verstehe manche Tierheime nicht, wollen die nicht vermitteln
-
-
Hallo,
ich möchte jetzt mal ne Lanze FÜR die Tierheime brechen.
Klar gibt es schwarze Schafe aber die gibt es überall. Ich arbeite jetzt zum zweiten Mal in einem Tierheim, das erste Mal über zwei Jahre und was ich in diesen zwei Jahren alles an sogenannten Interessenten erleben mußte, geht auf keine Kuhhaut.
Man kann den Leuten nur vor den Kopf sehen und was wir angelogen wurde, ist nicht mehr feierlich. Von verschönerten Lebensumständen, angeblicher Hundeerfahrung, viel Liebe, Familienanschluß, Auslauf usw. war alles dabei. Wir haben Tiere zurückbekommen, total verwahrlost, Hunde teilweise mit eingewachsenen, zu langen Krallen weil sie über Monate nicht aus gekommen sind, Katzen, völlig verfilzt, schwangere Kleintiere, weil sich die Besitzer noch das gegenteilige GEschlecht im Laden gekauft haben, teilweise Muttertiere mit halbtoten Jungtieren und so weiter.
Wenn man das über Jahre oder Jahrzehnte erlebt, ändert sich nun mal die Meinung der Leute und der Glauben an die Menschlichkeit und die Glaubwürdigkeit nimmt sehr ab. Zudem muß man es mal so sehen, auch in den Tierheimen arbeiten nur Menschen, jeder hat FEhler, jeder hat SChwächen und wenn ich an einem Tag schon zehn Mal beschimpft wurde weil ein völlig ungeeigneter Kanditat ein Tier haben wollte, dann ist man eben nicht mehr so nett. Sollte nicht sein aber es ist nun mal so.
Als Beispiel für einen völlig ungeeigneten Kandidat:
6 Jähriger Schäfermix, abgegeben weil er nach den Kindern geschnappt hat und absolut unverträglich mit Kindern war. Das stand sogar in der Beschreibung des Hundes auf der Homepage und am Zwinger aber nein, eine Familie mit drei kleinen Kindern wollte unbedingt diesen Hund weil er ja so süß aussieht. Wir haben ihnen mehrfach im Guten versucht zu erklären, dass das nicht geht, weil die Kinder in GEfahr sein würden und ja, wir waren uns da sicher. Dieser Hund hat Kinder regelrecht gehaßt.
Nach einer knappen Stunde, wo die Eltern das immer noch nicht einsehen wollten und auch keinen anderen Hund sehen wollten, der wesentlich besser zu ihnen gepaßt hätte, haben wir sie dann zur Tür geleitet. Nicht mehr ganz so freundlich wie am Anfang.
Naja, zwei Wochen später hatten wir einen Eintrag auf unserer Homepage, dass wir keine Hunde an Familien mit Kindern vermitteln würden. Dass wir von Anfang an absolut unfreundlich wären und sie sofort rausgeschmissen hätten. Was sollen wir dazu noch sagen? Die Leute haben es sich so hingedreht wie sie wollten und die Tierheimmitarbeiter waren mal wieder die Bösen.
Zudem muß man es mal so sehen, auf jeden negativen Eintrag auf ein Tierheim gibt es garantiert auch einen Guten doch die gehen damit nicht so an die Öffentlichkeit. Über das böse Verhalten der Tierheimmitarbeiter kann man sich eben viel besser aufregen als wenn man ohne Probleme ein Tier bekommen hat.
Ich möchte niemanden angreifen, ich weis selber, dass manches Verhalten einfach nicht geht aber es sind alles nur Menschen, man weis nie was sie sich an diesem Tag schon anhören durften. Etwas Verständnis von BEIDEN Seiten wäre manchmal sehr wünschenswert.
*So, Steine zum steinigen hinleg* - Viel Glück beim werfen.
Lg Demona
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier verstehe manche Tierheime nicht, wollen die nicht vermitteln* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Zitat
Hier auch, wir haben keinen Hund bekommen weil wir 2 Kinder haben.
Erst dachte ich, ok der Hund nach dem wir gefragt haben geht halt nicht mit Kinder. Als wir dann gefragt haben welcher denn sonst in Frage käme mit Kindern. ( alter des Hundes und Aussehen war uns eigentlich egal, nur nicht unbedingt unter 40cm) bekamen wir zur Antwort sie vermitteln keine Hunde an Familien mit Kindern. Die wollten nicht mal wissen wie alt die Kinder sind ( waren ohne Kids dort)
Häh? Ich lese in so vielen Beschreibungen immer: 'Eine Familie mit (standfesten) Kindern wäre schön'.
Ich kann mir schon vorstellen, dass man als TH-Mitarbeiter angesichts des ewigen Ansturms von unmöglichen Anfragen irgendwann nen Fön bekommt. Außerdem nehme ich, dass Menschen die im TH arbeiten tierlieb, aber eben nicht unbedingt 'menschenlieb' sind. ICh kenne einige ausgeprägte Tierliebhaber, die ziemliche Misanthropen sind. Das ist für den Umgangston natürlich nicht gerade förderlich.Na ja, und das mit den 60 Jahren.... Also ich habe beschlossen nie wieder einen Welpen großzuziehen. Meine Knie machen das einfach nicht noch mal mit - und ich bin 41. Klar, Rentner mit Garten und einem mittelalten Hund, der nicht mehr so nen drive hat - kein Problem. Aber ein junger Hund? Würd ich auch nicht an Menschen über 60 bzw 65 vermitteln, schon allein aus statistischen Gründen. Die durchschnittliche(!) Lebenserwartung von Männern liegt bei 71 Jahren. Dann bekommt man im Zweifel einen alten Hund ins TH zurück, den dann keiner mehr haben will.
Aber Pauschalurteile sind natürlich Blödsinn - und das mit dem verheiratet sein ist schlicht unglaublich. Ist so eine Frage überhaupt legal? -
Ich glaube auch, dass viele TH-Mitarbeiter aufgrund schlechter Erfahrungen zu "Menschenhassern" (klingt etwas zu hart, mir fällt aber kein anderer Begriff ein) werden.
Trotzdem muss man doch auf jeden Menschen erstmal unvoreingenommen zugehen und diesem auch zuhören. Durch gewissenhafte Vor- und Nachkontrollen kommt doch sowieso raus, wenn falsche Angaben gemacht wurden.
Ich habe auch schon erlebt, dass jemand, die Vorgeschichte des Hundes betreffend, vom TH angelogen wurde.Außerdem habe ich oft das Gefühl, dass das Wissen über die Tiere bei vielen Mitarbeitern nicht besonders groß ist. Häufig steht da die falsche Rasse auf der Homepage oder eben so Aussagen wie: "Hund xy ist ein Aussie/Border/ ... und braucht rund um die Uhr Beschäftigung ..." o.ä.
-
Ich bin auch kein Fan von so manchen hiesigen Tierheimen. Da werden Ansprüche gewünscht, die einfach nicht erfüllbar sind und manchmal kommt man sich vor, als wolle man ein Kind adoptieren und nicht einen Hund.
Man hat teilweise das Gefühl, dass die Mitarbeiter da denken, dass man was von ihnen persönlich will. Ich war eine zeitlang Gassigänger und was da teilweise abgegangen ist.... Letztendlich war es auch der Grund, warum bei mir ein Vermehrerhund gelandet ist. Man kommt sich doof vor, muss sein halbes Leben offenlegen (und wehe man geht arbeiten! Geht gar nicht! Aber Arbeitslos sein geht auch nicht, denn dann ist man ja arm!) und wird trotz das man geplant hat was mit dem Hund in bestimmten Situationen geschehen kann, abgelehnt. Das macht man 2 Mal mit und hat die Nase voll. Eine Bekannte von mir wurde sogar dreist angelogen. Mich wundert es nicht, dass im besagten Tierheim die Vermittlungsrate sehr gering ist. Der Hund um den ich mich damals beworben habe (vor fast 7 Jahren jetzt) sitzt auch noch drin und wird wohl auch drin sterben.
Die Argumentation die ich oft zur Verteidigung höre ist die selbe, welche friedapaula bringt: "Die sind halt gefrustet weil ... (beliebigen Grund einfügen)!" Ich bin in meiner Arbeit auch häufig gefrustet, genervt, gestresst, schlecht gelaunt. Aber ich DARF es weder meine Bewohner spüren lassen, noch deren Angehörigen. Die können schließlich nur in den seltensten Fällen was für meine schlechte Laune. Deswegen lasse ich eine solche Argumentation nicht gelten. Wenn man so dicht macht, nur weil man schlechtes erlebt hat, arbeitet man im falschen Job.
Es gibt natürlich auch andere Tierheime, die sicher besser arbeiten. Allerdings sind dir mir halt nicht mehr begegnet, weil mir meine 2 Erfahrungen gereicht haben.
-
Oh wenn ich das hier lese, denk ich doch: Wie gut (oder halt schade, je nach dem), dass beim Kinderkriegen vorher keine Kriterien und Fragebögen ausgefüllt werden müssen, sonst hätten viele sicherlich keine Kinder.
Ich hab für meine TH-Katzen auch lange gebraucht. Bei mir war es so:
Biete:
Haus mit Garten in absolut ruhiger Gegend, kein Durchgangsverkehr, Katzenerfahrung, Platz im Haus und außer Haus, Rückzugsgebiete, alles vorhanden.Suche:
Zwei Katzen, die miteinander klar kommen, Freigänger, nicht zu ängstlich (d. h. kommen mit Kleinkindern im Haus klar). Alter, Farbe, ob sie sich streicheln lassen, völlig egal.Hat trotzdem sehr lange gedauert...
-
-
ich vermittele selber... auf einen guten Interessenten kommen zum Teil über 10 beschissene Anfragen.
Wenn mir ein Interessent mitteilt das er nachmittags überhaupt nicht kann, aber die sonstigen Begebenheiten sehr gut passen, dann würde ich egal wie der Ablauf im Th ist trotzdem vormittags einen Termin machen. Meine Kernarbeitszeit ist von 15-18 Uhr, damit kann ich nur Samstags ins TH wo meist die Hauptamtlichen nicht da sind und es zum Teil auch sehr voll ist .Bei Katzen gucken wir vorher wie die Umgebung bei Freigang ausschaut und auch bei meiner eigenen Vermittlungsarbeit gucke ihc mir die Leute auch nochmal genauer an. Was nützt es wenn man nur steif nach Bogen geht und manche Tiere dann nie vermittelt werden? Das auch blöde INteressenten kommen ist keine Entschuldigung das man alle vergrault, man handelt zum Wohle des Tieres.
-
tromba, regula und demona:
klar muss es Kriterien geben. Die müssen aber zum einen bekannt sein und zum anderen für alle gelten. Und ich habe einfach ein Problem mit "Pauschalabsagen"! Das kann nicht sein.
Ich kann mir auch vorstellen, das viele Arschkrampen im TH auftauchen. Aber die halte ich durch solche Aktionen, wie ich sie erlebt habe, sicherlich nicht ab. Und das sind genau die, die alles so hinlügen, dass sie nicht durch´s Raster fallen. Aber wenn ich komme und gleich mal sage, was nicht sooo ideal ist (bei mir zB dass ich zum Zeitpunkt meines Hundeswunsches im 3. Stock ohne Aufzug gewohnt habe. Größe war mir generell egal, aber ich habe schon eher nach einem Hund gesucht, den ich zur Not auch tragen könnte).Ob sich jemand Gedanken gemacht hat, kann ich nur rausfinden, wenn ich mich mit den Personen auseinandersetze.
-
Hallo,
Klar muß es Kriterien geben aber die können nicht für jeden gleich sein weil jeder andere Umstände hat.
Dein Beispiel mit dem dritten Stock:
Bei einem `jungen` Menschen ist das mit dem Tragen des Hundes weniger ein Problem als bei einem `Älteren` Menschen. Selbst wenn sie sonst die gleichen Vorraussetzungen haben, kann es sein, dass dem `Älteren` Menschen dann eher abgesagt wird als dem `Jungen`. Ich hoffe, man versteht was ich damit meine.
Natürlich darf es keine Pauschalabsagen geben aber wenn ein Hund, dessen Rasse momentan in Mode ist, schon zum fünften oder sechsten Mal zurück ins Tierheim kommt, ist man immer noch ein bißchen strenger mit den Anforderungen. Schon allein weil es für den Hund auch nicht gerade gut ist wenn er ständig hin und her geschoben wird.
Und ja, viele Tierheimmitarbeiter hängen auch an ihren Tieren, manchmal sogar zu sehr. Ich selbst habe Tränen geheult wenn meine Gassihunde ein neues Zuhause gefunden haben aber ich habe mich immer für sie gefreut. Und diese Grenzen ziehen leider viele Mitarbeiter nicht mehr. Sie sind manchmal der Meinung, dass sie das Beste für die Tiere sind, auch wenn sie im Tierheim sitzen müssen.
Ein schönes Beispiel hatte ich erst vor kurzem:
Anni, 1Jährige Labradormixhündin, die schon über acht Monate im Tierheim saß, extrem scheu und hatte vor Männer absolute Angst. Zumindest am Anfang, sie hat sich dann an sie gewöhnt. Naja, die Gassigängerin wollte sie mehr oder weniger nicht mehr hergeben und hat eigentlich sämtliche BEwerber mehr oder weniger verkrault und vor der Tierheimleitung schlecht geredet.
Dann kam ein Männerpärchen, 50 und 53 JAhre alt und hatten schon ihr ganzes Leben lang Hunde, sie hatten sich auf den ersten Blick in Anni verliebt und ihre Umstände waren der Himmel für einen Hund. Naja, die Gassigängerin hat sie nach 15 Minuten spazieren gehen nach Hause geschickt, der Hund hätte Angst! Klar, das waren Fremde, da hat sie immer Angst.
Die Tierheimleitung hat sich dann den Mund wund telefoniert damit die Männer uns nochmal ne Chance geben und ein paar Tage später ist einer der Männer mit mir und Anni spazieren gegangen. Ja, sie hatte Angst aber nicht so krass, wie wir alle gedacht hatten. Sie haben sie im Endeffekt bekommen und mittlerweile schläft die Hundedame mit im Ehebett.
Es hätte keinen besseren Platz für sie gegeben und der wäre uns beinah durch die Lappen gegangen.
Jeder macht Fehler und natürlich darf man seine Laune eigentlich nicht an Interessenten abgeben aber manchmal fällt es extrem schwer. Vorallem wenn Menschen mit dieser `Ich rette einen Hund, ihr müßt mir dankbar sein` Einstellung ins Tierheim kommen. Die Meisten davon sind absolut beratungsresistent, völlig von sich überzeugt und der Meinung, sie sind der Topf am Ende des Regensbogens.
Die Grenze zwischen richtiger und falsch verstandener Tierliebe ist hauchdünn und es ist sehr viel Arbeit auf dieser Grenze zu bleiben. Von Beiden Seiten.
Lg demona
-
Zitat
Die Argumentation die ich oft zur Verteidigung höre ist die selbe, welche friedapaula bringt: "Die sind halt gefrustet weil ... (beliebigen Grund einfügen)!" Ich bin in meiner Arbeit auch häufig gefrustet, genervt, gestresst, schlecht gelaunt. Aber ich DARF es weder meine Bewohner spüren lassen, noch deren Angehörigen. Die können schließlich nur in den seltensten Fällen was für meine schlechte Laune. Deswegen lasse ich eine solche Argumentation nicht gelten. Wenn man so dicht macht, nur weil man schlechtes erlebt hat, arbeitet man im falschen Job.Genau das denke ich auch. In welchem Beruf darf man seine Laune an 'Kunden' auslassen? In den meisten Berufen würde man doch hochkant rausfliegen. Klar es geht um Lebewesen, aber es gibt Leute, die kann ich absolut nicht ausstehen und trotzdem gehen sie 1a mit ihrem Hund um und man könnte ihnen sehr gut einen Hund vermitteln.
Das mal ein Hund zurückkommt kann vorkommen, aber deshalb kann man doch nicht einfach keinen Hund mehr vermitteln.
Es zeugt von einer gewissen Professionalität in seinem Job, wenn man schlechte Erfahrungen mit ungeeigneten Interessenten nicht an potentiellen ernsthaften Interessenten ausgelässt- das sollte doch möglich sein.
-
Jetzt hört man so oft "auf einen guten Interessenten kommen 10 nicht ernst zunehmende Interessenten", da frage ich mich, ob all diejenigen, die hier schreiben zu den 10 nicht ernst zunehmenden Interessenten "gezählt" werden...
Was mich so sehr geärgert hat, war weniger, dass man uns als ungeeignet erachtet hat, sondern viel mehr, dass man uns nicht eine einzige Frage gestellt hat.
ICH habe nur kurz erwähnt, wir sind beide Studenten, wohnen in einer Wohnung und suchen einen unkomplizierten Anfängerhund, den man auch mal alleine lassen kann und der keine großen Baustellen hat.
Nicht eine einzige Frage wie unser Alltag aussieht, über unsere Pläne oder sonstiges. Die einzige Frage war: sie wissen schon, dass ein Hund bis 15Jahre alt werden kann?
Dann hab ich gesagt, dass mir das bewusst ist und dass ich mit meiner Mutter gesprochen habe, dass sie gesagt hat sie ist jederzeit bereit mir unter die Arme zu greifen, wenn Probleme auftreten sollten.Dann meinte der Mitarbeiter nur noch: Na sie haben ja auch keinen Garten und jung sind sie auch. Da werden sie bei uns keinen Hund bekommen.
Und so wurden wir stehen gelassen. Und dafür gibt es für mich KEINE Rechtfertigung! Ich will mal sehn, was mein Chef sagt, wenn ich so mit Kunden umgehe, weil ich genervt bin... Find ich einfach ne Sauerei und da muss ich mir au net erzählen lassen ich soll um nen Hund kämpfen... Und denen dann noch 300e Schutzgebühr bezahlen als Dank, dass ich mich so behandeln lassen darf - Nein danke! Ich spende auch nicht mehr für Tierheime. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!