Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich finde Deine Gedankengänge mehr als nachvollziehbar und würde mir dabei lediglich wünschen, dass nicht über Abschüsse nachgedacht werden müßte, sondern viel, viel früher mit Vergrämumgs- und Verleidungsmaßnahmen angefangen wird.

    Ja, Vorbeugung ist immer besser. Nur ist es da ja leider in manchen Gebieten schon zu spät für.

  • ch kann auch nicht verstehen, wie man es traurig finden kann, wenn Menschen sich und ihre Haustiere und ihren Lebensraum gegen ein sich ungezügelt vermehrendes Raubtier verteidigen....

    in skandinavien geht es in erster linie darum das Wölfe die Jagd stören. Die meisten Hunde kommen übrigens durch Elche um, aber das ist ja uninteressant für die Medien

    Traurig finde ich, wenn nachhaltige und naturnahe Tierhaltung Schritt für Schritt abgeschafft wird, nur um ja keinen Wolf in Versuchung zu führen.

    Naturnah bedeutet z.B. in den Alpen das jährlich ein paar tausend Schafe verloren gehen durch krankheit, absturz usw. Schafe die sich verstiegen haben werden nicht zurückgeholt weil es sich nicht lohnt.

  • Deswegen sehe ich diejenigen, die einzig darauf plädieren, dass der Mensch sich mit seiner Viehhaltung (die endlich wieder in Richtung artgerechte Tierhaltung geht) anpassen muß (indem Tiere wieder eingepfercht werden)

    ich finde nun nicht, das es eine artgerechten Tierhaltung zuwider läuft, Tiere über Nacht in einen ausreichend großen Pferch zu sperren, wird hier in der Gegend übrigens grundsätzlich bei Naturschutzprojekten in den Mooren so gemacht tagsüber ist der Schäfer mit seiner Herde unterwegs, nachts sind sie in einem mobilen Pferch, das Problem dabei diesen wolfssicher zu kriegen ist aber ja wohl das der Aufbau dann für einen alleine nicht mehr zu bewerkstelligen ist, da wärs ja eine Möglichkeit das man übers Wolfsbüro (das hier in NS ja etliches an Steuergeldern verschlingt..) einen "mobilen Aufbauhelfer" beschäftigt (wär doch nen Cooler Ein-Euro-Job")

  • Bei kleinen Herden sicherlich machbar.


    Aber ich schrieb ettliche Seiten vorher schon mal von einem großen Naturschutzgebiet hier in Schleswig-Holstein (in das sich (glücklicherweise wohl keine Wölfe verirren werden, da zu offen), das mehrere 100 Ha groß ist und auf dem Highlandrinder und ca 100 Wildpferde leben.


    Wie sollen in solchen Gebieten die Tiere eingestallt werden?

  • Na wie ich auch schon auch sagte müssen in einem derart großen Gebiet Wölfe auch erstmal derart große und wehrhafte Tiere wie Pferde und Kühe , ( die auf 100 ha auch genug Ausweichmöglichkeiten haben )den dann doch leichter zu fangenden Rehe etc vorziehen
    Mein Post bezog sich auf Schafe, die ja den Hauptteil der gerissenen Nutztiere ausmachen

  • Eine interessante Foto-Fallen-Studie von den Calanda-Wölfen:
    http://www.kora.ch/fileadmin/f…hte/KORA_Bericht_68_D.pdf


    Was mich wieder zu so ganz praktischen Fragen bringt, wie die, wo der Einsatz meiner Wildkamera Sinn macht.


    Momentan hängt sie am Koppelzaun in der Nähe der Stelle, an der im Februar der Pfotenabdruck gefunden wurde und auch nicht weit entfernt von der Stelle mit dem "mysteriösen Kothaufen" Ende 2014, weil mir das am Sinnvollsten zu sein scheint. Das wäre ein Bildausschnitt, der zeigen würde, wenn sich wer aus Neugier der Nacht-Fläche für die Rinder nähern würde und ist gleichzeitig auf der Seite der Koppeln, von denen die Distanz zum Waldrand die kürzeste ist und es gleichzeitig genügend Deckung gäbe, um nicht allzu offensichtlich übers freie Feld zu laufen.
    Ausserdem ist der Standort in der Nähe (aber nicht im Aufnahmebereich, das darf man ja nicht) des Loipenverlaufes, denn wie ich gesehen habe, auf zahlreichen WK-Aufnahmen, nutzen Wölfe ja gern vorhandene Spuren, um sich im Tiefschnee nicht so anstrengen zu müssen. Ähnlich, wie im vergangenen Februar der Pfotenabdruck auch in meiner Schneeschuh-Spur zu finden war.


    Nachdem ich auf YouTube zufällig @Sus.scrofa s WK-Videos gesehen habe - vielleicht hast Du ja noch ein paar Tipps für mich? Das wäre grossartig, denn Deine Aufnahmen sind toll.


    Mir geht es jetzt weniger darum, die Kamera irgendwo im Wald an Wildpfaden aufzuhängen (von so Kleinigkeiten abgesehen, dass ich das ja nicht darf), sondern tatsächlich um eine etwaige Annäherung an unsere Tiere.


    LG, Chris

  • ich finde nun nicht, das es eine artgerechten Tierhaltung zuwider läuft, Tiere über Nacht in einen ausreichend großen Pferch zu sperren, wird hier in der Gegend übrigens grundsätzlich bei Naturschutzprojekten in den Mooren so gemacht tagsüber ist der Schäfer mit seiner Herde unterwegs, nachts sind sie in einem mobilen Pferch, das Problem dabei diesen wolfssicher zu kriegen ist aber ja wohl das der Aufbau dann für einen alleine nicht mehr zu bewerkstelligen ist, da wärs ja eine Möglichkeit das man übers Wolfsbüro (das hier in NS ja etliches an Steuergeldern verschlingt..) einen "mobilen Aufbauhelfer" beschäftigt (wär doch nen Cooler Ein-Euro-Job")

    Das geht aber nur wenn man hauptberuflich Schäfer ist und das sind nunmal nur wenige der Schafhalter.
    Die Weiden sind meist weiter weg von den Ställen, was ohne Wolf kein Problem darstellt. Aber wer hat neben einem Vollzeitjob noch Zeit seine Schafe morgens und abends zu, bzw von den Weiden zu bringen?
    Von den Möglichkeiten mal ganz zu schweigen, mal eben 100 Schafe von A nach B zu bringen braucht passende Transporter. Wer hat die?
    Und was haben die Tiere denn dann davon?


    Das Problem das man als Halter erst dann Förderung beantragen kann wenn das Land "Wolfserwartungsland" ist darf man auch nicht vergessen.
    Und von dem Moment an muss man am bestens innerhalb 2 Tage den Schutz hochziehen um sicher zu sein. Das ist einfach oft utopisch.
    Vom Problem für die ganzen Kosten erstmal in Vorkasse gehen zu müssen wird auch zuwenig geredet. Wer hat denn schon soviel Geld rumliegen?

  • Von den Möglichkeiten mal ganz zu schweigen, mal eben 100 Schafe von A nach B zu bringen braucht passende Transporter. Wer hat die?
    Und was haben die Tiere denn dann davon?

    100 Schafe ist schon ne menge! da muss schon was getan werden um die zu handeln. Transport wird nicht das absolute Problem sein, n Trecker, n Anhänger. Schafsdrahr plus Weidezaungerät mut ja auch da sein. Wenn ich mich hier so umsehe gibt es sehr viele die aus Hobby einen Trecker haben (und keine Schafe). Son alter Deuz kostet auch nicht die Welt, im Bereich älteres Gebrauchtauto), und hält ewig. Vergess nicht, die Schafe brauchen im WInter den Stall, in der regel auch zum Ablammen. !00 Schafe zu scheren ist auch nicht gerade billig. Also, hundert Schafe mal anderswo hinzubringen ist nur ein kleineres Problem.

  • Also, hundert Schafe mal anderswo hinzubringen ist nur ein kleineres Problem.


    Sprach unser Profi-Schäfer. Oder wie? :lol:


    Ich weiss nicht, ob es dafür eine diplomatischere Formulierung gibt, ich schreibs mal frei Schnauze.


    @Caronna - für jemanden wie mich, der seit Monaten vollauf damit beschäftigt ist, Arbeitskraft, Zeit und Geld in den Wolfsschutz zu stecken (Herdenschutz IST nämlich Wolfsschutz), sind Menschen, die derart an der Realität vorbei argumentieren, wie Du es oft tust, wenn Du landwirtschaftliche Gegebenheiten beurteilen zu können meinst, die immer wissen, was andere alles so tun und leisten können und vor allem müssen und immer Vorschläge parat haben, was andere noch alles zusätzlich leisten können/müssen, tatsächlich diejenigen, die dem Wolf am wenigsten einen Gefallen tun.


    Meine persönliche Kompromißbereitschaft in Sachen Wolf endet genau an dem Punkt, an dem sich für meine Tiere die Lebensbedingungen verschlechtern sollen.


    Hier wird niemand aufgestallt.


    LG, Chris

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