Abbruchsignal "Down" - Aufbau?

  • Ich kann die beschreiben, wie es bisher in allen besuchten Kursen von Kreisjägerschaften und konventionell jagdlich orientierten Trainern aufgebaut wurde:


    Zuerst wird der angeleinte Hund nach dem Trillerpfiff bzw. nach dem verbalen Kommando auf den Boden gedrückt oder die Leine durch die Stiefel gezogen und somit das Halsband durch Zug nach unten geruckt.


    Geht der Hund recht schnell auf den Boden, wird als nächster Schritt die Gerte eingesetzt. Die wird nach dem Triller mit hochgehobenem Arm präsentiert und dann bekommt der Hund so viele Gertenhiebe, bis er aufgibt und auf dem Boden liegt. Der Hund wird dann nach dem Triller und erhobenem Arm immer schneller auf den Boden gehen, weil er die Gertenhiebeja vermeiden möchte.


    Dieser Vorgang muss regelmäßig aufgefrischt werden. Und trotz allem ergibt diese Methode keinen hundertprozentigen Gehorsam, zu viele Hunde mit der "Notbremse" werden trotzdem im entscheidenden Moment überfahren, weil die Motivation zu Hetzen größer war...

  • Zitat


    Der Trieb in der Flächensuche ist denke ich schon ein bisschen weniger, als wenn sichtig Wild flüchtet.
    Und wenn er da schon nicht mehr ansprechbar ist....


    . :gut:



    Naja... du solltest ihn sehen...wild kennt er eben gar nicht, seit er 8 wochen alt ist gibt es bei uns nach einem nein immer futter (lieblingsfutter) wenn ein tier ansieht, er darf nicht hetzen (auch keinen ball etc), katzen, tauben, hasen, alles uninteressant (ja ich weiß, das kann noch kommen, wobei die krasse frühentwickler sind und isch das eigentlich schon abzeichnen müsste.... aber mit der vorarbeit sollte sich das eigentlich in grenzen halten, wie mir jäger als auch trainer sagten, da auch ein jagdhund jagen lernen muss und wir das so ja eigentlich verhindern, bzw er nicht lernt, dass man andere tiere jagen kann - aber ob alf das auch so sieht bleibt abzuwarten)


    Bei der suche nach menschen tut er nichts anderes als zu "jagen" und das kennt er seit er 12 wochen alt ist und wird auch noch aufs übelste dafür belohnt, kein wunder dass er da so abgeht. Zumal er da ja schon so selbstbelohnende verhaltensweisen wie rennen und witterung verfolgen zeigen darf, das liegt ihm natürlich einfach und er freut sich nen ast ab!


    demnach vermuten die trainer im moment, dass die menschensuche höherwertiger bleibt als wild jagen. und demnach der trieb/die erregung bei der suche höher ist und im idealfall bleiben wird.


    ich bin selbst gespannt wie ein flitzebogen wie er sich entwickelt! deswegen bereite ich mich auch auf die eventualitäten vor.


    bericht der "jägerkontaktaufnahme" kommt dann bald auch!



  • runterdrücken und leinenruck....nicht nett aber in dem fall zu verstehen...
    gerte?? im ernst? klingt nach veralteten methoden, hoffe ich, sicher bin ich nicht....druck schön und gut, aber verprügeln? ähm, jetzt bin ich gespannt, ob da jemand widerspricht oder ob das echt so läuft und was mir der jäger sagt....

  • Ignorier das Posting einfach. Wer mit solchen Methoden arbeitet, sollte kein Gehör finden. ;)


    Auch in der Jägerschaft gibt es so langsam eine Wendung in den Erziehungsmethoden.
    Es sind zwar immernoch veraltetet Züge zu erkennen (Kopf/Rücken runter drücken, anbrüllen usw.), aber viele Jungjäger gehen die Sache mittlerweile auch anders an. Man muss die nur noch n bissl suchen, weil der Wandel grad erst im Gange ist, und man noch viele Oldschool-Jäger im Dienst hat.

  • Leider wirst du diese veralteten Methoden bei der Jägerschaft noch häufig antreffen. Es kommt hald immer drauf an wie lange DU brauchen willst bis der Hund das Kommando kann. Ich persönlich hab mir mit der Einarbeitung Zeit lassen und mir und meinem Hund Gerte und Co. erspart.

  • Ja nee, also gerte auf keinen fall. wie gesagt, so ein bisschen druck wird wohl nötig sein, einfach um dem hund klar zu machen, dass was passiert, wenn ers nicht SOFORT tut. der zweck heiligt da ein stück weit die mittel und druck ist ja nun auch nicht gleich verprügeln, da fallen mir viele andere dinge ein (wozu jetzt auch runterdrücken und anbrüllen gehören würden, das ist schon doof, aber nur mit leckerlie wird es echt nicht gehen denk ich), die sicher unangenehm, aber nicht "hundekörperverletzend" sind.... tierschutzrechtlich finde ich das auch eher fragwürdig.... aber lassen wir das...
    ich glaube ich habe genug erfahrung und wissen, um egal wer mir sowas erzählen will, es bleiben zu lassen. und wir haben ja zeit, nicht nur um es zu lernen, sondern auch, um eine lösung zu finden was und wie wir es lernen...
    die entscheidung das down mit ihm zu trainieren ist ja noch lange nicht gefallen!

  • Zitat

    Leider wirst du diese veralteten Methoden bei der Jägerschaft noch häufig antreffen. Es kommt hald immer drauf an wie lange DU brauchen willst bis der Hund das Kommando kann. Ich persönlich hab mir mit der Einarbeitung Zeit lassen und mir und meinem Hund Gerte und Co. erspart.


    Tja, es gibt genügend Jäger,die erfolgreich mit positiver Verstärkung Wildgehorsam erlangen und auch noch erfolgreich auf Prüfungen (HZP, VGP) sind. An die könnte man sich wenden, es wurde aber ja von Anfang an explizit ausgeschlossen, dass man so arbeiten möchte,

  • naja, ich gehe stark davon aus, dass es zwischen "nur mit leckerchen und positiv" und "verprügeln" diverse wirksame methoden gibt , die ebenfalls "druck" implizieren....

  • und wie man sows positiv aufbaut, weiß ich wohl, deswegen frage ich da nicht nach. möchte eben gerne wissen, was noch geht, wenn es eben nur positiv nicht geht. das ist ja nicht ganz unwahrscheinlich....

  • Zitat

    naja, ich gehe stark davon aus, dass es zwischen "nur mit leckerchen und positiv" und "verprügeln" diverse wirksame methoden gibt , die ebenfalls "druck" implizieren....


    Genauso sehe ich das auch.
    Bei Liam habe ich es wie folgt aufgebaut: Er war damals etwas mehr als vier Monate alt. Dann habe ich ihn im Sitz neben mir plaziert, habe mich mit dem Gesicht zu seiner Seite hingekniet, mit dem Arm hinter den Beinen unter den Brustkorb gegriffen und auf den Triller hin den Arm Richtung Hundeschnauze bewegt, ihm somit die Füße weggezogen und mit der Hand Druck aufs Genick ausgeübt um ihn so in nem Sekundenbruchteil auf den Boden zu kriegen. Welcher Boden, versteht sich, wir haben auf der Wiese trainiert. Das habe ich jeden Tag zehnmal wiederholt.


    Wenn der Hund lag bin ich kurz etwas zurück, Abrufpfiff und gelobt ohne Ende. Im Down gibt es kein Lob von mir. Dieses Training haben wir ein paar Wochen so durchgezogen, dann hat er angefangen, auf Triller selbst runter zu gehen, und ich konnte mich auch im Down immer weiter von ihm entfernen. Wenn er den Kopf gehoben hat ohne Auflösung des Kommandos bin ich wieder hin, habe den Kopf runter gedrückt und habe noch einmal getrillert (alternativ wäre das Wortkommando). Dann an der Schleppleine gesichert die ersten Versuche und zum Schluss im Freilauf.


    Ich bin stets ruhig in der Übung geblieben, allerdings schärfer und bestimmter in der Stimme als in der „normalen“ Ausbildung und entsprechend kam viel mehr Druck auf Liam.


    Der Weimaraner von Freunden hat das Down ebenfalls so gelernt, inzwischen fallen sie direkt in sich zusammen sobald der Triller kommt. Ob sie dabei den Hintergedanken haben, dass wenn sie nach dem aufstehen / abgepfiffen werden übermäßig gelobt werden glaube ich nicht. Ich denke schon, dass es am Druck beim konditionieren vom Kommando lag, dass sie es so konsequent ausführen.

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