Zeigt doch mal her Eure Pferde/Ponys oder RB Teil 2
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PocoLoco -
10. November 2013 um 17:13 -
Geschlossen
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Wie auch immer hatte meine SB Kunden die in Neuss an der Rennbahn Galopper stehen hatte und ich durfte Trainigsrennen reiten.
Ich habe selten so gut versorgte Pferde gesehen. Die medizinische Betreuung war top, die Pferde durften auf die Wiese, sie wurden geliebt und gehegt und gepflegt. Der Besitzer ist mit den Taschen voller Zucker durch die Ställe gelaufen und hat seine Mädchen voll gesäuselt und gefüttert. Wenn im Profisport alle so wären, gäb es nichts mehr zu meckern!Hab bis jetzt auch nur solche Erfahrungen mit Rennställen gemacht. Hier jedoch vor allem mit Haflingern und nicht mit Vollblütern.
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Hallo,
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Ja klar, der Galopper braucht die Rennbahn und das Springpferd seine Hindernisse
Was mir auch aufstößt, ist das so oft betont wird, dass die Pferde geliebt und umsorgt werden. Vernünftig versorgt wäre mir in den meisten Fällen lieber und dafür weniger gehätschelt werden.Wenn das so läuft, dass es den Pferden dabei gut gehen kann - okay. Ich kenne sowas wirklich nicht.
Ist vielleicht, als ob man gegen den Dressursport ist, weil man Turniere im Fernsehen gesehen hat und Videos von Abreiteplätzen.
Und noch nicht auf vernünftige, klassische Ausbildung gestoßen ist.Aber es bleibt doch dabei, dass die Pferde sehr früh extreme Leistungen liefern müssen. In ihrer Wachstumsphase.
Und schneller erwachsen werden die ja nicht wirklich.
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Naja, wenn der Vorwurf lautet, dass die Tiere ja alle nur als Prestigeobjekte gehalten werden, wie es eben so oft lautet, wenn es um Rennpferde geht, dann ist es eben schon angebracht, dass man mal klarstellt, dass die durchaus geliebt und verhätschelt werden. Als absolutes Freispruchmerkmal würde ich das trotzdem nicht verstehen, wenn man sich beispielsweise mal ein bisschen die Social-Media-Kanäle von Patrick Kittel ansieht, sieht man schrägerweise auch, dass er seine Tiere liebt. Das steht so krass im Gegensatz zu Scandic mit der blauen Zunge...
Ich bilde mir da also kein Urteil, ich kenne den Rennsport zu wenig. Nur ein Wort zu "Die brauchen das": Meine ehemalige Reitlehrerin hat eine Traberstute von der Rennbahn bekommen. Die hat das ganze Tohuwabohu garantiert nicht vermisst. Da konnte man direkt sehen, wie sie Stück für Stück entspannter wurde, nicht mehr so oft Panikattacken hatte, etc. -
Ich meine auch, dass mir der Gegensatz so sehr aufstößt.
Was sagt ihr denn dazu, dass Pferde freiwillig in der Natur nie so schnell galoppieren, wie auf der Rennbahn- nur wenn sie flüchten? Und das sie deshalb ähnliche Gefühle auf der Rennbahn haben, wie auf der Flucht?
Und die hohen Kraftffutergaben sind doch auch nötig, wenn man das Ganze tierfreundlich machen möchte oder?
Dann haben wohl viele Rennpferde vor den Rennen aus Stress Koliken und müssen eingeschläfert werden. Nicht die überwiegende Zahl, klar, aber nicht selten.
Auch kenne ich viele Videos, wo Rennpferden die Beine beim Laufen wegbrechen.
Also, meiner Reitlehrerin ist das mit ihrem Vierjährigen auf der Weide passiert, dass alle Kritikpunkte auch so vorkommen können, ist mir klar.
Nur würde mich interessieren, wie man sowas verhindern kann bei dem möglichen eigenen Rennpferd. Oder das Risiko extrem senken.
Und wie geht man damit um , dass man dann vielleicht mit auf der Rennbahn ist und so viel Leid sehen muss ?
Wenn da Pferde sterben, nur weil der Mensch Sport machen möchte? -
Nachher in aller Ausführlichkeit von zuhause.
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Hab bis jetzt auch nur solche Erfahrungen mit Rennställen gemacht. Hier jedoch vor allem mit Haflingern und nicht mit Vollblütern.
Boar, ich steh manchmal sowas von auf der Leitung... ich musste das dreimal lesen, weil ich am Anfang gedacht habe "Hä, was redet die denn von Haflingern in Rennställen?" -
Ich kann nur von einer Rennbahn in Neuss berichten und da ist es vielleicht anders als beim Kentucky Derby.
Da war kein Pferd unter vier, da ist keinem das Bein weggebrochen und auch sonst war kein unnötiges Tierleid zu sehen. Wobei die Boxenhaltung für mich schon Tierleid ist, aber da scheiden sich ja nunmal die Geister. Und Wiese haben die Pferde auch gesehen.
Und zum Stress. Klar ist Stress sch****. Das kann man nicht schön reden. Entweder züchtet man nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Charakterstärke, oder man guckt drüber weg. Und auch hier: Es ist eine vergleichsweise kleine Rennbahn und da wurden die stressanfälligen Pferde ganz klar aussortiert. Die haben schlicht die Leistung nicht gebracht. Wer soviel Energie in Stress steckt, kann nicht mit 100% galoppieren.
ABER es waren nur eine Handvoll Besitzer und nicht mehr als 30 Pferde und ich kann hier nichts Allgemeingültiges sagen.
Mal davon abgesehen waren mir selbst die ruhigen PFerde zu stressig. Als Fjordmensch ist man da anderes gewohnt. Aber mein Pony lief auch schon auf Großveranstaltungen wie zum Beispiel Equitana ohne Probleme. Ich bin da kein Maßstab.
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Boar, ich steh manchmal sowas von auf der Leitung... ich musste das dreimal lesen, weil ich am Anfang gedacht habe "Hä, was redet die denn von Haflingern in Rennställen?"Bei uns werden ja Pferderennen mit Haflingern veranstaltet… In einem Vollblutstall war ich noch nie...

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Was sagt ihr denn dazu, dass Pferde freiwillig in der Natur nie so schnell galoppieren, wie auf der Rennbahn- nur wenn sie flüchten? Und das sie deshalb ähnliche Gefühle auf der Rennbahn haben, wie auf der Flucht?
Du kannst ein wildes Pferd und ein über Jahrhunderte auf Rennleistung selektiertes Vollblut überhaupt nicht vergleichen. Hast du schon mal junge Vollblüter im Gestüt beobachtet? Da laufen die ab dem Jährlingsalter auf der Koppel täglich um die Wette, auch bei ganzjähriger und ganztägiger Weidehaltung.
Du kannst es meiner Meinung nach nicht mit dem Fluchtmodus vergleichen. Es gehört so viel mehr zum Rennen als "alle setzen sich drauf und rasen im Fluchtmodus los und mal gucken, was passiert". Das Pferd muss in jeder Position regulierbar und dirigierbar sein, muss vorne, hinten, mittig laufen können (wobei die alle ihre Präferenzen haben..) und einen Sieger hast du auch nicht, wenn du ne Mimose hast, die nur im Feld mit flüchtet. Die werden eben aussortiert.
Ich habe leider das Gewicht nicht mehr, aber wenn du einmal nen Vollblüter geritten bist... und auch entsprechend galoppiert bist ... da kommt nichts ran und da fühlt man schnell, dass das mit reiner Flucht nichts zu tun hat. Dieser Wille zu laufen, diese enorme Übersetzung, diese Entspanntheit dabei und auch die Regulierbarkeit...
Und die hohen Kraftffutergaben sind doch auch nötig, wenn man das Ganze tierfreundlich machen möchte oder?
Hohe Kraftfuttergaben sind meist allein schon nötig, um die im Erhaltungsmodus zu halten. Die kannst du aus dem Rennsport nehmen und dein Leben lang füttern, füttern, füttern. Nur wenige kommen auch mal in der Blüte ihres Lebens mit weniger aus. Allerdings wird dort nicht blind mit Menge gestopft. Die kriegen mittlerweile in der Regel 24/h hochwertiges Heu, Luzerne und dann eben noch Kraftfutter in vielen Portionen über den Tag verteilt.
Dann haben wohl viele Rennpferde vor den Rennen aus Stress Koliken und müssen eingeschläfert werden. Nicht die überwiegende Zahl, klar, aber nicht selten.
Woher kommt diese Information?
Auch kenne ich viele Videos, wo Rennpferden die Beine beim Laufen wegbrechen.
Dem kann man nur entgegenwirken, in dem man früh und mäßig trainiert. Studien zufolge erleiden Pferde diese Schäden weniger wahrscheinlich, wenn sie 2-jährig moderat trainiert werden. Soll ein Rennpferd halten, muss da in diesem Alter schon was passieren, laufen lassen musst du sie deswegen aber nicht. Die werden ja beim Trainer nicht schlecht, sie sind nur wahnsinnig teuer und deswegen macht das keiner.
Also, meiner Reitlehrerin ist das mit ihrem Vierjährigen auf der Weide passiert, dass alle Kritikpunkte auch so vorkommen können, ist mir klar.
Klar, im Rennen ist dies natürlich potenziert. Nichtsdestotrotz muss man auf einer gewissen Ebene, wenn man die Rennen für das sieht, was sie sind, nämlich ne Zuchtleistungsprüfung, auch sagen: Dann hat das Pferd eben nicht gehalten und hätte letztendlich eh nicht in die Zucht gehört.
Versteh mich nicht falsch, das sind tragische Unfälle und sie sind mit allem zu verhindern. Aber die Rennen sind eine Leistungsprüfung und da gibt es keine Stilnoten, da zählt: Pferd läuft oder läuft eben nicht. Gutes Management kann dieses Risiko allerdings minimieren.
Nur würde mich interessieren, wie man sowas verhindern kann bei dem möglichen eigenen Rennpferd. Oder das Risiko extrem senken.
Und wie geht man damit um , dass man dann vielleicht mit auf der Rennbahn ist und so viel Leid sehen muss ?
Wenn da Pferde sterben, nur weil der Mensch Sport machen möchte?Man kann das Risiko senken, indem man ein Pferd aussucht, das vom Ex- und Interieur die Voraussetzungen mitbringt und dieses schonend aufbauen und gut halten. Sprich 2-jährig antrainieren, viel Pause, schonender Renneinsatz in jungen Jahren.
Schau mal rüber nach Australien und guck dir mal Winx an. Die Stute ist zweijährig 2x gelaufen, dreijährig 3x und jetzt ist die 7, wird dieses Jahr im September 8, und ist die aktuell Beste der Welt und sie gewinnt und gewinnt. Australien ist da ein bisschen anders, es ist üblicher, die Pferde auch wirklich mal nen Monat auf die Weide zu stellen und nicht anzufassen zwischendurch, aber dadurch halten die Pferde eben auch, weil sie nicht über die Uhr geritten werden und was die einmal können, können sie. Die dürfen einfach Pferd sein.
Das ist eben auch ein bisschen Einstellungsfrage. Es geht bei den Vollblütern mittlerweile um viel Geld. Um einen Jährling zur Auktion zu bringen hat man vor ca. 10 Jahren 20 000 € investiert. In einen durchschnittlichen Jährling, reine Zucht- und Aufzuchtskosten. Das wird mittlerweile eher mehr sein. Viele Leute wollen ihr Geld nach dem Kauf oder der Aufzucht möglichst schnell wieder sehen... entweder auf der Auktion oder auf der Rennbahn.
Für diesen Sport braucht man richtig Geld, das es einem erlaubt, Pferde, die dafür nicht gemacht sind, auszusortieren. Allerdings ist es alles andere als einfach einen Vollblüter zu vermitteln. Selbst welche, die du mit Verletzungen an Freizeitreiter verschenkt hast, tauchen nach Jahren manchmal wieder auf der Rennbahn auf über Umwege und brechen sich dann das Bein... übrigens ein Grund, weshalb recht viele in die Wurst gehen - an wen willst du die vermitteln?
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Winki danke für diesen reflektieren Beitrag.
Ich hab auch nicht viel Hintergrundwissen zum Galoppsport aber was ich davon gesehen habe, Haltung der Pferde ganz speziell, dass war um Welten besser als was den meisten Dressur - und Springpferden zugestanden wird. Und bei letzteren reden wir nicht nur von der Creme de la Creme, da reden wir schon vom Amateursport. Die Vollblutszene hat schon lange erkannt, dass ein Pferd, was Höchstleistungen bringen soll, auch freie Bewegung und Licht und Luft braucht. Dass falscher Ehrgeiz/ menschliches Ego zulasten der Pferde geht, tja, dafür braucht es auch keine Rennbahn, da kann man auch in jeden xbeliebigen Freizeitstall gucken. Ich will beileibe nicht alles schön reden aber wie sagt Dieter Nuhr so treffend? Wenn man keine Ahnung hat.. Manchmal ist es auch nicht verkehrt über den eigenen Tellerrand zu gucken blubb. So verschiedenen wie Hunde sind, so verschieden sind Pferde, so unterschiedliche Vorlieben und Stärken haben sie. Einen Vollblüter würdest du mit akademischer Ausbildung, ganz viel Schritt usw nicht glücklich machen. Die wollen laufen, deren Gymnastizierung ist anders, als die eines Spaniers oder Haflingers. Übrigens ohne Hunde wäre so ein Flitzer bei mir gelandet aber mit deren Tempo und Distanzen halten die Hunde nicht mit, da ist was entspannteres einfach die bessere Wahl. - Vor einem Moment
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