Schütteln auf dem Trail

  • Liebe Fories,


    vor 2 Wochen haben wir mit unseren Bloodhounds mit der Truppe von Hans Jörg Kaminski (Tactical Dog Enterprises) in Bredstedt (bei Husum) trainiert. Hans Jörg und seine Frau haben Bloodhounds und Grand Bleu de Gascogne bzw. Petit Bleu de Gascogne (also: auch Hounds = Meutehunde). Das Training war klasse und alle Hunde auf sehr hohem Niveau. Natürlich tauscht man während des Trainings Erfahrungen aus. Dabei sind wir unter anderem auf die Frage gekommen: Warum schütteln sich die Personenspürhunde (vor allem im Kopfbereich) auf dem Trail ?
    Hans Jörgs und meine Interpretation: Die Hounds schütteln ihre Nase frei, z.B. weil sie zuviel Geruch haben, um danach besser arbeiten zu können. Ich bin mir sicher, dass dies für meinen Google und unsere Shania 100 %ig richtig ist. Wir waren uns aber auch sicher, dass andere Rassen dasselbe tun, aber es bedeutet einen klaren Hinweis auf einen Negativ, ist also ein Abbruchsignal. Hans Jörg führte das Beispiel eines Rottweilers an, den er im Training hatte.


    Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Schütteln auf dem Trail ? Gibt es weitere Interpretationen ?


    Freundliche Grüße


    Geronimo

  • "Nase freischütteln" ist ja süß!
    Ich denke eher, dass die Hunde damit Aufregung und Anspannung abschütteln. Ob das jetzt Anspannung ist, weil sie in ein Negativ gelaufen sind und sich neu sortieren müssen oder weil die ganze Suche sowieso so aufregend ist, ist wahrscheinlich von Hund zu Hund unterschiedlich. Meine schüttelt sich auch zwischendurch mal auf dem Trail. Sie ist auf alle Fälle nach dem Schütteln wieder besser bei der Sache!

  • Liebe Phantomaus,


    das mit dem Negativ ist zumindest für meine Hunde nicht stimmig, die Hunde laufen danach in dieselbe (richtige) Richtung weiter.


    Grüße


    Geronimo

  • Hab zwar keine Mantrailer, aber meine eine schüttelt sich auf langen Suchen kurz, die andere muss nach einiger Zeit Pipi machen. Denke die bauen Stress ab. Beide arbeiten danach zuverlässig weiter.

  • Hmm, ich kenne die These, die du für die Hounds propagierst. Keine Ahnung, ob es zutrifft, habe keinen in der Gruppe...


    Was ich sehen kann: die Nicht-Hounds schütteln sich aus verschiedenen Gründen, und in verschiedenen Situationen. Manchmal ist es wohl tatsächlich Stress abschütteln, oder Übersprunghandlung. Oft geschieht es nach Kontrolle einer Option an einer Kreuzung oder am Abgang, wenn dort Negativ war. Der Hund hat intensiv gesucht, dann dreht er ab, schüttelt sich und sucht weiter, meist direkt in die korrekte Richtung. Das zeigt vor allem meine Hündin oft.


    Die andere Situation ist oft die, bei der der Hund eine geruchliche Ablenkung "mitgenommen" hat. Sei es von selber, oder sei es, dass sein HF ihn an den Job erinnert hat, Hund schüttelt sich und widmet sich dann wieder konzentriert dem Trail. Auch das könnte man als Stressabbau deuten, die Lösung eines Motivationskonflikts. Ich habe auch schon die Theorie gelesen, dass der Hund sich dadurch den zu suchenden Geruch wieder in Erinnerung ruft.


    Wir werden es wohl nie erfahren....

  • Zitat

    Liebe Phantomaus,
    das mit dem Negativ ist zumindest für meine Hunde nicht stimmig, die Hunde laufen danach in dieselbe (richtige) Richtung weiter.


    Ist bei uns genauso. Mein Hund schüttelt sich auch auf der richtigen Spur. Ich wäre von alleine auch gar nicht auf "schütteln zeigt Negativ an" gekommen, hatte aber aus Deinem ersten Beitrag herausgelesen, als ob Du da Beobachtungen gemacht hättest:

    Zitat

    Wir waren uns aber auch sicher, dass andere Rassen dasselbe tun, aber es bedeutet einen klaren Hinweis auf einen Negativ, ist also ein Abbruchsignal.


    Das hatte ich so verstanden wie "wenn ein Hund einer anderen Rasse sich bei der Suche schüttelt, dann hat er sich verirrt." Und das wollte ich so nicht auf den anderen Rassen sitzen lassen ;-)


    Und ich glaube, dass es bei meinem Labrador so ist, wie naijra es auch beschreibt: Einmal kurz den Stress aus dem Hirn schütteln und dann auf der gleichen Spur mit frischer Konzentration weitermachen.

  • Alles klar, Phantomaus,


    dann war das ein Missverständnis. Auch bei anderen Rassen kann das so sein wie Hounds, ich kann aber nur für Hounds sprechen, insbesondere Bloodies. Genau deswegen interessiert es mich, wie Besitzer anderer Rassen oder Mixe das interpretieren bzw. welche Erfahrungen sie damit gemacht haben. Das Schütteln ist natürlich nicht zwangsläufig bei allen anderen Rassen ein Zeichen für Negativ (das wäre schön, weil dann so einfach), sondern bei dem Rottweiler war der Einzelfall gemeint, wo dies wirklich ein gutes erkennbares Merkmal für einen Abbruch war. Wie aus den Beiträgen anderer Fories erkennbar, ist ja genau dies das Problem. Das Verhalten des Schüttelns ist leider mehrfach interpretierbar, hat verschiedene Bedeutungen. Genau das macht es ja so schwierig. Worum es mir geht, ist, eine möglichst große Bandbreite möglicher Interpretationen zu haben, um dann im Einzelfall genauer experimentell erproben und analysieren zu können, was bedeutet es bei diesem Hund genau und wie können wir das für das Lesen des Hundes auf dem Trail nutzen.


    Ich hoffe, ich habe es halbwegs verständlich erklärt.


    Freundliche Grüße


    Geronimo

  • Auch wenn das Thema schon ein paar Tage her ist:


    Milka (Flat-Coated Retriever) schüttelt sich am Anfang des Trails, aber hauptsächlich am ganzen Körper zum Stressabbau/einschütteln ins Geschirr, einfach weil sie das Geschirr nicht mag aber wie sagte eine Dame hier aus dem Forum: ich geh gern ins Freibad, aber der Bikini ist dazu notwendiges Übel...


    HickUp (Basset Hound) schüttelt sich wenn er Schwierigkeiten hat, sei es jetzt als negativ oder allgemein als schwierige Situation für ihn. Bei ihm ist es eine Konzentrationssache. Wenn er gar nicht weiterkommt dann kratzt er sich mal munter

  • Genna schüttelt sich am Start also wenn sie in ihren Arbeitsmodus schaltet.
    Wenn sie sich auf dem Trail schüttelt ist es ein Zeichen das sie sich für eine Richtung entschieden hat.
    also eher ein positiv als ein negativ :p

  • Zitat

    ... Oft geschieht es nach Kontrolle einer Option an einer Kreuzung oder am Abgang, wenn dort Negativ war. Der Hund hat intensiv gesucht, dann dreht er ab, schüttelt sich und sucht weiter, meist direkt in die korrekte Richtung.....


    In solchen Kontexten zeigt eine meiner Hündinnen dieses Schüttel-Verhalten auch. Wenn sie sich in für sie schwierigen Situationen entschieden hat, wird vor dem Weitersuchen geschüttelt.

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