Hündinnen beißen sich - danach wieder alles supi...
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Hallo,
ich möchte euch unseren Fall schildern, der mich an den Rand der Verzweiflung bringt.
Wir haben 3 Hunde.
- Sammy (w, kastriert, 4 Jahre, englische Bulldogge)
- Tank (m, kastriert, 3 Jahre, englische Bulldogge)
- Hera (w, kastriert seit letzter Woche, 8 Monate, Bullmastiff)Unsere Hunde kommen super miteinander klar, es wurde zusammen gekuschelt, gespielt, gefressen, alles tutti.
Vor knapp eineinhalb Monaten wurde Hera zum ersten Mal läufig - und die Probleme begannen. Sie griff Sammy, unsere andere Hündin, (in unseren Augen) grundlos an. Mal saß sie auf der Couch, mal lag sie in ihrem Körbchen. Hera schnappt sich Sammy im faltigen Nacken und schüttelt sie.
Wir gehen immer dazwischen und versuchen, diese Fälle schon im Keim zu ersticken.Übergriffe kamen bisher immer nur vor, wenn mein Mann oder ich oder beide dabei waren. Wenn sie allein sind, passiert rein gar nichts.
Unser Rüde ist da sehr gut handlebar. Er will im ersten Moment zwar "mit drauf", lässt sich aber mit einem lauten "NEIN! AB!" in sein Körbchen schicken.
Nach dem zweiten Übergriff und Konsultation unserer TÄ war für uns klar, dass Hera kastriert werden sollte, da wir einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Läufigkeit, Hormonen und Übergriffen sahen. Hera's Kastra war letzte Woche Dienstag.
Seitdem kommt es fast täglich zu Beißereien. Glücklicherweise ist nie "was Ernstes" passiert, bspw. richtige Wunden, die genäht hätten werden müssen. Bisher handelt es sich "nur" um getackerte Löcher, als denen ein Tröpfen Blut sickert (bitte nicht falsch verstehen, das ist schlimm genug!!!, ich versuche hier aber nur genau zu beschreiben, wie es aussieht).
Die letzten drei Male ist es passiert, als ich allein mit den Hunden war. Auslöser war - so denke ich - ich. Ich habe Sammy signalisiert, dass sie auf die Couch darf (Hera war schon auf der Couch) und als sie nur die Vorderpfoten aufgelegt hat, ist Hera wie eine Furie auf sie los. Sie drängt sich auch immer dazwischen, wenn ich einen der anderen Hunde streichle. Allein war es für mich schlichtweg unmöglich, die zwei Zankhennen zu trennen. Hatte man die eine, ging die andere wieder drauf los.
Aggressionen gehen immer von Hera aus, nie von Sammy.
Hera hörte aber sofort auf, als sie Sammy auf den Boden gedrückt hatte. Sie stand dann zwar noch ne Weile da oder umkreiste sie und hinderte sie am Aufstehen, aber da war dann Ruhe.
Das Verwirrende für mich ist dann, dass 5 Minuten später beide friedefreudeeierkuchen nebeneinander liegen, sich die Ohren und Schnauzen gegenseitig putzen. Hera rollt dann vor Sammy auf den Rücken und lässt sich die Schnute von unten putzen, beide kringeln sich dann ein und schlafen friedlich nebeneinander
Hera hatte nun durch ihre OP ca. eine Woche nicht die gewohnte körperliche Auslastung.
Unsere zwei englische Bulldoggen sind die ruhigen Rassevertreter, die mit 2x45min laufen + 2x10min Pinkelrunde und 15min Unterordnung mehr als zufrieden sind. Am Wochenende fahren wir meist in den Garten meiner SchwiMu, wo andere Hunde und Spielzeug zum Toben sind.
Hera will da mehr. Mit ihr gehen wir zusätzlich joggen und 2x die Woche in die HuSchu. An Spielzeug ist sie nicht interessiert. Ebensowenig kann sie sich lange konzentrieren. Es muss nur mal ein Geräusch irgendwo sein oder eine Fliege an ihr vorbei fliegen und schon ist sie abgelenkt. (Da arbeiten wir in der HuSchu dran)
Futter und Spielzeug gibt es nur auf Zuteilung. Bei Futter werden die Hunde räumlich getrennt und erst nach dem Fressen wieder zusammen gelassen. Es liegt nichts rum, das so zum Streit führen könnte.
Ich habe Angst, dass wir das nicht wieder irgendwie in den Griff kriegen. Meine Trainerin habe ich schon verständigt, sie wird sich die Hunde vor Ort ansehen.
Vielleicht kann mir bis dahin hier schon jemand Tipps geben, was ich noch ändern könnte. Die Rangordnung der Hunde (Tank -> Hera -> Sammy) ist uns bewusst und wird von uns auch nach Möglichkeit eingehalten.Nachtrag: Hera hat in der HuSchu kein Problem mit anderen (kastrierten) Hündinnen und schmeißt sich im Zweifelsfall trotz ihrer 40kg Kampfgewicht sofort auf den Rücken, wenn ein anderen Hund sie "angeht".
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Leider keine Hilfe, aber Fragen:
Wie begründet der TA die Kastration mitten in der Scheinschwangerschaft? Hat er Euch erklärt wie der Hormonstatus der Hündin zu diesem Zeitpunkt ist, und welche Auswirkungen eine Kastration zu genau diesem Zeitpunkt voraussichtlich haben wird?
Ich versuche ruhig zu bleiben, sorry wenn meine Fragen sich vielleicht doof anhören, aber mich regt sowas immer sehr auf.
Auf jeden Fall hoffe ich das ihr die Lage in den Griff bekommt. Ich drücke die Daumen!
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Zitat
Leider keine Hilfe, aber Fragen:
Wie begründet der TA die Kastration mitten in der Scheinschwangerschaft? Hat er Euch erklärt wie der Hormonstatus der Hündin zu diesem Zeitpunkt ist, und welche Auswirkungen eine Kastration zu genau diesem Zeitpunkt voraussichtlich haben wird?
Ich versuche ruhig zu bleiben, sorry wenn meine Fragen sich vielleicht doof anhören, aber mich regt sowas immer sehr auf.
Auf jeden Fall hoffe ich das ihr die Lage in den Griff bekommt. Ich drücke die Daumen!
Hallo,
hier wurde wohl etwas falsch verstanden.
Hera hatte keine Scheinschwangerschaft. Sie war Ende Mai/Anfang Juni das erste Mal läufig und nun - im September - wurde die Kastra durchgeführt. -
Zitat
Vor knapp eineinhalb Monaten wurde Hera zum ersten Mal läufig - und die Probleme begannen. Sie griff Sammy, unsere andere Hündin, (in unseren Augen) grundlos an. Mal saß sie auf der Couch, mal lag sie in ihrem Körbchen. Hera schnappt sich Sammy im faltigen Nacken und schüttelt sie.Übergriffe kamen bisher immer nur vor, wenn mein Mann oder ich oder beide dabei waren. Wenn sie allein sind, passiert rein gar nichts.
ZitatDie letzten drei Male ist es passiert, als ich allein mit den Hunden war. Auslöser war - so denke ich - ich. Ich habe Sammy signalisiert, dass sie auf die Couch darf (Hera war schon auf der Couch) und als sie nur die Vorderpfoten aufgelegt hat, ist Hera wie eine Furie auf sie los. Sie drängt sich auch immer dazwischen, wenn ich einen der anderen Hunde streichle. Allein war es für mich schlichtweg unmöglich, die zwei Zankhennen zu trennen. Hatte man die eine, ging die andere wieder drauf los.
Hallo,
es klingt tatsächlich so, als würde Hera euch und diverse Liegeplätze gegenüber Sammy als Ressource verteidigen.
Ich befürchte, dass gegen diese Ressourcenaggression die Kastration nicht hilfreich war.
Hera wird erwachsen und beginnt, gewisse Dinge für sich alleine beanspruchen zu wollen.
Jetzt liegt es an euch, da Ordnung hereinzubringen.
Liegt Sammy auf dem Sofa oder befindet sich in eurer Nähe, sowie auf ihrem Schlafplatz, hat in diesen Situationen Hera nichts mehr zu suchen.
Schickt sie weg, sobald sie Ansätze zeigt, sich dazwischen drängen zu wollen.ZitatHera hörte aber sofort auf, als sie Sammy auf den Boden gedrückt hatte. Sie stand dann zwar noch ne Weile da oder umkreiste sie und hinderte sie am Aufstehen, aber da war dann Ruhe.
Das Umkreisen hätte ich abgebrochen und Hera auf ihren Platz geschickt.
ZitatDie Rangordnung der Hunde (Tank -> Hera -> Sammy) ist uns bewusst und wird von uns auch nach Möglichkeit eingehalten.
Wie hast du diese "Rangordnung" denn ausgemacht?
Inwiefern hälst du diese ein?Meinst du damit, "zuerst anleinen, füttern" usw.?
Viele Grüße
Themis -
Zitat
Hallo,
hier wurde wohl etwas falsch verstanden.
Hera hatte keine Scheinschwangerschaft. Sie war Ende Mai/Anfang Juni das erste Mal läufig und nun - im September - wurde die Kastra durchgeführt.Da wäre die Hündin ja mit 4/5 Monaten läufig gewesen, wenn sie nun 8 Monate alt ist
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zu aggressionen zwischen hunden kann ich kaum hilfreiche tips geben. mir kommt aber die idee, dass hera offensichtlich versucht, die bisherige rangordnung zu ändern. sie ist erwachsener geworden und will sich nicht weiter unterordnen. da die beiden sich ansonsten gut verstehen, sieht es für mich nicht nach einer generellen unverträglichkeit aus. und da würde sich die frage stellen, ob ihr das einhalten der bisherigen (ich nehme an, du meinst damit so was wie -wer bekommt in welcher reihenfolge futter, wird begrüßt.. - aufgebt und tank - sammy - hera umändert? vorausgesetzt, hera hat sich euch gegenüber nicht auch verändert.
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Zitat
Hallo,
hier wurde wohl etwas falsch verstanden.
Hera hatte keine Scheinschwangerschaft. Sie war Ende Mai/Anfang Juni das erste Mal läufig und nun - im September - wurde die Kastra durchgeführt.Du hast hier geschrieben:
ZitatVor knapp eineinhalb Monaten wurde Hera zum ersten Mal läufig - und die Probleme begannen.
Wenn sie Anfang Juni das erste Mal läufig wurde, steckte sie nach circa 60-65 Tagen Scheinschwangerschaft in der Scheinmutterschaft.
Ich halte das für einen ärztlichen Fehler, eine große Hündin im Alter von 8 Monaten kastrieren zu lassen. Sie befindet sich gerade am Anfang der Pubertät.
Auch das Knochenwachstum ist noch nicht beendet. Durch die fehlenden Hormone kann ein erheblicher Schaden am Skelett entstehen.Durch die fehlenden weiblichen Hormone bekommt nun das Testosteron einen Überhang. Dadurch werden viele Hündinnen aggressiv.
ZitatSie dürfen nicht vergessen, dass die Pubertät ein wichtiger biologischer Prozess in der Reifung des Hundes darstellt. So machen gerade Hündinnen nach der 1. Läufigkeit einen starken geistigen Entwicklungsschub.
ZitatAls Nachteil einer Kastration bei Hündinnen bestimmter Hundetypen (z.B Rassen mit angeborenem Schutztrieb oder Hündinnen mit Tendenz zu Sozialunverträglichkeit) kann es zu einer gesteigerten Aggression gegen Geschlechtsgenossinnen kommen.
http://www.partner-hund.de/info-rat/gesun…kastration.html
ZitatFrühkastrierte Hunde beider Geschlechter haben einen verzögerten Epiphysenschluss um 3-4 Monate. Diese verzögerte Schließung der Wachstumsfugen wird im Zusammenhang mit der Neigung zu Verletzungen und Fehlbildungen diskutiert. Weiter sind größere Anfälligkeit für Skelettkrankheiten und längere Röhrenknochen bei früh kastrierten Tieren beobachtet worden. Bei Rottweilern wird auch Knochenkrebs diskutiert.
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Meine persönliche "Ferndiagnosen-Idee" anhand Deiner Berichte (daher nicht maßgeblich oder unbedingt treffend! Also bitte trotzdem nen Trainer draufschauen lassen!), so ins Blaue:
Wenn in der Rangordnung tatsächlich Hera vor Sammy steht / stehen will (weil sie jetzt erwachsen wird und anfängt, diese Stellung zu beanspruchen), wie Du schreibst - dann wär es doch vollkommen logisch, daß Hera nicht möchte, daß Sammy aufs Sofa kommt. Sprich, sie würde in dem Fall den Chef "raushängen lassen". ;-)
Auch dieses Umrunden, solange die Andere noch liegt, spricht dafür, daß sie damit einfach nur den "nötigen Respekt" abverlangen wollte, und Sammy gegenüber einfach "korrigiert" hat. Denn wenn zwei Weiber sich richtig zoffen, gibt´s mehr als nur ein Löchlein, schätze ich....
Dafür spräche auch, daß die beiden hinterher wieder miteinander "gut sind", in meinen Augen.
Wenn das allerdings so ist mit der Rangordnung, hast mit der Kastration von Hera evtl. keinen Gefallen getan, denn man sagt ja immer, man solle eher den Rangniedrigeren bei zwei gleichgeschlechtlichen Hunden kastrieren, weil der unkastrierte eher "weiter oben im Rang angesiedelt" sei im Verhältnis der Hunde zueinander. So daß vorher quasi Hera ganz deutlich die Chefin zwischen den beiden war, und der Unterschied jetzt eben nicht mehr so deutlich ist, sodaß sie sich genötigt fühlt, die Chefposition nochmal durch Korrekturen Sammy gegenüber zu sichern, wenn sie selbst z.B. auf erhöhten Liegeplätzen ist, und Sammy auch rauf will. Insofern hättest Du in der Situation die Keilerei sozusagen provoziert, weil Du der Sammy das Sofa angeboten hast.
(natürlich sollte diese Entscheidung eigentlich bei Dir liegen, wer aufs Sofa darf, und das muß den Hunden auch klargemacht werden - aber solang die das net wissen, oder Du das denen nicht zeigst, daß das Deine Entscheidung ist, wird die Ranghöhere das entscheiden wollen. Könntest, wenn das echt die Ursache sein sollte, diese Streits verhindern, indem Du Heras neue Stellung ebenfalls eher stärkst, und eben Sammy nicht mehr aufs Sofa einlädst oder so, und den Hunden diese Entscheidung auch deutlich machst, bevor Hera das regeln möchte, z.B. Sammy ins Körbchen schicken, wenn sie Anstalten macht, zu betteln, um aufs Sofa zu kommen. Sprich signalisieren, daß Du das entscheidest, daß sie nicht hoch darf. So muß Hera nicht mehr aktiv werden, und Du zeigst ihr, daß Du sie unterstützt in ihrer Position. Das würde auch dazu passen, daß Du schreibst, das passiert nur, wenn jemand da ist - also das eigene Verhalten (welchen Hund bevorzugt man wann) in diesen Situationen mal checken lassen vom Trainer! Den Verdacht hattest Du ja schon, Du schreibst ja, Auslöser warst diesmal Du ;-) )
Denk mal darüber nach, was das für Situationen sind/waren, in denen es bisher Ärger gegeben hat, mit dieser Erklärung im Hinterkopf. Könnte das evtl. passen? Wie gesagt, auf alle Fälle mit dem Trainer zusammen entscheiden/bedenken, denn aus der Ferne zu diagnostizieren, das können Tips sein, aber keine Garantien, denn man kann ja nur auf die Infos eingehen, die der Fragende gibt, und sieht das Geschehen nicht selbst....
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Zitat
.....
Durch die fehlenden weiblichen Hormone bekommt nun das Testosteron einen Überhang. Dadurch werden viele Hündinnen aggressiv.
......Mag ja generell durchaus richtig sein - aber sie schrieb doch, daß die Hündin mit anderen Hunden super zurechtkommt, und auch nach solchen Streitigkeiten mit der Ersthündin anschließend wieder zusammenliegt und spielt... Klar, förderlich war die Kastra in dem Fall sicherlich net
*gg (und welchen Einfluß die letztlich haben wird, kann man sicherlich auch nicht schon heute, so kurz danach sehen - insofern könnte das schon auch noch kommen... Aber malen wir lieber net den Teufel an die Wand *gg)
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Zitat
Da wäre die Hündin ja mit 4/5 Monaten läufig gewesen, wenn sie nun 8 Monate alt ist
Ich steige durch die Zeitangaben auch noch nicht ganz durch. Ich hab verstanden die Hündin ist jetzt 8 Monate alt und war vor eineinhalb Monaten läufig und wurde jetzt vor einer Woche kastriert. Wie ist es denn nun wirklich?
Jede Hündin kommt nach der Läufigkeit in eine Scheinträchtigkeit, die ca. 60 Tage andauert. Daran schließt sich die Zeit der Scheinmutterschaft an, die so ca. 4 Wochen dauert. Nur bei manchen merkt man nichts davon. Das sollte ein TA eigentlich wissen.
Eine Kastration sollte genau zwischen zwei Läufigkeiten stattfinden, in der Ruhephase des Zyklus. Außer natürlich es handelt sich um lebensbedrohliche Situationen.
Der Zeitpunkt der Kastration ist bei übersteigertem Aggressionsverhalten von Hündinnen ein wichtiger Faktor! Leider ist das Kind ja n den Brunnen gefallen.....
Wobei ich bei diesem Fall nicht glaube, dass Kastra das erste Mittel der Wahl hätte sein sollen. Ich hätte erstmal Ordnung, Ruhe und Disziplin in die Hundegruppe gebracht, oder jedenfalls verstärkt daran gearbeitet. Dieser Rangordnungskram hat ja schon einen weißen Bart. Das kann man auch sehr gut hier im Forum nachlesen.
Ich hoffe ihr findet einen guten Trainer, der Euch bei der Schadensbegrenzung hilft, denn das Problem sollte auf jeden Fall bei Euch zu Hause vor Ort begutachtet und angegangen werden.
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