Viel Rasse, volle Kasse - Das Geschäft mit der Hundezucht
-
-
Zitat
Was denn, hast Du etwa keinen Pott im Wert von ca. 12, 50 bekommen?
Gaby und ihre schweren Jungs
Nö, die Schweizer sind da enorm knausrig, Pötte gibt es nur für Gruppensieg und aufwärts, selbst an einer Europasieger Schau! Zur Feier des aussergewöhnlichen Anlasses gab es wenigstens eine Rosette im Bonsai-Format, aber ich bezweifle, dass mir der Pfandleiher dafür Geld gibt....Dafür gab es für das exorbitante Nenngeld (Genf hat ja einen Ruf zu wahren als eine der teuersten Städte der Welt) ein wirklich schönes Aussteller"geschenk" im Wert von sicher 20 €.... Das kriegte aber jeder, der ein Rasseköterchen gemeldet hat, also nix mit Sieger kassiert ab!
Im Ernst, es mag Rassen und Länder geben, wo sich Titel vermarkten lassen, aber sicher nicht bei seltenen Liebhaberrassen. Da greift das allenfalls für einige ganz wenige grosse Showkennels, und auch da nur begrenzt. Aber ich habe mich schon gefragt, wie die enorme Präsenz der Russen und anderer Ostländer bei gewissen Rassen zu erklären ist. Die reisen carweise an, und selbst so dürften die Kosten solcher Expeditionen enorm sein. Da müssen sich Siege schon irgendwie auszahlen. Für den Normal-Züchter und Aussteller einer Nicht-Moderasse schlicht unbekannt und nicht nachvollziehbar.
Und da liegt auch der Has im Pfeffer bei solchen Reportagen. Denn die fokussieren unweigerlich auf einige wenige Rassen, die unter solchen Mechanismen unzweifelhaft böse gelitten haben, auf Kosten der Tiere. Das gilt es anzuprangern, und auch zu verurteilen. Was aber regelmässig vergessen wird ist der Kollateralschaden, den man bei pauschalen Verurteilungen des Rassehundes bei den übrigen 350 oder so Rassen anrichtet, oft ohne jeden Grund. Oder es werden Bemühungen um gesunde Zuchttiere sabotiert, indem man kranke oder übertypisierte Schwarz- und Dissizuchten den Rassehundvereinen anlastet, und die Botschaft vom gesunden Mischling verbreitet (der durchaus aus zwei oder mehr kranken Rassen stammen kann). Medienwirksam ist es eh.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Viel Rasse, volle Kasse - Das Geschäft mit der Hundezucht* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Ich kann ja mal fragen wie es bei den Belgiern bzw. den Malis ist. Ich kenne einen Rueden der so ziemlich alles an Titeln abgeraeumt hat, was es an Titeln abzuraeumen gibt. Und das uebrigens als Hund aus Leistungszucht. Nix Schoenheitszucht oder so
Mal gucken ob die Besitzer da nen A**** voll Geld mit verdient hat ;D -
Zitat
Im Ernst, es mag Rassen und Länder geben, wo sich Titel vermarkten lassen, aber sicher nicht bei seltenen Liebhaberrassen. Da greift das allenfalls für einige ganz wenige grosse Showkennels, und auch da nur begrenzt. Aber ich habe mich schon gefragt, wie die enorme Präsenz der Russen und anderer Ostländer bei gewissen Rassen zu erklären ist. Die reisen carweise an, und selbst so dürften die Kosten solcher Expeditionen enorm sein. Da müssen sich Siege schon irgendwie auszahlen. Für den Normal-Züchter und Aussteller einer Nicht-Moderasse schlicht unbekannt und nicht nachvollziehbar.
Hatte da gestern erst eine interessante Unterhaltung mit einem HZ Züchter.
Der auch meinte, es gibt durchaus den Markt wo ein paar zig tausend Euro gerade für DSH Rüden gezahlt werden. Meist in den asiatischen und arabischen Ländern gelten DSH aus Deutschland vielen noch aus Statussymbol.Allerdings wird von diesen Züchtern meist auch wirklich nur der ausländische Markt bedient, weil besonders große Hunde mit großen Schädeln - also alles was optisch richtig was her macht - gefragt ist. Das ist eher eine eigene Marktnische, die weniger mit der Verbandsmäßigen Zucht zu tun hat und solche Hunde wird man in D auch seltener sehen.
Das große Geschäft für alle Hundezüchter ist da also nicht drin, egal wie viele Titel Hundchen erlaufen hat
-
Zitat
Hatte da gestern erst eine interessante Unterhaltung mit einem HZ Züchter.
Der auch meinte, es gibt durchaus den Markt wo ein paar zig tausend Euro gerade für DSH Rüden gezahlt werden. Meist in den asiatischen und arabischen Ländern gelten DSH aus Deutschland vielen noch aus Statussymbol.Allerdings wird von diesen Züchtern meist auch wirklich nur der ausländische Markt bedient, weil besonders große Hunde mit großen Schädeln - also alles was optisch richtig was her macht - gefragt ist. Das ist eher eine eigene Marktnische, die weniger mit der Verbandsmäßigen Zucht zu tun hat und solche Hunde wird man in D auch seltener sehen.
Das große Geschäft für alle Hundezüchter ist da also nicht drin, egal wie viele Titel Hundchen erlaufen hat
von den schäferhunden kenn ich das auch. amis oder chinesen sind da sehr groß was das angeht.
von einer bekannten züchtet die mutter allerdings lz rottis und hat auch schon mal 20.000€ von nem chinesen geboten bekommen für einen ausgebildeten rüden..naja aber sowas kommt eigentlich recht selten vor und ist da ne ausnahme mit der man net wirklich planen kann.
-
Also ich habe mir die Doku angeschaut, fand sie gut und keineswegs reißerisch oder tendenziös. Ich habe eigentlich schon immer dem VDH gegenüber ein gewisses Mißtrauen gehegt, aber das gilt eigentlich für viele Organisationen, selbst wenn sie sich als Non-Profit Organisationen vorstellen.
Was ich aber an diesem ganzen Rassewahn überhaupt, selbst wenn es sich nicht um eine Qualzucht handelt, für sehr fragwürdig halte, ist folgendes:
Um das Überleben einer Art (oder auch Rasse) zu sichern bedarf es nicht nur vermehrungsfähiger Individuen, sondern einer ausreichend großen genetischen Varianz, es müssen also ausreichend viele vermehrungsfähige Individueen da sein, die sich fröhlich untereinander vermehren dürfen.
Ist diese Varianz nicht vorhanden, dann werden alle möglichen genetischen Defekte über kurz oder lang kumulieren, zu Krankheiten führen und schlussendlich zum Aussterben der Art, was sich unter dem Dach des VDH, als mühsames medikamentengestütztes Überleben des Individuums offenbart.Der VDH beschränkt die genetische Varianz, 1. sowieso durch sein Einflussgebiet, 2. durch seine Standards, 3. durch die Beschränkungen die dem Züchter auferlegt werden, wenn z.B. Fremdeinkreuzungen stattfinden sollen. Und dann kommen noch Modeerscheinungen und Siegergene aus Ausstellungen hinzu.
Die einzelnen Rassen haben sich einst durch den Gebrauchswert für bestimmte Aufgaben herausgebildet, Jagdhunde, Stöberhunde, Hütehunde, etc.. Das Aussehen war nebensächlich und Fremdeinkreuzungen normal, da versucht wurde, den Gebrauchswert zu erhöhen.
Inzwischen orientiert sich die Zucht einseitig, angetrieben auch durch den VDH, am Aussehen des Hundes.Wenn eine Züchtung wie diese Art Mops innerhalb eines Verbandes erst möglich ist, dann brauche ich keine zaghaften Verbesserungen die irgendwann wirksam werden - dann ist dieser Verband für meine Begriffe schon disqualifiziert.
Nicht umsonst stehen Mischlinge, Mixmaxhunde wo alles mögliche drin ist, im Ruf, eine besonders robuste Gesundheit zu haben. Auch wenn darüber keine Statistiken existieren, so bin ich doch geneigt, Herrn Mendel zu folgen und bei diesen Hunden zumindest ein reduziertes Risiko vorauszusetzen.
Auch wenn ich jetzt gleich hier (verbal) geschlachtet werde - ich finde den VDH doof.
LG
Prunus -
-
Ich stehe auf dem Schlauch, was genau meinst du mit "sein Einflussgebiet" ?
-
Zu dem vielzitierten Gesunden Mischling fällt mir immer wieder eine Story ein, die eine Bekannte erzählt hat.
Sie war mit ihrem "überzüchteten, krankheitsanfälligen, genpoolminimierten, ...." Rassehund zum HD Röntgen für die Zuchtzulassung. Gleichzeitig war eine Frau mit einem Mischling dort, der immer wieder lahmte. Während meine Bekannte im Aufwachbereich neben dem Röntgenbereich wartete, dass ihre Hünd aufwachte, bekam sie mit, wie der Arzt der Dame mit dem Mischling eröffnete, dass ihr Hund aufgrund schwerer HD so hinkt. Antwort der Dame: "das jükann nicht sein, das ist doch ein Mischling. HD bekommen doch nur Rassehunde."
Ich kenne genügend Mischlinge, die alles andere als gesund sind. Die Mär vom gesunden Mischling glaube ich schon lange nicht mehr.
Der Unterschied ist ... Erblindet mein Rassehund mit 10-12 Jahren an Katarakt, dann ist das eine erblich bedingte Augenkrankheit, erblindet der Mischling, ist das einfach Alter und Pech.
... Der nicht geröngte Mischling, der nicht hinkt, gilt als HD frei und gesund, der geröngte und mit HD C ausgewertete Rassehund, der nicht hinkt, gilt als HD "krank" und zuchtgeschädigt.Ist doch ein Witz, oder?
Mal davon angesehen, kannst Du Herrn Mendel diesbezüglich nicht recht geben, denn mW hat Herr Mendel sich nicht darüber ausgelassen, ob grösstmögliche Heterozygotie nun besser ist oder nicht.
-
Zitat
Nicht umsonst stehen Mischlinge, Mixmaxhunde wo alles mögliche drin ist, im Ruf, eine besonders robuste Gesundheit zu haben. Auch wenn darüber keine Statistiken existieren, so bin ich doch geneigt, Herrn Mendel zu folgen und bei diesen Hunden zumindest ein reduziertes Risiko vorauszusetzen.
Meine ach so gesunden Mixe Maxe und Pondi haben mich Zeit ihres Lebens das xfache des Anschaffungspreises meiner heutigen bis dato gesunden Rassehunde gekostet. Meine Haus-TAe hatte quasi schon ein Zimmer fuer uns. Wir haben Hochschulen und Fachaerzte und deren Klientel kennengelernt und ich sage Dir: da sassen nicht mehr Rassehunde als Mischlinge in den Wartezimmern.
Wir hatten Epilepsie, AV-Block, HD, Spondylose, diverse Autoimmungeschichten, Hypothyreose, chron. Darmentzuendung, Knochenkrebs bei Pondi und Mitralklappenendokardiose (1jaehrig!), Hypothyreose, Diabetes, Hodentumore bei Maxe.Wenn das eine robuste Gesundheit ist...
-
Zitat
Zu dem vielzitierten Gesunden Mischling fällt mir immer wieder eine Story ein, die eine Bekannte erzählt hat.
Sie war mit ihrem "überzüchteten, krankheitsanfälligen, genpoolminimierten, ...." Rassehund zum HD Röntgen für die Zuchtzulassung. Gleichzeitig war eine Frau mit einem Mischling dort, der immer wieder lahmte. Während meine Bekannte im Aufwachbereich neben dem Röntgenbereich wartete, dass ihre Hünd aufwachte, bekam sie mit, wie der Arzt der Dame mit dem Mischling eröffnete, dass ihr Hund aufgrund schwerer HD so hinkt. Antwort der Dame: "das jükann nicht sein, das ist doch ein Mischling. HD bekommen doch nur Rassehunde."
Ich kenne genügend Mischlinge, die alles andere als gesund sind. Die Mär vom gesunden Mischling glaube ich schon lange nicht mehr.
Der Unterschied ist ... Erblindet mein Rassehund mit 10-12 Jahren an Katarakt, dann ist das eine erblich bedingte Augenkrankheit, erblindet der Mischling, ist das einfach Alter und Pech.
... Der nicht geröngte Mischling, der nicht hinkt, gilt als HD frei und gesund, der geröngte und mit HD C ausgewertete Rassehund, der nicht hinkt, gilt als HD "krank" und zuchtgeschädigt.Ist doch ein Witz, oder?
Mal davon angesehen, kannst Du Herrn Mendel diesbezüglich nicht recht geben, denn mW hat Herr Mendel sich nicht darüber ausgelassen, ob grösstmögliche Heterozygotie nun besser ist oder nicht.
So ist es.
Seien wir doch mal ehrlich, wer lässt seinen Mischling vorsorglich auf zig Erbkrankheiten untersuchen, bevor er ein Symptom zeigt? So gut wie niemand.
Zu meiner Tierheimzeit habe ich damals darauf bestanden, dass zumindest die großen Hunde vor der Vermittlung wenigstens geröngt werden, wenn sie in Narkose gelegt werden müssen. Ergebnis: Fast alle großen Mixe die vorsorglich geröngt wurden hatten HD und/oder ED in verschiedenen Schweregraden.
Das Märchen vom gesünderen Mischling ist schon längst genau das...ein Märchen.
-
Zum Thema Mischling:
Grausam oder?
http://www.haustier-anzeiger.d…elpen/anzid_78921100.htmlIch mag ja Mischlinge sehr gern, aber so eine riskante Mischung kann selbst ich nicht verstehen ... und das ist schon der 2. wurf, also nichtmal ein Ups-Wurf, sondern gezielt verpaart :explode:
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!