Warum kommen so viele Hunde aus südlichen Ländern?

  • Ich glaube das Augen auf bezieht sich nicht nur auf den Auslandstierschutz sondern auch auf den inländischen Tierschutz. Auch hier gibt es schwarze Schafe!
    Es gibt so viele seriöse Tierschutzorganisationen, bei denen bestimmt kein Hund ohne gültige Impfung einreisen darf, man muss sich halt informieren, wie bei allem im Leben.
    Und vorallem ist nicht jeder Hund der aus dem Osten kommt ein Tierschutzhund, viele ungeimpften Hunde kommen von Vermehrern, reisen ohne Impfung und sonsties in irgendwelchen Transportern ein. Es gibt normalerweise Auflagen für Tiertransporter an die sich die seriösen Tierschutzorganisationen halten, und hier wird verdammt hart kontrolliert.
    Bei so gut wie jedem Transport den ich aus Spanien begleitet habe wurden wir in Deutschland von der Polizei kontrolliert, sobald die Tiertransport sehen sind die ganz schnell da und kontrollieren & das ist auch richtig so, umso schwerer wird es für die Tierhändler ihre Hund hier einzuführen.

  • ich denke das mehr schmu mit Auslandstierschutz gemacht wird, da wird auf der Welle des Mitleids geschwommen... Ich hatte mehrere Leute bei FB in meiner Liste, pro Tag 10 Hunde, meist ohne Angaben von irgendwas oder mit "Wird bald getötet Angaben" plus 2 Fälle wo Tiere mit schweren Verletzungen gezeigt worden sind, ich konnte es selber nichtmehr ertragen und habe diese Leute geblockt.
    Die Tiere kommen ja nicht nur aus dem Osten, die kommen überall weg.. Spanien, Italien um nur ein paar zu nennen. Sowas lese ich von Tierheimen hier gar nicht, die haben eher gar keinen Internetauftritt und hocken häufig auf ihren Tieren.

    Ich habe hier schon sehr schlechte Vermittlungen gesehen, auch von inländischen Vereinen, aber leider auch viel von ausländischen. Bei Katzen zb, dort werden Straßentiere in Wohnungshaltung vermittelt, etwas was in meinen Augen überhaupt nicht geht. Das Tier hat schon 2-3 Jahre draußen gelebt, wird dann hierhin gebracht und dann in eine Wohnung gesperrt. Ob das jedes Tier so gut findet?
    Ähnlich bei den Hunden... da werden Angsthunde die noch nie drinne waren in eine Wohnung gesperrt, gut oder schlecht für die Tiere?

    Und ich war ja nicth besser, hat man das Tier hier erstmal gesehen wirft man viele Bedenken sowieso über Bord. Ich hab gewusst das ich keine gute Orga unterstütze bzw. ich hab gewusst das ich zu großen Teilen ein Ü-Ei übernehme, aber dre Hund hatte bereits gewonnen der da vor meinen Fü0en lag und mir die HÄnde schlabberte.

  • Na ja, in puncto Informationsfluss ist es schon ein Unterschied, ob Auslands- oder Inlandstierschutz.
    Will ich hier einen Hund aus dem Inlandstierschutz, dann gibt es hier genau ein Tierheim, an das ich mich wenden kann. Dort kann ich hingehen, ich kann die lokale Presse verfolgen. Und ja - es gab hier den "inländischen Tierschutzskandal", und er wurde bekannt.
    Es ist für mich transparenter.

    Wenn ich mich für eine Organisation entscheide, die im Ausland tätig ist, dann ist es in der Regel sehr viel schwieriger für mich, diese Transparenz herzustellen.
    Natürlich gibt es 100% seriöse Auslandstierschützer, aber wie finde ich diese? Wer fährt denn wirklich nach Ungarn, Bulgarien, Rumänien und schaut es sich vor Ort an?
    Wie kann ich sicher sein, dass respektvolle, und nicht überhebliche, Arbeit vor Ort gemacht wird?

    Das ist das eigentliche Problem: aus den vielen Angeboten die seriösen zu filtern, und ich finde das keine leichte Aufgabe, so a la "dann informier dich halt".

  • Tierschutzvereine, die im Ausland helfen, gibt es schon weit mehr als 10 Jahre. Doch bei weitem nicht in dem Maß, wie es sie heute gibt. Dank der Mitleidsmasche gelangen immer mehr Hunde nach Deutschland. Leider mittlerweile auch von unseriösen Vereinen und leider auch an immer mehr Menschen, die zum jeweiligen Hund überhaupt nicht passen.

    Bei einem seriös arbeitenden Verein wird es für die Tierschützer immer ein Draufzahlgeschäft bleiben. Zeitlich oder finanziell, manchmal sogar zeitlich und finanziell. Alleine der Flug mit Lufthansa für einen Hund, der in einer Box der Größe 100 x 65 x 70 fliegt, kostet innerhalb Europas 200 Euro (Quelle: https://www.lufthansa.com/online/portal/…id=1756417&l=de). Impfung, Wurmkur, Mittelmeercheck, Spot on oder Scalibor-Halsband sind die Standard-Versorgung, wenn ein Hund aufgenommen wird. Sollte es zumindest sein. Und schon sind die 300 Euro Schutzgebühr verbraucht. Blöd nur, weil die meisten Hunde nicht direkt nach Aufnahme vermittelt werden und auch noch Futter brauchen. Viele der Tiere sind krank, müssen medizinisch versorgt oder gar operiert werden. Manche haben eine Mittelmeerkrankheit, die behandelt werden muss. Bei einem guten Mix aus zu vermittelnden Hunden kommt ein Verein ohne Spenden aus, aber gerade die schwer oder chronisch kranken Hunde und die Unvermittelbaren können mit den normalen Vermittlungsgebühren nicht auch noch finanziert werden und benötigen Paten oder Spendengelder. Von Vereinen, die nur junge, gesunde und kleine Hunde haben, würde ich genau deshalb auch Abstand nehmen.

    Wo kommen die Hunde her? Sie kommen von Familien, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht mehr für ihre Haustiere sorgen können. Sie kommen von Menschen, die sich aufgrund von Alter oder Krankheit nicht mehr um die Tiere kümmern können. Sie werden unüberlegt angeschafft und vor die Tür gesetzt, wenn die Menschen merken, dass ein Hund mehr ist als ein Kinderspielzeug. Oder die Tiere sind krank und die Menschen wollen oder können das Geld für die Behandlung nicht aufbringen. Dazu kommen die Tiere der Jäger in den südlichen Ländern. Jäger, die nach der Jagdsaison die unnützen Fresser aussortieren und mittlerweile nicht mehr erschlagen, vergiften, erschießen, aufhängen oder sonst wie töten, sondern die Hunde dem Tierschutz übereignen. Auch werden seit geraumer Zeit oft reinrassige Hunde, die sich nicht zur Zucht eignen (HD), beim Tierschutz abgegeben. Und dann wären da noch die wirklichen Straßenhunde. Die unkastrierten Tiere, die sich selbst überlassen vermehren und von den Anwohnern nicht (mehr) geduldet werden.

    Keinesfalls sollte man sich vom Mitleid überwältigen lassen, wenn man die fürchterlichen Bilder in Facebxxk oder sonstwo sieht. Beim Tierschutz muss man noch mehr als beim VDH-Züchter darauf achten, woher das Tier kommt, ob der Verkäufer seriös ist oder nicht.

    Man sollte durchaus auch hinterfragen, wie die Hunde vom Ursprungsland nach Deutschland kommen. Manche werden per Flieger nach Deutschland gebracht (und leider viel zu oft direkt am Flughafen aus der Box gezerrt), manche in Massen im dunklen Sprinter, manche im Spezialtransport mit eingebauten Boxen, Licht und Wasser und manche auch in Privat-Pkws, dann aber im kleinen Stil.

    Arbeiten die Vereine mit Pflegestellen in Deutschland zusammen oder mit Tierheimen oder werden die Hunde direkt vermittelt? Wie gut kann im Ursprungsland Auskunft über die Tiere gegeben werden. Da gibt es himmelweite Unterschiede. Nachdenklich sollte es machen, wenn jeder Hund eines Vereins zu Kindern, alten Menschen, Kleintieren, anderen Hunden, Katzen, in die Stadt, aufs Land .... vermittelt werden kann. Denn auch bei den Auslandshunden gibt es solche und solche.

    In manchen östlichen Ländern gibt es "Tierheime", wo die Hunde in Boxen, die nicht viel größer als eine Transportbox sind, leben müssen. In anderen Ländern werden die Hunde nach einigen Tagen getötet und in wieder anderen Ländern müssen die Hunde in "Tierheimen" ausharren, wo Hunger und Machtkämpfe der Tiere an der Tagesordnung sind. Der Tod ist auch dort, selbst wenn es an sich keine Tötungsstation ist, allgegenwärtig.

    Dennoch: Es gibt tausende von tollen Hunden im Tierschutz. Ob in Deutschland, in Rumänien, in Spanien oder sonstwo. Da ist für jeden Interessierten, der nicht unbedingt einen Spezialisten sucht, etwas dabei. Man muss aber - wie beim seriösen Züchter - bereit sein, etwas zu warten, ein paar Kilometer zu fahren oder auch, etwas mehr Geld auszugeben. Und man darf den Verstand nicht ausschalten, sondern muss auch durchaus den Mut haben, kritische Fragen zu stellen.

  • Ich kann jetzt nur von der Orga berichten von der wir unsere drei Hunde haben. Da wir seit kurzem den Internetauftritt machen kennen wir die Strukturen und Abläufe. Eins vorweg, es ist scheixxtraurig was man da so mitbekommt....

    Im Prinzip handelt es sich um zwei Schwestern aus Izmir(Türkei) die die Hunde von der Strasse aufsammeln.
    Dabei handelt es sich um verwahrloste, gequälte, angefahrene Hunde oder Welpen die keine Mutter mehr haben und auf Nahrung suchend durch die Stadt irren. Diese werden dann medizinisch versorgt/aufgepäppelt+sozialisiert und kommen dann zu Pflegestellen in Deutschland. Die Vermittlung übernimmt eine Dame aus München ehrenamtlich. Alles irsinnig zeitaufwendig. Gerade wenn man die Betreuung ernst nimmt. Alleine dann die Nachkontrollen mit An-/Abfahrt...da geht locker mal ein Tag drauf.
    Ich habe irsinnigen Respekt vor der Arbeit die diese Frauen aktiv leisten. Alleine sich jeden Tag mit diesen "Schicksalen" auseinanderzusetzen geht schon teilweise an die Substanz. Mich würde das extrem belasten.

    Rundrum gibt es Gott sei Dank dann noch die Helfer die sich aktiv mitbeteiligen. Flugpaten, Vermittlungshelfer, Leute die aktiv "werben", Spender etc....

    Leider deckt die Schutzgebühr von 300,- im Schnitt die Kosten bei weitem nicht ab. Von der Rettung bis zur Vermittlung entstehen weit höhere Kosten pro Hund. Die Schwestern und die Dame die vermittelt bezahlen viel was Versorgung und Transport angeht aus eigener Tasche. Gewinn macht man hier sicherlich keinen.

    Unser Tierarzt hat die Papiere und die notwendige medizinische Versorgung (Impfungen/Entwurmung/Chip) als "professionell" bezeichnet. Alles Tip-Top.

    Wer Interesse hat dem kann ich gerne weitere Infos zu dem Verein zukommen lassen. Gerne auch mehr zu den Abläufen innerhalb der Orga. Finde auch das hier Transparenz mit das wichtigste ist.

    Das Ganze ist leider wirklich nur der Tropfen auf den heissen Stein, mag sein...folgende Geschichte hat mich dann aber doch nachdenklich gemacht.

    Zitat

    Ein furchtbarer Sturm kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand.
    Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Am Strand lagen aber unzählige von Seesternen, die von der Strömung an den Strand geworfen waren.

    Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins Meer.

    Da kam ein Mann vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte: “Du dummer Junge! Was du da machst ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle zurück ins Meer werfen! Was du da tust, ändert nicht das Geringste!”

    Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann sagte er: “Für ihn, für diesen einen Seestern, wird es etwas ändern!”

    Leider kann niemand "die Welt retten", aber jeder kann einen kleinen Beitrag leisten...

  • Hallo!
    Unser Hund kommt auch aus dem Auslandstierschutz, aus zwei Gründen. Zum Einen stammte unser letzter Hund auch von dieser Organisation und wir waren sehr zufrieden. Zum Aderen gibt es in den Tierheimen hier in unserer Umgebung nur Hunde, die überhaupt nicht zu uns passen: Listenhunde oder solche, die auf gar keinen Fall zu Familien mit Kindern vermittelt werden können.
    Unser Hund ist komplett geimpft, gechipt, entwurmt und in einem Top Ernährungs- und Gesundheitszustand (wir waren zur Antrittsuntersuchung bei unserer Tierärztin). Dafür ist die Schutzgebühr aus meiner Sicht total angemessen.
    Er war übrigens mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in der Tötung und ist von da aus mit Mutter und Geschwistern auf eine Pflegestelle gekommen. Er ist gut sozialisiert, ist nicht zu früh in die Vermittlung gekommen, wurde uns sehr genau beschrieben, die Beratung war gut, die Vorkontrolle gründlich und wir hatten und haben immer noch sehr hilfsbereite Ansprechpartner.
    Die Organisation klärt auf, arbeitet mit örtlichen Tierschützern zusammen und führt regelmäßig Kastrationaktionen durch. Katzen werden übrigens nur in Ausnahmefällen vermittelt, sondern medizinisch versorgt, kastriert und an eingerichteten Futterstellen belassen. Also nix mit Straßenkatze als Wohnungs-Schmuse-Kätzchen unters Volk gebracht.
    Bei einer so seriös arbeitenden Organisation, ist es völlig egal, ob der Hund aus Spanien, Ungarn, Rumänien oder aus Deutschland kommt.
    Grüße, Eva

  • Zitat

    Bei einem seriös arbeitenden Verein wird es für die Tierschützer immer ein Draufzahlgeschäft bleiben. Zeitlich oder finanziell, manchmal sogar zeitlich und finanziell.

    Das sehe ich anders.
    Seriöses arbeiten kann man sich ruhig bezahlen lassen.

    mal angenommen, ich hole jährlich 150.000 euro an spenden rein, betreue das um\ausbauen der anlage nach deutschen standarts, verhandel mit tierärzten, mit den städten, tüte alles rechtlich ein und bin immer erreichbar( locker 40 stunden die woche) usw...warum sollte ich nicht mit 2500-3000 netto nach hause gehen?

    was ist mit den anderen mitarbeitern,warum sollen gute pfleger umsonst oder fürn euro arbeiten? weshalb sollten zb. die hunde in "vermeherstandard-bretterbuden" hausen? da wird doch berechtigterweise gleich immer losgebrüllt.

    wie willst du das ändern, wenn du nichts einnimmst?

    die regel: alles umsonst\draufzahlen = seriös haut nicht hin.


    lg

  • Boomerang: so ist es auch nicht gemeint! Wenn etwas übrig wäre für die Aktiven wäre es m.E. nur zu berechtigt, wenn die Leute für ihre aufopferungsvolle Arbeit auch etwas bekommen würden. Aber soweit sind wir noch nicht. Erstmal zahlen die Aktiven sogar häufig aus eigener Tasche etwas dazu, z.B. die Fahrkosten für Vorkontrollen. Für deinen Plan müsste man wahrscheinlich die Vermittlungsgebühren erheblich erhöhen, oder wo soll deiner Meinung nach das Geld herkommen? Die 150.000,- pro Jahr sind wohl Wunschdenken, über eine Null am Ende weniger würden sich viele Orgas schon ein Loch in den Bauch freuen.

  • Zitat

    Boomerang: so ist es auch nicht gemeint! Wenn etwas übrig wäre für die Aktiven wäre es m.E. nur zu berechtigt, wenn die Leute für ihre aufopferungsvolle Arbeit auch etwas bekommen würden. Aber soweit sind wir noch nicht. Erstmal zahlen die Aktiven sogar häufig aus eigener Tasche etwas dazu, z.B. die Fahrkosten für Vorkontrollen. Für deinen Plan müsste man wahrscheinlich die Vermittlungsgebühren erheblich erhöhen, oder wo soll deiner Meinung nach das Geld herkommen? Die 150.000,- pro Jahr sind wohl Wunschdenken, über eine Null am Ende weniger würden sich viele Orgas schon ein Loch in den Bauch freuen.

    Sprechen wir hier über vereine in form von Vermittlungsbuden oder Tierheime vor Ort ?

    Die meisten Vermittlungsvereine erhöhen die preise von den Tieren. Da sie wie jeder andere den
    "vor ort" preis zahlen. Von den großen Vereinen, welche versuchen die Einkaufspreise noch zu drücken, reden wir lieber mal nicht.

    Es gibt solche und solche..

    Kostenbeispiel Tierheim mit 200 Tieren: Ein Tier 70 euro Monat * 12 *200 = 168.000 euro.
    Wenn du als Tierheim vor Ort gut und gesund arbeitest sind 150.000 euro "Peanuts".

    Woher das geld kommt? Das bleibt besser ein Geheimnis :lol:

    lg

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