Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Wenn alles schon passiert wäre, da tote Schafe liegen und die Hunde vollgefressen daneben, würde ich auch nichts mehr unternehmen, da würde ich mir nur noch den Halter vorknöpfen (verbal, klar) - wenn ich aber dazukomme, während sie noch Reissen, gibts was auf die Mütze.


    Es mag ja so sein, dass nur 1% Nutztier in der Wolfskacke zu finden ist - aber diese Statistiken dienen rein der Schönrederei, weil sie nichts darüber aussagen, wieviele Nutztiere Wölfe wirklich töten. Bei Wolfsveranstaltungen melde ich mich mittlerweile jedes Mal zu diesem Punkt und erwähn das....Wenn von 22 toten Schafen 2 grad mal angefressen sind, tauchen 20 Schafe nicht in dieser geschönten Statistik auf.
    Der Wolf wird in die Region kommen - Region Neckar-Alb - Reutlinger General-Anzeiger - gea.de

    In Mecklenburg-Vorpommern soll es laut Buschfunk zu einem Übergriff auf fohlenführende Stuten gekommen sein - wenns stimmt, wird es wohl bald einen Zeitungsartikel dazu geben.

  • In Brandenburg gab es den schon. War Anfang der Woche.

    Meinst Du den hier?

    Der Fohlen-Riss in Brandenburg ist schon amtlich als Wolfsriss bestätigt:
    Rissgutachter bestätigt: Wolf tötete Fohlen in Berkenbrück

    Man verzeihe mir meine unglaubliche Naivität. |)
    Man hätte doch denken können, so als erwachsener Mensch mit Internet, dass sich irgendjemand im Vorfel während 20 Jahren Wolf in D, doch schon mal den ein oder anderen Gedanken dazu gemacht hätte, wie das anderswo mit Herdenschutzhunden funktioniert und dem Zusammenleben mit den Wölfen???
    Warum also ist das so eine riesengroße Überraschung, dass man gegen Wolfs-Rudel auch tatsächl vielköpfige Herdenschutzhund-Rudel braucht?
    Wo die wilden Wölfe wohnen: In Rumänien leben zehn Millionen Schafe und 3000 Wölfe - Südwest - Rhein Neckar Zeitung

    Zitat

    Am Rand der rumänischen Weiden schwant manchem da Übles. Delegationsleiter Hahn ist überrascht, "dass die nicht mit einem Herdenschutzhund arbeiten, sondern mit vier, fünf und sechs". Das werfe nicht nur Sicherheitsfragen auf: Zusammen mit Zäunen, die wirklich funktionierten, bedeute das "enorme Kosten" fürs Land.

    Ernsthaft jetzt: 6, Setzen.
    Martin Hahn, der Delegationsleiter ist Landtagsabgeordneter der Grünen im Bodenseekreis. Einer Partei zugehörig also, die sowas von gegen Wolfsabschüsse ist und das auch so nach aussen vertritt und von den Tierhaltern Herdenschutz fordert. Wie kann das sein, dass so jemand offensichtlich noch nicht mitbekommen hat, wie Herdenschutz mit Hunden tatsächlich funktioniert?

  • Ich entwickle ja zunehmend "Herdenschutz-Zynismus" - ich betreibe Herdenschutz, stoße aber damit immer wieder auf Probleme, die direkt mit dem Wolf gar nix zu tun haben, sondern mehr mit dem, was da oben im Artikel zum Ausdruck kommt: dem völlig planlosen Umgang mit dem Wolf vielerorts. Deshalb schaff ich es auch immer noch, nicht gegen den Wolf zu sein, werde aber zunehmend ein Gegner davon, wie uns die Rückkehr der Wölfe hier "verkauft" wird, wie mit Herdenschutzanforderungen umgegangen wird und wie ahnungslos Entscheidungsträger sind.

    Solange wir hier keine Wölfe light vorgesetzt bekommen, kann es auch keinen Herdenschutz light geben - das muss allen Entscheidungsträgern in Bezug auf den Wolf klar werden.

    Solange sie das nicht wissen - kann man sich nur an den Kopp fassen.
    Wer Wölfe will, muss auch mit Herdenschutz klar kommen und zwar überall dort, wo die Wölfe dann auch sind - auch in von Freizeitnutzern genutzten Regionen. Punkt.

    Waschen ohne naß machen gibts bei dem Thema nicht. Fertig aus.

    Natur- und Artenschutz gepaart mit politischem Kalkül und dem Blick auf die nächsten Wahlen funktioniert einfach nicht.

  • wie ahnungslos Entscheidungsträger sind.

    Nun ja, man muss diese Entscheidungsträger auch verstehen.
    Die sind ihren ganzen tag damit beschäftigt entscheidungen zu fällen. ihr ganzes Leben, zum teil 16 Stunden täglich dreht sich darum Entscheidungen zu fällen und sich die Fähigkeit zu erhalten Entscheidungen zu fällen. Und in all den Stundenlangen Entscheidungsfällungsprozessen ist halt keine Zeit mehr selbst auf der Weide zu stehen. Vollzeitpolitiker haben einfach keine Zeit mehr als sich mit anderen Dingen zu beschäftigen als eben der Politik. Und selbst wenn mal ein Bäcker in so eine Szene reinrutscht, 20 Jahre Politik macht, dann kennt der nur den Zustand der Bäckereien von vor Zwanzig jahren. Vor zwanzig Jahren gab es keine Risse durch Wölfe, und dann schätzt man die Lage halt so ein, dass es keine Risse durch Wölfe gibt. Naja, und das Politiker nicht mit der Zeit gehen können... nun das scheint ein sich selbst bestätigendes Gerücht zu sein.

  • @Chris2406 ja, den meinte ich.

    Und zu den Politikern: es ist halt ihr Job, überall auch Mal wirklich auf der Wiese zu stehen und ihr Qualitätskriterium inhaltlich die richtigen zu fragen und DANN einen Standpunkt zu entwickeln. Wenn man natürlich nur die Kollegen und die speziellen Freunde fragt und dann noch drauf angewiesen ist, auf der Liste vorn zu bleiben, weil sonst die Küche. Ende des Monats kalt bleibt - kommt sowas dabei raus.

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