Baby da, Hund ist komisch

  • Hallo,


    wir haben einen 6-monatigen Sohn. Unser Hund (7-jähriger Appenzeller Sennenhund) benimmt sich seit einiger Zeit komisch. Wir haben von Anfang an versucht, unseren Hund mit einzubeziehen und ihn nicht zu vernachlässigen. Ich glaube, wir knuddeln jetzt noch mehr mit ihm als vorher.
    Am Anfang hat unser Hund sich während des Stillens oft zu mir gesetzt, vor bzw. auf meine Füße. Er war total vorsichtig mit dem Kleinen. Er hat nur vorsichtig an ihm geschnüffelt, wobei er größeren Kindern gerne mal durchs Gesicht leckt ;)


    So, nun zu meinem Problem: Seit unser Sohn Brei bekommt, ist unser Hund total komisch während der Breifütterung.
    Er läuft hechelnd durch die Gegend, möchte am Liebsten immer sofort in den Garten. Wenn ich ihm während der Fütterung auch Leckerlis etc gebe, dann frisst er sie manchmal sogar m´nicht oder lässt Krümel liegen, was er sonst NIE macht, da er alles frisst, was er kriegen kann.


    Kann mir jemand einen Grund für dieses Verhalten nennen? Es scheint ja riesen Stress für ihn zu sein. Ich möchte auch nicht, dass mein Hund den ganzen Tag im Garten verbringt, er soll ja auch bei uns sein.


    Was können wir machen, damit er mit der Situation besser umgeht?


    Ich könnte mir denken, dass er das Stillen oder die Flasche nicht so sehr mit Nahrungsaufnahme verbindet, aber die Breifütterung schon, oder? Ist es Futterneid? Aber dann würde er doch die Leckerlis, die er dann bekommt, auch fressen, oder?


    Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen,


    vielen Dank,


    LG Molly

  • Es liest sich, als wäre dein Hund gestresst.
    Vielleicht verbindet er irgendwas mit dem Breigeruch, zB aus seiner Welpenzeit? - Da wird man aber kaum hinterkommen. Ich würde es deshalb pragmatisch angehen.


    Spontan fiel mir ein: Was passiert wohl, wenn du ihm etwas von dem Brei abgibst? Vielleicht ist er im Stress, weil er den Geruch erinnert, das aber nicht zur jetzigen Situation passt, zB weil der Brei nicht für ihn ist oder nicht das passiert, was früher mal bei diesem Geruch passierte...?
    Insofern würde ich mal ausprobieren, was passiert, wenn er einen Happen Brei in seinen Napf abkriegt.


    Es liest sich für mich aber nicht nach Futterneid oder Rivalität!
    Und ich finde es klasse, dass sich dein Hund der Situation entzieht und nicht die Spur nach vorne geht (machen manche Hunde ja auch bei Stress) :gut:



    Man könnte auch desensibilisieren, also den Abstand zum Stressor (hier wohl dem Brei) variieren, bis der Hund keine Stresssymptome mehr zeigt. Der Abstand wird dann wieder verringert, aber man bleibt immer unter der Panikgrenze (= hecheln, nichts mehr fressen, flüchten wollen).
    Ich weiß nicht, ob das bei euch in der Wohnung/Situation geht.


    Eine weitere Möglichkeit wäre, ihm die Situation schön zu füttern. Ihm etwas noch Leckeres als bisher geben und auch das, bevor er so gestresst ist, also zeitlich vor der Fütterung des Babys bzw. vor dem Breigeruch. Und dann in die Leckerei hinein den Brei aufzutischen, so dass sich die beiden Reize koppeln und schließlich der Brei auch gut ist (= "schön füttern").
    Vielleicht war es ein Timingproblem, dass es bisher so nicht geklappt hat, weil du das Leckere zu spät gegeben hast.

  • Hallo,
    leider weiß ich nicht was dein Hund für ein Problem hat.
    Ich würde ihm allerdings bei der Nahrungsaufnahme des Kleinkindes nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenken.
    Diese Zeit gehört dem Baby.
    Der Hund kann vorher oder nachher ein Leckerle bekommen. Gerne kann er auch auf seinen Platz bis wieder Zeit für ihn ist.


    Friederike

  • Hallo BigJoy,


    vielen Dank für Deine Antwort.
    Dass es an dem Breigeruch liegt, kann ich mir nicht vorstellen, da er es auch bei dem Abend-Milchbrei macht, der so gut wie gar nicht riecht.
    Der Einwand mit dem Timing ist eine gute Idee. Ich werde mal versuchen, ihm vor dem Brei was Tolles zu geben.
    Mir fällt noch ein, dass unser Hund zu Beginn der Breieinführung während der Fütterung immer zu mir kam und mich angestupst hat. Ich habe versucht, ihn zu beachten, aber das ging nicht wirklich, da ich ja beide Hände fürs Füttern brauchte. Erst nach einigen Tagen fing er mit dem Hecheln und der "Flucht" an.


    Ich hoffe, wir kriegen das Problem in den Griff, er tut mir dann einfach so leid :( :


    LG

  • Hallo!


    Mach dich nicht verrückt. Ich würde ihn einfach machen lassen, gar nicht beachten. Kann sein das er Stress hat, warum auch immer, aber du mußt ja nun deinen Sohn füttern. Und da das ja nunmal mehrmals täglich passiert wird sich der Hund dran gewöhnen. Ich denke je mehr "Beachtung" du ihm in der Situation schenkst desto schlimmer wird es. Und ich spreche aus Erfahrung: Xenia hat(te) extreme Geräuschangst und war super gestresst als mein Sohn anfing "laut" (spielen, nicht schreien) zu werden. Sie tat mir auch so leid, aber was soll ich sagen? Mittlerweile juckt sie es nicht mal mehr wenn er mit Quietschetieren spielt. Und spätestens wenn dein Kleiner anfängt selber zu essen wird jede Mahlzeit deines Sohnes zum absolutem Highlight :D :hust:

  • Ja, wenn du deinen Sohn fütterst oder versuchst deinen Hund vorher, währenddessen oder nachher durch leckerchen oder so zu beruhigen oder abzulenken, machst du für den Hund ne riesen Sache draus. Sag deinem Hund also was er zu tun hat. Schick ihn auf seinen Platz. Fütter deinen Jungen und löse das Kommando wenn du fertig bist wieder auf. wenn dein Hund jault, dann nur, weil er das ganze nicht einschätzen kann und er nicht weiß, wie er sich verhalten soll. Also hilf deinem Hund und sag ihm wie er mit der Situation umzugehen hat. Ab auf seinen platz und gut ist. Hunde können nicht sprechen...könnten sie es, würde er dich wahrscheinlich fragen "hä, was machst du da, dass kenn ich nicht...was soll ich denn jetzt tun?" Du würdest antworten " hundi, das ist nichts besonderes, leg dich auf deinen platz, alles ist okay!"

  • Jetzt, wo ich die anderen Beiträge gelesen habe, muss ich über meinen schmunzeln ;)
    Da bin ich wohl übers Ziel hinaus geschossen :lol: Und würde auch sagen: Mach es, wie die anderen sagen, also Parole "kein Gedöns drummachen" :smile:

  • Da bin ich aber froh, dass ich mich mit meiner unspektakulären Meinung und drei nicht verhungerten Kindern in
    Hundegellschaft nicht so einsam auf weiter Flur fühle.
    Ich danke euch. :)


    Friederike

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!