Hund maßregeln

  • Zitat

    Bei Desensibilsieren kann Lob und Leckerli hilfreich sein, aber so...


    Tja, der Hund akzeptiert aber nichts dergleichen. Und aus der Situation raus können wir in so einem Fall auch nicht. Dass es funktioniert, hat sie mir schon mehrfach bewiesen, sie sucht Schutz bei mir. Ich habe mir das auch nicht ausgedacht, sondern war diesbezüglich auch bei einem Seminar. Ziel ist es, dass der Hund, egal wie schlimm es ist, Schutz bei mir sucht und nicht flüchtet.


    Zitat

    Um mal auf Plattitüden zurückzugreifen: souverän ist für mich nur der, der sich eben "im Griff" hat, und seine Emotionen nicht ungehemmt auslebt, das ist jetzt keine allgemein gültige Definition, sondern meine Meinung.


    Das sehe ich auch so. Man darf Gefühle haben, hat man auch unweigerlich, aber die Frage ist immer, wie "souverän" man damit umgeht.


    Zitat

    dieser Hund meidet dann meine Hündin, genau das wollte sie ja auch erreichen, nämlich ihre Ruhe. Ich will aber nicht, dass mich mein Hund in dem Maß meidet.


    Ich verstehe was du damit sagen willst. Ich will das auch nicht. Es gibt aber Situationen, da gibts für mich keine andere Wahl. Jules wird erwachsen und meint öfter mal einen auf dicke Hose zu machen. Lilly ist sehr deeskalierend, so dass es keine weiteren Probleme gibt. Aber...ich möchte auch nicht, dass Jules Lilly kontrolliert und einschränkt. So einmal im Monat hat sie nämlich so einen Anfall. :muede: Sie weiß genau, dass ich das nicht dulde. Anfangs wurde sie entweder weggeschoben, oder ich habe mich dazwischen gestellt und sie geblockt. Mittlerweile reicht es wenn ich sie ermahne, es zu lassen. Sie weiß, ich passe auf und geht dann weg. In so einem Fall ist mir das wirklich egal, ob der Hund meidet, da gehts um Sicherheit. Wobei Meiden hier echt übertrieben ist. Sie geht einfach und kommt dann zu mir kuscheln.


    Etwas deutlicher ist das wenn es um Futter geht. Da verstehen beide keinen Spaß. Ihr reguläres Futter wird normal gefressen, da gibts keinen Stress. Da gabs ein zweimal von mir ne Ansage, dass jeder an seinem Platz zu bleiben hat und das funktioniert. Die Ansage bestand darin, jeden zu blocken, der an den anderen Napf wollte, solange noch gefressen wird und im Zurückschicken zum eigenen Napf. War ne ziemlich kurze Sache und schnell erledigt.


    Zitat

    Wäre ich nachtragend, würde das sämtliche Souveränität in Frage stellen


    Genau das ist der Punkt, und da tun sich viele ganz schwer.

    • Neu

    Hi


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    • Ich glaube, da habt ihr Beiden schon recht, Arnie und Manu. :gut: Vor allem, nicht in den Emotionen verharren - das finde ich auch wichtig. Nachtragend sollte man schon gar nicht sein!


      Wie wir aber eigentlich hier drauf kamen, war, dass manche meinen, dass man möglichst alles "positiv machen" soll - im Sinne von ohne Strafe / Massregelung. Und DAS empfinde ich als kompliziert und unnatürlich, weil man sich da eben wirklich verstellt und das macht wenig Sinn.


      Wenn mein Dicker mal mit den Vorderpfoten oben nachschaut, was es so auf dem Küchentisch gibt grad, gibts einen kurzen Raunzer von mir und nicht das gesamte Programm der positiven Bestärkung. Das wäre mir viel zu kompliziert im Alltag und zu unnatürlich. Da verstelle ich mich nicht. Und ich glaube trotzdem nicht, dass der Dicke deswegen ein armes Hascherl ist :lachtot: . Das mach ich sogar mit der Kleinen so.


      Was Tannoz schreibt, finde ich auch, dass nämlich eine punktgenaue Ansage bewirkt, dass entweder das Verhalten ganz eingestellt wird oder es danach wesentlich sanfter hergehen kann, wenn doch mal ein Versuch gestartet wird.


      Was Du mit Jules und Lilly schreibst, hab ich so mit Zookie und Falco gehabt. Bei uns war wirklich Massregelung lebensnotwendig - für die Kleine. Heute klappt das sehr toll - er begegnet ihr nur noch zart und langsam.

    • Ich kann ja immer nur von mir hier ausgehen und ich glaube, dass die wenigsten ohne jedes Maßregeln/Tadeln auskommen. Ich kann nicht alles vorhersehen und bin auch mal unaufmerksam. Das ist Alltag :/



      Bin ich im Training, versuche ich soweit wie möglich darauf zu verzichten, klappt auch nicht immer :/


      Deshalb lese ich hier so gerne, weil ich mir viele Anregungen hole.


      Den Block/Splitten sehe ich auch nicht als Imitation hundlichen Verhaltens, und dramatisier das auch nicht (wobei es auf die Ausführung ankommt ;) )


      Was ich an "gewaltfreier" Maßregelung wirklich nicht leiden kann, ist die Wegtreiberei.

    • Ich bin der Meinung, ich verschlimmere die Angst definitiv nicht, wenn ich ihn zu mir hole. Grade in der Welpenzeit kam es oft vor, dass Welpi sich vor was fürchtet, nehmen wir mal ein Pferd als Beispiel. Ich bin damals in die Hocke gegangen und habe soviel Körperkontakt zugelassen wie er möchte, auch wenn er mir auf den Schoß geklettert ist. Das hatte den angenehmen Effekt, dass er sich das "Monster" so angeschaut hat. Hat er sich dann mal getraut wieder drauf zu zu gehen, durfte er das natürlich. Hat er sich dann wieder erschreckt, durfte er wann er wollte meine Nähe aufsuchen.


      Dadurch hat er gelernt, dass er bei mir in Sicherheit ist. Der Verstärker dazu war, dass bei mir die Angst nachlässt (wo wir wieder beim Thema wären, Verstärkung müssen keine Leckerlis sein!).


      TanNoz

      Zitat


      Tja, der Hund akzeptiert aber nichts dergleichen. Und aus der Situation raus können wir in so einem Fall auch nicht. Dass es funktioniert, hat sie mir schon mehrfach bewiesen, sie sucht Schutz bei mir. Ich habe mir das auch nicht ausgedacht, sondern war diesbezüglich auch bei einem Seminar. Ziel ist es, dass der Hund, egal wie schlimm es ist, Schutz bei mir sucht und nicht flüchtet.


      Dort steht KANN, nicht muss :roll:






      Nebenbei kann ich hier keine Wortklauberei sehen... :???:

    • wir haben hier im Bekanntenkreis übrigens einen inzwischen 14 Wochen alten Mali


      - kaut alles an
      - bellt erst Mal alles an
      - beißt in Arme und packt nach, wenn man die Hand weg zieht


      gerade beim letzten Teil frage ich mich, wie man es ohne "Maßregelung" hin bekommen möchte


      einmal als Situationsmanagement, wenn er zupackt, man die hand weg nimmt und er nachpackt und einmal als dauerhaftes Lernen


      denn da fehlen mir die Ideen :???:

    • Zitat


      TanNoz


      Dort steht KANN, nicht muss :roll:


      Ja das weiß ich auch. KANN geht immer. Es KANN eine Möglichkeit sein, den Hund bei Fehlverhalten zu maßregeln, es KANN eine Möglichkeit sein, um das Fehlverhalten drumherum zu klickern. Es kommt doch immer auf den Hund an. Nicht nicht alles geht bei jedem Hund in jeder Situation. Eigentlich ist das des Pudels Kern, was hier viele zu verdeutlichen versuchen. Leider habe ich das Gefühl, dass es u.a. bei kareki und dem einen oder anderen so gar nicht ankommt.

    • Zur Wortklauberei:


      ich empfinde es als extrem lehrreich, dass hier auf die korrekte Verwendung der Begrifflichkeiten geachtet wird.


      Ich empfinde ein paar Bereiche im Forum gerade extrem bereichernd. Wenn ich Erlebniserzählungen lesen will - was ich auch gerne mache - gehe ich in die entsprechenden Unterforen oder in entsprechende Tierschutz Tagebücher.




      @ Falbala


      Ein Beispiel aus dem Erziehungsbereich: Der Hund wird von einer 2. Person angefüttert, du rufst deinen Hund, wenn er sich nicht stante pede umdreht und zu dir kommt, rennst du hin und treibst ihn weg, lädst ihn danach wieder zu dir ein, kommt er sofort, ist alles grün, zögert er, treibst du ihn wieder weg, bis er sich dir anschließt.
      Bsp aus dem Ausbildungsbereich: der Hund soll im Fuß- Laufen (also sportliches Fuß "kleben mit Anschaun") schaut er weg, treibst du ihn von dir weg.
      Das ist sicherlich nicht mit körperlichen Schmerzen verbunden, und funktioniert bei den meisten Gebrauchshunden wunderbar :/

    • Zitat


      @ Falbala


      Ein Beispiel aus dem Erziehungsbereich: Der Hund wird von einer 2. Person angefüttert, du rufst deinen Hund, wenn er sich nicht stante pede umdreht und zu dir kommt, rennst du hin und treibst ihn weg, lädst ihn danach wieder zu dir ein, kommt er sofort, ist alles grün, zögert er, treibst du ihn wieder weg, bis er sich dir anschließt.
      Bsp aus dem Ausbildungsbereich: der Hund soll im Fuß- Laufen (also sportliches Fuß "kleben mit Anschaun) schaut er weg, treibst du ihn von dir weg.
      Das ist sicherlich nicht mit körperlichen Schmerzen verbunden, und funktioniert bei den meisten Gebrauchshunden wunderbar :/


      Na, Sachen gibt's, die gibt's gar nicht. :mute: Ich muss mich immer wieder wundern, was die Altherrenriege sich so ausgedacht hat für ihre Deutschen Schäferhunde. :dead:


    • Ich hatte jetzt die Thematik mit dem Welpen meines Vaters (Irish Terrier) und bei ihm hat es so ganz gut funktioniert...


      kauen: Wenn er kaut, hab ich ihm einfach was anderes "erlaubtes" angeboten. Das habe ich mit unseren auch gemacht und wenn sie dann fertig gekaut haben, waren sie erstmal so müde, dass geschlafen werden musste. Gut, bei meinen war das ganz selten der Fall, beim Terrier war das öfter der Fall, hat aber auch gut funktioniert.


      bellen: Ist dann schonmal kniffliger, weil man dann schon Ursachenforschung betreiben muss. Wenn er aus Unsicherheit bellt, würde ich ihm versuchen Sicherheit zu geben (siehe meinen Post weiter oben). Bellt er aus Frust, würde ich das erstmal aussitzen und an der Frusttoleranz arbeiten.


      beißen: Das Problem gab es beim Terrier auch. Auch hier habe ich ihm einen Ersatz gegeben.



      Jetzt ist natürlich ein Mali eine andere Hausnummer als ein Irish Terrier oder ein Aussie und ich habe überhaupt keine Ahnung von dieser Rasse, das wäre jetzt so das erste was mir einfallen würde...



      TanNoz
      und genau das ist der "Haken" an der Sache mit der positiven Verstärkung. Nicht jede Verstärkung funktioniert bei jedem Hund in jeder Situation. Das heißt aber nicht, dass es unmöglich ist einen passenden Verstärker zu finden.

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