Echte Wölfe und blöde Fragen
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ich habe den gegenteiligen EIndruck, ebenso wie bei bestimmten Hunden (Hunde"rassen") nimmt die Hetze seitens der Medien zu, in Richtung negativ.
Ach - wenn die Realität jetzt auch mal dargestellt wird, ist das Hetze??
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Ich muss das noch weiter ausführen:
Das Munsteraner Rudel verhält sich ja schon länger auffällig.
Von offizieller Seite kam nix, außer gebetsmühlenartig: "Wölfe sind scheu, klatschen sie in die Hände, rufen Sie, tanzen Sie 3 x rechtsrum um sich selber bei abnehmendem Mond....".
Es wurde doch monatelang / fast 1 Jahr vollkommen ignoriert, dass das Munsteraner Rudel eben NICHT mehr so scheu ist.
Und zu dem Zeitpunkt ist es doch völlig egal, WARUM das so ist.
Das ist irgendwie so, als wenn man bei einer Sturmflut sagen würde: ja, also normalerweise steigt das Wasser nur bis zum Deich. Niemals über den Deich - und dabei völlig ignoriert, dass das Wasser schon über den Deich schwappt!Und jetzt - wo (im übertragenen Sinne) - festgestellt wird, Mist, das Wasser IST übergeschwappt und hat Schaden angerichtet, wir müssen was tun, wird ebendiese Realität als "Hetze" bezeichnet??
Du hast echt ein merkwürdiges Realitätsverständnis.
Augen zu - und durch, oder wie?Nebenbei: DIESE Realtität hätte man vor einem guten Jahr verhindern können, hätten die offiziellen Stellen mal Eier in der Hose gehabt und konsequent gleich von Anfang an eine Vergrämung angeordnet!
Dann wäre es wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen und "Kurti" könnte noch durch die Wälder streifen!
SO sieht das doch aus! -
@Chris2406: Behältst du die beiden oder sollen die nur bei dir (?) ausgebildet werden, um dann ihren Dienst woanders zu tun?
Und wie bildet man sie aus - einfach nur bei den Rindern lassen und den Rest wissen die dann schon?Süß sind sie auf jeden Fall...
Ich habe aufgrund der Masse an Postings jetzt nicht alles gelesen und liege vielleicht auch falsch, wenn ich verstanden habe, dass es sich bei den Hunden um Kangals handelt. Wenn ja, kann ich nur sagen: Hut ab. Da Kangals im Bereich Herdenschutze eine ziemliches Alleinstellungsmerkmal haben (sie unterscheiden sich in ihrem Verhalten und ihrer Führung doch noch ziemlich von den ursprünglichen, HSH) und sie im Gegensatz zu den üblicherweise für solche Zwecke eingesetzten Hunden wie Pyrenäenberghunden, Owtscharka, Mioritic oder Komondor noch ein paar Extras (JagdtriebI) in Petto haben, dürfte das eine ziemliche Aufgabe darstellen.
Was die Ausbildung von HSH angeht, gibt es eine ziemlich klare Vorgehenseweise.
HSHs haben einen, über jahrtausende gezüchteten Schutztrieb. Es wurde und wird streng darauf geachtet, dass unliebsame Verhaltensweisen (hohe Agrssivität, Jagdtrieb, etc.) herausgezüchtet und notwendige Verhaltensweisen (temporäre, bzw. sozialstrukturgebundene Territorialität, Mut, äußerst hohe Reiz-, bzw. Beisschwelle) vorhanden, bzw. antrainiert werden.
Für einen erfolgreichen Schutz muss von Kleinauf zwingend eine starke soziale Bindung zur schützenswerten Gruppe aufgebaut werden. D.h. Der Hund muss sich mit der Gruppe, die er schützen soll identifizieren. Auch ist es wichtig, dass der Hund quasie die "Sprache" wie auch das Verhalten der artfremden Tiere lern. Passiert das nicht, kann es einerseits sein, dass der Hund später Signale oder Verhaltensweisen der z.B. Rinder fehlinterpretiert und/oderdass der Hund später zwar schützt, aber nur bekannte Einzelindividuen aus der Gruppe. Es gibt Fälle, bei denen HSH zwar Alttiere verteidigt haben, aber quasi "seelenruhig" dabei zugesehen haben wie Wölfe oder einfach nur Krähen die Jungtiere verspeisten, bzw. angriffen. Und natülrich müssen sich auch die Rinder/Schafe/Ziegen oder Gänse auch an den Hund gewöhnen. Und das passiert beiderseits am besten in den Prägephasen.
D.h. Schon als Welpe verbringen die Hunde ihre Zeit schon vollständig in der Herde. Und eigentlich, bzw. grundsätzlich geschieht das Training durch einen erfahrenen, "Althund", der entweder schon vorhanden ist oder, wenn das nicht der Fall ist, ausgeliehen wird. HSH haben, wie alle derart großen Hunde, eine "Reifezeit" von 3 bis 4 Jahren. Und da sie auf ein Höchstmaß an Eigenständigkeit gezüchtet und selektiert wurden, ist ein Althund da der beste Korrektor und Lehrer, da DER Tag und Nacht beim Welpen/Junghund ist. Dazu kommt, dass die meisten (oder eigenlich alle) HSH ab Einbruch der Dämmerung eine kleine Wesensänderung vollziehen. Sie werden dann nämlich viel aufmerksamer, sind wesentlich angespannter und reagieren oft viel agressiver als bei Tag. Wohl deshalb, weil die meisten Jäger eher nachtaktiv sind. Dazu kommt, dass die ein oder andere Rasse, Nachts tatsächlich patroulliert. Würde hier nur ein Mensch "erziehen", fehlt ein wichtiger Teil, den nur ein erfahrender Hund vermitteln kann.
Denn: Natürlich können die Hunde nicht alles einfach so, nur weil es ihnen in den Genen steckt. Der Hund muss lernen, dass er nicht bei jedem Geräusch losbellen darf, sondern erst mal sondieren muss. Er darf nicht andauernd die Herde in Panik versetzen, die durch die ständige Anwesenheit des Hundes ja auch lernt was dessen Verhaltensweisen bedeuten. Auch muss er lernen, dass Mut das eine, Selbstmord aber was völlig anderes ist. Er darf also nicht einfach losstürmen und so z.b. die Herde allein lassen (Wölfe jagen im Team) oder sich in direkte Gefahr begeben. Je nach Charakter sollte ihm auch nicht zu viel "Menschennähe" beigebracht werden. Denn je nach Gebiet und Aufgabe, soll er a) ja auch zuverlässig vor Menschen schützen und b) nicht auf Zuruf (s)eines Menschen sofort kommen, wenn gerade Gefahr im Verzug ist, die der Mensch nicht wahrgenommen hat. Er muss also lernen, wie er mit seinem hohen Eigensinn umgehen muss.
Eine vernünftige Ausbildung eines HSH kann zwischen anderthalb und zweieinhalb Jahren dauern. Bedingt durch die recht lange Zeit bis zur geistigen Reife und der Tatsache, dass man einem HSH seine Aufgaben und Verhaltensweise nicht durch ein übliches Training mit Kommandos "beibiegen" kann.
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Die Munsteraner Fähe stammt aus dem Nochtener Rudel, der Rüde aus dem Seenlandrudel.
Hybriden gab es 2003 von der "Neustädter Wölfin". 2 Welpen wurden damals nicht eingefangen, aber auch nicht mehr gesichtet, die sind "verschwunden".Dies Hybriden-Ding ist für mich irgendwie nur ein Ausweichmanöver. Einerseits von den Gegnern: kann man ja abschießen. Andererseits von den Kuschlern: siehste Hybriden. Richtige Wölfe sind scheu und nicht auffällig.
Ich kann mir nachwievor nicht vorstellen, dass es da verfälschte DNA-Untersuchungen gibt.
Stimmt, die besenderten Wölfe wurden ja genetisch untersucht
In der Schweiz gibt es ebenfalls Probleme mit Wölfen, die indirekt angefüttert wurden, dort wurde der Abschuss von 2 Jungwölfen als Verbrämungsaktion genehmigt. Da der Winter mild war, blieben die Wölfe aber den Siedlungen fern. -
Stimmt, die besenderten Wölfe wurden ja genetisch untersucht
Die Elterntiere sind ja nicht besendert.
Die DNA der Elterntiere werden (zumindest bei den niedersächsischen Rudeln, bei anderen weiß ich es nicht) immer versucht herauszufinden.
Wenn Du hier
http://www.wildtiermanagement.…achweise_in_niedersachsen auf die Links der einzelnen Rudel clickst, kannst Du nachlesen, was bekannt ist. -
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was ist scheu, wie äüßert sich das?
Wo wäre der Unterschied im Verhalten zwischen Wildschweinen, Rehen, Hirschen, Füchsen zu Wölfen. W ist die grenze zwischen neugier und Scheu? -
was ist scheu, wie äüßert sich das?
Wo wäre der Unterschied im Verhalten zwischen Wildschweinen, Rehen, Hirschen, Füchsen zu Wölfen. W ist die grenze zwischen neugier und Scheu?
Das ist jetzt nicht dein Ernst...
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was ist scheu, wie äüßert sich das?
Wo wäre der Unterschied im Verhalten zwischen Wildschweinen, Rehen, Hirschen, Füchsen zu Wölfen. W ist die grenze zwischen neugier und Scheu?Hättest du den NDR-Film, den ich oben verlinkt habe, angeschaut, wüsstest du die Antwort.
Normal ist für Wölfe, dass die so auf Distanz von ca 100 Metern abhauen.
Beim Munsteraner Rudel wurde schon Anfang 2015 festgestellt, dass die auf knapp 80 Metern einfach stehen bleiben und sehr interessiert schauen. Und NICHT abhauen. Das war schon - an sich gesehen - ungewöhnlich!
Es gibt hier in der Nachbarschaft auch das Rheinmetall-Rudel. Auch das wird in dem Film angesprochen.
Die sieht man so gut wie gar nicht.DAS ist scheu, das ist "normales" Verhalten. Und nur SO können Wölfe heuzutage überleben.
Ist das so schwer zu verstehen?
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Nun ja, "normales Verhalten" ist es beim Wolf dann, wenn er - wie seit Jahrtausenden - sozusagen "unter der Flinte" lebt.
Wenn ihm seit Welpentagen lärmende Maschinen, Menschenrudel und hin und wieder ein weggeworfenes Wurstbrot vertraut sind - wovor soll sich ein Spitzenprädator da fürchten?
Der Wolf ist der Stammvater unserer Hunde - wundert sich da wirklich jemand über die hohe Intelligenz, die Anpassungsfähigkeit und die genetische Variabilität des Wolfes?
Wartet nur noch ein paar Jahre... und vergesst nicht, dass der Mensch nicht zu seinem Beuteschema gehört. (Ironie!)
LG -
was ist scheu, wie äüßert sich das?
In Posting 1902 auf Seite 191 hat Chris da einen ganz fantastischen Link eingefügt. Der kommt sogar ohne Worte aus und erklärt in bewegten Bildern sehr anschaulich, wie sich ein scheuer Wolf normaler Weise benimmt.
https://www.facebook.com/tbnat…/videos/1077838132279513/
Da sollte dann eigentlich jedem klar sein, dass ein Wolf, dem man ein "Wie wärs, wenn Du mal wieder in den Wald gehst?" zurufen kann, nicht scheu, wie von seiner Spezies erwartet, sein kann.
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