Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Gestern war auf rbb eine Sendung mit Wildtieren in der Stadt. Da konnten die Zuschauer Bilder und Videos von "ihren" Wildtieren hinschicken, die dann gebracht wurden.
Da waren Wildschweine dabei, die um Futter bettelten, die ganz zahm waren. Genauso Füchse.Da ich mir ja gerne Gedanken mache, dachte ich bei all den Videos, daß es im Fall von Wölfen gefährlich werden kann, wenn da ständig gefilmt und geknipst wird, und die Wölfe so lernen, daß der Mensch ihnen ja nichts tut und daß der Mensch ihnen vielleicht sogar was zu futtern gibt. Wenn die dadurch die Scheu verlieren, dann kann es wirklich gefährlich werden.
Wieso müssen die Menschen die Wildtiere immer füttern, wie man da im Film auch gesehen hat? Wieso kann man die Tiere nicht in Ruhe lassen?
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Dienstag ist die Demo in Bautzen:
Oberlausitzer Tierhalter gehen auf die Straße | MDR.DELG, Chris
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Nicht allein die extremen Kosten für den Herdenschutz u. a. durch Hunde, sondern auch die sonstigen Bedingungen, mit denen Schäfer zu kämpfen haben, haben dazu geführt, dass eine eigentlich gut laufende Schäferei im Wolfsgebiet kurz vor dem Aus steht:
Facebook-Gruppe will Schäferei vor Aus retten | NDR.de - Nachrichten - Niedersachsen - Lüneburg/Heide/UnterelbeLG, Chris
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Nicht allein die extremen Kosten für den Herdenschutz u. a. durch Hunde, sondern auch die sonstigen Bedingungen, mit denen Schäfer zu kämpfen haben, haben dazu geführt, dass eine eigentlich gut laufende Schäferei im Wolfsgebiet kurz vor dem Aus steht:
Facebook-Gruppe will Schäferei vor Aus retten | NDR.de - Nachrichten - Niedersachsen - Lüneburg/Heide/UnterelbeLG, Chris
Das muss ich mir mal genauer ansehen. Nach meinem ersten Leseeindruck bin ich eher abgeneigt. Nicht, weil ich dem Schäfer kein Geld gönne, aber weil sein Beispiel genau das Gegenteil von dem zeigt, was "Nutztierhaltung geht mit Wolf" bedeutet. Er kann den Betrieb dicht machen. Ich kenne die Situation nur zu gut. Hier bei uns gibt es keinen müden Pfifferling mehr für die Landschaftspflege und die Flächen werden nur noch saisonweise für teilweise nur 3 Monate vergeben. Da hat man keine Sicherheit - ich habe aus dem Grund auch nicht aufgestockt - weil ich nicht weiß, ob ich dann im nächsten Jahr überhaupt genug Flächen hätten. Ich habe schon die höheren Netze und habe Flatterband und gerade nochmal um die tausend Euro für höhere mobile Kunststoffpfähle und Litze investiert, ein weiteres (viertes) noch schlagstärkeres Weidegerät soll zur nächsten Saison kommen. Ich MUSS arbeiten gehen - also zusätzlich und ich kann anders als der Schäfer hier gar keine HSH einsetzen.
So lange aber solche Schäfer als Vorzeigeprojekt und Beispiel für ALLE Halter herangezogen werden, ist es für mich echt schwierig, da einen Cent hinzugeben. Zum einen, weil ich dem Nabu mehr als nur kritisch gegenüber stehe und zum anderen, weil das strukturelle Problem noch besteht und hier für EINEN gebessert wird. Es wird nicht ansatzweise gelöst. Aber wie gesagt, ich muss es erst nochmal lesen.
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Ich verstehe, was Du meinst.
Ich für mich drösel das noch etwas mehr/anders auf.
Ich bin auch kein N....Freund. Da krieg ich auch Pickel.
Ich bin auch kein Wolfsfreund im Sinne von "Hurra" - ich seh das mehr als "das ist jetzt so und ich muss damit klar kommen."Was ich aber sehe ist, dass diese Schäferei tatsächlich vormacht, dass es mit rechtzeitig eingesetzten HSH im Wolfsgebiet klappen kann. (Ob dauerhaft oder nur derzeit bleibt da noch offen) Die Betonung liegt auf rechtzeitig - so rechtzeitig, dass es für die ersten Hunde keinerlei Förderung gab. Die Folgehunde sind eh überwiegend eigene Nachzucht oder Korrektur-Hunde. ABer auch so rechtzeitig, dass die Wölfis gar nicht erst in Versuchung geraten.
Was die Schäferei ebenfalls macht, ist ein unglaubliches Maß an Aufklärungsarbeit - wie das mit der Landschaftspflege funktioniert, wie das mit den Herdenschutzhunden funktioniert, dass Herdenschutz mehr ist, als Zaun plus Hunde, wie eine Schäferei überhaupt funktioniert, was für Anforderungen ein Bio-Zertifikat bedeutet - die sind in sehr vielen Bereichen extrem engagiert. Durch diese Öffentlichkeitsarbeit wird die jetztige Lage wesentlich besser von der berühmten Öffentlichkeit wahrgenommen, die Problematiken werden vehement diskutiert und das sind für mich die ersten Schritte in die Richtung, dass die Unterstützung der Tierhalter in Sachen Herdenschutz wesentlich umfangreicher, unbürokratischer und effizienter sein muss, als bisher.Die Brandenburger wachen auf, die Sachsen ebenso - die stellen immer mehr fest, dass die bisherigen Wolfsmanagement-Pläne nicht ausreichend sind, dass die eingeplanten Gelder nicht ausreichen und dass die Herdenschutzmaßnahmen wesentlich ausgefeilter sein müssen, als gedacht.
Wenn durch das Beispiel dieser Schäferei auch in Niedersachsen etwas bewirkt wird, wirkt sich das sehr umfangreich aus.
Ich weiss
- vielen hier geht das alles immer nicht schnell genug. Aber das sind gute Anfänge und Ansätze um dauerhaft ein Umdenken bewirken zu können.
LG, Chris
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Das sehe ich auch alles so, Chris. Ich sehe aber eben eine Gefahr - das HSH nicht überall einsetzbar sind und auch schon getötet wurden, will ein Teil der Öffentlichkeit nicht sehen und ich fände es sehr bedenklich, wenn ein Leuchtturm da hingestellt wird und man danach sagt: 'Schau, geht doch!'
Viel schlimmer finde ichich aber, dass mit solchen Maßnahmen ständigin Deutschland Probleme abgefangen werden, die die Verantwortlichen gar nicht lösen wollen. In allen Bereichen. Bildung - kein Geld, sollen die Betriebe machen, Flüchtlinge - keine Struktur, machen Freiwillige und die Armee sozialer Einrichtungen u.s.w. Die Rettung des Einzelnen ist für den natürlich wichtig, aber hilft das den anderen Einzeltätern?
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Die Rettung des Einzelnen ist für den natürlich wichtig, aber hilft das den anderen Einzeltätern?
Über den Umweg Öffentlichkeit und auf Dauer ja - so seh ich das.
Ich sehe aber eben eine Gefahr - das HSH nicht überall einsetzbar sind und auch schon getötet wurden, will ein Teil der Öffentlichkeit nicht sehen und ich fände es sehr bedenklich, wenn ein Leuchtturm da hingestellt wird und man danach sagt: 'Schau, geht doch!'
HSH wären im Grunde fast überall einsetzbar, wenn es klare Regeln für ihren Einsatz geben würde.
Dazu zählt neben einer an die Bedingungen von Weidebetrieben angepasste Tierschutzhundeverordnung, dazu zählt, dass HSH im Einsatz der Öffentlichkeit als hinzunehmende Maßnahme präsentiert werden, von offziellen Stellen. Dazu zählt auch, dass Naturschutzverbände, die Landschaftspflege-Aufträge vergeben, ebenfalls umdenken müssen und vorübergehende Komplett-Einzäunung mit einplanen müssen - und nicht ihre oft drolligen Einschränkungen für die Flächen durchsetzen.
Dazu zählt, dass HSH in Vogelgrippe-Gebieten im Sperrkreis natürlich keinen Leinenzwang haben, sondern weiter ihren Job machen können müssen.
Dazu zählt, dass die Förderungen sich nicht rein auf die Anschaffung der Hunde bezieht, sondern auch auf den Unterhalt, wenigstens anteilig, dazu zählt, dass der Freizeitbürger den Belangen der Landwirtschaft und des Naturschutzes untergeordnet ist und die obligaten Meckerer vom Amt abserviert werden, wenn es denn heisst "Quäk, quäk, ich hab mich auf der 6 Meter breiten Teerstrasse nicht an den eingezäunten Hunden vorbeigetraut, weil die gebellt haben und ich Angst vor Hunden habe." Passiert so erst kürzlich in Bayern auf einem der Pionier-Betriebe mit HSH - da stehen dann die Ämter und drohen damit, die Hunde zu verbieten, obwohl die einfach nur ihren Job machen. Auch braucht es eine Rechtssicherheit für die Halter, wenn Anwärter für den Darwin-Award weiterhin der Meinung sind, trotz HSH auf der Kuhweide Pilze sammeln zu müssen. Da muss gelten "Zaun erfüllt den Rechts-Standard, Beschilderung ist vorhanden, Tor ist gesichert - also war der Depp selbst Schuld."Schau, geht doch - kann man bei funktionierendem Herdenschutz natürlich sagen - aber eben mit der Einschränkung "auf diesem Betrieb unter diesen und jenen Bedingungen" und nicht allgemeingültig. Aber auch das kann die Öffentlichkeit nur kapieren, wenn die einzelnen Betriebe das nach aussen tragen.
Herdenschutz läuft nicht nach Schema F - das kann immer nur ein auf einen bestimmten Betrieb zugeschnittenen Maßnahmen-Komplex sein. Und diese Bedingungen sind oft extrem unterschiedlich.
In D und aus der Schweiz weiss ich nur von wenigen Fällen, in denen HSH im Einsatz verletzt worden sind - sowas muss man aber auch mit den entsprechenden Hintergrundinformationen lesen und sich die angemessenen Fragen dabei stellen:
Wie alt waren die eingesetzten Hunde?
Wie viel Erfahrung hatten die eingesetzten Hunde?
Wie lange waren die Hunde schon bei der Herde?
Wie viele Hunde waren unter welchen Umständen im Einsatz?Denn man darf nicht verschweigen, dass grad in D mit dem akuten HSH-Mangel viel zu oft viel zu junge Hunde eingesetzt werden, die natürlich noch Fehler machen, die natürlich noch keine Erfahrung haben und die natürlich einem Wolf face-to-face noch nicht gewachsen sind. Typisch ist doch NACH einem Wolfsübergriff, also unter akutem Wolfsdruck, die Übergabe von einem erwachsenen Hund (und selbst die sind oft erst 1 Jahr alt und noch nicht wirklich erwachsen) im Kombi-Pack mit einem halbjährigen Hund - dass sowas dazu verurteilt ist, in die Hose zu gehen, auf Kosten der Hunde, auf Kosten der Herde und auf Kosten der Akzeptanz der Herdenschutzmaßnahmen, sollte klar sein.
Der Einsatz von HSH startet im Idealfall dann, wenn überhaupt noch kein Wolfsdruck da ist - nur geht das in D nicht, mangels Hunden und aufgrund der viel zu spät einsetzenden Förderungspolitik.Meine Jungs hier sind jetzt knapp 9 Monate - niemals würde ich von ihnen erwarten, dass sie es allein jetzt schon mit mehreren Wölfen aufnehmen.
Dabei machen sie, wie ein Test mit dem Hund der LfU-Trainerin gezeigt hat, bereits richtig, richtig Druck am Zaun, wenn ein fremder Canide dort freilaufend langmarschiert. Das ist schon sehr beeindruckend und einen genauso unerfahrenen Jungwolf würden sie mit Sicherheit den Schneid damit abkaufen - aber die Hunde müssen erst noch ihre Team-Arbeit ausbauen dürfen und sich ihre ganz eigenen Herdenschutztaktiken erarbeiten dürfen. Dass das nicht geht, wenn gleich am ersten Abend des Einsatzes 5 Wölfe am Zaun stehen, ist so klar, dass es mich wirklich wundert, dass diese Praxis so gang und gäbe ist.Zu junge und zu unerfahrene Hunde einzusetzen ist, als wenn man 1,50 E-Netz aufstellt, aber den Strom nicht einschaltet.
LG, Chris
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Muah, jetzt hab ich mich grad so ereifert, dass ich mit das Wichtigste vergessen hab.
Ich bin nämlich der Meinung, dass man an diesen vielen Punkten ansetzen kann, um die Bedingungen für den Herdenschutz zu verbessern. Und dazu braucht es so engagierte Betriebe, die diese Problem-Punkte nach aussen tragen, so dass Verbände, Öffentlichkeit, Politik damit konfrontiert werden und sich damit beschäftigen müssen.
LG, Chris
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Auch, wenn ich mich grad mal wieder mit mir selbst unterhalte....
Hier ist z. B. so ein Artikel, der bei mir mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet:
Wolf reisst erneut fünf Schafe bei Ergisch | 1815.ch
Risse in HSH-Anwesenheit. Örks, denkt man da als Erstes.Da steht nix zum Alter der Hunde und wie lange sie schon bei der Herde sind.
Aber da steht etwas von Schafskadavern in unterschiedlichem Verwesungsgrad.Das wirft schon ein paar Fragen auf - nach der Häufigkeit der Tierkontrolle z. B..
Und gleichzeitig muss man berücksichtigen, dass die Augustbord-Region zu den Wolfsregionen gehört, in denen sich lange Zeit einfach nur gegen den Wolf gesträubt worden ist, ohne in Sachen Herdenschutz etwas zu unternehmen. Der Einsatz von Hunden und der Ausbau der Zäune ist da noch recht jungfräulich.
Deshalb muss man sich da schon fragen, ob der Herdenschutz da wirklich versagt hat, oder ob nicht doch (nachvollziehbare vermutlich, aber dennoch vorhandene) Fehler gemacht wurden.
LG, Chris
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Die Seite ist nicht wirklich seriös.
Ich empfehle ja eher diese hier.
Gruppe Wolf.ch
Chwolf.orgHier hatte auch mal die Runde gemacht, inklusive meiner "Lieblingsmedien", dass angeblich 2 Wölfe einen Hund beim Gassi gehen gerissen haben. Frauchen war dabei. In Sangernboden.
Es wurden 5 DNA Tests gemacht. Nachdem 4 von 5 DNA Tests nicht auf einen Wolf schliessen, hörte und las man nichts mehr.
Ausser, Wolf DNA sei ja von hündischer kaum zu unterscheiden.Der Wolf wird hier gerne als Übel alles Bösen genommen.... Statt mal zu schauen, wie die Nutztiere gehalten wurden.
- Vor einem Moment
- Neu
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