Was haltet Ihr von Martin Rütter und seiner Art der Hundeerz

  • Zitat


    Auch was man so im fernsehen sieht, ist oft grausam (wie war das mit dem 10 wochen alten jack russel welpen den die familie wegen seiner "dominanz" abgegeben hat.
    Nichts für ungut
    Anke


    Dito.

  • Also ich sehe das hier bei uns in der Nachbarschaft, was passiert, wenn Hundehalter mit einem Jack-Russel. überfordert sind (scheint öfter vorzukommen, denn es gibt ziemlich viele Jack-Russell und Jack-Russell-Mixe in den Tierheimen).
    Das ist eine ähnliche Situation wie da im TV (Familie mit 2 kleineren Kindern). Der Hund ist eine Zeitbombe auf 4 Pfoten und ich warte wirklich drauf, daß es heißt, er hat zugelangt. Bin ziemlich sicher, daß das passiert, den der Hund ist inzwischen völlig aus der Spur, weil keiner wirklich mit ihm zurecht kommt. Es wird bestimmt die Kinder treffen, die ja bei so was das schwächste Glied in der Kette sind.


    Ich denke, die Entscheidung den Hund zum Züchter zurückzugeben, war bei dieser Familienkonstellation die richtige, vor allem für den Hund.

  • Hallo Zusammen,


    ist das nicht enorm? Wir haben alle das gleiche gesehen und völlig unterschiedlich verstanden - aber nur so macht ein Forum Sinn...


    1. Ignorieren


    Er sprach auf dem Vortrag auch von den berühmten 6 Wochen beim ignorieren.
    Gleichzeitig erzählte er aber auch, daß er das auch nicht völlig könne.
    Nach 4 Std muß er aufgeben. Aber es ging meiner Meinung nach darum,
    daß man mal eine Zeit lang nicht auf jeden Stubser, Schnauber oder Seufzer (seine Geschichte zum Hundeseufzen ist köstlich) eingeht und damit schon viel erreicht.


    2. Die Jack Russel Geschichte
    An "Dominanz" kann ich mich nur sehr nebensächlich erinnern.
    Woran ich mich erinnere, daß eine Familie sich einen JR besorgt hat,
    weil der Hund so süß klein ist und somit keine Gefahr für die Kinder darstellt.
    Ich unterstelle auch mal, daß die gedacht haben, daß man sich für kleine Hunde nicht so auskennen muß.
    Ich habe auch keine echte Hundeleidenschaft gesehen, sondern mehr so was von " die Kinder sollen mit einem Hund aufwachsen".
    Die Eltern hatten die Kinder aus Sicht des Hundes nicht im Griff (aus meiner Sicht auch nicht) so daß der Hund dachte, auf die Kinder aufpassen zu müssen. Die Eltern wirkten mehr genervt, daß der Hund nicht so pflegeleicht ist.
    Sie hätten mit Rütter ein ausführliches Programm machen müssen. Das war ihnen zu viel Arbeit.
    Die ganze Geschichte finde ich sehr schlecht.
    Sehr feige, zu kneifen. Aber wenn sie schon überfordert waren, ist die Abgabe jetzt doch besser als erst nach Monaten oder Jahren.
    Hier auf der Straße fehlte plötzlich auch ein Hund. Plötzlich lese ich in der Zeitund das der süße ... wegen Umzugs abgegeben wurde. Die Leute wohnen immer noch hier - der Hund ist vermurkst.
    Der große Fehler war, sich vorher nicht richtig zu informieren.


    Der wichtigste Hinweis von ihm ist doch, daß jeder sich realistisch den Hund aussuchen soll der zu ihm und der Lebenssituation paßt. Ein BCollie paßt nun mal nicht zum Couchpotato. Etc.


    Ich habe den Eindruck, daß seine Sprache sehr unterschiedlich wahrgenommen wird.
    Ich habe den Eindruck daß er viele Ausdrücke heftiger einsetzt als gemeint, um für die breite Masse, die nicht so differenziert diskutiert, klarer zu werden.
    zB Dominanz
    (Wobei meine Interpretation natürlich genau so falsch sein kann)



    Ich wünsche allen einen schönen Abend
    Gruß
    Jojo

  • Ich glaube, der Begriff "Dominanz" ist zur Zeit eh etwas überstrapaziert!


    Seit Martin Rütter dreht sich vor allem auch durch viele Nachahmer in Sachen Hundepsychologie alles erstmal um Dominanz. Alles, was der Hund macht, ist Dominanzgehabe - das fängt schon damit an, daß er an der Leine vorneweg läuft und die Rute hoch trägt und auch noch pinkelt - nein! - markiert, wo er will! Dann zieht sich das über den ganzen Tag, jeder Nasenstupser, jedes Winseln, jede Aufmerksamkeitsforderung - alles ist dominantes Verhalten!


    Mein Hund ist auch so dominant! Er läßt es einfach nicht bleiben mit mir zu kommunizieren!


    Die Frage ist doch nur, welchen Namen man dem Kind gibt. Nennen wir solches Verhalten doch einfach mal frech statt dominant und schon sieht die Sache etwas weniger dramatisch aus, oder?


    Ich war gestern Abend wieder auf einem Bloch-Vortrag - er ist auf dem krassen Anti-Dominanz-Trip und das ist auch schon wieder gefährlich, weil seine Ironie und seine Seitenhiebe auf nicht genannte "Experten" oft nicht ganz verstanden werden. Obwohl er immer wieder klar und deutlich seinen Standpunkt erklärt.


    Daß der Jack-Russel aus der Rütter-Sendung wieder zurückgegeben wurde, finde ich auch eher gut. Allerdings fand ich die Interpretation, daß sich ein 10 Wochen alter Welpe schon verantwortlich für die Kinder fühlen soll, etwas weit hergeholt. Für mich sah das eher so aus, daß ein aktives Kind (und das ist ein Hund in dem Alter ja nun wirklich) mit anderen (Menschen-)Kinder mitmischen will.
    Terrier sind nun mal keine Gemütlichkeitsfanatiker, das ganze hätte bei einem Pyrenäenberghund in dem Alter wohl etwas entspannter ausgesehen, aber ob man da schon von Verantwortung sprechen kann?


    Dummerweise machen sich viel zu wenig Leute mit Hundewunsch Gedanken über die Eigenschaften der Rassen. Wir haben Leute in der Nachbarschaft, die vor der Anschaffung ihres Irish Setters gar nicht wußten, daß das ein Jagdhund ist. Der Kollege des Mannes hat auch einen und der war halt so hübsch... Ein paar Häuser weiter war eine Ersthundbesitzerin doch nach einem halben Jahr mal über die Eigenschaften ihres Aussies aufgeklärt worden... Och, hätte sie vorher gewußt, daß das Arbeitshunde sind, hätte sie sich das niiieee angetan.


    Sorry, aber was sind das eigentlich für unfähige Züchter, bzw. Vermehrer, die ihre Kunden nicht aufklären???
    Wenn schon Grundlagenwissen keine Voraussetzung für Hundehaltung ist, dann müßten doch wenigstens Züchter und solche, die es sein möchten, im eigenen Interesse für mehr Klarheit sorgen, oder?


    Auf der anderen Seite bin ich sicher, daß wenn die Leute mit Problemhunden sich wirklich an das halten, was Martin Rütter ihnen sagt, sie auf jeden Fall eine Verbesserung ihrer Lebensqualität als Hundehalter erfahren und dann ist es doch auch egal, wie oft das Wort Dominanz fällt.


    Mich als "Normalo" nervt dieser Begriff nur ehrlich gesagt im Moment ziemlich, aber das geht mir genauso mit "Calming Signals" bei den Leuten, die blickkontaktvermeidend durch den Wald spazieren und abends mit dem Hund auf dem Teppich liegen und ihn stundenlang angähnen :flower:

  • Zitat


    ...Dominanz...


    Mich als "Normalo" nervt dieser Begriff nur ehrlich gesagt im Moment ziemlich, aber das geht mir genauso mit "Calming Signals" bei den Leuten, die blickkontaktvermeidend durch den Wald spazieren und abends mit dem Hund auf dem Teppich liegen und ihn stundenlang angähnen :flower:


    Hi Dani,


    1. mir geht es genauso. Mich nervt das auch total an. Jeder redet drüber, aber keiner wills vertehen.


    2. Calming Signals: wenn die Leute ihre Hunde nicht mehr ansehen, dann haben sie das aber grundweg falsch verstanden. :flop: So funktioniert das nicht.

  • Hi,
    es ging mir nicht darum das der Welpe abgegeben wurde, dies ist sicherlich in manchen fällen die beste lösung. Es ging mir um das warum! Dies war mehr als fragwürdig.
    Der unterschied zu bloch ist aber, das günther seine arbeit und vor allem sein wissen über lange jahre hund- und wolfbeobachtungen erworben hat und er weiß wovon er redet und nicht wie rütter etwas gehört hat und dies nun verkauft.
    anderes beispiel von rütter die sheperds auf mallorca (??). zwei kämpfende hunde und er laut schreiend und schlagend dazwischen. von aufheben der beißhemmung etc. hat er wohl noch nie etwas gehört?
    liebe grüße
    anke

  • Zitat

    Hi,
    es ging mir nicht darum das der Welpe abgegeben wurde, dies ist sicherlich in manchen fällen die beste lösung. Es ging mir um das warum! Dies war mehr als fragwürdig.


    anke


    Dito.
    Leider schauen die Sendung auch viele Menschen, die es nicht besser wissen und nun ein Dominanzproblem bei ihrem Welpen sehen.

  • Zitat

    2. Calming Signals: wenn die Leute ihre Hunde nicht mehr ansehen, dann haben sie das aber grundweg falsch verstanden. :flop: So funktioniert das nicht.


    *lach*, übertreiben kann man sicher alles. Mir gehen solche Leute, die nun alle ihre Handlungen von Gähnen ihres Hundes abhängig machen, genauso auf den Keks.
    Aber es ist doch schön, dass es doch immer mehr Menschen gibt, die um Beschwichtigungssignale wissen und nun ihre Hunden in einigen Situationen besser verstehen können.
    Dafür nehm ich gern die "Hardcoregähner" und "Hardcoreweggucker" in Kauf :flower: .

  • @ again


    Absolut einverstanden! Das Schlimme dazu ist ja, daß Rütter so tut, als hätte er den Hund neu erfunden und behauptet sogar, er habe ja nie jemanden als Lehrer gehabt, der ihn nachhaltig beeindruckt hätte. Er saß genauso bei Bloch und allen anderen, ist bei Jan Nijboer ein und aus gegangen und der ist sogar etwas stinkig, weil Rütter es heute wohl nicht mehr nötig hat, sich daran zu erinnern...


    Klar, alles, was ich über Hunde weiß ist auch ein Filtrat von dem was ich gelesen oder gehört habe, aber ich würde nie so tun, als hätte ich das alles selber rausgefunden... Aber vielleicht hat das ja auch mit dem Ego mancher Leute zu tun :flower:

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