Zwei MDR1 +/- HUnde verpaaren...

  • Hallo ihr Lieben ( vor allem an die Hütehundleute),

    in meinem Bekanntenkreis ist folgendes vorgefallen:

    Eine Bekannte von mir ist "Hobbyzüchterin" von australian shepherds...

    Sie hat gerade einen Wurf und ich habe mich so mit ihr über die Welpen unterhalten, und wieviele noch zu haben sind...da sagte sie " Ach noch einige, und eine Hündin ist MDR 1 -/- und die Leute wossen nicht, ob sie die haben wollen!"
    Ich habe dann immer mehr nachgefragt und erfahren, dass die Elterntiere beide MDR 1 +/- sind!!
    Ich meinte dann, man müsse doch nicht bewusst kranke Hunde produzieren und dass ich es verantwortungslos finde...

    Sie meinte, Epilepsie sei viel schlimmer und man weiß ja, was zu tun ist bei so einem Hund...

    Ich war echt schockiert und habe lange darüber nachgedacht, denn sie war sich keines Fehlers bewusst und ziemlich selbstbewusst und auf die Frage, warum sie keinen +/+ Rüden nahm sagte sei, der +/+ Rüde hat nicht gedeckt und dann haben sie einen anderen, der bei der Deckrüdenzüchterin war genommen, und der war halt +/-..beide "Züchter" wussten aber vom Status der Hunde...

    Was meint ihr dazu? Ich finde, das geht gar nicht.....

  • Also wenn die Frau schon den Rüden so ohne viel drumherum austauscht, dann ist das NICHT nur der MDR1-Status, der ihr unwichtig war, sondern noch 'ne ganze Menge anderer Sachen... finde ich überhaupt nicht vertretbar und eine Zumutung. Da muss nur einmal der Hund bei Bekannten sein, es passiert was, er muss behandelt werden und die Sitter vergessen das mit dem MDR1 oder wissen's nichtmal - ganz schnell der Hund tot...

  • Ich finde das auch nicht ok...
    Vor allem kann sie ja nur entweder Lügen um die Hunde 'loszuwerden' oder die Leute die sich für die Hunde interessieren und sie trotz der Wahrheit trotzdem nehmen ist das egal. Das raubt ja auch den Welpen ein bisschen die Chance auf einen verantwortungsbewussten und gut informierten Halter.
    Wie viel nimmt sie denn für einen Welpen?
    Und auf was wurden die Eltern überhaupt sonst so getestet?

  • Ich finde es auch schockierend, vor allem, weil ich sie als eigentlich nette Frau kennengelernt habe, die ihre Hunde echt mag.
    Und dann sowas...sie gibt sich als voll verantwortungsvoll aus und nun das!
    Sie hat die Hündin auf das getestet:

    MDR: +/-
    Augen: frei
    HD: A (DR. Witteborg)
    ED: 0 (Dr. Witteborg)
    HSF4: N/N (+/+frei durch die Eltern)
    Katarakt und
    PRA: frei jährlich
    vollständiges Scherengebiß
    24 Kilo
    Augen: braun
    Rute: lang
    Pedigree auf Anfrage

    Papa dasselbe...
    Sie nimmt 1.200 Euro, soviel habe ich für meine super aufgezogene Junghündin bezahlt.
    Sie sagt, ihr geht es auch um gute Plätze und lieber sind die Hunde länger bei ihr..sie ist eine liebe Person, aber genau darum verstehe ich nicht, warum sie dann so eine Verpaarung macht :(

    Sehe auch das Problem, dass später dann trotz Aufklärung mal was passiert....

  • Zitat

    Ich meinte dann, man müsse doch nicht bewusst kranke Hunde produzieren

    Das stimmt nicht, die Hunde sind nicht perse krank, sondern sie haben eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Medikamente, was ggf. tödlich Folgen hat. Ist also sozusagen vom Menschen verursacht. In der Natur hat solch ein Tier kein Problem.

    Zitat

    Der MDR1-Defekt ist ein Defekt im MDR1-Gen, der bei einigen Hunderassen verbreitet ist. Dadurch kommt es zu einer mangelhaften oder fehlenden Synthese eines bestimmten Proteins (P-Glykoprotein, P-gp), welches ein wichtiger Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke ist, was zu einer Überempfindlichkeit gegenüber manchen Arzneimitteln führt. Urheber dieses Defektes ist wahrscheinlich ein einziger Hund, der etwa Mitte des 19. Jahrhunderts gelebt hat und maßgeblich an der Entstehung und Festigung der Rasse Collie beteiligt war. Daher lässt sich dieser Defekt bei Hunderassen finden, die nachweisbar mit dem Collie verwandt sind. Bei anderen vom Defekt betroffenen Rassen dient diese Mutation dann als Nachweis der Verwandtschaft. Ein funktionierendes MDR1-System ist vor allem bei Säugetieren (und Menschen) bekannt und hier evolutionsgeschichtlich sehr alt. Tiere, die dieses System nicht besitzen, können ähnliche Empfindlichkeiten für Medikamente zeigen. Quellenangabe:Wikipedia

  • Ja, das ist von mir unglücklich ausgedrückt, müsste heißen, bewusst krankheitsanfällige Tiere zu züchten....aber die Tiere leben ja auch dort, wo es Pferdeäpfel usw gibt...deshalb ist ja schon eine Gefahr da...

  • Zitat

    Das stimmt nicht, die Hunde sind nicht perse krank, sondern sie haben eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Medikamente, was ggf. tödlich Folgen hat. Ist also sozusagen vom Menschen verursacht. In der Natur hat solch ein Tier kein Problem.

    Das ist jetzt bisserl Begriffsklauberei.
    Nach der Definition wären auch Allergikerhunde nicht krank.
    Diese Hunde leben nicht in der Natur, sondern in der menschlichen Gesellschaft, wo sie regelmäßig mit diversen chemischen Stoffen in Kontakt kommen.

    Meiner Meinung nach schlicht verantwortungslos.
    Klärt die gute Dame die Welpenkäufer wenigstens auf und lässt vor dem Verkauf den Status der Welpen bestimmen oder dürfen sich die neuen Besitzer da dann selber drum kümmern?

  • Zitat

    Kenne mich nun bei den Aussies nicht aus, muss so eine Verpaarung nicht genehmigt werden?

    Unterm FCI muss es mit sondergenehmigungen laufen.
    Unter dem ASCA ists erlaubt.

    Ich habe auch einen Hund aus so einer Verpaarung - auch einen -/- .
    Krank sind diese Hunde nicht, aber es ist auch mehr als einfach nur nicht alle Medikamente bekommen dürfen. Weit mehr...

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