Zeigt doch mal her Eure Pferde/Ponys oder RB Teil 2

  • Mh, wo ist denn bei einer Offenstallhaltung genau der Mehrwert für das Pferd? Also was erhofft sich der Mensch davon?

    Für mich persönlich muss die Herde stimmen. Ich finde, dass Pferde die 24h zusammen stehen und gut kombiniert sind, sich wunderbar gegenseitig beschäftigen und erziehen! Und dies anders bzw intensiver als Paddockkumpels. Natürlich mit Kombi der Möglichkeit sich 24h am Tag zu bewegen, Abspacken wenn sie Lust haben und immer Umwelteinflüsse wahrzunehmen haben. Ich persönlich finde, dass diese Pferde ausgeglichener sind und reiner Egoismus: wenn ich mal zwei Wochen Klausurenzeit habe, kann das Pferd auch ganz zufrieden ohne mich leben.

  • Ich habe schon beides gesehen, dass es funktioniert aber auch schon einen krassen Fall von einer WBstute, die auch immer Sport, immer Box und als sie mit 17 oder so platt war, wurde sie in eine große Offenstallgruppe mit sehr viel Weidefläche gestellt. Die kam null klar. Hatte Angst vor den anderen Pferden, rannte zu jedem Menschen der auf die Koppel kam und fügte sich nicht in die Gruppe ein. Irgendwann kam mal ein neuer Wallach dazu, der sich ein bisschen um sie gekümmert hat, dass ging dann aber mit den anderen Pferden blieb es schwierig. Die Besitzer waren nur ab und an da und bekamen es nicht mit bzw dachten wohl es ist ja so schön fürs Pferd. Die kam sich wohl vor wie auf einem anderen Planeten und verstand auch nach einem Jahr die Welt nicht mehr.
    In einem anderen Offenstall, wo sich wirklich viel Mühe mit Integration gegeben wird, war jetzt ein ähnlicher Fall. Nach drei Monaten und vielen Versuchen haben beide Parteien abgebrochen , das Pferd wusste sich einfach nicht zu integrieren, hat die anderen Pferde konsequent gemieden und wurde dadurch natürlich gemobbt.


    Es gibt aber auch Fälle, wo es diesen nervösen Pferdchen hilft zur Ruhe zur kommen. Abzuschalten. Nur sind sie den Besitzern dann oftmals nicht mehr "spritzig" genug.

  • Also, grundsätzlich glaube ich tatsächlich, das artgerecht nur ist, wenn Pferde immer draussen ist. Alles andere ist ein Kompromiss zulasten der Tiere. Klar, wenn sie erstmal gestört sind, kann es anders sein.
    Aber sich vormachen, dass junge gesunde Pferde glücklich sind, wenn sie im Winter ne Stunde am Tag raus kommen und geritten werden , dass glaube ich nicht. Auch nicht, wenn das Pferd dann vielleicht noch zwei bis vier Stunden am Tag auf ein Paddock darf.


    Das ist doch, als ob man einen Hund imZimmerkennel hält und nur für den Spaziergang nach draußen holt und für den Hundeplatz.

  • Da hast du grundsätzlich Recht Blubb. In manchen Gegenden kommt leider zusätzlich zum Wunsch mancher Besitzer nach einer kuschligen "Höhle" für ihr Pferd die Problematik, dass nicht genug Platz für Weideflächen vorhanden ist. Und Offenstall funktioniert nur mit genug Fläche und guter Gruppenzusammensetzung. Box mit viel Auslauf ebenso. Es braucht winterfeste Ausläufe , die genug Platz zum ausweichen bieten müssen. Es gibt einfach Regionen, wo Platz dermaßen Mangelware ist, dass Ausläufe oder gar Weiden für Pferde Luxus sind. Da muss man sehen, den bestmöglichen Kompromiss für sich und das Pferd zu finden.

  • Was ist denn "draußen"? Im Regen? In der Sonne? Auf Wiese? Im Wald? Auf Sand?


    Und ich denke nicht, dass die Diskussion hier "Offenstall" vs " reiner Boxenknast ohne kleinen Auslauf an der Box" ist.


    Es gibt doch noch so vieles dazwischen. Ist doch wie bei Hunden auch: darf eine Privatperson keinen "Arbeitshund" (egal ob Hüti, Jagdhunde, Gebrauchshund, etc) halten weil die natürlichen Bedürfnisse nicht zu 100% erfüllt werden können?


    Natürlich wäre eine Haltung in einer festen Herde mit ausreichend Platz ein Ideal, würde aber genau so bedeuten, dass es bei uns im Landkreis eigentlich keine Pferde mehr geben könnte.


    Daher müssen einfach Kompromisse geschaffen werden. Die Pferde bei uns bekommen das Wetter mit, die Boxen sind groß, sauber, hell und luftig. Durch die kleinen Paddocks an der Box bekommen sie noch mehr Licht und Luft ab. Sozialkontakte sind auf den kleinen Boxenpaddocks, den Sandpaddocks und den Koppeln möglich.


    Klar gibt's keine großen Herdenverände, aber wie viele Hunde leben in echten Rudeln? Gibt es nur ganz oder garnich? Auch hier müssen einfach Kompromisse her :ka:

  • Nene, das ist was anderes. Man darf sich durchaus ein Springpferd halten und Da mit nicht springen.


    Aber Grundbedürfnisse nicht im Ansatz zu erfüllen ist hart.


    Die Diskussion die du da gerade draus machen willst, die ist es einfach nicht.
    Denn auch der Arbeitshund bekommt seine Grundbedürfnisse gedeckt, wenn er in einer Familie leben kann und gefüttert wird, dazu etwas spazieren geht.


    Beim Pferd ist das was völlig anderes.

  • Denn auch der Arbeitshund bekommt seine Grundbedürfnisse gedeckt, wenn er in einer Familie leben kann und gefüttert wird, dazu etwas spazieren geht.

    Ne, also da habe ich hier im Forum aber etwas völlig anderes gelernt :D


    Eine artgerechte Pferdehaltung ist doch einfach ein riesen Thema und wirklich nicht so einfach zu erfüllen. Ich finde zum Beispiel solch riesen Aktivställe, wie sie in Deutschland häufig gestaltet sind, mit +25 Pferden schrecklich. Da müsste es für mich einfach mehr Platz und mehr Futter geben, da es echt stressig sein kann in solchen Gruppen. Das gleiche gilt für schlecht geplante und gemixte Offenställe.


    Müsste ich mich in solchen Fällen entscheiden, würde ich tatsächlich eher Paddockbox mit zusätzlichen Auslauf wählen, da dann mein Pferd wenigstens in Ruhe fressen und ruhen kann. Auch das ist ja ein Grundbedürfnis.


    Ich finde es als Einstellerin super schwierig einen Guten Offenstall für sein Pferd zu finden - und häufig ist das was unter "artgerecht" Angeboten wird, auch mit ganz vielen Kontras versorgt. Als Selbstversorger geht das natürlich besser aber das kann nicht jeder leisten.

  • Das Thema artnahe Pferdehaltung beschäftigt mich auch schon ewig u treibt mich um.
    Letztlich haben wir sogar unser haus danach gekauft, da gehört nämlich Land zu u eigentlich sollten das Pferd respektive die Pferde natürlich, mal dahin ziehen. Gestalten möchte ich es dann als ne Art Paddock paradise, irgendwann ;)


    Als Einsteller musst du immer Kompromisse eingehen, das ist einfach so. U klar, es ist teilweise auch Mensch gemacht, dass nicht jedes pferd mit jeder Haltung kann....


    Die Haltung wo mein blondi momentan wohnt, empfinde ich als fast perfekt. Was zum perfekten fehlt ist ne komplette Herde. Sie sind zu zweit, allerdings ist es ein großer Hof mit mehreren OS die quasi in Selbstversorgung laufen. Es sind also drumherum noch mehr Pferde, allerdings abgetrennt. Warum ich mich trotzdem drauf eingelassen habe? Sein direkter Sozialpartner passt sehr gut, gleiches alter, ähnliches Kaliber, Spielewallach u vom Futteranspruch genau wie Herr färd leichtfutterig. Das konnte ich ihm hier nicht bieten u noch dazu meine wenig vorhandene Zeit ihn zu bewegen :verzweifelt: ich hatte einfach Angst, dass er über kurz oder lang ne Rehe, Ems oä entwickelt


    Was die Zeit bringt :ka: ma gucken

  • Die Haltung wo mein blondi momentan wohnt, empfinde ich als fast perfekt. Was zum perfekten fehlt ist ne komplette Herde. Sie sind zu zweit,

    Meiner steht auch nur mit seiner Friesendame auf der Weide.
    Ich hätte zwar die Möglichkeit ein 3. Pferd dazu zu stellen, aber das ist für mich nicht optimal gelöst. Wenn dann müssten es schon vier sein, da ich schon öfters beobachtet habe, dass eines "ausgeschlossen" wurde.

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