Hund maßregeln

  • Tut mir Leid, aber bei einem aus Stress fiependem Hund hilft tatsächlich nix anderes als den Hund eiskalt zu ignorieren, denn weder Lob noch Strafe helfen da weiter. Nur würde ich das nicht in der Straßenbahn üben, sondern in anderen Situationen wo er fiept. Oder es ist ihr egal, weil sie nur einmal im Monat Bahn fährt.

  • Zitat


    Desensibilisierung funktioniert nicht immer. Beispiel an mir:
    Ich gehe hin und wieder zum Blutspenden, und habe nach wie vor große Angst vor Nadeln/Kanülen/Verletzung, bin danach immer durchgeschwitzt, mach es aber trotzdem.

    Wo ist denn da jetzt die Desensibilisierung?

  • Zitat


    Ein Beispiel von einer meiner Urlaubshündinnen:
    Wieder eine Straßenbahnsituation. (Gerade in Öffis kann man sehr gut beobachten, ob Hund Vertrauen zu seinem Besitzer hat, und umgekehrt, und ob die Kommunikation stimmt.)
    Der Hund versuchte permanent zitternd unter den Sitz zu kriechen, hat es auch geschafft, und hockte dann dort, hechelnd. Ich zog sie mehrmals vor, bis sie irgendwann vor mir sitzen blieb, und "zwang" sie, sich dem "freien Raum" auszusetzen. Das gar nicht besonders streng oder grob, weil es bei dieser Hündin nicht nötig war, und zusätzlich mit etwas Käse, um ihr die, für sie eigentlich nicht neue, Situation schmackhaft zu machen. Und siehe da, es ging immer besser. Einerseits hatte ich sie so ab sofort im Blick, und konnte verhindern, dass sie Müll frisst, und andererseits haben sich für den Hund dadurch ganz neue Möglichkeiten eröffnet, wie z.B. andere Menschen interessiert zu beobachten, aus dem Türfenster gucken, interessiert herumschnüffeln usw, bessere Balance bei ruckelndem Fahren halten usw. .
    Ich habe ihr Vermeidungsverhalten schlichtweg nicht zugelassen.[/color]


    Und weil mein Hund in stressigen Situationen ab und zu fiept muss ich jetzt immer Käse in der Tasche haben??? Blöd nur dass es Hunde gibt die nichts fressen sondern lieber fiepen wenn sie Stress haben :D

    Im Übrigen find ich es super wenn sich meine Hunde in für sie stressigen Situationen eigenständig einen Rückzugsort suchen. Z.B. unter der Bank beim Bahnfahren, Tierarzt oder Restaurant. Von dort aus fühlt sich der Hund sicherer und kann immer noch beobachten. Dafür muss ich ihn nicht vorzerren und ihn mit Käse vollstopfen.

  • Zitat


    Dieser "Test" ist eine sehr oberflächliche Einschätzung.


    Ja, das weiß ich. So hatte ich das auch gemeint.
    Aber es ist überhaupt erst mal eine. Viele HH können sich gar nicht selbst von außen betrachten, und ihre Vorgehensweise prüfen.

    Zitat


    Äh, da widerspricht Du Dir aber grade selber, dass er eine nicht aushaltbare Situation aushält. :)


    Der Patient DENKT (fühlt), dass er die Situation nicht aushält. In Wirklichkeit bleibt sein Herz aber nicht vor Angst stehen, er stirbt nicht. Der Fahrstuhl stürzt nicht ab, er erstickt auch nicht, er wird nicht von einer Böe vom Hochhaus geweht, sein punktierter Arm fällt nicht ab, und der Hund zerfleischt ihn nicht. Er steht die Situation gemeinsam mit dem Therapeuten durch, und lebt hinterher noch. Das weiß er zwar vorher schon, aber jetzt fühlt er es auch. Naja, im besten Falle.

    Zitat


    Und genau das "drüber weg" ist ja das Wichtige. Wenn man es verbockt und die Situation zu schwer wählt, der Patient rumpanikt und abbricht, hat man nichts gewonnen und vllt was verloren.


    Stimmt, deshalb sollte diese Form nicht die erste Wahl sein, auch nicht bei Menschen.

    Zitat


    Ja, es wird oberhalb der Grenze gearbeitet, bei der der Patient reagiert.
    Es gibt wohl auch ein paar, die direkt in höchste Stufe "therapieren", aber natürlich sind das Beispiele bei Kindern. Kein Wunder, ein Erwachsener wäre einfach geflüchtet, mit Kindern kann man's ja machen...


    XD

    Zitat


    Tut mir Leid, aber bei einem aus Stress fiependem Hund hilft tatsächlich nix anderes als den Hund eiskalt zu ignorieren, denn weder Lob noch Strafe helfen da weiter. Nur würde ich das nicht in der Straßenbahn üben, sondern in anderen Situationen wo er fiept. Oder es ist ihr egal, weil sie nur einmal im Monat Bahn fährt.


    Inwiefern hilft ignorieren? Der Hund fiept doch weiter. Und wie kommst du auf loben?
    Dass man in anderen, ähnlichen Situationen auch üben muss, stimmt, am besten schon lange und ausgiebig vorher.

    Ich habe meinem Urlaubshund das fiepen und rumstressen in der Straßenbahn durch aversive Reize abgewöhnt, relativ zügig. Ruhiges Verhalten belohnt. Der wurde in kürzester Zeit zum begeisterten und gleichzeitig entspanten Straßenbahnfahrgast. =)

  • Zitat


    Wo ist denn da jetzt die Desensibilisierung?


    Ist das keine? Also zumindest sowas ähnliches?

    Zitat


    Und weil mein Hund in stressigen Situationen ab und zu fiept muss ich jetzt immer Käse in der Tasche haben?


    Neh, du kannst erst mal gucken, warum er es nötig hat, zu fiepen.

    Zitat


    Blöd nur dass es Hunde gibt die nichts fressen sondern lieber fiepen wenn sie Stress haben :D


    Das war bei dem einen Urlaubshund auch erst so. Aber irgendwann hatte ich ihn soweit, dass er doch hin und wieder nicht abgeneigt war, mal fragend rüberzugucken, wenn ich meiner eigenen Hündin ein Bröckchen aus der Tasche gegeben habe. Das sind echt schöne Momente, wenn man merkt, der Hund kommt stufenweise (über mehrere Tage) runter von seinem Stresspegel.

    Zitat


    Im Übrigen find ich es super wenn sich meine Hunde in für sie stressigen Situationen eigenständig einen Rückzugsort suchen. Z.B. unter der Bank beim Bahnfahren, Tierarzt oder Restaurant. Von dort aus fühlt sich der Hund sicherer und kann immer noch beobachten. Dafür muss ich ihn nicht vorzerren und ihn mit Käse vollstopfen.


    Ich finds nicht super, einen Hund im Stressmodus zu belassen. Und vollgestopft habe ich den nicht, sondern nur was angeboten, was gerne genommen wurde.

  • Wieso darf der nicht ein bisschen Stress haben? Wenn ich jetzt jeden Tag Straßenbahn fahren müsste oder jeden Tag beim Tierarzt säße oder jeden Tag Essen gehen würde würde ich das vielleicht schön füttern. Aber wegen einmal im Halbjahr? Wozu soll das gut sein?

  • Zitat

    Wieso darf der nicht ein bisschen Stress haben? Wenn ich jetzt jeden Tag Straßenbahn fahren müsste oder jeden Tag beim Tierarzt säße oder jeden Tag Essen gehen würde würde ich das vielleicht schön füttern. Aber wegen einmal im Halbjahr? Wozu soll das gut sein?


    Aus verschiedenen Gründen.
    1. Aus Stress können unvorhergesehene gefährliche andere Verhaltensweisen entstehen, die die Situation schnell dramatisieren können.
    2. So eine Situaiton kann eine schöne Abwechslung für den Hund sein. Also warum sie nicht einüben?
    3. Es ist doch genauso, wie wenn man Maulkorb (z.B. für Tierarzt) seltenst braucht. Trotzdem macht es irgendwie Sinn, sowas beizubringen. Oder wenn man auf dem Lande mitten im Nirgendwo wohnt, und Straßentraining macht, für den Fall, dass man mal mit seinem Hund in der Stadt unterwegs ist.
    4. Für dich ist es einmal im halben Jahr. Für hunderte andere Hundehalter ist es ebenfalls einmal im halben Jahr. Für mich als ausgelaugte in den Feierabend-Fahrende ist es jeden dritten Tag! Es nervt einfach! Nicht nur das fiepen an sich, sondern auch der Anblick der leidenden Hunde.

  • Zitat


    Ja, das weiß ich. So hatte ich das auch gemeint.
    Aber es ist überhaupt erst mal eine. Viele HH können sich gar nicht selbst von außen betrachten, und ihre Vorgehensweise prüfen.


    Eine Ueberpruefung nach willkuerlichen, fixen Punkten - ohne Ruecksicht auf den einzelnen Hund, das was dem HH wichtig/unwichtig ist, etc - ist fuer mich einfach nur Quatsch..

    Juri kann nicht ueberall mit hin. Sobald fremde Menschen im Spiel sind, bekommt er Panik. Die anderen 3 Hunde koennen immer mit, was ich aber selten mache. Ich sehe darin keinen Sinn.
    Vertraeglich sind alle 4. Wenn man jedoch die 'Sogar ein bissel brummen ist boese'-Fraktion fragt, dann sind es Monster :hust:
    Ohne Leine an der Strasse? Wenn Deppen da mit 100 runter rasen oder man an der AB-Auffahrt vorbei muss? Aber ganz sicher nicht!
    3 sind leinenfuehrig, einer nicht. Weil es mir bisher egal war. Der lief frei oder hatte seine Flexi im Maul (somit kein Zug am HB).
    Alle 4 haben mich immer im Blick. Ausser Pan wenn er muede ist (das ist fuer mich aber kein Problem. Nicht bei dem Hund).
    3 der 4 sind in jeder Situation kontrollier-/lenkbar (ausser eben ein mueder Pan). Dem 4. steht seine Panik da im Weg.

    Und nu? 4 Hunde mit voellig verschiedenem Verhalten/Baustellen. Test bestanden?

  • wenn ich alles trainieren würde, weil für den fall das irgendwann mal ich mitm feuerwehrauto fahren muss...
    ähm ja ne sry.

    hund sollte in einer gewissen zeit soviel vertrauen und sicherheit zu mir gewonnen haben, dass er auch mal solche situation meistert, ohne schaden davon zu tragen.

    die pflegekröter hatte zb stress wenn sie ihren ball hatte, wir haben es ihr weg genommen, 2 tage lang hat sie ihn gesucht und natürlich stress gehabt...aber was war die alternative den ganzen tag den hund schön zu füttern oder ihn einfach das aushalten lassen damit er runter kommt?

    ist genauso mitm aufzug fahren, müssen wir vllt. 1-2 im jahr..das werd ich aber jetzt nicht wochenlang trainieren. da muss die dicke durch, toll findet sie es bis heute nicht aber sie hat gelernt das sie davon net stirbt.

    wenns was regelmässiges wäre, jo könnt ich noch einsehen das man das übt etc. aber so..nö find ich ehrlich gesagt unnötig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!