Echte Wölfe und blöde Fragen

Zitat von Zurimor

Ich fand's lustig im Zusammenhang mit der Frage, ob Eichen, Buchen und Robinien von ganz allein kommen.

Und Klimaschutz sollte aus meiner Sicht momentan höchste Priorität haben, denn ansonsten muß man sich um alles andere bald keine Gedanken mehr machen, auch nicht um Heidelandschaften.

Aber warum sollten die denn nicht von alleine kommen? Ich verstehe den Witz immer noch nicht... Auch meine Walnuss im Garten vermehrt sich jedes Jahr in Unmengen. Auch Eichen oder Buchen wachsen bei uns auf dem Grundstück uneingeladen. Manche dürfen dann bleiben, manche müssen leider weichen (manches versuchen wir dann in unseren Wald umzusiedeln).

Wo genau passt denn da der Wolf rein? Der Wolf und Klimaschutz stehen ja nun in einem ziemlichen Zielkonflikt. Der Wolf treibt die industrielle Landwirtschaft doch nur noch mehr an und macht es vernünftigen Kleinbauern und Schäfern schwer (wobei es da ja eigentlich der Gesetzgeber völlig verbockt!). Und genau die brauchen wir im Klimawandel doch mehr als dringend.

Um ehrlich zu sein, ist mir aber auch gar nicht wirllich klar, um was es dir genau geht.

Zitat von Zurimor

ie Lüneburger Heide hat ca. 35% Wald, der Rest ist kein Wald. Als "sehr waldreich" würde ich das nun wirklich nicht bezeichnen.

Also ich lese über die Lüneburger Heide etwas von 58 % Wald und 20 % Heidefläche. Zusätzlich noch etwas (ohne Zahlen) von Moor- sowie Augenlandschaften

Wie kommst du auf 35%?

Zitat von Zurimor

https://naturpark-lueneburger-heide.de/natur-und-kultur/waelder/

Ich denke, die sollten über ihren eigenen Park Bescheid wissen.

Das betrifft nur und ausschliesslich den Naturpark, denke ich (zumindest ist es so formuliert), aber nicht das ganze Gebiet, Lüneburger Heide?

Zitat von Zurimor

Die Lüneburger Heide hat ca. 35% Wald, der Rest ist kein Wald. Als "sehr waldreich" würde ich das nun wirklich nicht bezeichnen.

Ich persönlich bin da auch mehr als froh drum. Waldbrandgefahr, Borkenkäfer, trockene Sommer sind nicht grade die Idealvoraussetzung für große Waldgebiete.Auch wenn ich die Korrektheit der Zahl jetzt mal anzweifle.

Um mal auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen, so völlig unnachvollziehbar ist das nicht. Es geht darum eine Kulturlandschaft zu erhalten, eine von Menschen geschaffene Landschaft die es so nicht gäbe. Normalerweise wüchse dort Wald. Und um diese Landschaft zu erhalten, sollen Tiere, die natürlicherweise in unseren Breiten leben, geopfert werden. Da kann man schon drüber diskutieren, ob das gerechtfertigt und angemessen ist.

Gerne. Ich persönlich finde das gerechtfertig und angemessen. Und da stehe ich auch gerne zu. Auf Nutztiere spezialisierte Wölfe gehören geschossen. Ich opfere aber auch diverse Kleinstlebewesen und Insekten für meinen Gemüsegarten oder als Nahrung für mich und meine Familie. Oder vernichte zum Beispiel die Blattläuse mit Brennesselsud, weil sie meine Johannisbeeren dahinrichten. Die Ameisen beschützen übrigens die Blattläuse gegen Fressfeine und halten diese als "Melkkühe". Verteidigt werden diese zum Beispiel gegen Marienkäfer. "Opfern" finde ich da als Wortgebung auch sehr passend gewählt. "zugunsten eines andern, einer Sache etwas Wertvolles hingeben, wenn es auch nicht leichtfällt" - ja, das passt.

Ist es so schlimm, wenn dort der Wald wächst, der da eigentlich hingehört?

Ich persönlich finde es schlimm. Ich mag die Heidelandschaft und ihre Artenvielfalt sehr und möchte sie durchaus schützen.

Rechtfertigt die Verhinderung des natürlichen Bewuchses das Töten von Tieren?

Ja. Das Zulassen des natürlichen Bewuchses würde ebenfalls Tiere töten.

Man beschwert sich, daß Wölfe Weidetiere töten, aber Wölfe zu töten, nur um diese künstliche Landschaft zu erhalten ist gerechtfertigt?

Ja. Denn diese künstliche Landschaft ist die lebensgrundlage vieler Tiere, Pflanzen und Existenzen.

Da gibt es ganz sicher nicht nur eine Meinung zu, es es gibt da auch ganz, ganz sicher nicht die eine Meinung, die die objektiv und allgemeingültig richtige ist.

Und es gibt Extreme, die mehr Ideologie als überhaupt irgendwie Realität darstellen.

Fakt ist, der Wölf ist wieder eingereist. Und er wird nicht wieder verschwinden. Deshalb sollte man sich auch von dem Wunsch nach wolfsfreien Zonen verabschieden, denn so lange Wölfe hier leben, wird es immer wieder wandernde Wölfe geben, wirklich wolfsfreie Zonen sind de facto unmöglich. Es wird auch immer wieder mal getötete Weidetiere geben, wenn diese nicht genügend gesichert sind, ein Wolf wäre ja blöd und nicht überlebensfähig, wenn er sich nicht am gedeckten Tisch bediente. Aber auch dieser Wolf zeigt ein vollkommen natürliches Verhalten und ein Tier für natürliches Verhalten töten? 'Hmm, kann man sicher auch drüber diskutieren.

Ja, das passiert dauernd. Siehe die Blattläuse welche meine Johannisbeeren kaputt machen. Die verhalten sich völlig natürlich. Und trotzdem entferne ich sie. Ich töte sie nicht mal unbedingt. Oft schneide ich die befallenen Blätter bloß ab und hindere sie daran, sich natürlich zu verhalten. Vielleicht würde es ja schon reichen Gesetze zu schaffen, die den Wolf in seinem Verhalten einschränken? Aber dafür müsste man sich eben mal mit den Argumenten und Sorgen der Nutztierhalter beschäftigen.

Als Weidetierhalter sollte einem klar sein, daß es passieren kann, daß man getötete Tiere auf der Weide findet. Darüber sollte man sich vorher Gedanken machen und sich fragen, ob man damit klar kommt. Die Zeit des Luxus und der Ausnahmesituation, daß es in unserem Land keine Großjäger gibt ist zumindest vorbei und wird auch nicht wiederkommen.

Fakt ist, dass Nutztierhalter in Herdenschutz investieren.

Fakt ist, dass effektiver Herdenschutz vieler Orts vom Gesetzgeber verboten ist! Unter anderem in der Lüneburger Heide.

Fakt ist, dass ständig falsche Informationen an die Nutztierhalter weitergereicht werden.

Fakt ist, dass es viele Grauzonen zwischen Ausrottung und "heiliger Wolf" gibt, die die Akzeptanz steigern würden. Nennt sich Kompromiss das Ganze.

Fakt ist, dass jedem klar ist, dass es immer mal wieder zu Rissen kommen wird.

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Was genau möchtest du denn jetzt? Klimaschutz oder Artenschutz? Man kann nicht beides haben. Eben hatte der Klimaschutz noch die höchste Priorität. Jetzt ist es plötzlich doch Artenschutz und die böse künstliche Landschaft welche weg soll. Faktenbasiert hat das absolut nichts mit dem Ziel "Klimaschutz" zu tun.

Deine Beiträge klingen eben wie ein Blinder der von Farben spricht.