Wie wird ein Hund zur Moderasse und: wer ist die nächste?

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    Wenn ich mich umschaue, sehe ich immer mehr (vor allem kleinere) Pudel ohne klassisches Schur in den Händen von jungen, motivierten Leuten, die gewiss nicht überfordert mit ihren Hunden wirken.
    Was ist nun so schlimm daran, wenn mehr solche Leute auf den Pudel zurückgreifen und der Pudel als ganz normaler Hund gesehen wird, was er nun mal ist?

    Genau das sehe ich hier auch. Im übrigen sind in Hamburg ca. 1500 Pudel gemeldet (zum Vergleich: Mischlinge: 7500, Labbies: 5600), das ist sicherlich noch kein überhitzter Modetrend, aber von Nische mag ich da auch nicht mehr sprechen ;)

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    Genau das sehe ich hier auch. Im übrigen sind in Hamburg ca. 1500 Pudel gemeldet (zum Vergleich: Mischlinge: 7500, Labbies: 5600), das ist sicherlich noch kein überhitzter Modetrend, aber von Nische mag ich da auch nicht mehr sprechen ;)

    Eben! Und ich stell ihn mir schon vor, den Ersatzlabbi: fett, verfilzt, mit PL der Kleine, der Grosse mit HD, Kuscheltiere ohne Charakter.

    Der Pudel ist ein sehr toller Hund und wenn erst mal bekannt ist, wie toll er ist, wird ihm genau das geschehen, was anderen Moderassen auch passiert ist. :dead: KEINER Rasse hat das bislang gut getan.

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    Eben! Und ich stell ihn mir schon vor, den Ersatzlabbi: fett, verfilzt, mit PL der Kleine, der Grosse mit HD, Kuscheltiere ohne Charakter.

    Ehrlich gesagt ist mir das einfach zu viel Klischee. Du hältst anscheinend das Gros der Menschheit für zu minderbemittelt, sich anständig um einen Hund zu kümmern, jetzt mal egal welcher Rasse.

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    Würde er gefälliger sein in seinem Image, würden viel zu viele Leute sich für einen Pudel entscheiden - auch solche, die die Andersartigkeit des Pudels eben nicht respektieren können. Solche, die jetzt einen Labbi haben, weil es der perfekte Familienhund ist und dann sagen: ich brauch jetzt unbedingt nen Pudel. :/


    Was macht denn den Pudel deiner Meinung nach so anders? habe ja jetzt als ersten Hund einen, also nicht großartig Vergleichsmöglichkeiten. natürlich ist er anders als z.b. der Rotti und Viszla meiner Schwester, mit denen ich sonst mehr zu tun hatte, aber es ist immer noch ein Hund und gerade wegen seiner Unkompliziertheit und Anpassungsfähigkeit meiner Meinung nach durchaus als Familienhund geeignet und mit kurzer Schur ist dann halt auch die Pflege nicht so extrem aufwändig.

    Also an meinem Hund schätze ich, dass es ihm anscheinend einfach wichtig ist bei mir zu sein, dann scheinen ihm alle anderen Umstände egal.

    die einzigen Bedenken, weswegen man ihn nicht als neuen Modehund haben wollen würde, die ich verstehe, sind dass durch Überzüchtung evtl. gesundheitliche Probleme entstehen (wobei ich davon wirklich keine Ahnung habe). alles andere klingt für mich ehrlich gesagt nur nach überzogener Eitelkeit.

  • Selbst wenn die Pudel Modehund werden sollten. Die verantwortungsbewussten Züchter müssen doch nicht auf den Zug aufspringen und möglichst viele Welpen in kurzer Zeit verscherbeln um möglichst viel Geld zu erhalten. Sie können doch weiterhin ihre Zuchttiere wohlbedacht auswählen um gesunde Nachkommen zu erhalten. Man muss doch keine kranken Hunde von irgendwelchen Vermehrern in die Zucht nehmen.
    Auch beim Labbi gibt es doch noch gesunde Hunde. Nur eben nicht unbedingt beim Ups Wurf nebenan.
    Und die Züchter sind ja auch nicht gezwungen jedem Interessenten einen Welpen zu geben.

    Wegen solcher Horrorszenarien die eigene Rasse schlecht reden, empfinde ich als Unsinn. Man muss ja nichts beschönigen, kann doch aber ehrlich vom eigenen Hund erzählen, wenn man denn gefragt wird.

    vom Handy gesendet

  • Also: Aussies sehe ich auch immer mehr und ich denke, wir haben diese Welle den Hundesportvereinen zu verdanken. Ist ja nicht schlimm, sich einen agilen und sportlichen Hund zu holen, wenn man Hundesport-begeistert ist. Ich mache mir nur in zweierlei Hinsicht Sorgen um den Aussie. Erstens ist er hier mittlerweile auch auf dem Land angekommen und ich befürchte, dass sich diverse Leute den als „tollen Familienhund“ holen. Genau wie den Border Collie und/oder Border-Mixe. Es sind aber keine Familienhunde und wenn ich mich im TH umschaue, sitzen da zahlreiche Border Collie-Mixe, weil die Besitzer schlicht und einfach damit überfordert waren. Wenn es schlecht läuft, wird der Aussie dort auch enden… Zweitens habe ich mich vor kurzem mal ein wenig mit der Aussie-Zucht beschäftigt. Wie bei jeder Modehund-Rasse gibt es plötzlich Züchter ohne Ende, die fern ab von Sinn und Verstand züchten. Guckt euch mal an, wie viele Aussie-Züchter es gibt und wie viele davon tatsächlich im VDH sind… Ich finde das bedenklich. Natürlich muss keiner einen Hund bei einem unseriösen Züchter kaufen, aber es machen leider nach wie vor noch zu viele.

    Noch zum Thema Tierheim: Letztes Jahr gab es unendlich viele Kangale in unseren Tierheimen. So ganz kann ich mir das ehrlich gesagt nicht erklären…

    Thema Mali/holländischer Schäferhund: Diesen Trend sehe ich nur hier im DF bzw. in der Hundetrainer-„Szene“. Wie sich das auf die Allgemeinheit auswirken wird, kann ich nicht beurteilen. Ich hoffe nur sehr, dass es keine Modewelle wird, weil das ganz eindeutig keine Anfänger- bzw Familienhunde sind.

    Thema Auslandstierschutz: Ich sehe auch diesen Trend und weiß nicht, was ich davon halten soll. Es wird problematisch, wenn sich Leute ohne Sinn und Verstand einen Problemhund ins Haus holen. Das haben wir aber auch bei den Aussies oder Border Collies, die als Familienhund herhalten sollen oder oder oder… Prinzipiell ist erst mal nichts gegen einen Hund aus dem Tierschutz einzuwenden, ganz im Gegenteil (!), aber es ist eine Symptom - und keine Ursachenbekämpfung. Den Ursprung des Problems löst man vor Ort, indem man Aufklärungsarbeit leistet und die Mentalität zum Thema Hundehaltung ändern. Das ist eine langwierige Sache und wird nicht innerhalb der nächsten Jahre stattfinden. Aber das möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen und diskutieren. Das wird zu sehr OT.
    Und btw. ich kenne eine, die sich einen Hund aus dem Auslandstierschutz geholt hat, weil sie sich keinen VDH Hund leisten kann. Das kann man jetzt sehen wie man möchte.

    Man könnte das Ganze jetzt Gesamt-Soziologisch betrachten. Die Mentalität geht immer mehr in Richtung Individualität. Jeder in seinem Sinne. Persönliches Glück etc. Und unter diesen Aspekten werden wohl in Zukunft auch die Hunde ausgesucht. Möglichst speziell, möglichst individuell. Da wird lieber der Toller anstatt des Golden Retrievers genommen. Einen Mali anstelle des DSH. Der Aussie weil es so viele Farbschläge gibt und er für die Allgemeinheit mehr nach Mischling aussieht. Der Tierschutzhund, weil es sich gut macht und und und… Ich hoffe es wird klar, was ich sagen möchte. :) Ich spreche hier ganz allgemein und meine niemanden persönlich.

    LG Annika

  • Melanie :gut: .

    Im übrigen laufen bei uns sehr viele sportliche Labbis rum.
    Es gibt sicher viele, die ihren Labbi nicht adäquat halten und fett füttern. Aber genau so viele, die ihren Labbi gesund und sportlich führen. Mit der Verallgemeinerung wäre ich etwas vorsichtiger.

    PS: Ich liebe meine Jette und ihre ganze Art und deswegen werde ich auch immer begeistert von ihr und ihrem Wesen erzählen und mir würde nicht im Traum einfallen, den Pudel schlecht zu reden, dazu liebe ich diese Rasse viel zu sehr.

  • Das mit der Pflege vor allem des Felles sehe ich auch immer wieder!
    Jeder möchte einen weichen, wuscheligen Hund, aber kaum jemand macht sich vorher wirklich klar wie viel Pflege es bedarf, das der auch so bleibt.
    Da haben die Rassen mit kurzem Fell wenigstens Glück! :(

  • Zitat

    Wegen solcher Horrorszenarien die eigene Rasse schlecht reden, empfinde ich als Unsinn. Man muss ja nichts beschönigen, kann doch aber ehrlich vom eigenen Hund erzählen, wenn man denn gefragt wird.

    vom Handy gesendet

    Nun ja, die Horrorszenarien siehst Du im Reallive bei allen Moderassen - schau Dir den Chi an, den Labbi, den Mops etc. ;)

    Ich rede meine Rasse auch nicht schlecht - wo liest Du denn das? :???: Ich habe nur überhaupt gar kein gesteigertes Interesse daran, Leuten "meine Rasse" als prima Ersthund und einfachen Familienhund zu verkaufen. Er ist nicht für jedermann, ich bleibe dabei.

    Das ist alles und es wundert mich, ehrlich gesagt, dass einige hier nicht auch so denken - zum Schutze der Rasse.

    Übrigens: die Grosspudel, die ich auf meiner Suche nach meinem kennen gelernt habe, weil ich die sportlichen, charaktervollen Grosspudelzuchten gesucht habe, sind alle keine "Familien-Labbis". Es sind richtige, ernst zu nehmende Hunde, mit Jagd- und Schutztrieb, die eine liebevolle, aber wirklich konsequente Hand wollen und brauchen.

    Kein einziger dieser Züchter hat mir was erzählt von: oh, das ist ein prima Anfängerhund und gaaanz leicht zu händeln. Verantwortungsbewusst wie sie waren, hat mich jeder gebrieft, damit ich auch weiss, was auf mich zu kommt.

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