht, gedanklich und sogar körperlich "bei mir" zu sein, hab ich hauptsächlich in so wunderschönen Pubertäts-Hormon-Phasen gebraucht. Da bin ich dann durchaus schonmal mit dem Clicker in der Hand los und hab komplette Runden über jegliche Umorientierung von ihr aus zu mir gemarkert. Jedes Stehenbleiben und Sichtkontakt aufnehmen, jedes "mich im Blick behalten" war gut (und da war sie dann auch mental eigentlich so weit anderweitig gereizt, dass sie nicht nur an meinem Rockzipfel geklebt hat, sondern schon auch ihrem eigenen Kram nachgegangen ist und sich immer mal wieder daran erinnert hat, dass das ja lohnen könnte, wenn man die Alte auch nochmal anguckt ;)). In den normalen Phasen würde sie nämlich dann durchaus nur noch in einer Tour gucken, Keks abholen, wieder gucken - da wär ich dann wirklich Futterautomat, da brauch ichs dann nicht.
    Inzwischen belohne ich nur noch sehr selten und halt auch extrem variabel den Aufenthalt in meinem Dunstkreis. Meist ist es nix groß Beachtenswertes, wenn sie mich anschaut und sie kann ihr Ding machen, ab und an gibts dafür mal ein verbales Lob oder alle Jubeljahre mal nen Keks.

  • Mein Problem mit dem Bequatschen ist eigentlich, dass meine Hunde mir dann quasi dauernd an den Lippen hängen oder sich dauernd unsicher umsehen, ob jetzt nicht doch was kommt.
    Im Grunde hab ich es aber ähnlich gemacht, nur hab ich das Übertreten des Radius auch über Strafe abgesichert.

  • Ich handhabe das so ähnlich wie Niani. Ich bin vom natürlichen Radius ausgegangen und habe Umorientierung bestätigt. Zusätzlich gab es ab und an lohnende Action bei mir. Das hat bei Rhian eigentlich gereicht mit etwas Geduld. Wollte ich sie enger bei mir, habe ich ihre Erwartung auf Action bei mir erhöht, und sie behielt mich sehr gut im Auge. Ging soweit, dass ich kaum noch was unbemerkt verstecken konnte.


    Bei Splash zeigte sich schnell, dass das vermutlich nicht reichen würde - und ich wollte auch nicht, dass Rhian ständig an mir kleben würde weil sie Action erwartet. Drum habe ich für ihn ein Signal zum wenden/Radius verkleinern eingeführt, welches ich verbal oder mit geworfenen Leckerlis bestätigt habe. Zusätzlich gibt es für auch immer wieder Momente, wo er zu mir gerufen und eine Weile angeleint wird zum runterkommen. Sobald er da mental bei mir ist, gibt's auch etwas Bespassung. Bei ihm muss ich das Erregungsniveau im Auge behalten und gegebenenfalls eingreifen. Er ist nicht der Typ Hund, der je "von selber" funktioniert in allen Lebenslagen. Am nähesten kommen wir dem in unserem Hundewald, da läuft das mittlerweile sehr entspannt für mich und für ihn.

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