Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich kann mir da -ehrlich gesagt- nicht vorstellen wie du das machst
    Also das draußen schlafen, auch noch über so einen langen Zeitraum.

    Man gewöhnt sich daran. Mit gescheitem Equipment geht das auch - man bloss, wenn das auch sein muss, wenn man eine böse Rippenprellung hat oder eine fette Erkältung, wird es fies.

    Und wie merkst du, wenn Wolf in der Nähe ist? Durch die Unruhe deiner Tiere?

    Ja.
    Momentan durch die Schneelage sind meine Rinder und Ponys quasi völlig ungeschützt, weil der E-Zaun durch Pappschnee Bodenkontakt hat. Statt 8000 Volt habe ich im Moment 1500 auf dem Zaun, die Erdung ist durch die isolierende Schneedecke mäßig bis nicht vorhanden.
    Ich habe Fuchsspuren gesehen, da tritt der Fuchs auf eine in den Schnee gedrückte Litze.
    Der merkt mangels Erdung nix davon.
    Bis ich genügend zusammengespart habe, um weitere Panel-Elemente (Aussenbereich, Baurecht!) zu kaufen, die mit Sichtschutz nach oberhalb verblendet werden, werde ich draussen schlafen, denn erst dann können die Hunde draussen bleiben, egal was die Feriengäste da nachts treiben.


    Schlagen die MC's Nachts denn so oft an, dass man sich gestört fühlt?

    Im Moment ist z. B. Fuchsranz - da rennen die Füchse rufend auf den Flächen um unser Dorf herum, auf sowas reagieren die Mc`s. Allerdings sind sie nachts mehr im "Überraschungsmodus" unterwegs. Da siehst Du nur Schatten über die Fläche sausen und auf einmal gibts Getümmel am Zaun.
    Sie reagieren nachts aber auch auf Feriengäste von nebenan, die - im Sommer erlebt - genau neben meinen Ausläufen nachts im Dunkel Tai Chi oder sowas machen oder meinen, in der Dämmerung neben dem Auslauf hinter einer Hecke Schneemänner bauen zu müssen oder sich nachts im Dunkeln meine Rinder anschauen zu müssen. Darauf reagieren die Mc`s mit Anschlagen, ja natürlich. Um soetwas gehts bei Beschwerden i. d. R.

    Wirkliche Bellzeit lt. meinen Bell-Protokollen sind zwischen 3 und 45 Minuten in 24 Stunden. Je nachdem, was drumrum los ist. Für HSH eher wenig.

  • Feldbett, viele Decken, Mütze auf dem Kopp, leichter Schlaf, bei Unruhe der Tiere aufwachen...

    Feldbett, Thermo-Matte und bei deutlichen Minusgraden den Mumienschlafsack in einen doppelten Deckenschlafsack, leichter Schlaf und Hunde, die einen im Fall X durch Anschlagen wecken, ja.
    Man kann an der Art des Bellens und der Vehemenz schon einige Unterscheidungen machen - obs eher Fuchs oder Marder sind oder ob sie gar nicht so genau wissen, was da rumkraucht oder ob sie es nur zu genau wissen.

    So machen oder hoffen, dass einem nicht das Vieh gerissen wird, oder warten, bis einem die ersten Tier gerissen werden und dann handeln....

    Ja, so ist das.

    Deshalb setze ich mich ja auch so dafür ein, dass der angeblich gewollte Herdenschutz auch tatsächlich machbar wird. Und zwar überall dort, wo Wölfe Nutztiere reissen, also auch an Dörfern.

    Auf Dauer wird der E-Zaun noch in einen Plus-MInus-Zaun umgebaut - und die durch den Schnee runtergedrückten Reihen bei 20 und 40 cm werden dann vom Stromkreislauf genommen. Das ist dann zwar angeblich nicht mehr wolfssicher - ist es so aber ja auch nicht und zumindest hätte ich die Erdung mitlaufen (hilft auch prima gegen Schneeschuhwanderer :pfeif: ) und volle Power auf dem Zaun.

  • Also liegt es zum großen Teilen einfach wieder an der Dummheit der anderen Menschen @Chris2406?
    Klar Füchse sind halt da und natürlich schlagen die Hunde da an, aber Menschen müssen sich ja nun wirklich nicht so spät noch in Zaunnähe aufhalten. :fear:

  • Klar Füchse sind halt da und natürlich schlagen die Hunde da an

    Wenn die Füchse wüssten, dass die Mc`ständig draussen sind, würden sie sich ferner halten dabei. Das ist ja der Witz.

    Es ist keine Dummheit - es ist die mangelnde Bereitschaft, auf die Herdenschutzbelange ein wenig (!) Rücksicht zu nehmen.
    Ich erwarte da gar nicht viel und ich trainiere mit den Hunden so, dass sie auf Feriengäste möglichst gar nicht reagieren, das funktioniert aber nur tagsüber so und das funktioniert nur, wenn die Feriengäste sich nicht wie Prädatoren benehmen, also nachts im Dunkeln nicht an meinem Zaun rumkrauchen. Da, wo sie rumkrauchen ist Mähwiese, kein Garten.

    Anschlagen werden die Mc`s dann bei sowas auch immer noch, wenn die sichtverblendeten Panels da stehen - aber die verdeckte Sicht sorgt dafür, dass der Anreiz für die Leute, da rumzukrauchen, geringer ist.
    Feriengäste, die nachts zurückkommen und am Parkplatz aus ihrem Auto steigen (und dabei pro Person 4 Türen zuknallen :lol: ) interessieren die Mc`s nicht.

    LG, Chris

  • Schweden - wieder ein Hund vom Wolf getötet
    Hundägarens sorg dagen efter vargattacken - Svensk Jakt

    Im - sehr holprig |) - übersetztem Text steht, dass nichts von Wölfen in der Gegend bekannt war.

    Holprige Übersetzung liegt richtig ;)
    Das ist schon Südschweden. Der Wolf dringt also immer mehr nach Süden vor und damit auch in die dichter besiedelten Gebiete.

    Ich bin ja mal gespannt wie sich die Stimmung verändert falls das so weiter geht und evtl. auch Touristenregionen stärker betroffen sind.

    Es gehört sicher bis zu einem gewissen Grad zum Lebens- bzw. Arbeitsrisiko eines Jagdhundes von Wildtieren angegriffen zu werden. Macht es für den Einzelfall nicht besser, aber es macht für einen Wolf vermutlich einen Unterschied ob da “plötzlich“ ein Hund durch Unterholz kommt und 300/400m weit kein Mensch in Sicht ist oder ob ein Wolf einen angeleinten Hund auf einem breiten Wanderweg angeht. Letzteres ist mir zum Glück noch nicht zu Ohren gekommen.

  • Danke @Chris2406 für die Erklärung =)

    Für den Krankheitsfall könnte ja das liebe Wolfsmanagement einen Mitarbeiter als Aushilfe schicken |)


    Das man da den Tierhaltern nicht ein paar (baurechtliche) Steine aus dem Weg räumt ist auch traurig.

    Solche Feriengäste sind natürlich ein Traum. Im Urlaub schalten manche Menschen das logische Denken aus.
    Und dann wird sich über die bösen Hunde beschwert? :???:

    Ich glaube die Bellzeiten sind auch für so manchen "normalen" Hund wenig.
    Dann noch für HSH :ops:
    Wie kann man sich da nur beschweren...

  • Also liegt es zum großen Teilen einfach wieder an der Dummheit der anderen Menschen McChris?

    Bin zwar nicht angesprochen, aber wie man schon an meiner "Schreibwut" erkennen kann. mich triggert das.

    Schaut sie Euch doch an, jene, die hier im Thread klatschen, bei: "Findet Euch damit ab, mehr Lösung braucht es nicht".

    Alles Menschen, die sich nicht tiefer in die Materie eingelesen haben. Lesen keine Statistiken, keine Berichte, keine Analysen, keine Fallschilderungen (wenn doch, steht nur Blödsinn drin, jawohl). Aber sie haben bereits eine vorgefasste Meinung.

    Dabei haben sich die meisten davon, und jupp, das unterstelle ich jetzt, mit dem Wolf nur auf eine einzige Art und Weise auseinandergesetzt: "Oh, schönes Tier, tolles Tier, wie faszinierend, der Vorfahre unseres Hunde". Das Herz geht auf und Punkt. Alles andere wird ausgeblendet.

    Sie leben nicht in Wolfsgebieten, bei einigen ist es nicht einmal wahrscheinlich, dass sie jemals damit konfrontiert werden. Halten kein Vieh, wissen nicht um die Anforderungen. Wieder welche halten die Viehhaltung gar für generell unnötig (sollte man eh abschaffen).

    Auf tausenden von Seiten kann man sich hier mit den Problemen, den Vorfällen, sprich der Realität auseinandersetzen. Und längst nicht nur hier im DF. Wenn was passiert ist, dann kann das nur an der Blödheit jener liegen, die mit dem Problem konfrontiert werden.

    Es ist keine Dummheit - es ist die mangelnde Bereitschaft, auf die Herdenschutzbelange ein wenig (!) Rücksicht zu nehmen.

    Und das ist auch ein Zeichen von Dummheit. Denn wer nicht dumm ist, kann sich ausmalen, wie es ausgehen wird (und nicht in Bezug zu Herdenschutzbelangen, sondern ganz generell für solche Menschen, die mit den Wölfen leben müssen).

    Oder besonders strategisch klug (aber sehr zynisch), weil dann der Schuldige bereits fest steht, wenn es in die Hose geht.

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