Zeigt doch mal her Eure Pferde/Ponys oder RB Teil 2

  • Klar hab ich diesen Gedanken auch im Hinterkopf. Er stand aber wohl schon immer "immer draußen". Und ist jetzt 7 ohne Hufrehe. Meiner Erfahrung nach hängt Hufrehe ja nicht am Gewicht, sondern an der Veranlagung.
    Aber wir müssen nicht diskutieren - das ist nicht gesund.
    Ich hab jetzt eine Fressbremse da. Die kann ohne Halfter genutzt werden. Ich hab nur niemanden, der sie immer runter nimmt, weshalb sie, wenn ich sie drauf mache, 24/7 drauf bleiben müsste.
    Es wäre jetzt für die nächsten paar Wochen bis zum Umzug... ich probiere ihm das Ding morgen mal auf. :verzweifelt:

  • Nach dem heutige Tag weiß ich ganz genau, warum ich umziehe...
    Ich packs mal in den Spoiler, weil es wirklich lang ist. :roll:

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    Es gibt so Tage, an denen man sich fragt, ob sich das Universum gegen einen verschworen hat. Ich will das aber nicht unnötig verallgemeinern – in meinem Fall stellt sich die Frage, wer da draußen wohlbeschlossen hat, dass ich nicht mehr reiten sollte.
    Angefangen hat alles damit, dass am Morgen statt der versprochenen Sonnenstrahlen der Regen fröhlich und laut an die Fensterscheibe klopft. Gut, wir leben in Schottland, da kann das ja mal vorkommen. Kein Grund zur Sorge – in fünf Minuten sieht das Wetter sicher anders aus und in einer Stunde sowieso. Und Tatsache, eine gute Stunde später begleitet mich leichter Nieselregen auf der Fahrt zum Stall.
    Dort angekommen macht sich Freude breit: die Pferde stehen auf ihrer riesigen Weide nah am Tor – kein Gewaltmarsch für mich heute! Außer die Pferde… nun den Gedanken verwerfen wir wieder.
    Also rein in den großen Farmhof, geparkt, Taschen geschnappt und ab in den kleinen Hof des Stalls. Bis hierher verlief alles wie geplant. Futter richten, Ausrüstung vorschleppen – es waren auch nur ein paar wenige Schwalbenschisse auf meinem Sattelschoner. Was für kleine Dinge Menschen erfreuen können, oder?
    Karotten geschnappt und los geht’s. Die Straße hoch ist noch alles gut, aber mit dem Betreten des Seitenweges fällt mir auf, dass die Gummistiefel weder an meinen Füßen noch im Auto waren – sie liegen daheim im Keller. Dem Mann sei Dank. Im grummele kurz vor mich hin, bahne mir dann aber den Weg von Grasbüschel zu Grasbüschel über die Winterkoppel und durch drei Weidetore. An der Sommerweide angekommen, entdecke ich das Schimmelchen 50m links von mir und Jamie etwa 70 m rechts von mir. Ich pfeife und rufe beide wie üblich. Jamie bemerkt mich, hebt den Kopf und kommt drei Schritte auf mich zu, frisst dann aber weiter. Das Arabär dagegen – und da geht mir natürlich das Herz auf –lässt ein lautes Wiehern ertönen, dreht um und kommt auf mich zu. Wie immer muss er einen Pipi-/Äppel-Stopp einlegen und wir treffen uns auf halber Strecke. So gut, so schön. Halfter drauf und los Richtung Jamie.
    Beim Weg quer über die Koppel und durch den ehemaligen Bach der Quelle, der heute noch eine nasse Spur auf der Weide hinterlässt, fällt mir erneut auf, dass Gummistiefel echt klasse wären. Ich schaffe es aber trockenen Fußes bis auf 20 m an Jamie heran. Der frisst und schaut zeitgleich –Multitasking beim Pferd! – und dreht plötzlich einfach um. Gemütlichen Schrittes schlappt er schräg von uns davon. Ein Ohr auf mich gerichtet und –ich schwöre – mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. Ich schlucke ein paar Schimpfwörter hinunter und greife in die Tasche nach den Karotten. Dann wandert ein eigentlich für Jamie gedachtes Karottenstück dem Arabär zwischen die Zähne. Der tut mir den Gefallen und knackt die leckere Karotte lautstark mit einem großen Grinsen im Gesicht. Jamie friert augenblicklich in der Bewegung ein, denkt - einundzwanzig-zweiundzwanzig - , macht kurzkehrt und kommt nun schnellen Schritten auf mich zu. Siehste, geht doch!
    Nun also mit zwei Pferden zurück durch drei Tore runter zumStall. Das blöde dabei: Ich kann den matschigen Pfützen schlechter ausweichen.Der Arabär mag die auch nicht und bleibt gerne mal direkt davor stehen. Ich mag ihm ja wirklich nichts nachsagen aber ich glaube, dass er das mit Absichtmacht. Jedenfalls stehe ich bald in einer Pfütze und merke, wie meine Füße nass werden in den Trekkingschuhen. Hatte ich erwähnt, dass mein Mann die Gummistiefel im Keller aufgeräumt hat statt in mein Auto? Nun, Augen zu und durch,ist nicht mehr zu ändern. Bei der letzten matschigen Pfütze schafft es dann einer der beiden, mit der Hufspitze voraus so rein zu platschen, dass mich das Wasser trifft – an der Wade und der Hinterseite der Oberschenkel. Ich spare mirden prüfenden Blick und denke darüber nach, dass die Hose frisch gewaschen ist.
    Weil ich ein positiv denkender Mensch bin, ist meine Launeimmer noch ganz gut und ich schaue nach vorne. Denn schließlich ist das Glas dochhalbvoll – wie meine Hose übrigens. Auf dem Weg zum Stall lässt sich das Arabärzurückfallen. Er hat wohl im Gefühl, dass die Karotten alle sind, glaub ich. Ichziehe also den Araber hinter mir her, während Jamie fleißig voranschreitet. Dasliebe ich ja.
    Zurück zu meinem Blick nach vorne – kaum erreiche ich denStall und den kleinen Innenhof, erblicke ich den Stalltruck mit Anhänger und einemSofa darauf. In Worten – ein Sofa. Und Jamie, der wohl ähnlich positiveingestellt wie ich nach vorne geschaut hat, sieht ihn auch. Er bleibt also wieangewurzelt stehen und überlegt, was zu tun ist. Der gelangweilte Arabär beißtihm daraufhin mal eben knackig in den Hintern, bevor ich ihn wieder in Bewegungsetzen kann. Das scheint zu überzeugen, denn wir schaffen es bis zu den Anbindern.
    Nun atme ich gerade mal durch, als vorne am Hof einKleintransporter vorfährt. Zwei Sekunden später geht die Haustür der SB auf undder alte SB erklärt mit in einem halben Satz, dass sie ihre Möbel austauschen.Ähm, jetzt? Sieht wohl so aus, denn der SB springt auf den Hoftruck, lässt ihnan und setzt sich sofort in Bewegung. Ich freue mich eine Zehntelsekundedarüber, dass ich Jamie noch nicht angebunden hatte, denn der steht auf den Hinterbeinenund will nur eins: weg! Und zwar sofort. Beim Rückwärtsgehen, rennt er denArabär über den Haufen – 600kg gegen 380kg ist echt ein Missverhältnis. DerSchimmel rettet sich mit einem Satz nach vorne und stellt sich parallel zurWand während ich Jamie zusammenstauche. Der SB hat nun seinen Fehler bemerktund hält an. Die Lieferanten stehen mit offenen Mündern da und starren Jamiean. Der hat Herzrasen und weiß nicht, wohin mit sich. Also Pferd erst mal ausder Schusslinie und rein in den Stall. Der Arabär entlässt einen Stoßseufzerder Erleichterung und beobachtet ganz gelassen den Stalltruck mit Anhänger undSofa vorbeifahren. Während ich überlege, ob ich den Schimmel besser auch nochreinhole, rennt Jamie hinter mir her wieder auf den Hof, wo inzwischen derLieferwagen rückwärts einparkt. Jamie zieht den Hintern ein, bleibt aberkontrollierbar. Wir atmen durch als der Lieferwagen angehalten hat undentscheiden uns für den Anbinder vorne am Tor – weit weg von dem bösen Gefährt,dass jetzt da parkt, wo sonst das Pferd steht.
    Ich greife gerade zur Bürste als noch ein Lieferwagenvorfährt – der Tesco Mann. Die Lebensmittellieferung. Die Rollotüren an denSeiten schießen nach oben – es kracht. Das Pferd zuckt und spannt sich an.Bleibt aber stehen. Verpackt sind die Waren in große, offene Kisten ohnePolsterung und werden normalerweise auf einer Sackkarre ins Haut transportiert.Sackkarre, offene Kisten, lose Waren – ihr wisst, was kommt! Das klappert wieHölle. Nun kennt mich der Tesco-Fahrer aber schon, schaut kurz, erfasst dieSituation und trägt die Kisten Stück für Stück ins Haus. Ohne Sackkarre. EinMann, der mitdenkt – ich bedanke mich ausführlich. Ich atme durch und nutze dieGelegenheit zum Satteln. Das klappt erstaunlich gut und ich freue mich über denErfolg unserer wochenlangen Übungen zur Sattelroutine. Weil gerade keiner mehrzu sehen ist, trense ich auch gleich noch und schnappe mir die Pferde. Leiderbietet mir der Lieferwagen vor dem Hof gerade mal einen Meter Platz und ersteht direkt hinter dem Aufsteigeblock. Ich führe also Jamie gerade durch dieAufsteige-Gasse als die Möbellieferanten in ihr Auto springen. Ich solle dochwarten, sie fahren erst weg. Haha, geht nicht – da steht schließlich noch einLieferwagen vor dem Hof quer. Also großes Rufen nach dem Tesco-Fahrer und ichmit zwei Pferden mittendrin.
    Allmählich geht sogar mir die gute Laune flöten, aber dieHoffnung, dass bald alle weg sind, lässt mich durchatmen. Ich drehe also einRunde um den großen Innenhof der Farm, während beide Lieferfahrzeuge wegfahren.Gerade als ich hinter dem Pferde-LKW wieder ums Eck komme, lässt der SB denStalltruck an und fährt mit Anhänger rückwärts auf mich zu. Jamie überlegt jetzternsthaft, sich vom Acker zu machen und der Schimmel sieht aus als hätte er zurKinovorstellung gerne eine große Tüte Popcorn. Weil der Truck rechtzeitigabdreht, bleibt Jamie bei mir stehen und wir schaffen es letztlich doch nochzum Aufsteigeblock. Während wir einparken, erklingt direkt vor uns im Wald eineKettensäge. Jamie lässt mich trotzdem aufsteigen und geht ein paar Schritte,wird dabei aber immer kürzer. Schließlich muss ich anhalten, um den Strick desHandpferdes zu sortieren. Als ich wieder anreiten will, merke ich direkt – das wirdnix. Jamie ist 30cm kürzer als 3 Sekunden vorher, macht den Rücken rund undfängt an zu zittern. Ein kleiner Kontakt mit den Waden meinerseits – man könnteja mal versuchen, die Spannung nach vorne zu lösen – quittiert er mit einemHüpfer mit allen Vieren in die Luft. Tief durchatmen, ein langes, tiefes Hoooound er steht wieder. Ich hab dann schnell die Hitair Weste ausgehakt und binrunter. Das Pferd war so voller Adrenalin und hatte einen Puls von 180, dassalles andere Wahnsinn gewesen wäre. Im Wald vor uns lärmt die Kettensäge undder Arabär schaut sich das Schauspiel immer noch völlig unbewegt an. Ich schwöre,er grinst!
    Ich gebe auf, nehme die Zügel runter und gehe einfach spazieren.Später parke ich den Schimmel in der Box und mache mit Jamie etwas Bodenarbeitwährend die Kettensäge weiter lärmt. Als ich die Pferde wieder auf die Weidebringe, herrscht Ruhe. Kein Mensch in Sicht, kein Lärm. Und ich frage mich: Werhatte heute was gegen mich?!

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  • Woran macht ihr eigentlich fest, wann ein Pferd zu dick ist ? Ich erkenne nur deutlich zu dicke Pferde.
    Bei meinem Haffi ist das auch so eine Sache. Züchterin hat gesagt, Normalgewicht, darf weniger. Die hier aus dem Stall ffinden ihn alle zu dünn.
    Kann man sich bei Pferden auf den Rippentest verlassen ? Ich spüre seine Rippen, aber ich sehe sie nicht und man muss nicht drücken ,um sie zu finden.
    Er steht auf Magerweide mit Heu.

  • Ich finde das Horse Body condition score chart am besten. Es teilt in 9 Stufen ein und achtet auf viele Körperteile, nicht nur die Rippen.
    Das Video ist ganz gut: klick

    Jamie ist demnach eine 7. Eigentlich werden 5-7 als normal eingeordnet. Ich find 5 und 6 akzeptabel. Bei einigen Rassen auch die 4.

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