Zeigt doch mal her Eure Pferde/Ponys oder RB Teil 2

  • Wie auch immer hatte meine SB Kunden die in Neuss an der Rennbahn Galopper stehen hatte und ich durfte Trainigsrennen reiten.
    Ich habe selten so gut versorgte Pferde gesehen. Die medizinische Betreuung war top, die Pferde durften auf die Wiese, sie wurden geliebt und gehegt und gepflegt. Der Besitzer ist mit den Taschen voller Zucker durch die Ställe gelaufen und hat seine Mädchen voll gesäuselt und gefüttert. Wenn im Profisport alle so wären, gäb es nichts mehr zu meckern!

    Hab bis jetzt auch nur solche Erfahrungen mit Rennställen gemacht. Hier jedoch vor allem mit Haflingern und nicht mit Vollblütern.

  • Ja klar, der Galopper braucht die Rennbahn und das Springpferd seine Hindernisse :ugly:
    Was mir auch aufstößt, ist das so oft betont wird, dass die Pferde geliebt und umsorgt werden. Vernünftig versorgt wäre mir in den meisten Fällen lieber und dafür weniger gehätschelt werden.

    Wenn das so läuft, dass es den Pferden dabei gut gehen kann - okay. Ich kenne sowas wirklich nicht.

    Ist vielleicht, als ob man gegen den Dressursport ist, weil man Turniere im Fernsehen gesehen hat und Videos von Abreiteplätzen.
    Und noch nicht auf vernünftige, klassische Ausbildung gestoßen ist.

    Aber es bleibt doch dabei, dass die Pferde sehr früh extreme Leistungen liefern müssen. In ihrer Wachstumsphase.

    Und schneller erwachsen werden die ja nicht wirklich.

  • Naja, wenn der Vorwurf lautet, dass die Tiere ja alle nur als Prestigeobjekte gehalten werden, wie es eben so oft lautet, wenn es um Rennpferde geht, dann ist es eben schon angebracht, dass man mal klarstellt, dass die durchaus geliebt und verhätschelt werden. Als absolutes Freispruchmerkmal würde ich das trotzdem nicht verstehen, wenn man sich beispielsweise mal ein bisschen die Social-Media-Kanäle von Patrick Kittel ansieht, sieht man schrägerweise auch, dass er seine Tiere liebt. Das steht so krass im Gegensatz zu Scandic mit der blauen Zunge...
    Ich bilde mir da also kein Urteil, ich kenne den Rennsport zu wenig. Nur ein Wort zu "Die brauchen das": Meine ehemalige Reitlehrerin hat eine Traberstute von der Rennbahn bekommen. Die hat das ganze Tohuwabohu garantiert nicht vermisst. Da konnte man direkt sehen, wie sie Stück für Stück entspannter wurde, nicht mehr so oft Panikattacken hatte, etc.

  • Ich meine auch, dass mir der Gegensatz so sehr aufstößt.

    Was sagt ihr denn dazu, dass Pferde freiwillig in der Natur nie so schnell galoppieren, wie auf der Rennbahn- nur wenn sie flüchten? Und das sie deshalb ähnliche Gefühle auf der Rennbahn haben, wie auf der Flucht?

    Und die hohen Kraftffutergaben sind doch auch nötig, wenn man das Ganze tierfreundlich machen möchte oder?

    Dann haben wohl viele Rennpferde vor den Rennen aus Stress Koliken und müssen eingeschläfert werden. Nicht die überwiegende Zahl, klar, aber nicht selten.

    Auch kenne ich viele Videos, wo Rennpferden die Beine beim Laufen wegbrechen.

    Also, meiner Reitlehrerin ist das mit ihrem Vierjährigen auf der Weide passiert, dass alle Kritikpunkte auch so vorkommen können, ist mir klar.

    Nur würde mich interessieren, wie man sowas verhindern kann bei dem möglichen eigenen Rennpferd. Oder das Risiko extrem senken.

    Und wie geht man damit um , dass man dann vielleicht mit auf der Rennbahn ist und so viel Leid sehen muss ?
    Wenn da Pferde sterben, nur weil der Mensch Sport machen möchte?

  • Hab bis jetzt auch nur solche Erfahrungen mit Rennställen gemacht. Hier jedoch vor allem mit Haflingern und nicht mit Vollblütern.

    :headbash: :headbash: Boar, ich steh manchmal sowas von auf der Leitung... ich musste das dreimal lesen, weil ich am Anfang gedacht habe "Hä, was redet die denn von Haflingern in Rennställen?"

  • Ich kann nur von einer Rennbahn in Neuss berichten und da ist es vielleicht anders als beim Kentucky Derby.

    Da war kein Pferd unter vier, da ist keinem das Bein weggebrochen und auch sonst war kein unnötiges Tierleid zu sehen. Wobei die Boxenhaltung für mich schon Tierleid ist, aber da scheiden sich ja nunmal die Geister. Und Wiese haben die Pferde auch gesehen.

    Und zum Stress. Klar ist Stress sch****. Das kann man nicht schön reden. Entweder züchtet man nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Charakterstärke, oder man guckt drüber weg. Und auch hier: Es ist eine vergleichsweise kleine Rennbahn und da wurden die stressanfälligen Pferde ganz klar aussortiert. Die haben schlicht die Leistung nicht gebracht. Wer soviel Energie in Stress steckt, kann nicht mit 100% galoppieren.

    ABER es waren nur eine Handvoll Besitzer und nicht mehr als 30 Pferde und ich kann hier nichts Allgemeingültiges sagen.

    Mal davon abgesehen waren mir selbst die ruhigen PFerde zu stressig. Als Fjordmensch ist man da anderes gewohnt. Aber mein Pony lief auch schon auf Großveranstaltungen wie zum Beispiel Equitana ohne Probleme. Ich bin da kein Maßstab.

  • :headbash: :headbash: Boar, ich steh manchmal sowas von auf der Leitung... ich musste das dreimal lesen, weil ich am Anfang gedacht habe "Hä, was redet die denn von Haflingern in Rennställen?"

    Bei uns werden ja Pferderennen mit Haflingern veranstaltet… In einem Vollblutstall war ich noch nie... :D

  • Das ist eben auch ein bisschen Einstellungsfrage. Es geht bei den Vollblütern mittlerweile um viel Geld. Um einen Jährling zur Auktion zu bringen hat man vor ca. 10 Jahren 20 000 € investiert. In einen durchschnittlichen Jährling, reine Zucht- und Aufzuchtskosten. Das wird mittlerweile eher mehr sein. Viele Leute wollen ihr Geld nach dem Kauf oder der Aufzucht möglichst schnell wieder sehen... entweder auf der Auktion oder auf der Rennbahn.

    Für diesen Sport braucht man richtig Geld, das es einem erlaubt, Pferde, die dafür nicht gemacht sind, auszusortieren. Allerdings ist es alles andere als einfach einen Vollblüter zu vermitteln. Selbst welche, die du mit Verletzungen an Freizeitreiter verschenkt hast, tauchen nach Jahren manchmal wieder auf der Rennbahn auf über Umwege und brechen sich dann das Bein... übrigens ein Grund, weshalb recht viele in die Wurst gehen - an wen willst du die vermitteln?

  • Winki danke für diesen reflektieren Beitrag. =) Ich hab auch nicht viel Hintergrundwissen zum Galoppsport aber was ich davon gesehen habe, Haltung der Pferde ganz speziell, dass war um Welten besser als was den meisten Dressur - und Springpferden zugestanden wird. Und bei letzteren reden wir nicht nur von der Creme de la Creme, da reden wir schon vom Amateursport. Die Vollblutszene hat schon lange erkannt, dass ein Pferd, was Höchstleistungen bringen soll, auch freie Bewegung und Licht und Luft braucht. Dass falscher Ehrgeiz/ menschliches Ego zulasten der Pferde geht, tja, dafür braucht es auch keine Rennbahn, da kann man auch in jeden xbeliebigen Freizeitstall gucken. Ich will beileibe nicht alles schön reden aber wie sagt Dieter Nuhr so treffend? Wenn man keine Ahnung hat.. Manchmal ist es auch nicht verkehrt über den eigenen Tellerrand zu gucken blubb. So verschiedenen wie Hunde sind, so verschieden sind Pferde, so unterschiedliche Vorlieben und Stärken haben sie. Einen Vollblüter würdest du mit akademischer Ausbildung, ganz viel Schritt usw nicht glücklich machen. Die wollen laufen, deren Gymnastizierung ist anders, als die eines Spaniers oder Haflingers. Übrigens ohne Hunde wäre so ein Flitzer bei mir gelandet aber mit deren Tempo und Distanzen halten die Hunde nicht mit, da ist was entspannteres einfach die bessere Wahl.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!