Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Aber beim zweiten oder dritten lesen spürt man hinter der Objektivität die Verzweiflung des Schäfers der alles versucht seine Herden zu schützen...

    Ja, so lese und verstehe ich das auch. Wobei ich noch den Vorteil habe, dass ich noch zig andere Berichte von ihm kenne, die das noch untermauern.

    Ehe das falsch verstanden wird: ich finde auch nicht alles gut und richtig, was er macht.

    Aber er hat von Anfang an versucht, das Richtige zu tun, entwickelt sich in Sachen HSH und dem Erfahrungsschatz dazu ständig weiter und sieht zu, dass er sich an die neuen Bedingungen so gut es geht anpasst.

    Er kritisiert aber auch vollkommen zu Recht das in D kasperltheathermäßig vorhandene HSH-Wesen, das die Tierhalter hochgradig im Stich lässt.

    Hier ist mal so eine typische "Prüfung" zu sehen - auch dort kommen die Hunde zur Prüfung in eine ihnen unbekannte Herde Schafe. Die Schafe sind aber natürlich grundsätzlich hsh-gewohnt, also ganz ähnlich wie in dem fb-Bericht:

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    Dazu muss man wissen: das ist KEINE Arbeitstauglichkeitsprüfung. Das ist rein eine Zertifizierung der Hunde, um deren Umfeldverträglichkeit zwecks Förderung zu dokumentieren, diese Umfeldverträglichkeit ist den zuständigen Behörden wichtiger als eine tatsächliche Herdenschutz-Tauglichkeit.

    Die Behörden machen sich das sehr, sehr leicht......

    In Bayern übrigens auch. Da bekommst Du die Hunde gefördert, die müssen in einem bestimmten Alter eine Prüfung ablegen und wenn sie die nicht bestehen, kann man die Förderung zurückzahlen.....Statt, wie z. B. in der Schweiz vom Staat in ausgewählten Betrieben ausgebildete Hunde an die Tierhalter abzugeben. Die komplette Last des Herdenschutzes liegt auf den Schultern der Tierhalter.

  • Ich hab dazu mal eine Frage. Verstehe ich grade richtig, dass es Behörden gibt, die mehr Wert darauf legen, dass die Hunde möglichst touri- und anwohnertauglich sind, als dass sie für den Herdenschutz zu gebrauchen sind? Und ihre Förderungen sogar entsprechend ausrichten?

    Möchte das grade nur nicht falsch verstehen.

  • Verstehe ich grade richtig, dass es Behörden gibt, die mehr Wert darauf legen, dass die Hunde möglichst touri- und anwohnertauglich sind, als dass sie für den Herdenschutz zu gebrauchen sind? Und ihre Förderungen sogar entsprechend ausrichten?

    Ja, natürlich und durchaus auch ein wenig verständlich, so "sichern" sich die zuständigen Behörden ab.

  • Verstehe ich grade richtig, dass es Behörden gibt, die mehr Wert darauf legen, dass die Hunde möglichst touri- und anwohnertauglich sind, als dass sie für den Herdenschutz zu gebrauchen sind? Und ihre Förderungen sogar entsprechend ausrichten?

    Ja, natürlich und durchaus auch ein wenig verständlich, so "sichern" sich die zuständigen Behörden ab.

    Ja, behörlich irgendwo verständlich. So funktioniert das eben heute mit Verantwortung und Entscheidungen. Finde es trotzdem ein starkes Stück. "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"...

  • "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"...

    Ja, das trifft es sehr gut.

    Das ganze HSH-Wesen in D gehört überarbeitet - es fehlen z. B. deutschlandweit Konzepte, um die Bevölkerung sinnvoll über den Einsatz der HSH aufzuklären.

    Da gibt es genau: NIX.

    Auch diese Last und die damit verbundenen Konflikte tragen die Tierhalter vollkommen allein gelassen.

  • Hast du da auch ein Video zu?

    LG

    Nein.

    Die wirkliche Arbeitstauglichkeit zeigt sich nur ansatzweise in simulierten Prüfungssituationen, das muss einem klar sein. Die zeigt sich im Alltag und vor allem in echten Herdenschutzsituationen.

    Die meisten Tierhalter, die für sich ein funktionierendes HSH-System gefunden haben, das sind die, die bereits lange vor dem Förderkram angefangen haben, sagen einhellig: ich brauch keine Prüfung, ich sehe ja, dass und wie meine Hunde funktionieren.

    So gehts mir auch - ich mach das höchstens für Versicherung und um der Gemeinde was auf den Tisch klatschen zu können. Ich hab nicht vor, nennenswert zu züchten, muss also auch keine Werbung mit "zertifizierten Elterntieren" machen, also was solls?

  • "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"...

    Ja, das trifft es sehr gut.

    Das ganze HSH-Wesen in D gehört überarbeitet - es fehlen z. B. deutschlandweit Konzepte, um die Bevölkerung sinnvoll über den Einsatz der HSH aufzuklären.

    Da gibt es genau: NIX.

    Auch diese Last und die damit verbundenen Konflikte tragen die Tierhalter vollkommen allein gelassen.

    So läuft es ja leider an ganz, ganz vielen Stellen. So wie das klingt werden die wenigsten Behörden, bzw. der Gesetzgeber im allgemeinen wenig Interesse an einer echten Aufklärung haben. Wäre ja mit Verantwortung und Einschränkungen verbunden.

    Die Tierhalter sind zahlenmäßig unterlegen. Also kommuniziert man, dass das doch fördert, fördert eben möglichst allgemeinheitstaugliche Maßnahmen und ansonsten überlässt man die Tierhalter eben dem Mob. Dann noch paar Expertenmeinungen dazu - passt.

    Das ist wieder einmal bezeichnend dafür wie es an ganz vielen Stellen - auch in Unternehmen. Mittlerweile läuft.

    Ich meine das ernst: So hab ich das im letzten Jahr sogar in einer Vorlesung gelernt. Die eigene Persönlichkeit im Krisenfalle retten bzw. bestmöglich darstellen. Absichern, absichern, abstreiten, und versichern, dass man es ja beeeestmöglich Entschieden hat.

  • Die Tierhalter sind zahlenmäßig unterlegen. Also kommuniziert man, dass das doch fördert, fördert eben möglichst allgemeinheitstaugliche Maßnahmen und ansonsten überlässt man die Tierhalter eben dem Mob. Dann noch paar Expertenmeinungen dazu - passt.

    Ein paar dazu passende Expertenmeinungen ... (ist ja nicht so, als gäbe es keine Experten, die eine andere Sicht auf die Dinge haben).

    Hoffe, dass sich das bald ein wenig ändert. Denn hinter der FN steht noch eine ganze andere Lobby. Mich ärgert nur, dass man sich nicht hat früher mit ins Boot gesetzt.

    Aber ich lese die Tendenz leider so: Ja, wir haben uns geirrt, ist passiert, jetzt ist es so, findet Euch damit ab.

  • So wie das klingt werden die wenigsten Behörden, bzw. der Gesetzgeber im allgemeinen wenig Interesse an einer echten Aufklärung haben. Wäre ja mit Verantwortung und Einschränkungen verbunden.

    Ich persönlich denke, dass das mit der ganz allgemeinen Aufklärung rund um den Wolf zu tun hat.

    Der wird der Bevölkerung ja auch nur häppchenweise verkauft. Was die Wolfsrückkehr in tuto für Konsequenzen hat, kommt erst nach und nach zu Tage.

    Anders hätte es wohl mit der dringend nötigen Akzeptanz anfangs gar nicht geklappt.

    Wer als Politiker der Bevölkerung mitteilt, dass HSH z. B. auch nachts bellen dürfen, wird halt nicht wiedergewählt. Also sollen doch die Tierhalter selbst sehen, wie sie klar klommen....

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