Spießrutenlauf beim Gassigehen
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Hi,
ich habe ein Problem mit Hunden, die aggressiv auf meine ängstliche Hündin reagieren.
Sie (6,5 Jahre davon 4 im Tierheim) ist jetzt 2 Wochen bei mir und -zumindest bis jetzt- immer noch ein Traum: freundlich, keine Futterprobleme, kann alleine bleiben und im Auto mitfahren etc. Sie hat noch Angst vor Treppen, Männern und dem hektischen Treiben in der Innenstadt aber daran arbeiten wir.
Leider ist sie sehr unsicher bei fremden Hunden, die wir beim Spazierengehen treffen. Es hat sich in der kurzen Zeit schon so gebessert, dass sie jetzt einfach an ihnen vorbeiläuft, ohne in Panik zu verfallen, bzw. unterwürfig reagiert, wenn sie (freundlich) näher kommen.
Jetzt das große Problem: Es gibt ein paar völlig verzogene Hunde und unverantwortliche Besitzer bei uns im Wald. Vor allem ein massiger Boxer und sein überfordertes Frauchen (klar, der kommt ohne Leine zähnefletschend angerannt und hängt meinem Hund praktisch am Hals weil er "nur spielen" möchte. Die schreiende Besitzerin ist dann im besten Fall 200 m weiter weg mit der tatsächlich "nicht so freundlichen" Boxerhündin beschäftigt und versucht diese anzuleinen... die Truppe ist verschrien und es wurde in der Vergangenheit schon (unblutig) zugeschnappt.
Jede Begegnung mit ihnen und anderen Hunden, die knurrend ankommen oder sie rumhetzten (ich halte die Leine fest, weil sie sonst weg ist) macht es bestimmt nicht besser mit der Angst. Ich schwanke mittlerweile ständig zwischen paranoider Vorsicht, d.h. ich versuche Routen zu laufen, die nicht so populär sind, und einem wachsenden Zorn allen verantwortungslosen Haltern gegenüber, die ihre Hunde nicht im Griff haben. Ach ja, es gibt da noch einen anderen Boxer, der es ebenfalls auf sie abgesehen hat. Meine vorheriger Hund war ein Staffi Mix und ich wusste, dass sie sich im Notfall verteidigt. Bei meinem jetzigen Hund wüsste ich nicht, was ich bei einem Angriff machen könnte.Bitte keine Ratschläge wie: die machen das unter sich aus; in diesem Fall würde das bestimmt mit uns beim Tierarzt enden. Ich versuche auch ruhig und gelassen zu bleiben
Ps: ein Hundetrainer meinte, da könne man nicht viel machen, da mein Hund alles richtig macht in ihrem Verhalten. Man könnte nur das Selbstvertrauen stärken...
Pps: Ich schreibe das hier immer noch wütend; ich bin mir sicher, dass es irgentwo auch verträgliche Boxer gibt...
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Schütze deinen Hund, indem Du den Angreifer blockst und das notfalls auch ernsthaft. Gerade bei unsicheren Hunden geht sonst schnell das Vertrauen dem HF gegenüber flöten.
Parallel könntest Du Deiner Hündin ein Kommando für "Geh hinter mich und halt Dich raus" beibringen und andere Hundesichtungen bzw. -kontakte schönfüttern.
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Das habe ich versucht aber der Hund ist einfach um mich rum. Und beim 2. Mal waren es zwei Hunde... Was bleibt da noch? Pfefferspray und die Hoffnung, dass ich nicht gebbissen werde?
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Hallo,
ich habe vor ein paar Jahren einen ähnlichen Thread eröffnet weil es mir damals mit meinem Beagle genauso ging. Der Hund hatte nach mehreren Hundeattacken Angst und wurde immer massiver angegriffen.
Dein Hund macht nichts falsch. Sie hat nur Angst und man kann einem Hund nicht beibringen mit Angriff auf Mobbing zu reagieren. Es gibt einfach liebe Hunde und das ist gut so. Warum sollten sich liebe Hunde wehren müssen?Aber: Du musst lernen euch zu verteidigen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan aber ich konnte mir das auch aneignen. Mit dem richtigen Auftreten kannst du bei den meisten Hunden von vorne rein verhindern dass sie überhaupt her kommen (groß machen, dich vor deinen Hund stellen, den anderen Hund anstarren, von dir weg zeigen, "GEH WEG" sagen, Tutnixe verstehen dieses Sprache, notfalls mit nem Klaps nachhelfen). Und für den Rest - auch wenns fies ist - würd ich Pfefferspray mitführen. Tut mir leid für den unerzogenen Hund, aber es kann nicht angehen dass man beim Spazierengehen attackiert wird. Wenn du mutig bist. Lern deinem Hund sich hinter dich zu setzen in solchen Situationen, fang den fremden Hund ein und bring ihn zurück. So mach ich es bei meinem Schäferhund, der zwar keine Angst aber auch keine Lust hat fremde Hunde kennen zu lernen.
Nächster Schritt: Ordnungsamt. Dass ein Hund einmal ausbüxt - okay. Wenn er wirklich 100 Prozent friedlich ist vielleicht auch mehrmals. Aber es kann nicht sein dass manche Hundehalter ihre völlig unerzogenen Rüpel leinenlos die Gegend unsicher machen lassen. Lass dir das nicht gefallen.
ZitatDas habe ich versucht aber der Hund ist einfach um mich rum. Und beim 2. Mal waren es zwei Hunde... Was bleibt da noch? Pfefferspray und die Hoffnung, dass ich nicht gebbissen werde?
Bei zwei Hunden musst du dich nur auf den Anführer konzentrieren. Sieht man in der Regel fix. Wenn du den los wirst geht der andere mit.Pfefferspray kann halt immer auch nach hinten los gehen. Mir hat es damals geholfen selbst nicht so viel Angst zu haben. Ich hab es nie benutzt und mittlerweile hab ich auch keins mehr.
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Ich kann dich da gut verstehen - ich habe selber hier einen Hund, der auf Grund von einer extremen Beißerei seit einigen Monat absolut panisch reagiert bei Hunden, die in ein bestimmtes Schema passen. - Bei allen anderen ist er "nur" ängstlich und unsicher.
Ich bin seitdem rigoros geworden.
An mich kommt keiner mehr ran und wenn irgendwer seinen Hund nicht unter Kontrolle hat, wird der jenige von mir der art zusammengefaltet, dass er es sich beim nächsten mal dreimal überlegt, ob er nicht doch sehr schnell anleint.
Passiert es mit einer Person öfter und diese Person ist so überhaupt nicht einsichtig, geht das ganze ans Ordnungsamt weiter.Kommt ein Hund auf uns zu sorge ich erstmal dafür, dass meine Hunde hinter mir sitzen, ich baue mich auf und schicke den anderen Hund weg. Wichtig ist wirklich dieses hinter dich bringen und sicher auftreten und wegschicken.
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch ernste Hunde sich von einem Menschen, der absolut souverän und kompromisslos auftritt, vom "Angriff" abhalten lassen:
Du siehst Boxertruppe.
Innerlich sammeln á la mentales Training.
Boxer kommt auf Euch zu.
Du blockst bevor er auf 5m an Euch ran ist.Blocken: Straffe Körperhaltung, gerader Rücken, Blick auf Boxer, ernst gemeint verbal wegschicken (kurz und prägnant), ggf. Pullmolldose mit Steinchen füllen und vor die Füße werfen (oder halt treffen, wenn Rest nix nützt).
Mit der Hudnehalterin ein ernstes Wörtchen reden würde ich aber trotzdem auf jeden Fall.
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Ich weiß nicht ob "Zusammenfalten" der anderen Besitzer so hilfreich ist. Dadurch macht man dem eigenen Hund doch noch mehr Angst vor solchen Situationen. Wenn uns ein fremder Hund entgegen kommt bleib ich erstmal entspannt. Kein Grund zur Sorge. Nähert er sich freundlich, bleib ich es weiterhin. Nähert er sich bedrohlich werden Ewok und ich stocksteif und das hat bisher fast immer ausgereicht dass der andere keinen Meter weiter gegangen ist. Da muss man nicht rumschreien. Zwei kleine Ausreißer hatten wir letztes Jahr. Den einen hab ich dann am Halsband zurück gebracht. Der wollte wirklich Streit, nur leider hab ich keine Angst vor großen schwarzen Hunden. Und auf den zweiten hab ich Ewok geschickt weil ich schon gesehen hab dass der nur ne große Klappe hat.
So ein Schäferguard ist halt Gold wert.
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Zitat
Ich weiß nicht ob "Zusammenfalten" der anderen Besitzer so hilfreich ist. Dadurch macht man dem eigenen Hund doch noch mehr Angst vor solchen Situationen.
Ich meinte natürlich nicht in so einer aufgepushten Situation, sondern ggf. ohne Hunde.
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Zitat
Ich meinte natürlich nicht in so einer aufgepushten Situation, sondern ggf. ohne Hunde.
Wobei ich es mir bei meinem Panikhundi erlauben kann auch dann giftig zu werden, wenn die erste Panik-Attacke wieder abgeklungen ist. -
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Eigentlich für was ganz anderes gedacht, aber man kann es probieren. Wenn sich der Hund nicht direkt vertreiben lässt, beschleunigen aber manche Halter, wenn ihr Hund mit irgendwas beworfen wird. Wobei man bei deinem sicherlich erst mal üben müsste, vor dem Ding keine Angst zu haben. Meiner ist da zum Glück sehr unproblematisch und hat nie darauf reagiert. Und ganz ehrlich, ich werfe die Dinger auch direkt auf den Hund.
Deine Hündin verhält sich ganz richtig, hoffentlich behält sie das. Es gibt nämlich sehr häufig den Fall (meiner incl.), die gelernt haben, dass Pöbelei an der Leine ein mächtiges Werkzeug ist, sich solche Hunde vom Hals zu halten und sich dann eben selbst drum kümmern. Wir arbeiten, seit wir ihn haben, daran, dass er das nicht braucht und wir ihn schützen.
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