Ein Beauceron-Welpe als Hundeneuling

  • Zitat

    Die Version, wenn man gebissen wird, einfach nur selbst zu quietschen und den Hund dann 5 Minuten mit Missachtung zu strafen, klappt absolut nicht. Solange Osi spielt, nimmt sie sowas überhaupt nicht war und beschäftigt sich halt nicht mehr mit der Hand, sondern mit dem Fuß, der Hose, einem Stuhlbein. Ich bin aber absolut sicher, dass sie das nicht verstehen WILL, denn in jeder anderen Hinsicht ist sie ein schlaues Kerlchen (was ist die weibliche Form von KERLCHEN?)


    Das man mit dem Schnauzengriff genau das macht, was die Mutter auch macht, glaube ich auch nicht.
    Aber reicht es nicht einfach, dem Hund die Verknüpfung zu zeigen: wenn ich den Frank beiße, dann kommt was Unangenehmes? Bei der Katze half die Wasserpistole in solchen Fällen.


    @ quendulinchen: "Naja soll ja hier nicht Diskussion sein" - warum nicht? Ist doch das Schöne an so einem Thread, dass man von Hölzchen auf Stöckchen kommt. Auch wenn alles schon irgendwo anders steht. ;)
    Frank


    Ich meinte ja auch nur, dass sie sich damit eben für mich disqualifiziert hat. Ihre Arbeit an sich habe ich nicht gesehen, das schreckt mich aber gewaltig ab.


    Gerade das mit dem Zunge quetschen finde ich wirklich traurig :( :


    Es dauert eben bis der Hund es lernt. Du schreibst aber, dass du mit Zunge quetschen und Schauzengriff dich noch nicht wirklich weiter gebracht hat. Dass es bei deiner Freundin geholfen hat kann entweder deshalb sein, dass sie mir Kraft angewendet hat (ich mag euch wirklich nicht verurteilen, ich finde dich super sympathisch, ich bin einfach ehrlich!) oder dass sie eben allgemein konsequenter in ihrem Auftreten ist (ohne Gewalt).


    Aimee hat ewig gebraucht. Oft war das eben so, dass sie hochdrehte und dann das beißen anfing. Da war es dann an der Zeit Ruhe reinzubringen. Bei manchen klappt das dadurch, dass man den Raum verlässt, Aimee musste ich anbinden. Ich habe also durchaus eingewirkt, aber trotzdem keine Gewalt angewendet. Ich habe versucht ihr die gewünschte oder die ihr hilfreiche Alternative aufzuzeigen.


    Habt ihr etwas zum Kauen? Auch das kann man als Alternative bei diesen Beißanfällen geben.


    Mhm, ich versuche immer den Hunden freundlich beizubringen was ich erwarte. Strafe kommt grundsätzlich nur, wenn ich davon ausgehen kann, dass der Hund alles verstanden hat. In dem Alter kann man das nicht. Er weiß noch nicht was falsch und richtig ist. Nehmen wir dann eben kein Baby (weil ich diesbezüglich korrigiert wurde), dann ist er eben ein Kleinkind. Jetzt überlege mal, ein Kleinkind schmeißt essen durch die Gegend. Was machst du? Du strafst wohl kaum. Du wirst wahrscheinlich erst versuchen dem Kleinkind beizubringen, dass das unerwünscht ist oder? Und das kann bekanntlich dauern.


    Auch Wasserpistole ist aus Gründen von Fehlverküpfungen seitens des Hundes ein 'gefährliches' Hilfsmittel. Von Katzen habe ich da leider keine Ahnung, ich kann nur von Hunden aus schreiben ;)


    Wie habt ihr 'nein' eigentlich aufgebaut? Habt ihr es aufgebaut?


    Nochmals, ich finde dich sehr sympathisch und da du nach 'Korrektur' gefragt hast, hoffe ich, dass du das nicht negativ auffasst- auch wenn ich hoffe, dass ich es einleuchtend genug beschrieben habe, dass du/ihr euch es vielleicht zu Herzen nehmt.


    Und noch schnell was zu körperlicher Maßregelung = Gewalt. Nein, der Meinung bin ich nicht. Ich bin der Meinung in diesem konkreten Fall. Mein Hund wird auch mal aus einem Mauseloch gerempelt. Aber sie weiß, dass sie das nicht darf, kennt 'nein' und weiß was erlaubt ist und was nicht.


    EDIT: ich bin auch für Kerline :D

  • Ich frag doch, um Ahnung zu bekommen!
    Wenn sie etwas zerkaut, was sie nicht kauen soll, bekommt sie immer was zum Tauschen: einen Kauknochen oder Kaminholz, was gerade als Nächstes rumliegt. Meine Hand will ich aber ohne Tauschgeschäft zurück.


    treffen sich zwei Hunde "Wie heist Du denn?" "-> "Hasso! Und Du" -> "ich heiße Nein"


    Nun ja, NEIN klappt manchmal, manchmal nicht. Alles, was wir irgendwie unterbunden haben, wurde mit dem Wort NEIN begleitet, aber es macht wohl hauptsächlich der Klang der Stimme. Rumbrüllen ist allerdings tabu!


    Optimal klappt inzwischen AUS. Das geht sogar mitten im Balgen mit einen Kong. Was ich zuletzt zufällig festgestellt habe: das Wort AUS hat für Osi die gleiche Bedeutung wie PUPPE. Keine Ahnung, warum. Habe das Wort nie benutzt.

  • Werde das testen.
    Aber wird der Hund das nicht rein auf Lekkerlis verknüpfen?
    Und dann auch nur auf diese "Spielsituationen".


    Es wird nix schaden, das fange ich heut mal an!

  • Naja, er lernt über Konditionierung. Anfangs in Bezug auf Leckerlies, dann in größerem Rahmen. Er wird verstehen, dass 'nein' bedeutet, dass er etwas unterlassen soll. Also wird man es, wenn es gut aufgebaut ist, auch auf das Beißen anwenden können.


    Das dauert eben alles seine Zeit :smile: Hundeerziehung ist eine große Geduldsprobe :D

  • Ich wollte nur keine seitenlange Diskussion von Erziehungsprofis (das mein ich jetzt nichtmal ironisch), die dann ellenlang über Begrifflichkeiten streiten ;-) Das gibts hier zu genüge! Es soll ja um Euch gehen :)


    Ganz ehrlich, das auf allem rumkauen und beissen wird weniger und irgendwann aufhören, wenn man jetzt nicht alles falsch macht oder der Hund irgendwie komisch ist. Das ist ganz natürlich und ich behaupte, dass 95% aller Junghundbesitzer über sowas berichten können.


    Was man dann halt braucht, ist Durchhaltevermögen. (hast du ja ;-) )


    Ich sehe es so: Das in Händzwicken und Co geschieht bei erhitzer Gemütslage. Diese Gemütslage kann der Hund noch nicht aktiv steuern, man kann aber Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen (Ignoranz, bzw. bestimmtes "Nein") und das so auf den Hund übertragen. Der Hund wird lernen, herunterzufahren.


    Viel Spass beim Nein-Üben :)


    Und ja, Hundeerziehung ist echt eine Geduldsprobe :D Man wäschst an seinen Aufgaben...

  • Du, ich habe gerade nochmal Deine Zeilen oben in Ruhe durchgelesen, dass Du zur Strafe den Hund angebunden und den Raum verlassen hast.
    Mal jetzt eine ganz provokative Frage: bis Du sicher, dass der Hund diese Aktion nicht als "in Hundesicht gewalttätiger" ansieht, als einen kurzen "körperlichen Schmerz" (mir fiel gerade kein besserer Begriff ein), den vielleicht nur wir Menschen als gewalttätig bezeichnen?


    Wir haben momentan für 2 Tage in unserer kleinen Wohnung 2 Pflegehunde einer Bekannten meiner Freundin (und die werden garantiert wieder abgeholt): einen 2 jährigen Labbi und eine 12jährige Mischlingin.
    Labbi und Osi spielen und toben den ganzen Tag und die Nacht durch. Der Labbi ist etwa das vierfache von der Kleinen, aber sie macht ihm echt die Hölle heiß, spielt aber trotzdem genauso begeistert mit.


    Da ist oft von der Kleinen Jaulen, Fiepsen und Winseln zu hören, um dann zu sehen, dass sie den Riesen-Labbi wieder quer durchs die Wohnung treibt. Und da beißen sich beide oft gegenseitig über die Schnauze, das hat die Kleine durchaus auch drauf. Auch Labbi quikt gelegentlich, beschwert sich aber auch manchmal lautstark, wonach Osi tatsächlich für einige Sekunden ruhig bleibt - wirklich nur Sekunden!
    Wenn ich dem Treiben so zuschaue, kann man den Begriff "gewalttätig" nicht wirklich auf Zungendrücken, Zähnewackeln, Schnauzegreifen anwenden.

  • Schnauzengriff ist hier im Hundeforum extrem verpönt - was ebenso unsinnig ist, wie ihn als wichtig zu bezeichnen.
    Fakt (oder sagen wir in diesem Medium mal lieber: Meine Meinung ist) ist, er ist nicht nötig, schadet aber auch nicht.
    Hunde sind mehr als auf alles andere tausende von Jahren und Generationen darauf selektiert worden, menschliches Handeln zu verstehen und richtig zu interpretieren.
    Jede Art von Maßregelung, die Du ernst meinst, wird daher bei dem Hund ankommen. Ob Du meinst, dabei hündisches Verhalten imitieren zu müssen ist ziemlich egal.
    je spontaner, umso verständlicher, je überlegter, umso größer das Rsiko, vom Hund eben nicht verstanden zu werden.
    Welpen bekommen im übrigen auch von der Mutter ab und an klare Ansagen. Je jünger die Welpen sind, umso weiter dürfen sie gehen, je älter sie werden, umso deutlicher werden die Grenzen gesetzt.
    Je nach Temperament von Hündin - und Welpen- fällt Maßregeln allerdings unterschiedlich offensichtlich und heftig aus.
    In jedem Fall ist es jedoch sehr kurz und folgt unmittelbar auf das Fehlverhalten. Behält man das im Kopf, fährt man schonmal nicht schlecht. Nur mit positiver Verstärkung zu arbeiten ist unnatürlich. Eine klare Ansage ab und an kann Wunder und beschleunigend -druchaus auch auf die Bindung- wirken. Wie deutlich man dabei werden muss hängt vom individuellen Hund ab. Der eine ist extrem eingeschüchtert, wenn man ihn kurz anschnauzt oder es bricht eine Welt für ihn zusammen, wenn Du einfach aufstehst und weggehst, der andere realisiert diese Art der Maßregelung vielleicht noch nicht mal und braucht dann schon mal einen Schubs oder meinetwegen auch einen Schnauzengriff. Ich favorisiere für die hartleibigeren Fälle kurzes Schubsen unter gleichzeitigem einsilbigem verbalem Schimpfen (ich rufe dabei einfach "hey"). Das dauert nur den Bruchteil einer Sekunde und muss daher zB nicht mal ein Spiel wirklich unterbrechen. Es ist dennoch für den Hund gut verständlich und in seiner Intensität so anpassbar, dass es jeden beeindruckt.
    Im Zweifelsfall kann man es noch durch Abwenden oder Weggehen verstärken.


    Viele Grüße


    Ingo

  • Zitat

    Der Labbi ist etwa das vierfache von der Kleinen, aber sie macht ihm echt die Hölle heiß, spielt aber trotzdem genauso begeistert mit.


    Du hast es mit einem Beauci zu tun!


    Zitat

    Wenn ich dem Treiben so zuschaue, kann man den Begriff "gewalttätig" nicht wirklich auf Zungendrücken, Zähnewackeln, Schnauzegreifen anwenden.


    Trotzdem nicht gut.

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