Der Hundeflüsterer

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    Das "Ruten-Ding" leuchtet mir als Reiterin irgendwie voll ein. Ich bring mein Pferd auch erstmal dazu den Kopf runter zu nehmen, wenn sie ihn hoch reißt. Dabei entspannt sie sich sehr schnell selbst und lässt ihn ohne Anlehnung in der richtigen Position.
    Also der Ansatz ist der selbe!

    Und die Leine sind die Zügel :???: Man hat schon vor weit über 100 Jahren den Fehler gemacht, den Rassestandard der Hunde von dem der Pferde zu kopieren, jetzt vergleicht man auch noch Pferde mit Hunden. Das ist wie die Hackordnung der Hühner auf Hunde zu übertragen, genau daher stammt nämlich die Dominanztheorie.

    Sprechen Pferde denn mit dem Kopf? Die Rute des Hundes ist Kommunikationsmittel, wer da dran rummacht, der verfälscht die Sprache. Und sollen dann die anderen Hunde das noch verstehen? Ich würde nie in die Kommunikation des Hundes eingreifen, der Hund ist Körpersprachler.

    Meine Hündin traf mal auf zwei heftige Hunde. Die ließ alles schlackern, machte sich klein und Schwanz nach unten. Die lief locker durch, ihr passierte rein gar nichts. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich eingegriffen hätte. Der Wanderweg lief durch einen Hof und wir standen plötzlich mittendrin. Der nächste Hund der kam war angeleint und die Besitzer zerrten. Ich höre heute noch seine Schreie, als es dann schief lief.

    Um Himmels Willen, lasst die Hunde doch hündisch sprechen. Wenn sie das nicht mehr richtig können, dann wirds gefährlich.

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    Kennst ehrlich du nur diese beiden Arten der positiven Zuwendung? :sad2: Dann bist du echt arm dran. Es gibt hundert Wege, einem anderen Wesen positives Feedback zu geben. Mal als Beispiel: Dem Hund Freiheit geben. Also wenn er z.B. ein Weilchen gut und ordentlich neben mir gelaufen ist, ihn mit einem 'Lauf!' in den "Freilauf" zu schicken. Oder in anderen Situationen, wenn er z.B. unbeeindruckt an einem kläffenden Hund vorbeigelaufen ist, ein (oder mehrere) Wort des Lobes an ihn zu richten. Eine erfreute Reaktion meines Hundes erfolgt dann immer. Man kann den Hund verbal loben, mit einer einladenden Körperbewegung oder einfach einem Lächeln / einem freundlichen Gesicht. Eine hohe, erfreute Stimmlage. Eine kleine Spielaufforderung. Ball werfen von mir aus. Ein gemeinsames kurzes Rennspiel. Oder auch "stumme" Zustimmung/Übereinstimmung. Auch eine inaktive Begrüßung und Förderung seines Verhaltens kriegt der Hund durchaus mit, wenn es gut gemacht ist.

    Und einem Kind kann man so wahnsinnig viel erklären, ab einem gewissen Alter. :verzweifelt:

    Okay, ich hab das vielleicht etwas falsch ausgedückt. Sie wird natürlich auf viele verschiedene Sachen von mir gelobt...mal ein Leckerli oder wenn sie ihre ersten 5min beim gassiegehen brav neben mir bleibt (muss sie immer die ersten und letzten fünf miunten) dann bekommt sie ein "Dankeschön und lauf" oder wenn sie auf mich geachtet hat,statt auf die Katze, dann werden die nächsten Meter gerannt und getobt.
    Aber z.b. bei "Sitz", "Beifuß" und "Watch me" usw wird sie zu 90% mit streicheln belohnt und nicht wie bei vielen anderen mit Leckerli (weil sie das nicht als Belohnung ansieht) und ich wollte ja wissen wieso dann streicheln nicht als Belohnung zählt. Habs halt blöd formuliert und brauch mich aber dann auch nicht gleich Beleidigen lassen :hust:
    Nö nichts neues das "tscht" aber ich find das kann mal halt schön machen als Geräusch.

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    .. übrigens auch ersetzbar durch jegliche anderen Geräusche, wie z.B. "äy" oder "na!".
    Nichts neues. Keine neue Erfindung.

    Schttt ist ein alter Hut. Schlangen zischen. Man kann auch hey oder so rufen, aber das Schttt funktioniert wirklich bei vielen Hunden gut. Aber noch wichtiger ist meine Körpersprache und wie ernst ich es meine.

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    Sprechen Pferde denn mit dem Kopf? Die Rute des Hundes ist Kommunikationsmittel, wer da dran rummacht, der verfälscht die Sprache. Und sollen dann die anderen Hunde das noch verstehen? Ich würde nie in die Kommunikation des Hundes eingreifen, der Hund ist Körpersprachler.

    Ach, und Pferde haben keine Körpersprache, bei der die Kopfhaltung beteiligt ist? Ist mir ganz neu. Ist bestimmt Zufall, dass Pferde, die Stress haben, häufig den Kopf hochreißen.

    Es geht bei dieser Rutensache nicht um die Kommunikation mit anderen Hunden - es geht darum, dem Hund durch Veränderung seiner Muskel-Anspannungslage das Gefühl zu vermitteln, dass ein angstauslösender Faktor gar nicht so schlimm ist - ebenso wie dieser "Kopf runter"-Trick bei Pferden. Das geht nicht immer und nicht bei allen Hunden und schon gar nicht ist es ein "einmal gemacht, für immer erledigt"-Wundermittel.
    Es KANN bei MANCHEN Hunden dabei helfen, das Tier "runterzuholen". Nicht mehr, und nicht weniger.

  • Also bei mir hat es nach ein paarmal "tscht", wo sie sich wusste das sie sich nicht korrekt verhalten hat, immer gut geklappt...wenn ich es jetzt einmal mache und auch nur ganz leise, hört sie mit dem was sie gerade tut auf (außer wenn sie jagen will, soweit sind wir noch nicht). Und ich habe nicht das Gefühl, dass sie das macht,weil sie eingeschüchtert ist!

    freut mich, wenn es bei Dir klappt....aber ich bin nach wie vor nicht überzeugt davon, dass man nur "Tscht" macht u. Hund hört auf mit seiner Aktion.....kommt vielleicht auch auf die jeweilige Situation an...wenn Eddy irgendwo dran geht, reicht bei mir auch nur ein kurze "Hey" u. er läßt es...wenn er aber seinen Erzfeind sieht u. er meint, dass er diesen an der Leine anpöbeln muß, dann reicht das nicht mehr...

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    Und die Leine sind die Zügel :???: Man hat schon vor weit über 100 Jahren den Fehler gemacht, den Rassestandard der Hunde von dem der Pferde zu kopieren, jetzt vergleicht man auch noch Pferde mit Hunden. Das ist wie die Hackordnung der Hühner auf Hunde zu übertragen, genau daher stammt nämlich die Dominanztheorie.

    Hab ich das gesagt? *grins* Er hat ihm damit nicht wehgetan und auch ich tu meinem Pferd nicht weh, ich reite ohne Anlehnung! Ich wollte auch nicht "kopieren", es gibt aber bestimmte Parallelen - ich bin ja nunmal mit beidem aufgewachsen. Ich wollte es einfach nur erklären...

    Sprechen Pferde denn mit dem Kopf? Die Rute des Hundes ist Kommunikationsmittel, wer da dran rummacht, der verfälscht die Sprache. Und sollen dann die anderen Hunde das noch verstehen? Ich würde nie in die Kommunikation des Hundes eingreifen, der Hund ist Körpersprachler.
    Klar "sprechen" sie (auch) mit dem Kopf, ein Kopf-Hochreißen zeigt Panik/Anspannung/Fluchtvorbereitung. Man manipuliert gewollt die Körpersprache, um die Emotionen/Gedanken zu manipulieren. Übrigens funktioniert das auch bei Menschen (mehr oder minder). Darum gibt es so viele Körpersprache Kurse auch bei Menschen ;-) Kennst du vielleicht den Comic von Charlie Brown zu dem Thema?

    (...)
    Um Himmels Willen, lasst die Hunde doch hündisch sprechen. Wenn sie das nicht mehr richtig können, dann wirds gefährlich.
    Es verbietet ihnen doch auch niemand hier glaube ich... :???:


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    Es geht bei dieser Rutensache nicht um die Kommunikation mit anderen Hunden - es geht darum, dem Hund durch Veränderung seiner Muskel-Anspannungslage das Gefühl zu vermitteln, dass ein angstauslösender Faktor gar nicht so schlimm ist - ebenso wie dieser "Kopf runter"-Trick bei Pferden.


    Besser hätte ich es nicht ausdrücken können- danke dir! :gut:

  • habe gerade ein Video mit einem Rottweiler gesehen, der aggressiv auf andere Hunde reagierte. Stachelhalsband drauf...CM plazierte dieses wieder ganz weit oben hinter den Ohren u. ging dann mit straffer Leine los...Rotti konnte gar nicht loslegen...Stachler saß schön fest u. zog zu...erst dann kam das "Tscht".....

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    habe gerade ein Video mit einem Rottweiler gesehen, der aggressiv auf andere Hunde reagierte. Stachelhalsband drauf...CM plazierte dieses wieder ganz weit oben hinter den Ohren u. ging dann mit straffer Leine los...Rotti konnte gar nicht loslegen...Stachler saß schön fest u. zog zu...erst dann kam das "Tscht".....

    Ganz ehrlich ich bin zwar vieleicht nicht unbedingt für Stachler, aber ich finde es nicht "schlimm" einen
    agressiven oder "durchgeknallten" Hund auch 1-2mal mit härteren Methoden zusagen,
    dass es nicht okay ist was er macht, solange man den Hund später wieder mit normalen HB und durchhängender Leine knutschen kann =)
    Solang es halt kein dauer Zustand ist, sondern wirklich zur einmaligen Therapie, find ich das durch aus ok

  • was ich auch noch wichtig finde, ist dass man nicht alles eins zu eins übernimmt nur weil man das bei CM gesehen hat und es bei ihm klappt.
    Ich schau mir das an, überlege ob es zu mir und meinem Hund passt um filtere das heraus was mir hilfreich erscheint.
    Ich persönlich würge nicht und Drücke den Hund auch nicht auf den Boden, auch Kicke ich ihm nicht schmerzhaft in die Seite. Das passt in mein Hundeerziehungskonzept nicht rein und wäre im Fall von meinem Hund auch völlig übertrieben.
    Auch andere Sachen, wie zb den Hund mit an die Tür nehmen wenn es klingelt (was CM bei grundsätzlich allen Hunden macht) mache ich nicht, weil es sich bei uns einfach besser bewährt hat ihn auf seinen Platz zu schicken.
    Ich denke den eigenen Kopf muss man immer mit einschalten, wenn man neue Trainigsmethoden ausprobiert.
    Trotzdem haben Cesars Methoden bei uns den Durchbruch gebracht, was zwei Hundetrainer vorher nicht geschafft haben und darum bin ich sehr froh.
    Ich schaue mir seinen Sendungen immer noch gerne an, auch wenn ich sie alle schon kenne. :smile:

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