Hund maßregeln

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    Ja, im endeffekt ist das eine stille Treppe. Das Signal wird vorher trainiert und bei "Verfehlungen" geht es in den Flur. Isolation vom Sozialpartner ist durchaus eine sehr harte Strafe. Aber sie ist nun einmal kein Zufügen von etwas Unangenehmen.


    Strafe dient dazu, dass Verhalten weniger oft eintritt. Und da so ein bisschen Trietzen und Schimpfen eher nervend sind als "furchtbar", bringt diese positive Straferei meistens nicht einmal was und wäre eigentlich schon gar keine Strafe, weil sie nichts bewirkt.


    Sorry, aber da widersprichst du dir selber. Wenn die Auszeit im Flur für den Hund nicht unangenehm (ergo ist sie angenehm oder neutral) ist, wie soll sie da als Strafe wirken? Wenn sie als Strafe wirksam ist, dann findet der Hund sie auch überhaupt nicht lustig. Er findet sie unangenehm, und bemüht sich, sie zu vermeiden. So wirkt Strafe, das braucht man sich nicht schönreden. Ich finde, grad dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass sich negative und positive Strafe nicht immer so sauber trennen lassen, denn die Auszeit ist beides.


    Ultrakurze Auszeiten bewirkten bei meinem Hund übrigens bloss eine Verschlimmerung des Fehlverhalten, weil es ihm keine Zeit gab, zur Besinnung zu kommen. Das klappte erst, nachdem der Hund den Mechanismus kannte, und wusste, wie er sich aus der unangenehmen Lage befreien konnte.


    Ich bin der Meinung, dass jede Strafe, also auch die negative, vertrauensschädigend sein kann. Nämlich immer dann, wenn der Hund sie nicht zuverlässig verknüpfen und verstehen kann, und nicht weiss, wie sie abzuwenden ist.

    • Neu

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    • Nein, ist sie nicht. Das habe ich bereits vorher schon erklärt. Die Strafe selbst ist nicht angenehm, das habe ich auch nicht behauptet.
      Sonst würde Strafe nicht so wirken.


      Allerdings ist es ein bedeutender Unterschied, ob ich etwas Ungenehmes hinzufüge oder etwas Angenehmes entziehe.


      Ich füge beim Time-Out nichts Unangenehmes hinzu, wenn:
      -der Ort der Auszeit nicht unangenehm ist
      -der Hund auf Signal rausgehen kann (und dies nicht übe rpositive Strafe trainiert wurde)
      -die Auszeit nicht lange dauert (individuell auf den Hund. Allerings ist stundelanges Isolieren wirklich keine negative Strafe mehr)

    • Nein, bei neutralem Flur: negative Strafe durch Entziehen des Angenehmen! Da ist das Unangenehme dran der Entzug des Positiven und nicht der Flur selbst!


      Bei unangenehmem Flur: positive Strafe durch zufügen des unangenehmen Gefühls des Flurs.

    • Wenn der Hund aber doch freudig ein Kommando (Signal) ausführt, ist es für ihn doch nicht unangenehm? Er wird ja nicht freiwillig ein Kommando ausführen, wenn ihm danach Unangenehmes widerfährt.

    • Zitat

      Welchen Unterschied macht es, ob der Hund angeleint ist oder frei im Flur liegt? Ich blicks nicht, sorry.


      Wenn ich ihn draußen vor der Tür anbinde und er sich nicht mehr bewegen kann, dann ist das durchaus positive Strafe...
      Der Punkt ist, er muss es freiwillig tun.



      Zitat

      Kareki, in dem angesprochenen Szenario ging es aber um einen Welpen, keinen Hund der ein Time-Out schon kennt. Maanu fragte einerseits, wie man diese Situation managen sollte ohne maßzuregeln und zweitens wie er es lernen kann.
      Bringst du einem Welpen gleich sowas bei, dass der das in so einer Situation auch kann?


      Gut, dann würd eich es auch nicht anwenden. Allerdings finde ich es komisch, dass ihr Welpen habt, die ecuh angehen, sobald er euch wieder zuwendet. Wird einer meiner Hunde zu ruppig und ich wende mich ab, dann lassen die mich in Ruhe.
      Aber ja, ich hab es eh nicht mit Welpen.


      Ich würd dem Hund defintiv ein Abbruchsignal beibringen und dann ein Alertantivverhalten dranhängen. "Lass es" und dann "Geh auf deinen Platz".

    • Zitat

      Wenn der Hund aber doch freudig ein Kommando (Signal) ausführt, ist es für ihn doch nicht unangenehm? Er wird ja nicht freiwillig ein Kommando ausführen, wenn ihm danach Unangenehmes widerfährt.


      Ist ein Signal konditioniert, ist es konditioniert. Es stimmt aber. Wende ich die Strafe die ganze Zeit an (dann ist sie eh ineffektiv), dann nutze ich das Signal ab und der Hund wird es nicht mehr tun (ich würds danach "aufladen").
      Der Hund geht raus und gut. Ich kann ihn auch an der Hausleine hinausführen. Das geht genauso, ist aber durchaus mit minimalem Zwang verbunden.


      Es geht nicht darum, den Hund in eine unangenehme Lage zu bringen, sondern ihm Angenehmes zu entziehen. Angenhem = Sein Beißspiel mit mir.

    • Ist ja nicht mein Hund, aber der Welpe ist ein Malinois, und denen traue ich das gerne zu, dass die mit 10 Wochen Schnappschildkröte spielen.

    • Zitat

      Nein, bei neutralem Flur: negative Strafe durch Entziehen des Angenehmen! Da ist das Unangenehme dran der Entzug des Positiven und nicht der Flur selbst!


      Bei unangenehmem Flur: positive Strafe durch zufügen des unangenehmen Gefühls des Flurs.


      Das ist doch Haarspalterei! Ob der Hund die Isolation im Flur als angenehm oder unangenehm empfindet, hängt von der Situation ab. Wenn er begeistert in den Flur hüpft, und freudig da wartet auf das Ende der Auszeit, dann empfindet er die Aktion nicht als Strafe, sondern als tolles Spiel. Und wenn ihm die Situation unangenehm ist, dann wird er sie nicht freudig aufsuchen, sondern bestenfalls gehorsam.


      Der Flur muss doch nicht per se unangenehm sein, darum geht es doch gar nicht! Unangenehm ist die Isolation, die dem Hund zugefügt wird, und die ihm ein unangenehmes Gefühl verursacht. Kombiniert mit dem Entzug des vorherigen Angenehmen - auch das verursacht ein unangenehmes Gefühl. Drum meine Anmerkung, dass hier positive und negative Strafe kombiniert werden. Und wenn der Hund den Entzug des Angenehmen nicht in Zusammenhang mit seinem eigenen Verhalten bringen kann, so ist die negative Strafe genauso vertrauensschädigend wie die falsch angewendete positive Strafe. DAS ist für mich das Entscheidende.

    • Ich glaube, du hängst dich an dem Wort Isolation auf. Es geht nicht darum, den Hund räumlich zu isolieren. Du kannst ein Time-Out im Raum geben. Es geht nicht darum, dass er abgeschottet ist, sondern du entziehst dich (das Angenehme) komplett. Und das ist dann keine positive Strafe, sondern eine konsequente negative Strafe. Sie darf ncht mit Wut oder sonstigem kombiniert werden. Wenn ich den Hund genervt wegschicke, dann ist das das Paradebeispiel der falschen positiven Strafe.


      Du kannst das Time-Out auch völlig umkehren: DU verlässt mit allen tollen Sachen (und Hunden) den Raum. Ist ein wenig schwierig, da das zeitmäßig relativ aufwändig ist.
      Ich würd emich auch nichta uf den Tisch retten, sondern den Raum mit Ankündigung verlassen.

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