Echte Wölfe und blöde Fragen


  • Beides wäre möglich. In den Kommentaren steht, worauf auch das deutliche Knacksen hindeutet, dass die Kuh tot ist, allerdings nicht vom Video-Einsteller geschrieben, sondern von anderen Usern.
    Wenn schon ein kleiner Wiederkäuer solche Wucht aufbringen kann, kann man sich ungefähr vorstellen, wie es sein muss, von einer 800 kg-Kuh derart getroffen zu werden, oder gar zwischen 2 davon zu geraten.


    Mich würde nicht wundern, wenn der Schwarzbär im anderen Video später noch an inneren Verletzungen eingegangen wäre. Denn egal, ob zwischen zwei Kuh-Schädeln oder zwischen Kuh-Schädel und Boden eingequetscht, Milz- oder Leberrupturen, sowie Lungenquetschungen oder durch gebrochene Rippen verletzte Lunge sind da keine Ausnahmeerscheinungen.


    LG, Chris

    Ja das knacksen war unheimlich..


    Wenn aber Schafe so eine Wucht haben, könnten die sich nicht auch gegen einen Wolf wehren? Also mal ordentlich anrumsen und wenn er auf dem Boden liegt, nicht mehr aufstehen lassen.
    Oder sind die dann in Schockstarre...


    Bei dem Bären war ich auch verwundert, als ich gesehen habe, dass der noch weggetrottet ist. Das sah schon heftig aus. Ich meine auch gesehen zu haben, dass eine Kuh nach ihm getreten (draufgestiegen?) ist. Also der wurde ja ordentlich zusammengequetscht.


    Also einer Mutterkuhherde möchte ich nicht begegnen. Heuer ist ja schon wieder eine Wanderin von einer Kuh getötet worden.
    (Ich weiß ja warum mir immer unwohl war, wenn wir beim Wandern durch eine Kuhherde gingen. Mein Ex-Mann hat mich immer ausgelacht. Mir aber dann, schön die Hundeleinen in die Hand gedrückt und mir das Kind, das ich bis dahin die ganze Zeit schleppen durfte abgenommen und angewiesen etwas Abstand zu ihm zu halten :stock1: ...)

  • Wenn aber Schafe so eine Wucht haben, könnten die sich nicht auch gegen einen Wolf wehren? Also mal ordentlich anrumsen und wenn er auf dem Boden liegt, nicht mehr aufstehen lassen.
    Oder sind die dann in Schockstarre...

    Das müssen wir @Nocte fragen - mit Schafen kenn ich mich nicht so aus. Mag sein, dass das "Rummsen" eher bei Böcken vorkommt, als bei den Muttern.
    Es ist doch vor einiger Zeit mal das Video kursiert, wo ein Hund in eine Schaffläche eingesprungen ist - der hat ein Schaf am Bein gepackt, es zu Fall gebracht und das Schaf hat ausser der erfolglosen Flucht nicht die geringste Gegenwehr gezeigt.
    Bei Schafen darf man nicht vergessen, dass sie wohl mit zu den Nutztieren gehören, die mit am weitesten von ihrer Ursprungsform entfernt sind.



    Ich weiß ja warum mir immer unwohl war, wenn wir beim Wandern durch eine Kuhherde gingen. Mein Ex-Mann hat mich immer ausgelacht. Mir aber dann, schön die Hundeleinen in die Hand gedrückt und mir das Kind, das ich bis dahin die ganze Zeit schleppen durfte abgenommen und angewiesen etwas Abstand zu ihm zu halten

    :lol:


    Klingt beim ersten Lesen ganz schön fies - aber das ist so ziemlich die vernünftigste Vorgehensweise, wenn Hunde dabei sind. Rinder und Hunde ist eine "alte Geschichte" und mit begleitendem Hund wäre ich da immer sehr vorsichtig.
    Das Kind war mit Abstand zu den Hunden jedenfalls deutlich sicherer.


    Mit zunehmender Wolfsverbreitung würde ich nur noch vorsichtiger werden - wenn das Almvieh/Vieh in Freiweide sich mit Beutegreifern rumplagen muss, wird die Toleranz gegenüber Wanderer-Hunden eher noch geringer werden, irgendwie auch verständlich.
    Eine Rinderherde umrunden ist immer besser, als mittenmang durchzugehen, ganz besonders mit Hund - und im Zweifel, wenn man den Eindruck hat, dass sich die Herrschaften Rinder zu sehr für einen interessieren, z. B. in dem Moment, indem sich eines oder mehrere Rinder auf einen zu in Bewegung setzen (auch nur im Schritt), sollte die Devise heissen: Der Klügere gibt nach, sprich Umkehr und Rückzug. Lieber mal nicht zur Brotzeit in der Almhütte ankommen, als nirgends mehr ankommen.
    Während Jungvieh oft einfach "übermütig" ist, in seiner Penetranz aber auch nicht weniger unangenehm, darf man die Ernsthaftigkeit einer kälberführenden Mutterkuh nicht unterschätzen.


    LG, Chris

  • Ich hab beim Wandern auch immer Schiss vor den Kühen |)
    Da der Hund noch viel mehr Angst hat, wird der meistens getragen, bis wir vorbei sind xD



    Seit es hier auch eine Wolfssichtung gab, ist mir im Wald schon sehr mulmig, vor allem irgendwie mit dem kleinen Welpen. Ich gehe jetzt eigentlich nur noch in Feld und Wiesen spazieren :ka:

  • Ich habe kürzlich ein Video (noch in schwarz/weiß) gesehen wo 2 Wölfe in ein Schafgehege eingedrungen sind und sich ein Schaf nach dem anderen raus gepflückt haben.
    Die Schafe haben sich nicht gewehrt. Manchmal haben sie sich formiert und man dachte, gleich "greifen" die an. Aber dann wurde doch nichts draus.


    Eigentlich schade, denn eine ordentliche Kraft hätten die ja.


    Bringt es was einen aggressiven Bock in einer Herde zu halten. Würde der ev. angreifen?



    Zum Kuh/Hund/Kind Thema. Das Stück über die Weide hätte ich mein Kind auch noch geschleppt und meinem Ex gerne die Leinen überlassen.
    Aber erst mich auslachen und dann Hund gegen Kind tauschen...Feigling. :D


    Wir sind im Sommer auf Wanderurlaub. Irgendwie ist mir schon mulmig. Aber unsere Hunde sind so klein, die klemme ich mir unter den Arm und die Kühe sehen die gar nicht.

  • Ich hab beim Wandern auch immer Schiss vor den Kühen

    Das ist ein ähnliches Problem wie bei unseren Hunden - Rinder und Hunde unterscheiden nicht unbedingt zwischen Angst oder sonstiger Anspannung (z. B. der eines hochkonzentrierten Beutegreifers), sie nehmen nur wahr, dass sich da jemand sehr unentspannt verhält und das macht sie oft erst Recht neugierig.


    Im Idealfall nähert man sich also auch Rindern unterwegs entspannt-beobachtend ohne Augenkontakt. Rinder haben Fremden gegenüber eine ziemlich grosse Wohlfühldistanz, das können auch schon mal 50 Meter aufwärts sein und auch Rinder haben ein gewisses "territoriales" Denken. Vermeintliche Eindringlinge also, die grossen Abstand wahren, niemals direkt auf eines der Rinder zugehen, drauf achten, dass sie niemals zwischen Herde und einem im Gras liegenden Kalb geraten (Kälber ruhen gern etwas abseits mit "etwas" im Rücken, das kann ein Zaun sein, ein Felsen, eine Hochstaude ) und sich ruhig und gelassen bewegen, ohne die Rinder anzustarren und Stresshormone auszudünsten, werden meist nur von einem Rind der Herde bis zum endgültigen Entfernen beobachtet. Schaut die Herde kurz auf, wenn man kommt und frisst dann bis auf ein oder zwei, die einen ein wenig im Auge behalten, weiter, paßt erstmal alles.


    Man darf dabei aber auch echt nicht vergessen, dass heutzutage viele Idioten unterwegs sind - wenn grad eine halbe Stunde vor einem ein Wanderer seinen Hund hat frei laufen lassen und der lustig bellend durch die Herde gerast ist und man kommt dann zu Rindern in nervöser Grundstimmung, könnte man alles perfekt machen und die Rinder wollen einen dennoch nur möglichst schnell los werden - also im Zweifel immer lieber auf den "Bauch" hören, grossen Abstand halten oder sogar umkehren, wenn die Wegverhältnisse nichts anderes hergeben.


    LG, Chris

  • Vor 2 Jahren bei der Bergstation von einer Gondel...Touristen stellen sich zu den Kühen um sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Tatschen sie an, versuchen sie zu drehen, damit das Foto besser wird, Hunde laufen herum, Kinder laufen auch zwischendurch etc.
    Eine Kuh hat eine Frau dann mit dem Kopf umgestoßen, ist aber dann stehengeblieben und hat weiter gefressen. Die Aufregung (von der Frau) war groß. Dabei konnte die froh sein, dass die Kuh so gutmütig war.


    Ich verstehe sowas nicht...
    Ich versuche mich auch möglichst unaufällig beim überqueren einer Alm zu verhalten.
    Kein Augenkontakt (die Kühe aber doch im Auge behalten) und zügig durch.

  • Können und tun sind zweierlei Paar Schuhe. Schafe sind in erster Linie Fluchttiere. Ist der Impuls zu rennen ausgelöst, dann sind die bei einer echten Gefahr ziemlich kopflos. Meine Schafe schauen sich die Bedrohung an. Das setzt aber voraus, dass die "Gefahr" Abstand hält und eingeschätzt werden kann. Bei fremden Hunden, die sich reinstürzen, rennen die kopflos in die Zäune oder Netze. Fühlen sie sich in die Enge getrieben, gehen die Köpfe runter. Schafe stampfen als Drohung auf. Danach folgt ein Angriff. Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass Schafe bei einem Wolf auf Beutezug angreifen würden. Die Phase des Kuckens und Austestens würde wahrscheinlich nicht mit einer Konfrontation enden und ist der Wolf dann auf Jagd, ist alles vorbei. Die meisten meiner Schafe, die bei Attaken gestorben sind, sind im Zaun mit Herzinfarkt oder Genickbruch gestorben. Die Gerissenen wurden mit einer Ausnahme verschleppt. Da findet man nicht mehr viel von. Die sind aber auch sehr klein. Meine Böcke stellen sich gegen fremde Hunde oder Füchse. Einen haben sie durch die Zaun geprügelt, als der Lammbraten als Mittagssnack wünschte. Dem ging es danach nicht mehr soooooo gut. Die Muttern stellen sich auch und schlagen drauf, aber sind alles mehr oder minder zivilisatorische Gegebenheiten. Der Reaktion meiner Schafe auf Huskys nach, dürfte der Wolf nicht mit einem Angriff zu rechnen haben.


    Schafe sind recht fragil und Kühe auch. Die haben eine Schwachstelle in der Halswirbelsäule (meine 3. und 4. HW) Ein Treffer dort oder ein Aushebeln in ein Gitter, selbst ein Schlag, kann ein Rind oder ein Schaf töten. Ist nicht selten und habe ich schon life miterlebt.


    Es gibt Schafe, die noch näher am Wildtier sind. Meine Kameruner oder noch mehr die Soay suchen ihr Heil in der Flucht und dabei lassen sich die Lämmer fallen und die Alttiere versprengen sich. Das ist kein Verhalten wie bei anderen domestizierten Rassen und ich vermute, dass diese Schafe erst in einer sehr großen Gruppe anfangen auf Masse zu setzen und gemeinsam zu fliehen. Die Kameruner, obwohl sie uns teilweise seit ihrer Geburt kennen und keine schlechten Erfahrungen mit uns gemacht haben, sind erst in der Wintergruppe mit um die 60 Tieren etwas entspannter und folgen der Herde z.B. beim Aufstallen ohne dass man die 2m in der Luft hat.

  • Vor 2 Jahren bei der Bergstation von einer Gondel...Touristen stellen sich zu den Kühen um sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Tatschen sie an, versuchen sie zu drehen, damit das Foto besser wird, Hunde laufen herum, Kinder laufen auch zwischendurch etc.
    Eine Kuh hat eine Frau dann mit dem Kopf umgestoßen, ist aber dann stehengeblieben und hat weiter gefressen. Die Aufregung (von der Frau) war groß. Dabei konnte die froh sein, dass die Kuh so gutmütig war.

    Ja, sowas meinte ich mit "I......." |) Rinder sind wunderbare Tiere und wenn sie so einen Tumult gewöhnt sind, können sie auch recht gelassen damit umgehen. Dennoch trifft mich immer wieder der Schlag, auf was für Klopfer manche Menschen kommen und sich dann noch wundern, dass so ein Rind irgendwann auch mal sagt: "Bis hierhin und nicht weiter."


    Wie - um elegant den Bogen zurück zu den Wölfis zu schlagen :lol: - sollen solche Menschen mit Großraubtieren klar kommen? Drehen die die Wölfe dann auch um, um ein besseres Foto zu kriegen?


    LG, Chris

  • Mal noch als Nachtrag zu den Wölfen und stoßenden Schafen. Wer einmal gesehen hat, wie unsere Hütis den stoßenden Schafen oder Rindern ausweichen, der weiß, dass ein Wolf das mit Sicherheit auch könnte, wenn die Schafe denn eine Tugend aus "Angriff ist die beste Verteidigun" machen würden. Daneben funktioniert das auch nur, wenn kein Angriff von zwei Seiten erfolgt und Wölfe sind keine Einzeljäger. Die gehen strategisch vor und nutzen räumliche Gegebenhgeiten. Also selbst eine mobile Einsatztruppe der Sorte "Black Sheep" würde da vermutlich "abk*****".

  • Für die Wanderer hier mal ein Foto - da hab ich eigentlich die Reaktion der Mc`s testen wollen und mich unkenntlich verkleidet und mit damals mit dem Hof mitgekauftem Raumspray von 1970 eingenebelt, damit sie mich nicht so schnell erkennen können und dazu noch total rumgehampelt und mit Regenschirm oder so gefuchtelt:
    c55572a5.jpg


    McGyver vorn im Bild grübelt da grad, ob der Weihnachtsmann nicht vllt. doch Papa ist :lol: , aber mir gehts vor allem um die Reaktion der Rinder als "2. Verteidigungslinie", die starren mich (verkleidet) an und kommen immer näher - wenn mich fremde Rinder so anschauen würden und Schritt für Schritt näher kommen würden, die Kuh hinten rechts sogar im eiligen Rindermarsch, würde ich in tausend Jahren nicht in diese Fläche gehen.


    Die sind deutlich irritiert (kein Wunder :lol: ) und so merkwürdige Gestalten würden sie auf ihrer (Zaun) Fläche nicht dulden.


    LG, Chris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!