Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ja, der Artikel ist sehr gut - weil er alle Seiten beleuchtet, ohne zu bewerten.

    Und das hier:

    Etwas gilt aber immer: Für die Ausbildung und Haltung solcher Hunde benötigt man viel Fingerspitzengefühl, eine gute Beobachtungs- und Auffassungsgabe, Zeit, Geduld, Ruhe und Humor!

    kann ich dickrot unterschreiben. :lol: Ich hab den Vorteil, dass mir das unglaublich viel Freude bereitet, aber Schäfer oder andere Tierhalter, die HSH einsetzen wollen, weil ihnen sonst nichts anderes mehr übrig bleibt, die haben es sicher deutlich schwerer, gelassen mit all den Herausforderungen umzugehen, weil die Motivationslage völlig anders ist.

    Man packt eben nicht einfach Hunde dazu und gut. Das wollen viele (damit mein ich jetzt nicht Dich!) einfach nicht verstehen.

    LG, Chris

  • Nene, ich glaube schon, dass das viel Arbeit ist. Sehr viel sogar. Meine Überlegung kam ja daher, dass man jetzt plötzlich sehr viel mehr Herdenschutzhunde braucht als noch vor ein paar Jahren. Und so leicht ist es ja nicht einen guten zu bekommen (denke ich mir).

    Hast du dich dann für die Kangals entscheiden, wegen weniger Reserviertheit gegenüber Menschen? Oder was waren deine Beweggründe (gegenüber anderen Rassen)?

    Habe mich mal durch en Artikel durchgearbeitet :D

    Das Zitat- kann ich mir sehr gut vorstellen :lol:
    Was ich mir tatsächlich schwer vorstelle ist Fehlverhalten direkt zu erkennen und zu korrigieren. Das sind ja oft minimale Sachen.

    Der Artikel sollte wirklich mal gut verbreitet werden.

  • Hast du dich dann für die Kangals entscheiden, wegen weniger Reserviertheit gegenüber Menschen? Oder was waren deine Beweggründe (gegenüber anderen Rassen)?

    Da kam einfach eins zum anderen.
    Egal, was ich über HSH gelesen oder gesehen habe, ich hab immer einen entscheidenden Moment länger bei den Kangals verbracht. Und da mir klar war, dass 2016 für mich ein Jahr wird, in dem ich selbst für meine Verhältnisse aussergewöhnlich viel Zeit mit Hunden verbringen werde, hab ich mir den Bonus gegönnt, eine Rasse zu wählen, die mich in ihrer Gänze sehr anspricht. Puschel-Hunde sind schon mal rein von der Optik nicht ganz so meins. Und im Nachhinein empfinde ich die kurzhaarigen Hunde auch alltagstauglicher in der Rinderhaltung - an den Verkehrswegen gibts bei Rindern sehr rasch Matsch, auch wenn man Flächen teilbefestigt. Die Kangals sind da quasi selbstreinigend. Und dazu kamen einige der Kriterien, die auch im verlinkten Text und in den im Vorfeld geführten Telefongesprächen zum Tragen kamen.

    LG, Chris

  • Noch ergänzend: Wir hatten uns im Vorfeld ja weit über ein Jahr mit der Thematik intensiv beschäftigt - jeden einzelnen Gedankengang, der letzten Endes zu den Mc`s geführt hat, krieg ich gar nicht mehr auf die Reihe. :lol:

    Aber bisher kann ich nur sagen, dass ich überaus zufrieden mit meiner Wahl bin.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Die Jungs machen sich sehr sehr gut, auch wenn die Rinder ihnen wirkllich nichts schenken.

    LG, Chris

  • Naja, aber genau diese Eigenschaften des Herde schützen bringt sie ja oft ins Tierheim. Genau deswegen wollen viele ja keinen Kangal.

    Wie gesagt keine Ahnung. Aber bevor man quasi zusehen muss wie seine Schafe nach und nach gerissen werden...

    Nein. Die Tiere sitzen meist nicht aufgrund ihrer tatsächlichen Eigensschaften im TH. sondern weil aufgrund angeblicher Eigenschaften, falsch mit ihnen umgegangen wurde, was letzendlich dazu führt, dass das angeblich übliche Verhalten, zum tatsächlichen wird. Das Ist die übliche, negative Lernspirale. Mann bekommt letztendlich genau das, was man von vornherin erwartet, weil man selbt genau auf diese Erwartung hinarbeitet. Einige auch, weil sie den Erwartungen, die sich auf dem Verhalten von will to please Hunden begründen, nicht entsprechen.

    Aber auch so, würde der Einsatz dieser Hunde an der Herde keinen Sinn machen. Dazu benötigen die Tiere erstens eine vernünftige Handhabung seitens des Halters/Schäfers und eine, je nach Rasse 2 bis 3 Jahre dauernde Ausbildung. Das richtige Verhalten und vor allem das Teamwork, müssen gerlernt sein. Ansonsten kommt es zu Bildern wie im geoposteten Video.

  • Ich mag da nochmal an das französischsprachige Video erinnern, in dem darauf hingewiesen wird, dass es keinen echten Schutz gibt und auch HSH durchaus keine Sicherheit gegen Risse darstellen.

    Dazu gab es doch vor zig Seiten auch einen Link zu einer Arte-Doku. Halter einer Schafherde, die diese stellvertretend für das gesamte Dorf sömmerten, wurden von den Reportern begleitet. Diese beiden Hirten waren Tag und Nacht bei der Herde, ebenso wie diverse Herdenschutzhunde und trotzdem kam es im Verlauf der Doku zu Wolfsrissen und einem Übergriff durch einen Bären. Ein Hund wurde so übel verletzt, dass er einem der toten Schafe "folgen" konnte.

    Ich habe auch schon diverse Male darauf hingewiesen, dass Herdis für uns keine Lösung sein können. Wenn es die behördlichen Bestimmungen und die räumlichen Bedingungen hergeben würden und ich jemand Kompetentes an der Seite hätte, der mir gut gezogene Hunde auszubilden hülfe, würde ich mit Sicherheit auch Herdenschutzhunde in Betracht ziehen - aber ich habe diese Option gar nicht. Meine Zäune sind allesamt unter Strom, sind engmaschiger als normale Schafnetze und auch höher. In sensiblen Bereichen bzw. auf sensiblen Weiden haben wir zudem noch Litze vorgesetzt. Rate, wo unser letzter Riss stattfand - auf der HAUSKOPPEL - zwei Reihen E-Zaun, vorgesetzte Litze, Wachhunde und wachende Gänse, Flüsse mit hoher Fließgeschwindigkeit an einer steilen Böschung ... ich wage zu behaupten, dass das keinen Fuchs aufhielte und sicher kein Rudel Wölfe, wenn wir mal bei echten Rudelstärken ankommen.

  • Bei "uns" in der Ecke gibt es Ende Oktober einen Themenabend zum Thema "Der Wolf - zurück am Niederrhein?"
    Es wird ein Naturschützer von Freundeskreis freilebender Wölfe und der Wolfbeauftragte des Schafzuchtverbandes NRW anwesend sein....anschließend soll diskutiert werden dürfen.
    Ich werde hingehen und bin gespannt....kann auch gerne hier berichten, wenn es jemanden interessiert. :smile:

  • Ich hab mal ein paar Fragen zu Herdenschutzhunden @Chris2406
    - Sind deine Herdis für dich wie deine Dogg(en), also behandelst du sie auch wie deine Haustiere?
    - Machst du Unterschiede was die Fürsorge der Herdis im Vergleich zu deinen Dogg(en) angeht?

    Wenn die Fragen zu privat sind musst du sie natürlich nicht beantworten...

    Mich interessiert nur der Emotionale Hunde als Sozialpartner des Menschen Aspekt...da Herdis ja hauptsächlich für die Arbeit gekauft werden und wahrscheinlich nicht aufs Sofa dürfen etc.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!