Unser langjähriges Problem mit dem Ableinen

  • Das ist ja interessant. Bin mit dem Handy on und habe deswegen erst den letzten Post gelesen. Hab mich quasi von hinten nach vorne gearbeitet. Erst dachte ich bei der Beschreibung an einen whippet oder so. Dann habe ich mich gewundert als ich 35 kg las. Bis ich mal nach gesehen habe im ersten Post um welchen Hund es eigentlich geht.
    Ein goldie?!
    Ich habe auch eine Golden. Und Bonnie macht das auch. Gott sei dank nicht mehr ganz so schlimm aber die rennt auch viel. Spaziergänge sind für sie erst dann schön wenn sie rennen kann.
    Macht er das schon immer? Oder fing das irgendwann an?
    Ich kann da leider keine Tipps geben. Aber vielleicht ist es ja einfach gut zu wissen das deiner nicht als einziger so einen Bewegungsdrang hat!? ;)
    Macht er das von Anfang an?


    LG Manu (vom Handy) mit Bonnie

  • Ich denke es ist wirklich seine Art.
    Du kannst natürlich immer weiter versuchen zu üben, ich persönlich würde den Hund aber öfters mal schon viel früher zum Rennen freigeben.
    Im Moment klingt es für mich so als ob Sam sich beherrschen muss und beherrschen muss und noch etwas länger... Und wenn er dann endlich darf ist er natürlich nicht zu bremsen, weil der Überdruck raus muss.

    Ist das Gebiet am Anfang übersichtlicher? Also das er erst seinen Überdruck abbauen kann, ehe ihr in das Gebiet kommt wo man nicht viel sieht?

    Du schreibst es ist eine Hundezone, also ein Freilaufgebiet?
    Da müssen die Leute ja mit rennenden Hunden rechnen, die Gefahr eines Umrennens sehe ich dann eher locker.
    Kannst du mal ein paar Helfer organiersieren um das auszutesten? Also die laufen da rum und wissen ja das Sam dann kommt, so kannst du mal austesten ob er wirklich jemanden umrennen würde. Das gäbe dir ja schon eine gewisse Beruhigung wenn du danach weißt das es nicht so ist. (Wovon ich ausgehe)

    Sam ist ja wirklich schon super im Frust aushalten, das habt ihr gut geübt, mein Whippet würde nicht solange durchhalten. Wenn der nicht rennen darf fängt er nach einigen Minuten das Schreien an...

  • Meine Hunde rennen nach dem Ableinen auch erst mal, der Rüde zischt richtig ab - halte ich für normal bei einem lauffreudigen Hund. Besonders nach Gehorsamsübungen wie ruhig sitzen. Meine gehen dann meist etwa 50 m. Wenn ich einfach so beiläufig ableine, im Schnüffeln drin, fehlt dieser Pfeilabschiess-Effekt, und sie laufen weit gemähchlicher davon.

    Für mich tönt das auch, als wenn der Hund einfach zuwenig oft richtig freilaufen kann, und dann noch so ein Riesentamtam drum gemacht wird - das steigert den Stress enorm, und der Stress lässt ihn dann noch ungestümer wegrennen. Stressabbau geschieht in Bewegung, und du spannst die Feder richtig stark, nach der Beschreibung....

    Ich würde das einfach etwas lockerer angehen, und dem Hund seinen Freilauf gönnen, ohne ihn krampfhaft auf 10 m begrenzen zu wollen. Das passt einfach nicht für jeden Hund, und ist dann auch kein echter Freilauf mehr. Du schreibst ja auch, dass er nach dem ersten Galopp problemlos abrufbar ist.

    Gehst du immer an dieselbe Stelle zum Freilauf? Das erhöht natürlich die Erwartungshaltung des Hundes enorm. Vielleicht kannst du ja am Wochenende mal irgendwo rausfahren? Damit Freilauf selbstverständlicher wird für euch beide. Ich habe die Erfahrung gemacht, je selbstverständlicher der Freilauf, desto besser klappt es auch mit dem Abrufen. Ich kann meine Hunde heute auch im ersten Abzischen stoppen. Aber nicht, weil ich das übe - da würde ja meine Freigabe (ich sage "frei") unglaubwürdig werden. Sondern weil ich sie da normalerweise laufen lasse, und Abruf und Stopp anderweitig festige.

    Du baust soviel Spannung und Frust auf vor dem Ableinen, der Hund kann da die ersten 5 Sekunden danach gar nicht auf den Abruf reagieren. Das muss erst mal weggerannt werden - und danach ist er ja wieder gut auf Empfang.

  • Ohwejohwej, ich fühle mit dir. Mein Hund ist genauso :muede:
    Immer auf Vollspeed!
    Mein Hund rennt aber hin und wieder zu mir zurück,wie ein irrer Hund mit Hummeln im Hintern. :roll:
    Sie hält aber oft Blickkontakt, es nervt trotzdem.
    Ich habe den Tipp bekommen, den gewünschten Radius mit einem Kommando, wie z.B. "Warte" abzustoppen. Und wenn Hundi guckt, dann gibts nen Click und ein Leckerlie. Sollte Hundi nicht reagieren, einfach umdrehen und in die andere Richtung gehen.

    Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber demnächst vor.

  • Zitat

    Ohwejohwej, ich fühle mit dir. Mein Hund ist genauso :muede:
    Immer auf Vollspeed!


    Der Hund der TS ist keineswegs immer auf Vollspeed. Er rennt nur aus der angespannten Situation des Ableinens ca 25 m, und beginnt dann zu schnüffeln, trotten, pinkeln - eigentlich ganz gemütlich. Ist auch abrufbar. Er hat nur die Eigenheit, dass er mal gern bissi Distanz hätte.

  • Also meiner ist auch so - rennt nach dem Ableinen Vollspeed los - kommt zurück - bellt mich an - düst wieder ab - kommt zurück........
    Auch das mit dem nervös werden und zittern kenn ich. An Stellen, an denen er normal abgeleint wird, wird er vorher auch schon etwas nervös, blickt mich immer an, geht meine Hand Richtung Haken fängt er auch schon mal das zittern an, ist geduckt und angespannt und ist er von der Leine los - dann baut er die ganze Anspannung durch Rennen ab - wobei er aber wirklich immer dabei auch abrufbar ist.
    Ich hab auch viel probiert, weil mich gerade das Angebell genervt hat, das Losdüsen weniger. Wir sind das Problem bei weitem noch nicht los, aber es wurde besser, nachdem ich einfach akzeptiert habe, dass der Blödkopp is wie er is und ich da nur mit Ruhe weiterkomme. Ich bleibe einfach stehen und warte - gugg mir die Gegend an - versuch ruhig und gelassen zu sein (Caillou merkt sofort wenn ich auch angespannt bin und entsprechend schlechter läuft es an solchen Tagen). Kommt er mal gar nicht runter, dann nehm ich ihn einfach an die Leine - kommentarlos und latsch auch kommentarlos weiter - Hund muss da aber nicht bei Fuss laufen oder so.
    Je mehr ich versucht habe, Hund Geduld bei zubringen, desto schlechter wurde es. Also, ich bin schon dabei mit Hund an der Frustrationstoleranz zu arbeiten - das ist bei ihm eigentlich gar nicht so schlimm. Nur halt das Ableinen ......

  • Ich schließe mich Aoleon und naijra an. Es klingt als würde sich enorm viel Anspannung in deinem Hund aufbauen bis du ihn endlich ableinst (du schreibst, dass teilweise Minuten zwischen den Ableinversuchen vergehen, in denen du von ihm verlangst, dass er sich beruhigt).
    Durch das Rennen kann er dann den ganzen Stress abbauen.

    Mein Hund ist am Anfang des Spaziergangs genauso, der rennt gern erstmal 200m in einem Affenzahn, um dann wieder zurückzukommen. Ich finds ja ehrlich gesagt schön ihn so in seinem Element zu sehen.

    Sein Radius ist settertypisch ziemlich groß, das gesteh ich ihm aber einfach zu. Wir würden beide wahnsinnig werden, wenn ich ihn die ganze Zeit in einem Radius von 10 Metern halten müsste.
    Vor uneinsehbaren Stellen muss er abliegen oder wird rangerufen und ins Fuß genommen. Wenn alle paar Meter eine Kurve kommt, nehm ich ihn einfach an die lange Leine.
    Das kann schon mal nerven, man muss halt immer vorrausschauend unterwegs sein.

    Vielleicht kannst du das ganze etwas lockerer sehen und ihm in überschaubaren Gebieten einfach seine Wohlfühldistanz lassen? Der Abruf klappt ja bei euch.

    Wenn er dann bei dir bleiben muss, kannst du ja mal etwas Spannendes mit einbauen. Ein kurzes Suchspiel am Wegrand oder etwas ähnliches an dem ihr beide Spaß habt.
    Mein Hund liebt es zum Beispiel, wenn ich einen Dummy oder Spielzeug auf einer Wiese auslege, mit ihm noch einige hundert Meter weiterlaufe und ihn dann zurückschicke, um den Dummy zu apportieren.

  • So viele Antworten ... :smile:

    ich möchte jetzt eins vorweg nehmen, was vielleicht in den voherigen Posts von mir falsch rübergekommen ist...
    ich habe absolut kein Problem ansich mit seinem Lauf/Renndrang, es ist schön anzusehen wenn er sich ordentlich austobt und mit seinen 10 Jahren wie ein junger Hüpfer durch die Gegend sprintet! Ich meine, ich "lebe" mit diesem Verhalten von ihm nun eben genau diesen 10 Jahren, denn ja, das war schon vom Welpenalter an so -zumindest als er dann mal vom Verhalten her ein Hund wurde ;) -
    Es ist eher die Umgebung, die es schwierig gestaltet damit locker umzugehen...

    Hundefreilaufzone gut und schön, aber die ist eben wie ich schon schrieb, recht unübersichtlich ab der 2. Hälfte und das Problem ist, dadurch das es die einzige in der näheren Umgebung ist, ist diese oft recht gut besucht...und leider, und das ist das eigentliche Problem, laufen dort auch Hunde frei die eigentlich an die Leine gehören. Es gibt hier ne handvoll Besitzer, die ihre wissentlich unverträglichen Wauzis halt auch frei rum rennen lassen und das ist in einem unübersichtlichen Gebiet sehr schwirig, wenn man dann einen so lauf-und vorrennfreudigen Hund bei sich hat...der wie meiner, dann auch direkt freudig zu alles und jedem hinrennt sobald er was entdeckt was Beine hat! Denn das läuft schlimmstenfalls alles im zuge seines losrennens ab und da ist er ja eben noch NICHT abrufbar! Ich hab einfach tierische angst, dass er losrennt und plötzlich in weiterer Entfernung wo ich keinen Einfluss auf ihn habe, einer dieser Hunde ums Eck kommt und dann hab ICH den Salat!

    Sam ist weder abrufbar wenn er rennt, noch wenn er einen anderen Hund entdeckt hat und das empfinde ich allerdings schon als Problem...wahrscheinlich ist genau das eher mein Problem mit ihm...das er schon immer bei Ablenkung auf den Ohren gelaufen ist und ich absolut uninteressant bin...wäre das anders, wäre das rennen auch ein weniger großes Problem für mich...
    Hat aber wie ich bereits schrieb (glaub ich), schon in der Hundeschule nicht so klappen wollen wie es sollte...Sturkopf eben...

    Und noch eine Anmerkung, Sam darf bei jedem Gassi wo wir in die Zone gehen frei laufen...und das ist 2x am Tag für je ca 1 Std (+/-) Lediglich dazwischen gibts nur eine kleine, kürzere "Pipirunde" angeleint mit einem meiner Kinder nach der Schule. Dürfte er nur alle paar Tage mal von der Leine, würde ich alles verstehen und ich hätte mich eher geschämt, mich dann noch zu beschweren :D ;)

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