Zweithund bei extrem sensiblem Senior mit starker Bindung?
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Hallo ihr Lieben,
ich habe die Suche etwas betätigt, aber nicht konkret etwas zu genau dem Thema gefunden. Vielleicht finde ich hier ja Leute, die genau diesbezüglich schon Erfahrungen haben.
Ich habe schon einen Senior-Hund, er ist vor 2 Wochen 11 Jahre alt geworden. Er ist mein erster Hund überhaupt. Seit einigen Monaten überlege ich konkret, ob ich mir einen Zweithund dazu nehme. Die Idee steht seit 1,5 Jahren im Raum, also keine Spontanentscheidung o.ä. Die Umstände für einen Welpen wären sehr passend und ich wünsche mir auch einen zweiten Hund, aber ein großer Zweifel bleibt: Kommt mein Großer damit zurecht?
Aus diversen Gründen ist unsere Bindung zueinander sehr eng. Da mein Alltag das zulässt, ist mein Großer eigentlich auch 24h täglich dabei. Er ist ein sehr ruhiger, gelassener Hund, aber teilweise auch ein „Angsthase“. Mit anderen Hunden kommt er gut zurecht – besser gesagt, er ist relativ desinteressiert, stört sich aber idR auch nicht an ihnen. Er spielt bis auf 2 Ausnahmen nicht mit anderen Hunden, hat aber auch nichts gegen Gesellschaft (bei gemeinsamen Spaziergängen mit anderen Hunden stören sie ihn nicht weiter, er läuft mit, aber er macht eben sein Ding, was i.d.R. in Nasenarbeit endet, jagdhundtypisch) und ist generell friedlich. Schon immer ein „Will to please“-Hund und ziemlich unterwürfig. Vor allem aber ist er super sensibel. Wenn er sich unwohl fühlt, aus welchen Gründen auch immer, reagiert er darauf sehr deutlich und leidet sehr. Er verändert dann sein Wesen, wirkt abwesend, reagiert nicht mehr so wirklich.
Hat vielleicht jemand von euch auch so ein ruhiges, super sensibles Senioren-Exemplar und hat sich einen Zweithund dazu genommen? Wie sind eure Erfahrungen? Haben eure Hunde darunter gelitten oder hat sich das ganze sogar sehr positiv entwickelt? Sind vielleicht Leute hier, die zu ihrem Hund vorher schon eine ganz außergewöhnlich enge Bindung hatten (Assistenzhunde zB) und wie kam euer Hund dann damit zurecht, dass diese Bindung „gestört“ wurde (ich habe die Vermutung, dass das zunächst so empfunden werden würde, weiterer Verlauf eben unklar)? Welche Tipps habt ihr, damit es bei so einem „komplizierten“ Ersti gut klappt, er sich wohler fühlt mit der Zeit. Damit meine ich vor allem Praxistipps, wie z.B. vereinzelt Spaziergänge getrennt o.ä. Kennt ihr spezifische Bücher zum Thema?
Ich kann leider gar nicht einschätzen, wie mein Hund damit zurechtkommen würde und mache mir große Sorgen deshalb. Für uns kommt auch nur ein Welpe infrage, das hat unterschiedliche Gründe. Alles in allem halten mich nur diese Zweifel ab. Ich weiß, dass Hunde nicht „menschlich“ fühlen/denken, aber jeder, der so ein Sensibelchen zu Hause hat, weiß vermutlich, dass sie trotzdem enorm leiden können, wie auch immer sich das für einen Hund anfühlen mag. Würde mich daher über Erfahrungswerte sehr freuen! :)
Ich bin euch für jede Antwort dankbar! :)
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Hi
hast du hier Zweithund bei extrem sensiblem Senior mit starker Bindung?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Das kannst nur Du selber entscheiden, weil hier niemand Dich und Deinen Hund kennt!
Vergleiche bringen auch wenig, weil jeder Hund ein Individuum ist.
Vielleicht leidet er richtig, wenn sich ein Welpe "dazwischen drängt", vielleicht stärkt ihn auch die Erziehungsaufgabe in seinem Selbstbewußtsein, das kann niemand vorhersagen.
Es kommt allerdings auch viel auf Deinen Umgang mit der neuen Situation an, wenn Du ihn nicht vernachlässigst, ihn vor möglichen Attacken eines kleinen Frechdachses beschützt, ihm aber signalisierst, das Du über Hilfe bei der Erziehung erfreut bist, kann es eine Bereicherung sein.
Alleinspaziergänge würde ich aber immer auch einplanen, schon damit der "Kleine" nicht von dem "Alten" abhängig wird, denn es ist ja abzusehen, das er auch mal alleine zurechtkommen muß. Und der "Alte" wird sich über wieder mal ungeteilte Aufmerksamkeit freuen. -
Hallo Hanne,
lieben Dank für deine Antwort!
Hast du dir auch einen zweiten Hund zu einem Senior hinzu genommen?
Die einzelnen Spaziergänge würde ich in jedem Fall einplanen. Nicht mal nur für meinen Senior, sondern auch für mich. Ich will schon auch Zeit mit ihm alleine verbringen können, und wenn es nur 2-3 Spaziergänge pro Woche sind. Natürlich freut man sich auch auf eine mögliche Zeit zu dritt, aber auch ich bin ja bisher nur meinen Großen gewohnt und da ist es ja nicht nur für ihn eine Umstellung.
Danke auch für den Anstoß bzgl. der Selbstständigkeit des Junghundes. In dem Punkt hast du natürlich absolut recht und was du schreibst, ist vollkommen einleuchtend!
Du hast ja ziemlich viel geschrieben darüber, wie man die Entwicklung einer "gesunden Beziehung" zum Junghund positiv beeinflussen kann. Hast du vielleicht ganz praktische Beispiele, wie man sowas umsetzen kann?
Darauf, dass der Kleine ihn nicht zu sehr "nervt" (da er schon als junger Hund spielfaul war, nicht erst im Alter, wird er es wohl auch nicht übermäßig werden), würde ich natürlich achten. Das habe ich auch getan, als unsere zwei Katzen eingezogen sind, tue es noch (wobei er da mittlerweile recht gelassen ist). Hast du noch andere praxisnahe Tipps/Beispiele, wie ich ihm zeigen könnte, dass ich ihm nach wie vor "gehöre", abgesehen von den Spaziergängen? Mal alleine mit im Auto nehmen (zum Einkaufen o.ä.) würde mir da einfallen, mal alleine mit in die Stadt. Das sind Dinge, die macht er gerne. Habe gedacht, dass am Anfang vielleicht auch eine Seniorgruppe in der Hundeschule in Frage kommen könnte. Das wäre ja auch eine Beschäftigung zu zweit und Kopfarbeit macht er gerne. Hast du noch andere Ideen?
Was ich jetzt ganz interessant finde ist der Punkt, den du bzgl. der Erziehung ansprichst. Das habe ich so noch gar nicht bedacht. Inwiefern signalisiere ich meinem Hund denn, dass er da eine tragende Rolle spielt, sozusagen?Und mal ein ganz konkretes Beispiel, falls jemand etwas dazu beitragen kann: Der Große schläft i.d.R. in meinem Bett. Grundsätzlich dürfte ein zweiter Hund das natürlich auch (bzgl. Rangordnung, Gehorsam o.ä. hatte ich dadurch nie Probleme. Das "Im Bett schlafen" ist ja was, was jeder für sich wissen muss), aber das wäre evtl. ein "wunder Punkt", weil mein Großer bestimmt lange Zeit nicht so gerne engen körperlichen Kontakt mit dem Zweithund wollte und dieses "im Bett liegen dürfen" schon eine Privilegsache sein könnte, vermute ich jedenfalls. Er liebt das über alle Maße. Würdet ihr da ein Zeichen setzen, indem der Zweithund in einem Körbchen auf dem Boden schlafen sollte? Stelle mir das an dieser Stelle schwierig vor. Ihm das nur zu erlauben, wenn der Große nicht drin liegt, macht ja wenig Sinn und hat nicht viel mit Konsequenz zu tun.
Ich danke dir erstmal für deine Antwort! Hab mich sehr gefreut! :)
Und klar, es ist eine sehr individuelle Sache. Paar Erfahrungswerte (oder Tipps, wie du sie gibst) finde ich für mich allerdings schon hilfreich. -
Bei mir kommen bisher regelmäßig junge Hunde dazu, wenn der/die Ersthund(e) ins gesetztere Alter kommen.
Mit der Einbindung in die Erziehung schaue ich immer individuell, bei kleineren Zurechtweisungen, z. B. wenn der Jungspund an den Knochen des "Alten" will, und der es mit Knurren und Lefzen ziehen regelt, lasse ich es, wird der "Alte" aber rabiater, oder der "Kleine" will es nicht begreifen, mische ich mich ein, damit der ältere es gar nicht nötig hat, heftiger zu werden.
Dann habe ich niemals zugelassen, das sich der jeweils andere dazwischen drängt, wenn ich mit einem schmuse.
Mit beiden zusammen geht, solange jeder auf "seiner" Seite bleibt, also einer rechts, einer links.
Dasselbe beim kuscheln im Bett, ich bin Seitenschläferin, also einer vorne und einer in der Kniebeuge.
Wenn einer Stress macht, fliegt er raus, egal, wer zu erst da war!
Wobei ich aber auch das Glück habe, das es dem "Alten" nach spätestens 15 Min. zu warm wird und er sich dann alleine vors Bett legt.ZitatDu hast ja ziemlich viel geschrieben darüber, wie man die Entwicklung einer "gesunden Beziehung" zum Junghund positiv beeinflussen kann. Hast du vielleicht ganz praktische Beispiele, wie man sowas umsetzen kann?
Da weiß ich im Moment nicht so ganz, was Du meinst. -
klar kann keiner sagen wie es bei dir werden wird. Aber eigentlich hast du ja auch nach Erfahrungen gefragt die in dieser Situation gemacht wurden und da möchte ich dazu beitragen.
Wir haben zu unserer alten Damen, damals knapp elf, einen Welpen hinzu geholt. Auch wir dachten, sie wird damit zurecht kommen denn sie war ja auch davor schon mit einem anderen Hund zusammen. Aber es war definitiv nicht das Selbe.
Sie hat Jordan sofort angefallen und wir mußten innerhalb von Stunden die Wohnung und auch den Garten trennen um ein Überleben von unserem Welpen zu sichern.
Auch nach Monaten konnten wir keinerlei Entspannung im Verhältnis der Zwei feststellen. Zusammen gassi gehen ging aber im "Revier", sprich Garten und Haus gab es keine Chance auf ein Zusammenleben.
Leider verstarb meine Hündin nach einem halben Jahr an Krebs und wir waren mit dem Welpen alleine aber ich habe mir immer Vorwürfe gemacht diesen Schritt getan zu haben. Weil unsere alte Maus nicht mehr viel Leben hatte ( was keiner wußte ) und ich denke sie hätte die letzte Zeit gerne unsere gesamte Aufmerksamkeit gehabt statt noch von uns stellenweise getrennt zu werden.
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Hallo,
so etwas kann gut gehen, muß aber nicht.
Wir haben vor 6 Wochen einen 4 Monte alten Welpen bekommen. Meine Älteste (17) hat ihm diekt bei der Begrüßung klar gemacht das er Abstand halten soll. Hat wunderbar funktioniert. Sie schläft viel und er stört sie nicht. Draußen ist er vorsichtig und hat keine Probleme damit wenn ich mich mit der alten Dame beschäftige. Meine 7jährige hat so gar keinen Bock auf den Jungspunt und trotzdem klappt es. Sie akzeptieren sich und wenn wir mit ihnen arbeiten kann jeweils einer wunderbar warten. Draußen macht jeder sein Ding, aber trotzdem habe ich das Gefühl das sie eine eingespielte Gruppe sind.
Gefüttert wird hier immer mit Abstand und unter Aufsicht. Leckerchen werden zugeteilt und von Anfang an wird geübt das nur der eines bekommt dessen Namen fällt. Klappt auch hervorragend.
Der Kleine ist mittlerweile größer als meine Damen, aber er hat seine Grenzen akzeptiert.
Klar muß ich immer ein Auge drauf haben, aber ich kenne meine Mädels ja schon eine Weile.
Wäre ich hier alleine mit einem älteren Hund, ich hätte keinen jungen dazu genommen. Auf jeden Fall keinen körperlcih größeren.Gruß Terrorhund
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Du beschreibst im eingangspost genau meine nele. Ich hab ihr mit 13 Jahren einen jungen Kerl vor die Nase gesetzt und alles hat sich positiv entwickelt. Ich schreib dazu gern noch mehr, komm aber gerade nicht dazu
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Grundsätzlich bin ich ja nicht gegen einen Zweithund. Aber mal ganz ehrlich: Dein Hund hat Dich 24 STD am Tag - schreibst Du selbst. Ihr habt eine enge Bindung und seid gut aufeinander eingespielt.
Gerade deshalb würde ich keinen Zweithund dazu holen. Genieß den Alltag mit Deinem "Seelenhund" .
Er müsste zwangsläufig zurück stecken, weil der Welpe einen ganz anderen Bewegungsdrang hat, wie der Althund. Das würde bedeuten, dass er oftmals auch alleine zuhause bleiben muss. Magst Du ihm das tatsächlich zumuten?
Mein Vorschlag: Verschiebe den Plan eines Zweithundes zum späteren Zeitpunkt. Nämlich dann, wenn Dein Senior nicht mehr ist und der Nachfolger soweit erzogen ist, dass ein Zweithund einziehen kann. Dann ist auch das Altersgefälle nicht mehr so groß und Du kannst beide Hunde genießen.
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Da würde ich mal ganz vehement widersprechen!
Eine enge Bindung ist für mich inzwischen nicht mehr nur positiv und wünschenswert. Bei meiner Nele, wiegesagt damals 13 Jahre, war es so, dass sie eine sehr starke Bindung zu mir hatte. Ich war die einzige Bezugsperson und sie war wirklich klasse. Diese Bindung hat sie mit ca. 6-9 Jahren entwickelt. Davor war sie ein Familienhund und ich noch zu jung. Achja, ich habe sie auch seit sie 8 Wochen alt ist.
Mit 10 Jahren wurde sie krank. Sie hatte immer wieder Durchfall aufgrund ungeklärter Ursachen. Inzwischen weiß ich, dass viel stressbedingt war. Sie hat sich nicht getraut, oder wollte nicht ungehorsam sein, also hat sie das quasi in sich rein gefressen.
Wenn ich schlechte Laune hatte, ging es ihr auch schlecht. Wenn ich ausgerutscht bin, hat sie mich gemieden, es hat sie sehr verunsichert. Das hat mich genervt, aber ich habe versucht das zu ignorieren, was kläglich gescheitert ist. Ich hab nicht geguckt, trotzdem wusste sie, dass ich es merke und schlechte Laune habe ergo noch mehr gemieden. Ich wurde ihr nie körperlich gegenüber, trotzdem hat sie so reagiert.Mit ihrem Durchfall war es ähnlich. Ich hab mir Sorgen gemacht, sie hats gemerkt -> noch mehr Stress, weil ich ja unzufrieden bin.
Irgendwie hab ich das Gefühl sehr unklar zu schreiben, ich hoffe du verstehst trotzdem was ich meine.
Besser wurde es zum einen als ich eine Arbeit anfing in der sie mitkommen durfte. Wir waren den ganzen Tag draußen, aber ich hatte kaum Zeit für sie. Sie war vor allem auf sich selbst gestellt und musste schwierige Situationen vor denen ich sie früher beschützt hatte, selber bewältigen. Z.B. auf sie zu rennende laute Kinder.
Danach entschloss ich mich mir einen Zweithund zu holen. Janosch hat sie richtig aufblühen lassen. 2 Wochen war sie sehr zurück gezogen, nachdem ihr das aber nicht mehr Aufmerksamkeit einbrachte (ich war sehr mit Janosch beschäftigt) fing sie an aktiv zu werden. Sie forderte von sich aus mal gestreichelt zu werden, Leckerlies usw.
Auch diese Ausrutschgeschichte ließ sie schnell bleiben, da ich sie jetzt tatsächlich ignorierte, musste ja auf Janosch achten. Wurde ich sauer, dann meist weil Janosch Scheiß gemacht hat.
Der ist ein sturer Terrier und kein sensibler Hüti, also änderte sich auch meine Umgangsweise. Obwohl es jetzt eher lauter und grober wurde (im Vergleich, ich hab ihn nicht geprügelt oder so), wurde Nele taffer.
Inzwischen (nach 2 1/2 Jahren) ist es so, dass sie endlich ihren eigenen Stiefel machen kann. Sie mag es zwar nicht wenn ich schlecht gelaunt bin, aber sie kann das jetzt besser ignorieren.
Sie ist wirklich sehr viel selbstbewusster geworden und sie hört auch mal nichtWenn ich dann lauter werde, kommt sie schon, aber sie lässt sich Zeit.
Ich bereue wirklich keine Sekunde, dass dieser Giftzwerg in unser Leben getreten ist. Unsere Bindung ist endlich nicht mehr so eng und Janosch fungiert quasi als Blitzableiter, was Nele sehr viel Druck nimmt. Den haben wir unbewusst aufgebaut.
ABER: Ich hätte nie nie nie einen Welpen zu ihr geholt. Da kannst du dir so oft du willst vornehmen du beachtest deinen Hund gleich viel, das wird nicht klappen. Der will 10x am Tag raus. Du wirst gestresst sein, weil plötzlich viel mehr los ist und der Welpe dich fordert. Außerdem ist so ein wirklich junger Jungspunt auch körperlich sehr anstrengend, die haben sich noch nicht im Griff.
Bei einem erwachsenen Hund kannst du vorher oft Kennenlerntreffen machen und gucken ob es klappt, beim Welpen ist sowas eher schwer bis unmöglich. -
Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank zunächst mal für so viel Resonanz! Das freut mich total! :) Sind ja auch positive und negative Erfahrungen dabei, was ich gut finde. Ich gehe gleich drauf ein, aber vorweg wollte ich die Situation noch genauer umreißen.
Grundsätzlich finde ich einen Welpen auch wahnsinnig unpassend in dem Zusammenhang, keine Frage. Ein ruhigerer Hund, der nicht mehr 24/7 Aufmerksamkeit fordert, wäre sicherlich für meinen Großen die bessere Wahl. Und natürlich würde ich auch lieber einfach die Zeit mit meinem Großen genießen und mir erst hinterher einen Hund nehmen. Um die Hintergründe mal aufzuklären: Der Zweithund, wenn er denn kommt, wird wieder ein Assistenzhund werden, dh er wird ausgebildet (die Hintergründe sind ja nicht so wichtig) für meine "Zwecke". Dazu sind Welpen einfach besser geeigent, weil der Hund von Anfang an geprägt werden muss. Deshalb der Welpe, ansonsten empfinde ich das auch als suboptimal. Zum anderen wird es so sein: Ich muss mir zeitnah darüber klar werden, ob es einen zweiten Hund geben wird oder nicht. Wenn ich jetzt keinen Hund mehr ausbilde, dann wird in den nächsten Jahren keine Zeit dafür sein. Wenn mein Großer nicht mehr da ist, wird es also nur einen Assistenzhund geben, wenn ich ihn zeitnah ausbilde.
ZitatEine enge Bindung ist für mich inzwischen nicht mehr nur positiv und wünschenswert.
Man weiß ja vorher nie, wie es wird. Aber ich sehe das ähnlich. Neben meiner Sorge, es könnte total in die Hose gehen, ist da auch noch der Gedanke, dass es meinem Großen gut tun würde, etwas weniger im Mittelpunkt zu stehen, etwas weniger verwöhnt zu sein usw. Natürlich ist es alles schön so wie es zwischen uns ist. Aber machen wir uns mal nix vor: Ein Hund ist dadurch auch total verwöhnt durch Aufmerksamkeit. Über diesen Aspekt hab ich auch schon nachgedacht, weil ich glaube, dass viele seiner "sensiblen Reaktionen" daher rühren, dass er einfach der Mittelpunkt meiner Welt ist. Natürlich ist er auch einfach ein empfindsames "Exemplar", aber ich glaube, das trägt dazu bei (man könnte es vielleicht "emotional unflexibel" nennen). Interessante Sichtweise! Danke!ZitatEr müsste zwangsläufig zurück stecken, weil der Welpe einen ganz anderen Bewegungsdrang hat, wie der Althund. Das würde bedeuten, dass er oftmals auch alleine zuhause bleiben muss. Magst Du ihm das tatsächlich zumuten?
Mein Vorschlag: Verschiebe den Plan eines Zweithundes zum späteren Zeitpunkt. Nämlich dann, wenn Dein Senior nicht mehr ist und der Nachfolger soweit erzogen ist, dass ein Zweithund einziehen kann. Dann ist auch das Altersgefälle nicht mehr so groß und Du kannst beide Hunde genießen.
Ich finde deine Bedenken berechtigt, allerdings eher in Hinblick auf die Zukunft. Derzeit ist mein Hund wahnsinnig agil (trotz seines Alters). Mag vielleicht auch an der Rasse liegen? Wir gehen 2x täglich 1,5 Stunden spazieren und wenn er öfter dürfte, würde er auch. Macht auch Wandertouren mit. Er zeigt da auch keine Schwächen bis dato, ist sehr fit, sehr gut bemuskelt, organisch gesund. Hat zwar HD, Arthrosen,... aber durch die Behandlungen und die GI haben wir das mit entsprechender Belastungsveränderung gut in der Hand. Was ich an dem Punkt wichtig finde: Irgendwann wird das nicht mehr so sein. Derzeit kann er gut und gerne mit einem Junghund mithalten, was Spaziergänge angeht, aber ich habe auch schon darüber nachgedacht, was ist, wenn er das irgendwann nicht mehr kann. Der Welpe ist dann zwar kein Welpe mehr, aber trotzdem ist es ein junger Hund!
Bzgl. des Zeitpunkts bin ich eben gebunden, weil der Hund in dem Fall eben nicht nur Hund wäre, sondern eine richtige Funktion erfüllen würde. Derzeit hätte ich noch Zeit, eine Ausbildung abzuschließen. Wenn ich mich jetzt dagegen entscheide, wird das zeitlich allerdings nicht mehr gehen. Das ist mein Problem.ZitatMeine Älteste (17) hat ihm diekt bei der Begrüßung klar gemacht das er Abstand halten soll. Hat wunderbar funktioniert. Sie schläft viel und er stört sie nicht. Draußen ist er vorsichtig und hat keine Probleme damit wenn ich mich mit der alten Dame beschäftige. Meine 7jährige hat so gar keinen Bock auf den Jungspunt und trotzdem klappt es. Sie akzeptieren sich und wenn wir mit ihnen arbeiten kann jeweils einer wunderbar warten. Draußen macht jeder sein Ding, aber trotzdem habe ich das Gefühl das sie eine eingespielte Gruppe sind.
Danke für deinen Beitrag! Ich finde, was du beschreibst, klingt gut. Es muss für mich nicht die große Liebe sein. Wichtig ist mir, dass mein Großer nicht leidet. Das kann sich auch in reiner Akzeptanz ohne große Zuneigung zeigen. Was du beschreibst, klingt nach dem, was zwischen meinem Hund und den beiden Katzen nach ein paar Wochen eingetreten ist. Sie akzeptieren sich, "menschlich" gesehen wertfrei.ZitatWir haben zu unserer alten Damen, damals knapp elf, einen Welpen hinzu geholt. Auch wir dachten, sie wird damit zurecht kommen denn sie war ja auch davor schon mit einem anderen Hund zusammen. Aber es war definitiv nicht das Selbe.
Sie hat Jordan sofort angefallen und wir mußten innerhalb von Stunden die Wohnung und auch den Garten trennen um ein Überleben von unserem Welpen zu sichern.
Auch nach Monaten konnten wir keinerlei Entspannung im Verhältnis der Zwei feststellen. Zusammen gassi gehen ging aber im "Revier", sprich Garten und Haus gab es keine Chance auf ein Zusammenleben.
Danke für deine Erfahrungswerte! Was euch da passiert ist, tut mir unsagbar leid!Ich kann verstehen, dass einen da Gewissensbisse plagen, das würde mir auch so gehen. Aber sowas war ja nicht absehbar und wenn, dann hättest du es ja nie zugelassen! Finde deine Empfindungen diesbezüglich aber trotzdem vollkommen nachvollziehbar und was du beschreibst ist eigentlich das, wovor ich Angst habe. Zwar bin ich mir sehr sicher, dass mein Hund niemals aggressiv agieren würde. Aber statt dessen würde er eben leiden, sich abschotten, distanzieren.
ZitatMit der Einbindung in die Erziehung schaue ich immer individuell, bei kleineren Zurechtweisungen, z. B. wenn der Jungspund an den Knochen des "Alten" will, und der es mit Knurren und Lefzen ziehen regelt, lasse ich es, wird der "Alte" aber rabiater, oder der "Kleine" will es nicht begreifen, mische ich mich ein, damit der ältere es gar nicht nötig hat, heftiger zu werden.
Dann habe ich niemals zugelassen, das sich der jeweils andere dazwischen drängt, wenn ich mit einem schmuse.
Mit beiden zusammen geht, solange jeder auf "seiner" Seite bleibt, also einer rechts, einer links.
Dasselbe beim kuscheln im Bett, ich bin Seitenschläferin, also einer vorne und einer in der Kniebeuge.
Wenn einer Stress macht, fliegt er raus, egal, wer zu erst da war!
Danke! Das hat mir sehr geholfen! Genau solche Praxistipps habe ich gemeint. Eigentlich ja total simpel, das mit dem Schlafen im Bett beispielweise. Wäre allerdings auf so eine einfache Lösung nicht von selbst gekommen! Manchmal macht man es sich einfach zu kompliziert! ;-)
Mit "praktische Beispiele" meinte ich solche Dinge wie z.B. teilweise getrennte Spaziergänge o.ä.! Eben Dinge mit denen man dem älteren Hund signalisieren kann, dass der neue Hund keine Bedrohung für die gemeinsame Beziehung bedeutet!Ich danke euch erstmal für eure vielen Erfahrungen und Tipps! War schon einiges dabei, was ich mir mal aufschreiben werde und auch für die Negativbeispiele bin ich dankbar! :)
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