Echte Wölfe und blöde Fragen
-
mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
-
-
Nicht gleich piefig werden...
Soooo, jetzt nochmal für dich zum mitschreiben: Hast du den Hund bei einer Gesellschaft versichert, die vornehmlich normale Hunde (also Luxustiere) versichert hat (meine ich mit Hausfifi123-Versicherung), sieht die Antwort auf deine Nachfrage wie es bei einem Herdenschutzhund mit der Haftung aussieht naturgemäß anders aus, als wenn du bei einem (Fach)makler anfragst, der den ganzen Tag nur mit Fragen zur Haftung bei Nutztieren zu tun hat.
Steht in deinem obigen Link doch schön:
ZitatDie Tierhalter sind folglich auf ihre Nutztiere insoweit angewiesen, als dass diese den Grundbaustein für ihre Erwerbstätigkeit bilden. Als Beispiele für Nutztiere können die Konstellationen zwischen Schäfers und dessen Hütehund, des Försters und seinen Jagdhunden, der Rettungshunde und Blindenhunde aller Art und schließlich auch der Polizeibeamten und deren Diensthunde dienen.
Q: Die Haftung des Tierhalters - Hunderecht
Heisst nichts anderes schaffst du dir einen Herdenschutzhund für drei Kuschelschafe an, ist er natürlich Luxustier (über die Sinnigkeit/Artgerechtigkeit einer solchen Aktion kann man diskutieren). Bist du Nebenerwerbslandwirt mit 80 Schafen siehts wieder anders aus.
Aber mit drei Kuschelschafen wirst du wohl kaum eine landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht haben. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Echte Wölfe und blöde Fragen*
Dort wird jeder fündig!-
-
Nicht gleich piefig werden...
Soooo, jetzt nochmal für dich zum mitschreiben: Hast du den Hund bei einer Gesellschaft versichert, die vornehmlich normale Hunde (also Luxustiere) versichert hat (meine ich mit Hausfifi123-Versicherung), sieht die Antwort auf deine Nachfrage wie es bei einem Herdenschutzhund mit der Haftung aussieht naturgemäß anders aus, als wenn du bei einem (Fach)makler anfragst, der den ganzen Tag nur mit Fragen zur Haftung bei Nutztieren zu tun hat.
Steht in deinem obigen Link doch schön:
Q: Die Haftung des Tierhalters - Hunderecht
Heisst nichts anderes schaffst du dir einen Herdenschutzhund für drei Kuschelschafe an, ist er natürlich Luxustier (über die Sinnigkeit/Artgerechtigkeit einer solchen Aktion kann man diskutieren). Bist du Nebenerwerbslandwirt mit 80 Schafen siehts wieder anders aus.
Aber mit drei Kuschelschafen wirst du wohl kaum eine landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht haben.Dann auch nochmal für dich zum mitmeißeln.
Ja, unser Versicherungsmakler ist Fachmakler und selbt unsere derzeit 43 Schafe ergeben keine Betriebshaftpflicht. Der Knackpunkt ist der Erwerb - egal ob Nebenerwerb oder Haupterwerb.
Wenn Du in dem Link weiter runter scrollst, dann steht da auch:
Haftung des Nutzhundehalter
(...)
Demnach ist die Haftung in diesen Fällen abhängig vom Verschulden des Nutztierhalters. Allerdings wird vom Gesetz zunächst einmal ein Verschulden vermutet. Dem Nutztierhalter obliegt die Beweislast. Wenn er den Beweis erbringt, kann die Schadensersatzpflicht entfallen. Von Gerichten werden hohe Anforderungen an den Beweis gestellt, dass die erforderliche Sorgfalt beachtet wurde. -
Dann wäre es bei dir doch eh Luxustier? Dann ist die Sache doch eh klar?
-
Dann wäre es bei dir doch eh Luxustier? Dann ist die Sache doch eh klar?
Das ist doch genau der Knackpunkt gewesen - dass Herdenschutzhunde für Hobbyhalter schon versicherungstechnisch problematisch sein können, es aber viele solcher Hobbyhaltungen gibt.
-
Die Gefährdungshaftung bleibt natürlich für den Herdi beim Halter. Wenn mir also ein Spaziergänger - wie das leider oft passiert - auf die Weide klettert und der Herdi dem mit Nachdruck erklärt,was erdavon hält, habe ich das Haftungsproblem, denn die Ursache wird bei der Haftung nicht berücksichtigt. Es gilt also nicht zu sagen, dass ja nichts passiert wäre, wenn keiner die Weide unbefugt betreten hätte.
Das finde ich, ganz abgesehen vom Wolf, sowieso ganz furchtbar.
Egal ob der Herdi beim Vieh oder der Hund im Garten, die Tatsache das man als Halter (und der Hund) am Arsch ist wenn da einer trotz Schilder und Zaun reinlatscht ist eine ganz große Sauerei. -
-
Genau dass denk ich auch. Deswegen hatte ich gefragt. :/ Zu wissen, dass man im Zweifelsfall auch noch für die Blödheit seiner Mitmenschen haftet, nur weil man seine Schafe/Rinder schützen will.. Unmöglich.
Äh und jetzt vielleicht nochmal für mich.. Wieso ist Nocte mit 43 Schafen Hobbyhalter aber Chris mit ein paar Rindern gewerbsmäßig? Und damit raus aus der Haftung?
-
Ich bin weder gewerblich, noch raus aus der Haftung.
Ich habe aber trotzdem eine landwirtschaftliche Betriebshaftplichtversicherung, die alles - inklusive jetzt der Hunde - umfasst, was auch zur privaten Bewirtschaftung unserer Flächen nötig ist.
Liegt vllt. an unterschiedlichen Versicherungen, ich weiss es nicht.Ganz aktuell - die Wolfsverbreitungskarte mit dem Stand von heute:
WND_20160522_Karte_j.pdfLG, Chris
-
Aber selbst wenn ich keine solche Versicherung hätte, sondern die Hunde normal haftplichtversichert wären - ich sehe das mit der Gefährdung durch die Hunde relativ gelassen, denn ich habe genug an HSH im Einsatz gesehen, um mich da nicht unnötig verrückt mit zu machen.
LG, Chris
-
Durch deine Zäune muss auch erstmal ein lebensmüder Spaziergänger krabbeln.
Nein grundsätzlich, gut ausgebildet, gehen diese Hunde ja niemanden an, dass weiß ich. Wir hatten in den französischen Alpen mal eine ganz faszinierende Begegnung mit so großen Weißen. Wir wanderten und plötzlich stand auf dem Weg ne Herde Schafe. Also Hunde kurz und langsam durch. Auf einmal begleitete uns ein Herdi. Der andere wachte am Rand der Herde. Beide total souverän aber ich war trotzdem ganz froh, dass meine Rabatznase wohlweislich die Klappe hielt.
Als wir die Herde passiert hatten, blieb der Herdi noch einen Moment stehen und beobachtete uns beim davon trotten.
Aber naja wir sind in Deutschland und irgendwie hab ich manchmal den Eindruck, dass hier jeder für die eigene Dummheit bezahlen soll aber nur nicht an die eigene Nase fassen. Getreu dem Motto "wir fassen auf ne heiße Herdplatte und verklagen dann den Herdhersteller". :|
-
Durch deine Zäune muss auch erstmal ein lebensmüder Spaziergänger krabbeln.
Ja, das ist ein angenehmer Nebeneffekt der Zaun-Aufrüstung.
Und auch der Überbau am Schafsnetz hat seine Wirkung auf Zaun-Kletterer. Das Überbau-Band war anfangs durch Induktion leicht unter Strom, obwohl es gar nicht am sonstigen Zaun angeschlossen war. Seit es "offiziell" angeschlossen ist, wemmst das bei Zweibeinern auch noch mal ordentlich rein. Drüber oder durch ist da noch keiner.
Die Schweiz macht uns einiges vor in Sachen Herdenschutzkonzepten - dort wird kein Schema F durchgezogen, sondern dort wird regional auf den Nutztierbesatz und die Beutegreifer-Anwesenheit und -Dichte abgestimmt, ganz individueller Herdenschutz empfohlen und durchgeführt. Als Beispiel, das recht neu endlich auf deutsch vorliegende Herdenschutz-Konzept des Kanton Wallis:
c87eac13-264d-46c5-8a67-e6e032cee0aeLG, Chris
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!