Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Die letzten Seiten zeigen m. E. das allergrößte Dilemma, auf das niemand eine Antwort hat:


    nicht nur die Sicherheit für Nutztiere, sondern auch für den Menschen.


    Was passiert z. B. hier bei uns mit dem Waldkindergarten, wenn sich Wölfe ansiedeln? Wie viele Eltern werden ihre Kinder noch guten Gewissens einer Einrichtung überlassen, deren Credo es ist, den Kindern so viel Zeit wie möglich draußen in der Natur (d. h. im Wald) zu ermöglichen? Wer will als Erzieher/in mit einer Horde Kleinkinder im Schlepptau das Risiko auf sich nehmen, Wölfen zu begegnen? Bzw. kann der Kindergartenträger von seinen Beschäftigten verlangen, dieses Risiko einzugehen?


    Werden die Pfadfinder weiterhin im Sommer ihre Übungsstunden im Vereinshaus mitten im Wald abhalten?


    Diejenigen, die sich hier und in anderen Threads für den Wolf ausgesprochen haben und ihm "ein paar Prozent" unserer Weidetiere "gönnen", immer mit dem Verweis auf andere Länder, wo das Zusammenleben mit großen Beutegreifern angeblich funktioniert, vergessen leider, dass dort Wolf & Co. im Zweifelsfall eine Kugel (oder Speere oder was auch immer) in den Pelz bekommen (dürfen), wenn sie dem Menschen und seiner tierischen Nahrungsgrundlage zu nahe kommen - und dass anderswo die Bevölkerungsdichte und die Siedlungsstrukturen nicht mit unseren vergleichbar sind.


    In dem Thread "Warum nicht mehr Herdenschutzhunde?" verwies z. B. @rinski auf ein Beispiel von Bloch, wo in der Slowakei Wölfe in unmittelbarer Nähe zu Rindern leben, ohne diese zu reißen, was sie laut Bloch "lernen" können.


    M. E. wird aber bei uns durch diesen übertriebenen Schutzstatus von Wölfen alles dafür getan, dass dieses Lernen eben nicht stattfindet, weil ein unmittelbarer Lerneffekt in Form von Kugeln, die entweder töten oder richtig weh tun, durch den bürokratischen Aufwand ziemlich unmöglich gemacht wird.


    Caterina

  • Mit zwei Listenhunden und einem Mali würde ich mich eher in Wolfsgebiet trauen als mit 2 Pudeln, das aber nur aufgrund von Mathematik.

    Wenn es um angreifende aggressive Hunde,Füchse oder Marderhunde ginge, könnte ich das genauso sehen - weil ich bei meinen 3en weiß, dass sie sich erbittert verteidigen würden und vor allem zu dritt sind.
    Was Wolfsangriffe betrifft, sollte man sich aber nichts vormachen, da kommen (lässt sich leicht googeln) selbst Kangals oder Owtscharkas regelmäßig zu Tode.
    Davon auszugehen, dass ein großer, kräftiger Hund (Rotti, DSH, Mali, AmStaff usw.) dem Wolf gewachsen sein könnte, ist eher eine Illusion.


    Ich würde das aber ohnehin nicht austesten wollen, meine Hunde sollen und müssen sich nicht selbst verteidigen.


    Und damit wären wir wieder bei der Frage, was in Notsituationen wirksam, handlich und schnell einsatzbereit wäre. Bisher fällt mir nichts ein - ich bin nicht Superwoman und kann mir nicht vorstellen, im Notfall (vollgepumpt mit Adrenalin) mit 3 angeleinten Hunden (die in der Situation vermutlich außer sich wären) noch irgendwas rumzubasteln.....

  • Eine Bekannte führt zur Nah-Verteidigung inzwischen Pfefferspray mit sich. Wohlgemerkt wenn sie im Wald unterwegs ist - nicht wenn sie in der Stadt unterwegs ist. Irgendwie verrückt, oder?


    Und ja, im dicht besiedelten NRW ist der Wolf. Angeblich, so erzählte man sich, wurde der auch schon in Siedlungen gesichtet, wie er bzw. Es ist angeblich nur eine sie hier, über Einfahrten und um Garagen herum gelaufen ist. Nichts da mit dem bösen Wolf im Wald ;) Ob das alles so stimmt weiß ich nicht.

    Ja, zumindest wenn wir dieselbe Wölfin meinen die zwischen Sonsbeck und Bottrop unterwegs ist |)

  • Wenn es um angreifende aggressive Hunde,Füchse oder Marderhunde ginge, könnte ich das genauso sehen - weil ich bei meinen 3en weiß, dass sie sich erbittert verteidigen würden und vor allem zu dritt sind.Was Wolfsangriffe betrifft, sollte man sich aber nichts vormachen, da kommen (lässt sich leicht googeln) selbst Kangals oder Owtscharkas regelmäßig zu Tode.
    Davon auszugehen, dass ein großer, kräftiger Hund (Rotti, DSH, Mali, AmStaff usw.) dem Wolf gewachsen sein könnte, ist eher eine Illusion.


    Ich würde das aber ohnehin nicht austesten wollen, meine Hunde sollen und müssen sich nicht selbst verteidigen.


    Und damit wären wir wieder bei der Frage, was in Notsituationen wirksam, handlich und schnell einsatzbereit wäre. Bisher fällt mir nichts ein - ich bin nicht Superwoman und kann mir nicht vorstellen, im Notfall (vollgepumpt mit Adrenalin) mit 3 angeleinten Hunden (die in der Situation vermutlich außer sich wären) noch irgendwas rumzubasteln.....

    im wolfsgebiet hätte ich ein Messer dabei

  • Mal ne doofe Frage, was wollt ihr mit nem Messer machen ?
    Warten das der Wolf nah genug ist und dann gib ihm ? :flucht:
    Ich werd wohl wieder Pfefferspray mitnehmen ,wirkte bei Hunden schon gut :ka:

  • Sventje, in Deutschland wurde Herdenschutz durch regelmäßige, intensive Wolfsjagden betrieben. Zudem gingen alle Tiere, vom Rind bis zur Gans, nur gehütet auf die Weide. Oft wurden als Hirten Kinder eingesetzt, und die kamen in Wolfsgebieten durchaus öfter mal zu Tode. In Gebieten, wo das heute noch ähnlich ist, sind die Hirten bewaffnet und töten übergriffige Wölfe, wo sie sie erwischen.


    Für Weidewirtschaft, wie wir sie heute kennen, war die Verdrängung des Wolfes aus Deutschland absolute Voraussetzung. Weide und Wolf nebeneinander hat es hier noch nie gegeben. Eine Tatsache ,die gern unterschlagen wird, wenn man von der "Rückkehr" des Wolfes in "seine Heimat" spricht. Vor 200 Jahren, als es, wenn auch eher spärlich, die letzten residenten Wölfe hier gab ,sah die "Heimat völlig anders aus.


    Wölfe kommen also nicht "zurück", sondern neu in einen grundlegend veränderten Lebensraum - und wir dürfen im Moment da alle an einen großen Freilandexperiment teilnehmen.

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