hundeunerfahren, trotzdem Hund aus dem Ausland

  • Hallo,
    meine Familie und ich (Mann, zwei Kinder 6 und 9) suchen einen Hund. Da ich Teilzeit arbeite, müsste er nach Eingewöhnung etwa 5 Stunden an drei Tagen pro Woche alleine sein.
    Einge telefonischen Kontaktanfragen zu Hunden aus dem Ausland, die sich derzeit in Deutschland auf Pflegestellen befinden, sind erstmal ohne Erfolg gewesen. Die Hunde wurden mir als eher ruhig und schmusig beschrieben. Wir wollen aber schon einen Hunden haben, mit dem man neben streicheln auch spielen und Spaß haben kann.
    Jetzt waren wir heute in einem weiter entfernten Tierheim und haben uns dort eine "fröhliche junge Hündin" (Beschreibung im Internet) angeschaut.
    Sie ist wirklich eine Süße! Im zwinger noch bellend, war sie draußen sehr unsicher und wollte die ersten Meter kaum laufen. Irgendwann ging es dann, aber wenn man hinter ihr läuft, guckt sie ständig irritiert nach hinten und hat Angst.
    Im Tierheim hat man uns gesagt, sie sei ein Straßenhund aus Griechenland. Stubenreinheit hat sie in dem Sinne ja noch nicht gelernt, würde aber sicher schnell klappen. Und vor einer Woche sei sie erst gekommen, da wollte sie noch gar nicht an der Leine laufen. Im Zwinger kommt sie wohl schon freudig auf die Betreuer zu.Sie ist übrigens jetzt knapp 1 Jahr alt.


    Jetzt haben wir uns erstmal als Interessent eintragen lassen, und ich werde morgen und übermorgen nochmal mit ihr spazieren gehen.


    Ich bin nur echt unsicher, ob sie wirklich ein Hund werden kann, der zu uns passt? Ob wir uns da nicht zuviel zutrauen und am Ende alle unglücklich sind. Will ja nicht einge von denjenigen werden, die den Hund womöglich nach einem Jahr nicht mehr haben wollen, weil er einfach immernoch zu ängstlich ist.
    Wie gesagt, wir wollen ja eigentlich einen, der lebhaft und mit Spieltrieb ist, schon stubenrein ist und am besten auch schon alleine bleiben kann. Ist es da sinnvoller einen zu nehmen, der jetzt schon locker und verspielt ist, oder meint ihr, das klappt auch so mit ein bisschen Geduld? (Wobei die Kinder sicher enttäuscht sind, wenn der Hund nach Wochen immer noch ängstlich im Körbchen liegt)



    Gibt es vielleicht irgendwelche Tests um zu sehen, wie ängstlich er denn nun wirklich ist? Beim Spazierengehen hatte er die Rute immerhin zwischendurch mal locker hängen, und die Ohren auch zwischendurch ganz neugierig? Hab dann auch mit ner Ticktack Dose in meiner Tasche gerappelt und da kam er neugierig her.....

  • Hallo und willkommen im Forum :D


    Ganz ehrlich - ich würde nicht unbedingt einen Hund aus dem Ausland nehmen. Es sind sicher immer wohlmeinende Gründe und Tierliebe dahinter, aber das Thema Auslandshunde wird oft unterschätzt.
    Stell Dir doch einfach mal einen Strassenhund vor, der plötzlich den deutschen Alltag bewätligen soll - so richtig mit Laminat unter den Pfoten, Fernseher + Radio als Geräuschkulisse, schreckliche Monster wie Staubsauger und Fön, spielende Kinder, klappende Türen, Treppenhäuser, Autos, viele andere Hunde, Leine und Halsband.............. all das kennt ein Auslandshund normalerweise nicht wenn er von der Strasse kommt oder gar sein ganzes Leben im TH verbracht hat.


    Selbstverständlich können Hunde sowas alles lernen, aber dafür brauchen sie Anleitung und die Führung von souveränen Haltern. Und genau das kann man als Hundeanfänger oft nicht leisten - Auslandshunde sind häufig mit vielen und diffusen Ängsten ausgestattet, es ist nicht immer einfach, damit umzugehen.


    ich würde an Eurer Stelle mal schauen, ob es in einem TH im Umfeld nicht einige Hunde gibt, die schon in Familien gelebt haben und vielleicht wegen Scheidung, Umzug oder so abgegeben wurden. Da gibt es bestimmt auch den einen oder anderen netten Hund, der Kinder kennt, schon mal alleine geblieben ist, autofahren kann usw.
    Oder Ihr schaut auf Rasse-in-Not-Seiten, dort sitzen auch häufig nette Familienhunde die vieles kennengelernt haben und dringend eine neue Familie suchen. Schaut Euch einfach mal weiter um - oder Ihr sucht auch auf den Kleinanzeigenportalen in der Zeitung oder im Internet. Da solltet Ihr aber immer den Verstand einschalten und alles mindestens einmal überschlafen. Wenn Euch jemand unter Druck setzen will, dann lasst die Finger davon. ;)

  • Es gibt Hunde aus dem Ausland und es gibt Hunde aus dem Ausland, genau so wie Hunde aus dem Inland.


    Wir haben eine fünfjährige Hündin aus Ungarn und haben sie in einem deutschen Tierheim kennengelernt. Es wird vermutet, dass sie in einer Familie gelebt hat.
    Joa, die Beschreibung wäre auch ruhig und schmusig. Was sie nicht davon abhält draußen durch die Wiese zu toben, Tiger zu jagen und Zerrspiele zu spielen. Und wenn die Muskeln aufgebaut sind, geht sie wahrscheinlich noch mehr ab. Dafür kann sie zu hause ohne Murren durchdösen, aber Spiel und Spaß, da ist sie jederzeit dabei.


    Sie kann mit Katzen und Kindern, Kinder findet sie sogar megatoll, ist stubenrein, kann alleine bleiben, dreht die Wohnung nicht auf halb acht. Durchweg eine angenehme Hausgenossin.


    Also, ruhig und schmusig muss nicht langweilig heißen. Mit Kindern bist du vielleicht manchmal ganz froh, wenn wenigstens der Hund Pause macht. ;)

  • Willkommen!
    Erst einmal muss ich schon sagen, dass es sich nach sehr schönen Bedingungen für einen Hund anhört, überschaubares Alleinbleiben, zwei Kinder nicht mehr ganz so arg klein und Lust auf Aktivität!


    Ich freu mich auch für jeden TS-Hund, der eine neue Familie findet.


    Ehrlich gesagt, einen Angsthund würde ich nicht sehenden Auges nehmen, denn, klar, Euer Haushalt wird ein gewisses Trubelniveau haben. Ich meine nicht, dass man nicht mit sehr ängstlichen Hunden arbeiten kann, das kann man in den meisten Fällen, aber es braucht Zeit, und Du schreibst selbst, dass natürlich auch die Kinder gern mit dem Hund Umgang haben möchten (ist ja auch sonnenklar :smile: ).


    Mein Augenmerk würde auf Hunden liegen (egal, ob In- oder Ausland), von denen gewiss ist, dass sie schon mal in einer Familie, bei Menschen, im Haus/Wohnung gelebt haben.
    Und schau wie sie sich zeigen, zu ängstlich, zu nervös-hibbelig könnte zu Problemen führen.
    Mein Hund (TH Inland) kannte das Wohnungsleben, fügte sich gleich sehr gut ein, ist tipptopp sicher stubenrein gewesen. Kein Tröpfchen ist in den 6 Jahren, die er jetzt bei uns ist, je daneben gegangen.


    Beim Alleinbleiben solltest Du damit rechnen, dass es bei Euch neu erübt werden muss.

  • Zitat

    Es gibt Hunde aus dem Ausland und es gibt Hunde aus dem Ausland, genau so wie Hunde aus dem Inland.

    Zitat


    Wir haben eine fünfjährige Hündin aus Ungarn und haben sie in einem deutschen Tierheim kennengelernt. Es wird vermutet, dass sie in einer Familie gelebt hat.
    Joa, die Beschreibung wäre auch ruhig und schmusig. Was sie nicht davon abhält draußen durch die Wiese zu toben, Tiger zu jagen und Zerrspiele zu spielen. Und wenn die Muskeln aufgebaut sind, geht sie wahrscheinlich noch mehr ab. Dafür kann sie zu hause ohne Murren durchdösen, aber Spiel und Spaß, da ist sie jederzeit dabei.


    Sie kann mit Katzen und Kindern, Kinder findet sie sogar megatoll, ist stubenrein, kann alleine bleiben, dreht die Wohnung nicht auf halb acht. Durchweg eine angenehme Hausgenossin.


    Also, ruhig und schmusig muss nicht langweilig heißen. Mit Kindern bist du vielleicht manchmal ganz froh, wenn wenigstens der Hund Pause macht. ;)


    Was willst du damit sagen?
    Die TS wollte keine Beschreibung deines Hundes.

  • Hallo!


    Ich finde, die Frage "Auslandshund - ja oder nein?" hat weniger mit der Frage, ob man Hundeanfänger ist oder nicht zu tun, sondern eher damit, ob man sich darauf einlassen will, ein "Überrschungspaket" zu bekommen.


    Selbst eine deutsche Pflegestelle, auf der der Hund vielleicht schon wochenlang war, kann dir nur die Charaktereigenschaften beschreiben, die der Hund dann BISHER gezeigt hat.
    Vieles zeigt sich aber erst richtig, wenn sich der Hund dann später eingelebt hat.
    Manche Hunde kann man vielleicht auch schon früher einschätzen und es ändert sich nicht mehr viel, bei anderen sieht es jedoch wieder anders aus.


    Das muss man wissen und darauf muss man sich einstellen (wollen).


    Es gibt absolut unkomplizierte Hunde, die sicher auch "anfängergeeignet" sind und andere, die evtl. in hundeerfahrenen Händen besser aufgehoben sind, da sie noch mehr Sicherheit in der Erziehung und eine souveräne Führung brauchen.


    Wenn ein Hund im TH übrigens explizit als "Powerpaket" oder "sehr agil" beschrieben wird, würde ich an deiner Stelle eher Abstand nehmen, denn der wäre in einer Familie mit Kindern wahrscheinlich nicht mehr ruhig zu bekommen und überdreht total.


    Wie wäre es denn mit einem Hund aus einem deutschen TH, der nicht aus dem Ausland stammt und von dem die Charaktereigenschaften gut bekannt sind?
    Dann musst du nicht rumrätseln, wie er sich eventuell mal entwickelt, sondern weißt, was du bekommst. Das scheint dir ja sehr wichtig zu sein.

  • Ich kann Dächsin nur voll und ganz zustimmen.
    Ein Straßenhund kennt wahrscheinlich das Leben im Haus nicht.
    Ob die Kleine als Welpe in einer Familie gelebt hat, auf irgend etwas geprägt wurde, weiss man nicht. Wenn sie auf der Straße geboren wurde, kennt sie nur die Straße.


    Für jemanden, der Erfahrung mit Hunden hat, ist es möglich, den Hund langsam auf alles zu prägen. Anfänger können damit ganz schnell überfordert sein.


    Ich würde auch niemals einen unsicheren Hund zu Kindern geben.
    Da kommt es schnell mal vor, dass der Hund knurrt, weil die Kinder sich falsch verhalten.
    Dann muss der Hund meistens wieder sein Zuhause verlassen.


    Schaut euch wirklich nach einem Hund um, der gut erzogen wurde und sein Zuhause aus irgendwelchen Gründen verliert.


    Die Kleinanzeigen bei ebay sind voll von solchen Hunden.
    Auch auf Tierheimseiten gibt es meistens eine private Vermittlung von Familienhunden.

  • Zitat

    Was willst du damit sagen?
    Die TS wollte keine Beschreibung deines Hundes.


    Oh, so schlimm, dass du rot schreiben musst? :D


    Ok, für dich in kurz: Es gibt solche und solche Hunde, aus dem Ausland sagt erst mal gar nichts! Und ruhig und schmusig heißt nicht automatisch = Schlaftablette!


    Jetzt klar?

  • Zitat

    Oh, so schlimm, dass du rot schreiben musst? :D


    Ok, für dich in kurz: Es gibt solche und solche Hunde, aus dem Ausland sagt erst mal gar nichts! Und ruhig und schmusig heißt nicht automatisch = Schlaftablette!


    Jetzt klar?


    Nöö.
    Les dir mal das von mir rot gemachte mal durch.
    Das ist keine Aussage.
    In Deutschland leben genug Hunde in THs, da muß man nicht noch mehr ausm Ausland hier her schleifen.

  • Deutsche Tierheime nehmen aber auch teilweise Auslandshunde auf oder - um bei deiner Wortwahl zu bleiben: schleifen sie ins Inland.


    Man kann sicher viel am Auslandstierschutz kritisieren, aber Pauschalverurteilungen bringen die Threadstarterin nicht weiter.


    Um wieder zum Thema zu kommen: Ihr habt schon ganz konkrete Vorstellungen, wie das Zusammenleben mit dem neuen Familienmitglied auf vier Pfoten aussehen soll. Er soll lebhaft und verspielt, stubenrein sein und allein bleiben können. Daher würd ich auch von der Aufnahme eines eher ängstlichen Hunds abraten.


    Mein erster Hund kam auch aus dem Tierschutz, wobei es sich nicht um einen ehemaligen Straßenhund sondern eine Abgabe aus Überforderung handelte. Wir waren bereit dazu, uns auf unser Überraschungspaket einzulassen, haben aber keine Kinder und hatten auch sonst keine Anforderungen. Vielleicht schaut ihr euch einfach weiter bei Pflegestellen in Deutschland oder in Tierheimen um, bis euer Blick auf den "richtigen" Hund fällt. In unserem TSV, der sowohl Inlandshunde aufnimmt, als auch Auslandshunde nach Deutschland schleift, haben wir regelmäßig einfach nette Hunde, die sich problemlos in die neuen Familien integrieren, aber Garantien gibt es halt nicht.


    Ich wünsch euch ein gutes Händchen bei der Wahl und würde mich freuen, wenn wir erfahren dürften, wie es bei euch weitergeht.

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