Was läuft da falsch in der MT - Ausbildung ?

  • Zitat

    Ich finde das geführt Laufen eigentlich Ideal um seinen Hund lesen zu lernen ohne sich dabei für seinen Hund lesbar zu machen .
    Dafür muss aber beim Hundeführer auch Interesse daran bestehen den Hund zu lesen, denn es ist wesentlich einfacher sich in diese "Hängematte" fallen zu lassen und den Absprung zum richtig trailen zu schaffen.


    Ich verstehe nicht ganz was du meinst. Was verstehst du unter geführtem laufen und welche Hängematte meinst du?
    Klar, Interesse daran den Hund zu lesen muß man haben.


    LG


    Franziska mit Till

  • mit gefürht Laufen meine Ich :
    HF läuft blind
    Flanker läuft wissend und gibt recht schnell sein ok


    Je nach Ausbildungsstand des HF kann man in oder auch erst nach der Kreuzung das ok geben.
    und der Flanker kann den HF auf Zeichen des Hundes aufmwerksam machen. Ihm sozusagen seinen Hund erklären .
    und das ist eine angenehme Hängematte weil man weiß das man jemanden bei sich hat der einen nicht in die völlig verkehrte Richtung laufen lässt.Man trailt im Prinzip mit Sicherheitsnetz.

  • Zitat

    mit gefürht Laufen meine Ich :
    HF läuft blind
    Flanker läuft wissend und gibt recht schnell sein ok


    Je nach Ausbildungsstand des HF kann man in oder auch erst nach der Kreuzung das ok geben.
    und der Flanker kann den HF auf zeichen des Hundes aufmwerksam machen. Ihn sozusagen seinen Hund erklären .
    und das ist eine angenehme Hängematte weil man weiß das man jemanden bei sich hat der einen nicht in die völlig verkehrte Richtung laufen lässt.Man trailt im Prinzip mit Sicherheitsnetz.


    Ach so, Danke.
    Ja, so ziemlich genau läuft es bei uns.


    LG


    Franziska mit Till

  • Antworten:


    Zu Colli67:


    Ergänzung zu 1: Und die die Prüfung bestehen, weil der Hund zufällig findet und der Prüfer das aufgrund der Prüfungsbedingungen akzeptieren muss, obwohl er genau weiß, der Hund hat nicht wirklich getrailt und der HF weiß nicht wirklich, was er tut. (Und das sogar in der Nachbesprechung explizit sagt: Sie haben die Prüfung bestanden, aber gehen sie bitte nicht in den Einsatz !)


    Zu 2: Ich gehe eigentlich grundsätzlich erst mal ohne Hund zu einem mir unbekannten Trainer, um zu sehen, wie arbeitet der, passt das zu meiner Ausbildungsphilosophie etc.. Ansonsten, wenn ich mit Hund gehe, muss ich den Arsch in der Hose haben, auch mal Nein zu sagen, wenn eine Übung meiner Erfahrung zuwider läuft. Im Übrigen stimme ich dir zu: ein Hund, der den Frust, z.B. eines Negative End nicht aushält und dann gleich völlig in seiner Motivation zusammen bricht, hat im Ernsteinsatz nichts zu suchen.


    Zu 3: Ist variabel handhabbar. Mein Bloodhound Google steht auf Fire Trails und arbeitet danach beim richtigen Trail konzentrierter. Unsere Bloodies Shania und Hubble gucken der weg laufenden Person nach, schütteln den Kopf über so viel Dummsinn, nehmen danach die Nase auf den Boden und verfolgen die Spur bis zur Person. Bei Sicht - und Hetzjägern halte ich solche Fire - Trails für kontraproduktiv.


    Freundliche Grüße


    Geronimo

  • Zitat

    : Und die die Prüfung bestehen, weil der Hund zufällig findet und der Prüfer das aufgrund der Prüfungsbedingungen akzeptieren muss, obwohl er genau weiß, der Hund hat nicht wirklich getrailt und der HF weiß nicht wirklich, was er tut. (Und das sogar in der Nachbesprechung explizit sagt: Sie haben die Prüfung bestanden, aber gehen sie bitte nicht in den Einsatz !)


    Geronimo


    Weißt du HF die sich selbst Überschätzen gibt es zu Hauf.....
    und eine grüne Prüfung ist noch im Anfängerbereich da ist noch nichts mit Einsatzfähigkeit.


    zu den anderen Punkten sind wir uns glaube ich recht einig .
    viele Wege führen nach Rom, man muss den für sich stimmigsten Ausbildungsweg wählen und dann dabei bleiben!!
    Trainerhopping sollte man sich nur selber und nicht seinem Hund antun!

  • Zu 1:
    Das ist erst mal eine Definitionsfrage. Was hier als Blind bezeichnet wurde, würde ich einen eng geflankten Trail nennen. Dass die Leute sich lieber auf den Flanker verlassen, statt den Hund zu lesen, ist übel, aber im Fun-Bereich leider gang und gäbe. Da soll es gut aussehen und Spass machen, und nicht in eigene Anstrengung ausarten.


    Zu 2:
    Da wurde dem Teilnehmer vorgeführt, was er noch nicht leisten kann mit seinem Hund. Kann mal mal machen, aber natürlich nicht als gesamten Seminarinhalt - da würde ich auf die Barrikaden gehen! Ich hatte letzten Herbst an einem Seminar über 4 Tage einen Double Blind, eine schwierige Abgangssuche. Es gab einen Moment, wo ich dachte, mein Hund ist jetzt drauf, doch dann verlief es sich. Die Chefinstruktorin, die auch keine Ahnung vom Abgangspunkt hatte, hat den Versuch aber zeitlich begrenzt, und dann gesagt, beim nächsten klaren Negativ belohnen und abbrechen, um den Hund nicht zu verheizen - wir sollten am nächsten Tag eine Prüfung laufen. Gut fand sie, dass mein Hund nicht einfach eine beliebige Spur genommen hat, oder einen reinen Ghosttrail gelaufen ist - wir waren immer noch im Quartier.


    Double Blinds sind eine reine Überprüfung des Leistungsstandes, und kein Ausbildungsweg.


    Zu 3:
    Ich lasse manchmal die Leine los, wenn ich die VP sehe, und mein Hund schon längst den "Proximity Alert" gibt, also zeigt, dass er direkte Witterung hat. Allerdings nur im nicht-urbanen Gebiet, und nur zu Motivationszwecken. Allerdings würde ich mit der Hündin ganz gern mal das Free Trailing anstreben - hat meine Instruktorin in alpinem Gelände öfters praktiziert. Dazu muss aber in der Ausbildung viel wert auf Teamarbeit zwischen Mensch und Hund gelegt werden. Einige der typisch amerikanischen Methoden zum Bloodhound-Training eignen sich da weniger dafür - und möglicherweise die Rasse Bloodhound generell nicht, denn es ist sehr vom Arbeitsstil des Hundes abhängig, ob das möglich ist.


    Ob und was es bei Rettungshundeorgas für fundierte Aufbaukonzepte gibt, kann ich nicht beurteilen. In der Schweiz gibt es genau eine Orga, wo die Polizei Ziviltrailer anfordern dürfte. Die haben trotz jahrelanger Bemühungen aktuell genau ein Team, welches die Einsatzprüfung geschafft hat. Was nicht erstaunt, da der Bereichsleiter selber nicht trailt, und von MT keine Ahnung hat. Dafür ist er mit dem Trainer befreundet, der 700 km weit von der CH-Grenze wohnt.... Ich habe aktuell jemanden in der Gruppe, der sich das antut, zum Training jeweils dorthin zu reisen. Aus dem Aufbaukonzept werde ich nicht schlau, weder aus dem, was der Kollege mit seinem Hund trainiert, noch aus dem Buch des Trainers...


    Bei der Ausbildungsorga, bei der ich bisher die Seminare gemacht habe, kann ich durchaus ein klares Konzept im Aufbau erkennen. In der Praxis steht und fällt das jedoch mit der Qualität der Trainer. Da ich zwischen den Seminaren ohne Trainer bin, brauche ich ein mir einleuchtendes Konzept mit einem Aufbau, der mir einleuchtet. Vom eigenen Denken entbindet der mich aber nicht. Denn je klarer und logischer ein Aufbau formuliert ist, desto mehr läuft er Gefahr, in Dogmatismus zu erstarren.

  • Was die Prüfungsordnungen angeht: Ja, ich finde die vom BRH auch am Besten, schon allein weil da die UO für den Trailer sinnvoller Weise wegfällt, diese komische Legeregelung (nicht im Gebiet usw) entfällt und einfach alle Teile gleichwertig geprüft werden.
    Interessanterweise ist es aber so, dass die vom ASB geprüften Hunde in NRW die einzigen sind, die von der Polizei nicht gesichtet werden sondern so in den Einsatz können. Das mag auch daran liegen, dass 2 der Sichter vom ASB sind :pfeif:
    Ich find es auch problematisch, dass soweit ich weiß in keiner Prüfungsordnung es vorgesehen ist den Hund trotz ankommen durchfallen zu lassen. Hier sehe ich aber auch das Problem bei den Prüfern. Die Prüfer die ich beim ASB kennengelernt habe bisher waren deutlich kompetenter als die des BRH...es hat alles Vor- und Nachteile, wenn einem der Prüfer aber nahe legt nicht in den Einsatz zu gehen sollte man sich das zu Herzen nehmen.

  • Guten Abend,


    ich möchte etwas zu der eingangs gestellten Frage sagen:


    "Zum zweiten: Was mich wirklich mal interessieren würde, ist, ob es bei den Rettungsorganisationen oder sonstigen Organisationen mit Einsatzanspruch wirklich ein fundiertes systematisches aufeinander aufbauendes Ausbildungskonzept mit Schulungs - und Trainingskonzept für Mantrailer gibt, mit Lernzielen, Methoden, Übungen, Schulungsmaterialien, Leitfäden, entsprechenden Zwischenüberprüfungen und Kontrollsystemen."


    Im BRH, dem ich seit 6 Jahren angehöre, gibt es seit 2 Jahren ein abgestuftes Ausbildungs- und Prüfungskonzept bestehend aus


    - 4 Wochenend-Workshops (Theorie, Einsteiger, Grundlagen, Intensiv), die jedes Jahr wiederholt werden
    - 2 Zwischenprüfungen (MTG= 300m Stadttrail (Vororte) frisch, mit 1 Winkel) und MTB (800m Landtrail, 1 h alt , mit 3-4 Winkeln)
    - MTG berechtigt zur Teilnahme am Grundlagen-WS
    - MTB berechtigt zur Teilnahme am Intensiv-WS, zur Teilnahme an den Hauptprüfungen und zur Teilnahme am Förderprogramm
    - Im Förderprogramm werden bundesweit max. 16 Teams durch spezielle Trainingstermine (1x/Monat) gefördert. Man muß über die Staffel einen Antrag stellen.
    - Zur Vollständigkeit noch die 3 Hauptprüfungen (MTS=Stadttrail, 4-6h alt, 1000-1200m, im kleinstädtischen Bereich, MTL = Landttrail, 1000-1200m,12-20h alt, in Wald, Feld, Flur, und MT Negativ= Erkennung eines Ansatz- oder Spurnegativs)
    - Zur Einsatzfähigkeit müssen MTS, MTL und MT Negativ innerhalb von 12 Monaten bestanden werden
    - Erhalt der Einsatzfähigkeit durch jährliche Wiederholung eines Trails und 2- jährliche Wiederholung des Negativs.


    Die Erfahrungen mit diesem Konzept sind recht positiv, immerhin konnte der BRH in den letzten 2 Jahren deutlich mehr Teams zur Einsatzfähigkeit bringen als in den ganzen Jahre davor (z. Zt. ca. 10-12 Teams bundesweit)


    Viele Grüße
    Thomas

  • Auch wenn ich jetzt gar nichts mit MT am Hut habe und auch nur ganz simple Basiscs weiß, ist das was du beschreibst dem was ich im Obedience erlebe sehr sehr ähnlich. Da kommen Leute egal ob nach dem Rackerkurs in einer HS, einer BH in einem anderen Verein oder einfach so und wollen Obi machen. Auf die Frage was sie am Obi reizt kommt "der Spaß", gut hake nach: "Was macht Obi für dich aus?" Antwort: "weiß nicht" ok, also "was weißt du über Obi?" Freude im Blick: "Hund soll Fusslaufen und Sitz und Platz machen" Ohje, letzte Frage: "Was kann dein Hund bereits" Antwort meist "Alles schon fertig für eine Prüfung. Sitz muss nur etwas dazu an der Leine ziehen, Platz nur kurz und Fuss läuft er schon einen Meter neben mir" Kurzes Vorturnen bestätigt Hund kann gar nichts und Hundeführer sieht nicht dass sein Hund ständig meidet weil Loben durch Klopfen doof ist, Hundeführer lobt nicht einmal und gibt gefühlte 100 Kommandos die dann eh nicht ausgeführt werden. Diese Leute kommen dann 4-8x zum Training dann folgt ein Gespräch dass sie so nicht trainieren können, da ihr Hund doch schon alles kann und da ist es doch nicht sinnvoll immerzu an der Grundstellung zu üben anstatt mal anständig 100m Fussarbeit zu machen" Oft bleiben sie auch einfach so weg.


    Ich weiß nicht warum die Leute so sind. Auffällig ist, es muss immer alles sehr schnell gehen, Friemelarbeit und Detailarbeit sind unerwünscht. Den eigenen Hund lesen und immer wieder darauf aufmerksam gemacht zu werden ist zu viel des Guten und Spielen im Training ist was für Junghunde.


    Obwohl ich diese Erfahrungen nun schon häufiger machen musste frustriert mich das jedesmal aufs Neue. Dabei erkläre ich von Anfang an um was es geht, gebe immer einen groben Plan über den Trainingsaufbau und das wieso und warum. Und nach der Hausaufgabe eine Woche nur GS und den ersten Schritt Fuss zu üben werden mir dann freudestrahlend 4 Wochen nacheinander 20m Fussarbeit mit Winkel vorgeführt bei der der Hund immer noch einen m irgendwo vor neben oder hinter dem HF ist. :( :


    Vielleicht ist es einfach eine Tendenz in unserer Gesellschaft. Alles muss schnell und einfach funktionieren, es muss immer Action geben und Spaß machen. Spaß scheint sich dabei teilweise nur über Erfolg bei Zielerreichung und nicht über Zusammenarbeit auf dem Weg zu einem Ziel einzustellen. Zuhören und mal Ausdauer beweisen auch wenn die Ausbildungsschritte winzig sind geht einfach nicht. Bzw werden Teilschritte nicht als Erfolge wahrgenommen.


    Nur eines noch was mich weitermachen läßt sind Teams die genauso blauäugig kommen und dann einfach genial werden! Aber der Quote von 20:1 ist anstrengend...

  • Lockenwolf, du sprichst mir aus der Seele.


    Auch mich halten die Hunde bei der Stange, die total begeistert sind, weil sie endlich das machen dürfen, wofür sie geboren sind, all die Spaniels, Magyar Viszlas, (mit Einschränkung) Weimaraner, Beagle, Bracken, natürlich Bloodhounds, Bleu de Gascogne, Spinone, (mit Einschränkung wegen Jagdtrieb) Segugios etc., die ich kennen lernen und trainieren durfte.


    Und ich glaube ebenfalls, dass es ein Problem unserer Zeit ist. Schnelle Befriedigung und Konsum ist wichtiger geworden als auch mal Durchhaltevermögen und Geduld, Vertrauen und den Willen zur Zusammenarbeit auch in kritischen Phasen zu beweisen bei Lernplateaus, Rückschlägen, auftauchenden Problemen in der Ausbildung, oder soll ich sagen: Die Fähigkeit zur dauernden Selbstmotivation, Selbstdisziplin, Biss, gesunde Härte und Siegeswillen. Genau das brauche ich aber, sowohl für die Ausbildung über 2 - 3 Jahre bis zum ersten Einsatz und auf dem Trail. Warum lernen wir nicht einfach von unseren Hunden ? Nein, die sollen funktionieren wie ein technisches Gerät und das tun sie einfach nicht immer. Dann sind wir sauer, weil sie nicht unseren Ansprüchen entsprechen, uns zu befriedigen, statt sie zu verstehen und voneinander zu lernen und zusammen zu wachsen als Team.


    Herzliche Grüße


    Geronimo


    PS: Übrigens, ich mag Königspudel sehr gerne. Eine meiner Visionen wäre (dies ist kein Witz, sondern ich bin halt seltsam und eigenwillig !), einen dieser intelligenten Königspudel zu einem Wasser - Jagdhund oder einem Rettungshund für die Wassersuche auszubilden, damit bei einer Prüfung als Wassersuchhund anzutreten und die anderen hoch gehypten Hunde und deren - wahrscheinlich mitleidig lächelnden Haltern - gnadenlos zu deklassieren. Ich glaube, das geht. D a s wäre ein echter Spaß ! Wahrscheinlich würde ich den Pudel Charles (nach Charles Baudelaire, dem französischen Dichter) oder Horst nennen, er hätte einen rosa Seidenschal (wie Baudelaire) und einen Haarschnitt wie ein amerikanischer Jarhead (ähnlich Irokesenschnitt). Habe übrigens mal einen Königspudel kennen gelernt, der richtig gut im Trailen war. Leider wollte Frauchen nur Beschäftigung.


    Freundliche Grüße


    Geronimo

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