Echte Wölfe und blöde Fragen
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Ganz ehrlich, ich fände es jetzt aber wirklich krass, einem Hobby-Halter,
der vielleicht schon lange den Wunsch hegte mit Schaf-, Ziegen- oder Rinderhaltung anzufangen,
es aber nie konnte, weil z. B. keine geeigneten Flächen pachtbar waren, zu sagen: Ätschibätschi, du bis zu spät!Und wenn du jetzt doch mitspielen willst, dann machste das halt auf eigenes Risiko. Wer soll denn dann die ganzen positiven Sachen an der Hobby-Haltung weiter fortführen, wenn keine neuen Leute mehr dazukommen (können)?
Ich finde es auch wirklich schwierig, sich die örtlichen Bedingungen und die daraus resultierenden Probleme andernorts vorzustellen.
Man kann eben auch immer nur das vergleichen, was man selber kennt. Hobby-Haltung bedeutet bei uns, am Rande einer Großstadt am Teutoburger Wald, ganz offensichtlich etwas ganz anderes.Den größten Teil der Hobby-Halter machen hier die Pferdeleute aus, wenn da was passiert, wird der Aufschrei gewaltig....
Pachtflächen gibt es kaum, Landschaftspflege macht ein großer Betrieb, Hobby-Haltung heißt hier wirklich ein paar Tiere auf eigenem Land, wo dann auch meist kleine Stallgebäude dazugehören. Alles Größere geht dann in Richtung Erwerbstätigkeit.
Und selbst der Großbetrieb Schäferei muß so häufig umnetzen, daß ich mir im Leben nicht vorstellen kann, wie der wolfssichere Zäune bewerkstelligen soll. Und Herdenschutz-Hunde kann ich mir für den Betrieb ebensowenig vorstellen, bei den Mengen an Spaziergängern, die hier überall unterwegs sind und auch regelmäßig an den genetzten Schafen vorbeilaufen, mich eingeschlossen.
Ob aber der Trubel ausreicht, Wölfe abzuschrecken? Ich fürchte nein...
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Zu welcher "Fraktion" sollte man dann die vielen Landwirte zählen, die (z.B.) von ihrem Milchvieh-Betrieb (so 120 Milchkühe + Jungvieh) nicht mehr leben können und "nebenbei" zusätzlich arbeiten gehen müssen.
Da hängt "die Existenz" ja nicht ausschließlich an den Nutztieren. (im Gegenteil, da wird z.Zt. eher das Geld, das "nebenbei" verdient wird, rein gesteckt...)
Sind das jetzt "Hobbyhalter"?
Und von diesen Betrieben gibt es zumindest hier im Norden wirklich jede Menge! -
Das ist es ja, ich habe keine Ahnung, wo man da die Grenze ziehen soll, wer sollte bei Entschädigungen oder Fördermaßnahmen berücksichtigt werden und wer nicht?
Das einzig gerechte wäre für mich, alle oder keiner
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In jeder Region sehen die Bedingungen so unterschiedlich aus....nach welchen Kriterien will man denn da entscheiden?
Ich fand die Vorstellung einfach so krass, bestimmte Halter gedanklich auszuschließen, nur weil sie noch nicht lange genug dabei sind....
Für mich wären diese Milchvieh-Betriebe Neben-Erwerb, deswegen wundere ich mich ja auch, welche Größenordnung noch als Hobby-Haltung angesehen wird.
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Sind das jetzt "Hobbyhalter"?
Nein, auch Nebenerwerbslandwirte und Landwirte, deren Tierhaltung nur einen Betriebszweig ihres landwirtschaftlichen Betriebes ausmacht, zählen auch jetzt bereits für die offiziellen Stellen zu den "gewerblichen" Haltern.
Aber Rinderhalter sind so oder so in bisher keinem Bundesland in die Förderprogramme aufgenommen worden. Dort gibt es lediglich Einzelfallentscheidungen, wenn ein Betrieb bereits mehrere Risse von Kälbern oder Mutterkühen zu verzeichnen hatte.
In Bayern sind die Förderleitlinien noch nicht veröffentlicht, aber von NS z. B. weiss ich, dass die Berufsgenossenschafts-Mitgliedschaft genügt, um als Schaf/Ziegenhalter/Gehegewildhalter förderfähig zu sein. Die Berufsgenossenschaftspficht hat aber nix mit Voll- oder Nebenerwerbslandwirtschaft zu tun, sondern hängt ab von der Flächengröße, die man bewirtschaftet und von den Tierarten, die man hält.
Hier in Bayern ist man als Rinderhalter so oder so bg-pflichtig, aber auch ab einer bestimmten bewirtschafteten Fläche (1/4 oder ein halbes Hektar Land genügt da schon).Ganz ehrlich, ich fände es jetzt aber wirklich krass, einem Hobby-Halter,
der vielleicht schon lange den Wunsch hegte mit Schaf-, Ziegen- oder Rinderhaltung anzufangen,
es aber nie konnte, weil z. B. keine geeigneten Flächen pachtbar waren, zu sagen: Ätschibätschi, du bis zu spät!Es wäre schon mal ein Kompromiß, immerhin. Der zumindest schon mal die Hobby-Tierhalter berücksichtigt, die ihre Tiere schon länger im Bestand haben. Bisher müssen die Hobby-Tierhalter ALLE selbst sehen, wie sie klarkommen.
Förderungen laufen in allen möglichen Bereichen nur für bestimmte Zeiträume - Sonnenenergie, Zuschüsse für Energiespar-Häuser, etc. und auch in Sachen Herdenschutz wird so oder so irgendwann mal Ende im Gelände in Sachen Förderung sein.Wobei man auch nicht vergessen darf, dass die Förderung an sich in den meisten Bundesländern bisher sich lediglich auf die ERST-Anschaffung von z. B. Elektronetzen bezieht. Einige wenige BL fördern bereits die Anschaffung (aber nicht den Unterhalt) von Herdenschutzhunden für Schäfer, aber auch da nur pro 100 Schafe einen Hund, egal in wieviel Herdbuchherden die Tiere aufgeteilt sind. Ob der Ersatzhund, wenn der erste geförderte Hund nicht mehr zum Einsatz herangezogen wird, dann auch wieder in der Anschaffung gefördert wird, weiss ich z. B. nicht.
Elektronetze und weiteres Zaun-Zubehör, das gefördert wurde, wird bei Ersatzanschaffung für kaputtes Material nicht noch einmal gefördert.
Auch werden in den meisten BL nur "grundsichernde Wolfsschutz-Maßnahmen" gefördert. Sprich - wenn man nicht genau die geförderten Maße an Netzen anschafft, sondern lieber die nimmt, die noch ein paar Zentimeter höher sind, bekommt man genau gar nix.Ich fand die Vorstellung einfach so krass, bestimmte Halter gedanklich auszuschließen, nur weil sie noch nicht lange genug dabei sind....
Das war doch auch bloss ein "Gedankenspiel" wie man es lösen könnte. Als Diskussionsgrundlage oder zum Drüber Nachdenken.LG, Chris
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Hier zum Auflockern mal noch ein paar neue Bilder von der Trainings-Front der kleinen Superhelden:
2bf9d41a251e8e9f72ac5c2.jpgDie Zeiten bei den Rindern sind momentan noch nicht allzu lang. Die Hunde müssen ja auch noch allen möglichen anderen Kram lernen, den restlichen Betrieb auf dem Hof kennen lernen und eben auch einfach Welpen sein dürfen. Das Beobachten und Kennenlernen der Rinder ist für die Hunde unglaublich anstrengend - überfordern wollen wir sie da nicht und sie sollen auch nicht unlustig werden, wenn es nach hinten zu den Rindern geht. McGee hatte schon eine kleine Fehlverknüpfung "Kühe = blöd = weil, = Autofahren, bei dem mir immer schlecht wird". Das mussten wir ganz rasch korrigieren, sonst würden wir uns unnötig Steine in den Weg legen.
LG, Chris
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Und ganz aktuell ein Beispiel aus der Schweiz, wie es gehen kann, wenn ein überforderter, weil zu jung und allein eingesetzter HSH in der Herde ist:
Wolf tötet in Eischoll Schafe in Herde mit Herdenschutzhund | 1815.ch
Da kann man vermutlich froh sein, dass der Hund noch lebt.
LG, Chris
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Irgendwie ging es die ganze Zeit nur darum, Ängste zu deckeln und die Bevölkerung positiv zu stimmen. Nachdem das so gründlich schief gegangen ist, wird es jetzt doch noch viel schwerer.
ich habe den gegenteiligen EIndruck, ebenso wie bei bestimmten Hunden (Hunde"rassen") nimmt die Hetze seitens der Medien zu, in Richtung negativ.
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ich habe den gegenteiligen EIndruck, ebenso wie bei bestimmten Hunden (Hunde"rassen") nimmt die Hetze seitens der Medien zu, in Richtung negativ.
Du siehst es als Hetze, wenn Probleme, die es realiter mit dem Wolf schon gibt nicht länger totgeschwiegen oder schöngeredet werden? Wenn nicht länger nur gebetsmühlenartig wiederholt wird, wie scheu Wölfe doch seien, und niemalsnie gefährlich werden könnten?
Sicher gibt es einzelne Personen, die gegen den Wolf hetzen, Blätter, die solche Dinge bevorzugt abdrucken. Aber in den meisten Fällen ist es doch so, dass nicht mehr nur die offizielle Wolfsromantik gedruckt wird, sondern auch die Kehrseite. Es wird vermehrt kritisch hingeschaut. Was den extremen Wolfskuschlern natürlich missfällt.
Apropos extremistische "Wolfsfreunde" (die ihm übrigens einen Bärendienst erweisen): Hat jemand die Zeitung abonniert und kann den ganzen Bericht lesen?
Cellesche Zeitung | Wolfsopfer werden drangsaliert -
ich habe den gegenteiligen EIndruck, ebenso wie bei bestimmten Hunden (Hunde"rassen") nimmt die Hetze seitens der Medien zu, in Richtung negativ.
Welche Hetze? Was ist denn Hetze, wenn man auf ungewünscht häufigen Nahkontakt mit einzelnen Wölfen hinweist, wenn bestätigte Rissopfer auch mal gezeigt werden, wenn zu Recht verärgerte und gekniffene Tierhalter sagen, dass sich die Wolfsberater nach dem nächsten Riss selbst mit Gummigeschossen an die Weide setzen sollen?
Es gibt Seiten, wie "Wolf, nein Danke!" als Gegenreaktion auf "Wolf, ja gerne!", aber auf beiden Seiten finden sich erschreckend extreme Betrachtungsweisen und ich persönlich hab es nicht mehr ausgehalten, in der Kuschelfraktion mitzulesen, als darüber philosophiert wurde, dass einzelne Mitglieder von Wölfen träumen und das sicher was bedeute und der Mann mit dem angegriffenen Hund gar nicht existiere.
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ich habe den gegenteiligen EIndruck, ebenso wie bei bestimmten Hunden (Hunde"rassen") nimmt die Hetze seitens der Medien zu, in Richtung negativ.
Mir ging es weniger um die Presse, als um die offiziellen Texte von "oben".
Apropos extremistische "Wolfsfreunde" (die ihm übrigens einen Bärendienst erweisen): Hat jemand die Zeitung abonniert und kann den ganzen Bericht lesen?
Cellesche Zeitung | Wolfsopfer werden drangsaliertJa. Der ist schon ein paar Tage alt. Aber da stand nichts wirklich Neues drin. Ich fand die CZ war da ein bißchen langsam hinterher hinkend.
Da ging es hauptsächlich um die Aktivitäten des Herrn Berge, der ja die Adresse der Familie veröffentlicht hatte und die Telefonnummer auf Anfrage herausgegeben hat oder herausgeben wollte. Und das natürlich nicht ohne Grund... Darüber hinaus wurde noch erwähnt, dass die Familienmutter bei der Arbeit kein Namesschild mehr trägt.
Ich fand ja das Detail, dass der Zeuge Richter vom Oberlandesgericht a.D. war, am Interessantesten. Deshalb waren die bei diesem Fall womöglich so fix, weil sie einen Augenzeugen hatten, der über jeden Zweifel erhaben war.
Was ich vermißt habe, war ein Eingeständnis der CZ, dass es keine gute Idee war, den Namen der Familie zu veröffentlichen. Das hätte ihnen vorher klar sein können. -
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