Echte Wölfe und blöde Fragen

  • a, da haste jetzt (vermutlich versehentlich) was geschrieben, was genau das Problem mit den Wölfen ist. Die meisten Menschen sind nämlich überhaupt (noch) nicht davon betroffen. Und den wirklich Betroffenen wollen aber alle anderen erklären, wie es geht.

    die meisten Menschen sind auch in Wolfsgebieten nicht betroffen (klar, außer Nutztierhalter) hier gibts auch Bauern die sich Wölfe wünschen, sind keine Nutztierhalter, die sehen halt wie ihre Felder zerstört werden und Sportvereine wo die Schweine ihren Platz zerstört hatten, so das der nicht mehr herrichtbar ist.

  • die meisten Menschen sind auch in Wolfsgebieten nicht betroffen

    Der letzte Riss des Rosenthaler Rudels in Zesch fand im Ort statt. Natürlich machen die Leute dort sich ihre Gedanken, wie sicher es noch ist, wenn da ein Wolfsrudel durch den Ort trabt. Das sind keine marodierenden Bestien, aber es sind und bleiben grosse Beutegreifer, die in einer größeren Gruppe rumlaufen - verniedlichen sollte man da nun auch nichts.

    LG, Chris

  • Ein Hoch auf dasVerwaltungsgericht Dresden :hurra: :hurra:

    Ein ursprünglich "schwarz" gebauter Wolfsschutzzaun darf nach einer gütlichen Einigung vor dem Verwaltungsgericht stehen bleiben - unter bestimmten Voraussetzungen:
    SZ-Online: Wolfszaun darf stehenbleiben

    Das nenn ich mal eine Entscheidung, die dem Alltag der Weidetierhalter in Sachen Wolf entspricht.

    Ich freu mich wirklich sehr über diese Entscheidung.

    Das mit dem "schwarz" Bauen ist so ein Ding für sich - ich habe vollstes Verständnis für jeden Tierhalter, der bei ersten Wolfszwischenfällen husch-husch den Zaun aufrüstet und DANN erst auf die Idee kommt, dass man da ja vllt. auch ne Genehmigung für braucht. Die Sicherung der Tiere geht einem doch da selbstverständlich erst einmal vor.

    LG, Chris

  • Sportvereine wo die Schweine ihren Platz zerstört hatten, so das der nicht mehr herrichtbar ist.

    Wildscheine sind zwar echte Abrißbirnen auf Beinen, aber auch die schaffen es nicht einen Platz so zuzurichten das der nicht mehr herrichtbar ist.
    Das sind Schweine, keine Bomben.

    außerdem, es gibt eine Studie in den USA das das abknallen von den Elterntieren den Schaden an "Nutztieren" erhöht - die Jungwölfe nehmen so eher den einffacheren weg

    Hier ist es so das die Elterntieren den Jungen direkt den einfachen Weg zeigen, die lernen bald nix anderes mehr. Super...

  • So...gestern war nun also der Themenabend zum Thema Wolf.

    Wie erwartet sehr kontrovers, in Teilen erstaunlich sachlich, aber auch -wie erwartet- sehr emotional.

    Ich muss zugeben, dass ich mich -trotz allem Verständnis für die natürlich sehr verschiedenen Menschen, die anwesend waren (sehr voll!)- zum einen gewundert habe, dass einige sich im Vorfeld offenbar gar nicht oder nur sehr schlecht informiert haben. Und zum anderen an mancher Stelle fast schon (fremd)geschämt habe, für den einen und anderen Kommentar aus "der Bevölkerung", was für beide "Lager" gilt.

    Ich habe an mancher Stelle fast schon den "Hinweis" erwartet: "Ist eh ein Troll...ignorieren...bitte!" |)
    Eindeutig Internet und Foren geschädigt. :lol:

    Zur Einführung wurden zwei kurze Vorträge gehalten, es wurde kurz umrissen, woher "der Wolf" kommt, die Routen, die genommen worden, wo sich -einigermaßen- aktuell Wölfe aufhalten usw.
    Gängige Schutzmaßnahmen wurden erläutert, wobei ich es ärgerlich fand, dass einfach das minimale, offizielle "Zeug" zum Besten gegeben wurde, obwohl es ja nun schon genügend Beispiele gibt, dass das eben nicht ausreicht.

    Den Herrn vom Freundeskreis freilebender Wölfe fand ich sehr erfrischend ehrlich, offen und sachlich....schon ein ziemliches Original, ich fand ihn sympathisch. Es ist schon erstaunlich, dass so ein kleiner Verein so bemüht ist und einfach Lösungen sucht, bereit ist mit an zu packen, andere Wege geht usw.
    @Chris2406
    Euer "Projekt" bzw. Eure Hunde hat er erwähnt, ich habe ihn hinterher gefragt, ob er Dich meint....jo. :D Die Welt ist klein. :lol:
    Er hat so begeistert davon berichtet, immer sachlich und auf Informationsbasis, eben das bißchen, was bisher gesammelt werden konnte.
    Deine HS-Wichte sind ja noch so jung.

    Der Herr vom Schafzuchtverband war zwar offenbar vorbereitet, hat das Thema zwischendurch sehr gut -wenn nötig- zurück auf die sachliche Ebene gebracht...nicht immer 100% geschafft, aber gut, dafür waren ein bißchen sehr viele Menschen anwesend und manche hatten wohl bedauerlicherweise auch nur Bock auf Krawall...Trolle eben. |)
    Stellenweise fand ich(!) ihn nicht genügend vorbereitet, bissel sinnloses Zeugs hat er auch verzapft, aber gut, davon wird bei den meisten eh nichts hängen geblieben sein.
    Ich fand es z.B. sehr ärgerlich, dass er dezent abwertend über die die Ausbildung von Herdenschutzhunden gesprochen hat, auch wenn es nur ein/zwei Sätze waren.
    Sinngemäß: Die HSH-Leute nennen es "Ausbildung".
    ...als wäre das nicht nötig und das von jemanden, der von sich selbst sagt, u.a. eine Hundeschule zu betreiben...fand ich schon sehr grenzwertig.


    Muss später weiter erzählen, Zeit ist -besonders heute- knapp, einiges muss ich eh noch "sortieren" und sacken lassen...wollte mich aber schon mal kurz "melden". xD

  • Danke für Deinen Erfahrungsbericht @Nathy , ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

    Auf solchen Veranstaltung trifft man wirklich immer alle Facetten von Menschen - das ist schon spannend, wie unterschiedlich da die Vorab-Informationen so ausfallen.

    Ich bin ziemlich froh, dass ich den Freundeskreis freilebender Wölfe für das Projekt gewinnen konnte - und ja, das ist ein relativ kleiner Verein, der aber unglaublich aktiv ist. Neben solchen Info-Veranstaltungen arbeiten sie auch eng mit WikiWolves zusammen und sind bei Fragen zum Wolf und zum Herdenschutz immer um Lösungen bemüht. Ähnlich wie auch die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe positionieren sie sich ganz klar zum Wolf - sehen aber auch die Probleme der Tierhalter und unterstützen sie, wo sie nur können. Für mich ist das die beste Variante, sich für den Wolf einzusetzen.

    Dazu gehört u. a. auch dieses HSH-Projekt mit den Rindern - damit wird das Rad nicht neu erfunden, aber wenn man rumsucht, gibt es nur ganz ganz wenig frei verfügbare Erfahrungen dazu. Und deshalb werden unsere Erfahrungsberichte eben allen zur Verfügung gestellt, als EIN Erfahrungswert, wie es laufen kann. Jeder Betrieb ist unterschiedlich, Flexibilität und Kreativität für die eigenen Verhältnisse muss man also immer mitbringen. Sowas kursiert dann auch in den sozialen Netzwerken und da braucht man dann ein dickes Fell oder gute Lachmuskeln, wenn man den Blödsinn liest, den manche verzapfen, die nicht über die Überschrift beim Lesen herausgekommen sind. Die einen wundern sich, dass sowas länger als 2 Tage dauert, die anderen werfen einem vor, die Welpen den Rindern quasi zum Frass vorzuwerfen, wahlweise auch dem Wolf. Dass die Welpen schon keine mehr sind und wie kleinstufig alles hier läuft könnte man wissen - wenn man die Texte auch mal im Ganzen lesen würde. :lol: Andere wiederum finden es doof, dass es Menschen gibt, die weder für oder gegen den Wolf sind, sich aber ihrer Tiere zuliebe irgendwie damit arrangieren möchten und entsprechende Herdenschutzmaßnahmen ergreifen und vermitteln einem den Eindruck, dass man sich mit Herdenschutzmaßnahmen gegen die anderen Tierhalter stellt, die den Wolf doof finden und nicht haben wollen. Man kann und muss das machen, was für einen selbst der richtige Weg ist.

    Es gibt tatsächlich HSH im Einsatz, bei denen ich auch nicht von "Ausbildung" sprechen würde. Da sind auch Hunde dabei, wo es mehr Zeit benötigt, die Hunde irgendwie zum Transport zu verladen, als 300 Schafe in den LkW zu bekommen. Es ist schade, wenn ein Hundeausbilder nicht sieht, wieviel Arbeit in einen gut "funktionierenden" HSH gesteckt werden muss, der auch noch mit den Bedingungen in unserer Freizeitgesellschaft klar kommen muss, dabei gut handlebar ist, gut mit seiner zu beschützenden Tierart sozialisiert ist und nicht wegen jedem angeleinten altem Dackel am Spazierweg am Zaun Amok läuft, sondern seine "Kräfte" angemessen dosiert einsetzt. Möglicherweise hat er es aber grad dieses Extreme kritisieren wollen, wo die HSH im Grunde künstlich depriviert ohne nennenswertes Umwelt-Training aufwachsen? Ein gut umwelt-sozialisierter HSH, der auch noch eine gute Bindung zu seiner Herde haben soll, fordert m. M. n. sogar einen Haufen mehr an Ausbildungseinsatz, als ein normaler Familienbegleithund, weil das Lernprogramm in den ersten Lebensmonaten viel breit gefächerter ist und man die vorhandenen Lernkapazitäten gut einteilen muss.

    LG, Chris

  • Wildscheine sind zwar echte Abrißbirnen auf Beinen, aber auch die schaffen es nicht einen Platz so zuzurichten das der nicht mehr herrichtbar ist.
    Das sind Schweine, keine Bomben.

    sah so aus als ob wer den Platz umgepflügt hat. Der Verein hat den Platz aufgegeben. Er hätte sonst wieder planiert werden müssen, neu eingesöht und so weiter, für einen kleinen Verein nicht stämmbar.

  • sah so aus als ob wer den Platz umgepflügt hat. Der Verein hat den Platz aufgegeben. Er hätte sonst wieder planiert werden müssen, neu eingesöht und so weiter, für einen kleinen Verein nicht stämmbar.

    Ja, teuer, aber machbar.
    Also nicht wie du geschrieben hast "nicht wieder herrichtbar", sondern nur zu teuer für nen kleinen Verein. Das sind 2 verschiedene Dinge.

    (Übrigens haben wir hier auch einige solcher kleinen Vereine. Da läuft viel über Familien und Freunden von Mitgliedern, Hilfe ausm Dorf, etc. Da schafft es auch der Verein mit grade mal 20 aktiven Mitgliedern das ihr Vereinshaus renoviert werden kann. Nicht von heute auf morgen, klar. Aber sie habens gepackt.)

  • sah so aus als ob wer den Platz umgepflügt hat. Der Verein hat den Platz aufgegeben. Er hätte sonst wieder planiert werden müssen, neu eingesöht und so weiter, für einen kleinen Verein nicht stämmbar.

    Das finde ich nun gerade von dir mit deiner überbordenden Wolfsromantik extrem doppelzüngig. Es liest sich nämlich so:

    der arme kleine Verein hat kein Geld, um den Sportplatz herzurichten - da müssen Wölfe her und die Arbeit erledigen. Die Nutztiere und andere bedrohte Arten sind ein Kollateralschaden, der da getragen werden muss.

    Das ist wie mit den sog. Killerbienen, die eingeführt werden sollen, um unsere kranken Bienenvölker wieder fit zu machen und den Ameisen, die eingeführt wurden, um die Killerbienen zu plätten u.s.w. - eben so unendlich kurzsichtig.

    Die Wölfe lösen keine Sportplatzprobleme und sie schaffen neue - teure und nicht stämmbare Probleme - wie Herden von Nutztieren auf Bundestraßen und Autobahnen, Zaunmengen und Zaunlängen und Zaunarten, die schon vom Material kaum zu zahlen sind. Wenn die Wölfe Windschweinrotten so gut in Schach halten können, dann ab mit einem Rudel nach Berlin.

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