Ist der Hund ein Rudeltier?!

  • Zitat

    Das ist mir bekannt :ka:


    Das zitierte von mir ist nicht mein Text! Bitte etwas sorgfältiger zitieren! Wenn es geht noch editieren!

    Edit by Mod: bitteschön :D

  • Es wird immer mehr OT, aber ich finde das Wort "freiwillig" hier irgendwie schlecht gewählt. Die mir bekannte Bedeutung wäre "ohne besondere Aufforderung" , "aus freien Stücken". Wenn ich die Wahl hab, zwischen Pest und Cholera, und wähle Pest, hätte ich dies doch ohne diese besondere Aufforderung, mir da was auszusuchen nie aus freien Stücken gewählt. :/

    An sonsten finde ich das Thema unheimlich spannend! :gut:

  • Zitat

    Das ist deine Fehlinterpretation und menschliche Bewertung.


    Ach, und was bringt dich zu der Annahme, dass Deine oder kareki's Interpretation richtiger ist?

    Weil ihr ein paar Texte gelesen habt, die den Anspruch haben, Fachtexte zu sein?

    Auch diese Texte sind reine Interpretationen und menschliche Bewertungen.

    Und nach allem, was ich bisher so von Dir und kareki gelesen habe, wage ich die Behauptung aufzustellen, dass Falbala mit ihrer Interpretation und Bewertung der Situation doch deutlich richtiger liegt. Zumal sie, im Gegensatz zu euch, dabei war.

    Da ihr zwei gern immer so die Freiwilligkeit betont:
    Von echter, unbedingter Willensfreiheit, Freiwilligkeit, kann man nur sprechen, wenn eine Handlung von absolut rein gar nichts abhängt.
    Sobald eine Motivation dahinter steht, kann man nicht mehr von echter Willensfreiheit und damit auch nicht von Freiwilligkeit reden.
    Wenn man davon ausgehen kann, dass der Betreffende die Wahl hat zwischen sich unterwerfen oder andernfalls ne ordentliche Tracht Prügel zu beziehen, kann man sich überlegen, inwieweit hier Freiwilligkeit besteht.
    Auf jeden Fall ist eine Motivation vorhanden, die die Freiwilligkeit der Wahlmöglichkeiten deutlich beeinflusst und damit die Willensfreiheit einschränkt. Nämlich die Motivation unbeschadet aus einer Situation herauszukommen.

    Und damit ist eine Unterwerfung, die explizit darauf abstellt, unbeschadet aus einer Situation herauszukommen, nicht mehr freiwillig.

    Aktive Unterwerfung wird in anerkannten Büchern zum Thema Verhaltenskunde häufig mit "greetings" gleichgesetzt. Und geht damit als Aktion vom sich Unterwerfenden aus.
    Hier kann man dann sehr wol von Freiwilligkwit reden, denn dieser Hnd hätte ja einfach weitergehen können und den anderen ignorieren.

  • Zitat

    Ich kenne auch eine Dackel-Mix-Hündin von ein paar Monaten, die sich bei fast jedem Hund auf den Rücken legt. Wie ich bereits schrieb, ist das eine Strategie wie übersteigerte Aggression.

    Das macht sie aber schon bevor überhauot nur der Anflug eines Konfliktes da ist.


    ***

    Zur Dominanz. Das hast du nicht geschrieben, aber ich habe zur "überraschenden" Erkenntnis diese Antwort gegeben. Weil Dominazbeziehungen situativ zwischen zwei Individuen abläuft, ist das überhaupt nicht überraschend.

    Kenne ich auch, aber nur auf dem Rücken liegen ist noch lange keine Unterwerfung. Hier jönnte es wirklich ein “ Tu mir nix“ sein, und das als Strategie. Sehe ich oft, wenn Kleinhunde mit Großhunden spielen.

    Aber die legen sich nur kurz auf den Rücken, und flitzen dann fröhlich weiter.

    Bei spanischen Straßenhunden lrlebt man ja auch die Einklemmschwanzmasche. Die Hunde müssen überleben, klemmen den Schwanz ein, tu mir nix, und vorne sind sie aufdringlich.

    Das alles ist keine Unterwerfung, es sind Beschwichtigung.

    Bei den Welpen und Junghunden sieht man oft, wie sie sich auf den Rücken legen, aber unten weiterhin strampeln und mit den Augen blitzen. Das ist keine Unterwerfung. Und dann muss man sich nicht wundern, wenn es weitergeht. Erst, wenn einer ganz still liegt, Kopf weg dreht, etc, dann ist es Unterwerfung, und ob das dann aktiv oder passiv ist, ist mir ziemlich wurscht.

    Ich habe bei meiner Althündin mehrfach erlebt, wie sie freche Hunde, die an ihren Stock wollten, mit der Pfote aufs Kreuz gelegt hat. Die gänzliche Unterwerfung kam dann vom anderen Hund. Und warum? Um zu eskalieren. Um zu überleben.

    Denn Hunde, die im Kampf sich nicht unterwerfen können, leben gefährlich. Und erst, wenn der Untere völlig locker ist, wie Wackelpudding, ist es eine völlige Unterwerfung. Es gibt oft Fälle, wo der obere Hund nicht aufhört, weil der untere noch strampelt. Und das sehen viele Menschen nicht.

    Und zu den Pudeln, es ist für den Jungrüden auf den Bildern überlebensnotwendig diese Maßregelungen zu erfahren. Der Altrüde macht das schön. Denn nur so kann der Junghund hündisch lernen und später bei Gefahr oder Mistverhalten sich richtig verhalten. Oder eben auch maßregeln.

    Du hast doch den deprevierten Hund, du müsstest doch wissen, wie wichtig diese Erfahrungen in jungen Tagen sind. Es ist Hundesprache.

    Meine Althündin hat früher gnadenlos Schnauzenbisse verteilt oder Hunde aufs Kreuz gelegt. Und jedes Mal habe ich es so übersetzt:“ Du Arsch, benimm dich, nein?, dann eben so, damit du es endlich begreifst!“ Und danach vertrugen sich die Hunde bestens.

    Unterwerfung oder die Gründe dafür hat viele Facetten. Beschwichtigung ist ein Teil davon. Und man muss immer die einzelne Situation beurteilen.

  • Ich finde den Satz “ Unbeschadet aus der Situation zu kommen“ sehr schön. Das sagt sehr genau, um was es geht, egal ob freiwillig oder unfreiwillig.

  • Zitat

    Es wird immer mehr OT, aber ich finde das Wort "freiwillig" hier irgendwie schlecht gewählt. Die mir bekannte Bedeutung wäre "ohne besondere Aufforderung" , "aus freien Stücken". Wenn ich die Wahl hab, zwischen Pest und Cholera, und wähle Pest, hätte ich dies doch ohne diese besondere Aufforderung, mir da was auszusuchen nie aus freien Stücken gewählt. :/

    An sonsten finde ich das Thema unheimlich spannend! :gut:

    Ich würde es mal so sehen, wenn dir jemand sagen würde, Schmeiß dich in den Dreck und beweg dich nicht, dann bekommst du weder Pest noch Cholera. Wie würdest du entscheiden, so ganz freiwillig unfreiwillig? Vermutlich für den Dreck, denn du willst überleben. ;)

  • Zitat

    Ich würde es mal so sehen, wenn dir jemand sagen würde, Schmeiß dich in den Dreck und beweg dich nicht, dann bekommst du weder Pest noch Cholera. Wie würdest du entscheiden, so ganz freiwillig unfreiwillig? Vermutlich für den Dreck, denn du willst überleben. ;)

    "Wenn ich überleben will, muss ich das tun" ist aber absolut nicht freiwillig.

    :headbash:

  • Und hätte ich tatsächlich die freie Wahl würde ich mich an den Strand setzen und nen Kaffee trinken und Pest, Cholera und Dreck könnten mich mal gerne haben. Das eine wäre für mich freie Wahl, das andere limitierte Auswahl.

  • Zitat

    "Wenn ich überleben will, muss ich das tun" ist aber absolut nicht freiwillig.

    :headbash:

    Es soll Hunde geben, die das nicht so sehen und lieber kämpfen.

  • Zitat

    Und hätte ich tatsächlich die freie Wahl würde ich mich an den Strand setzen und nen Kaffee trinken und Pest, Cholera und Dreck könnten mich mal gerne haben. Das eine wäre für mich freie Wahl, das andere limitierte Auswahl.

    Das Leben ist aber kein Ponyhof.

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