"Auslastung", "Hundesport" - nötig, überflüssig, schädlich?

  • Zitat

    Und wo besteht der Unterschied für den Hund?

    Mara wurde als reiner Familienhund "angeschafft". Durch die Welpen- und Junghundestunde im Verein kamen wir dann zum THS. Mara liebt es und ich auch. Und es ist - wenn man auf Vierkampf trainiert die perfekte Mischung aus Action (Laufdisziplinen) und ruhigem Gehorsam (Unterordnung).

    Müsste ich mir jetzt einen Hund zulegen, würde ich definitiv eine Rasse wählen, die vom Standard her auch für THS geeignet ist. Ergo würde ich mir einen Hund FÜR den Sport kaufen. Warum sollte es diesem Hund dann bei mir schlechter gehen als Mara jetzt?

    Wo habe ich geschrieben, dass es dem Hund schlecht gehen würde? :???:

    Ich hab mit der Aussage nur versucht, Bonadea zu erklären, wie ich den Unterschied zwischen "in erster Linie Familienhund" & "in erster Linie Sporthund" in meinen vorherigen Beiträgen definiere

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    Der Unterschied besteht für mich darin, daß ihr es mit Mara so genommen habt wie es kam. Ihr habt durch die Hundeschule THS kennen gelernt und für euch entdeckt. Du bist also ohne Erwartungen an die Sache heran gegangen. Folglich konnte Mara auch keine enttäuschen. Wäre Mara für THS vollkommen ungeeignet gewesen wärst du vermutlich auch nie auf die Idee gekommen es mal mit ihr ausprobieren und hättest auch nichts vermisst. In dem Moment in dem man sich einen Hund aussucht mit dem man eine bestimmte Sportart machen kann besteht immer die Gefahr, daß man den Hund irgendwo hineindrückt wo er nicht hinein passt, weil man selbst den Hundesport gerne betreiben möchte.

    LG

    Franziska mit Till

    Einerseits ja. Aber - es geht ja genauso auch anders rum. Ich suche mir einen Hund aus mit dem ich nix tun will. Aber der ist mit seinem Sofa-dasein einfach nicht zufrieden. Trotzdem habe ich keinen Bock mich zu bewegen, den Hund auszulasten und presse ihn in dem Fall ins Couchpotatoe-Förmchen.

    Wir hatten im Verein eine Familie mit einem Mini-Aussie-Rüden. Vater und Tochter wollten diese Rasse, Mutter hätte lieber wieder einen Berner oder Goldie gehabt, musste sich aber fügen. Nun ratet mal, wer den Hund jetzt "an der Backe" hat? Die Frau tut mir richtig leid. Und sie hat es wirklich probiert, beim THS, beim Agility, der Hund hatte wirklich Spaß am Sport, aber sie nicht. Sie kam nur noch unregelmäßig, dann kamen Ausreden (der Hund kommt mit bestimmten anderen rüden nicht klar, usw.), dann kam sie gar nicht mehr.
    Neulich hörte ich, dass der Hund mittlerweile nur noch am Rad dreht, immer noch in regelmäßigen Abständen die Wohnungseinrichtung zerstört, deshalb die meiste Zeit alleine im Garten verbringt, bei Spaziergängen kaum noch Händelbar ist.

    Das ganze hat doch gar nichts mit Sport - ja oder nein - zu tun. Man kann es auf beide Arten genauso oft richtig oder falsch machen.

    Das will ich damit sagen.

    @ Sakura:
    Das ist richtig. Da wir gerade für die BH trainieren üben wir auch die Ablage. Und ja, die meisten unserer Hunde liegen völlig entspannt am Rande während die anderen die Laufdisziplinen üben.

    wie gesagt, es kommt bei beidem immer darauf an WIE man es macht, hundegerecht oder nicht, und die Gefahr, es falsch zu machen sehe ich bei beiden Varianten gleichermaßen

  • Übrigens weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man das mit dem "aufgepushter Hund nie Powersportart wie Agility" NICHT pauschalisieren darf !!!


    Sieht man meine Hündin denkt jeder normale Mensch sofort "um Gottes Willen mit so nem Hund nie Agi. Die wird ja noch verrückter" :muede: Aber PUSTEKUCHEN !! Dieser Hund ist von all meinen Hunden im Agi die die am konzentriertesten und gemühtesten arbeitet und am aller meisten "denkt" !!

  • Das man Hundesport zum Spaß macht ( auch und vielleicht vorallem zum eigenen) ist meines Erachtens völlig legitim, wenn es beiden Seiten Spaß macht. Ob der Hund diesen Sport BRAUCHT, ist eine andere Sache.
    Ich glaube, gerade in der Hütehundeszene wird da zuviel Wirbel drum gemacht. Da wird ja schon bevor der Welpe überhaupt da ist Gedanken drum gemacht wann der Hund ins Agility geht, wann ins Obedience, etc.
    ICH mache mit meinen beiden eigentlich keinen Hundesport und sie brauchen es auch nicht. Klar, meine Hunde versauern nicht den ganzen Tag, ich versteck auch mal Kekse oder bau im Garten ein paar Hindernisse auf, aber das verstehe ich weniger als Auslastung, sondern einfach als Vertreiben von Langeweile.
    Ich hoffe ihr versteht was ich meine... Also klar, ein Hund braucht Beschäftigung und sollte nicht irgendwo versauern, aber für diese Beschäftigung braucht es keinen Hundesport auf dem Hundeplatz (meine Meinung).

  • Es gibt 2 Extreme...
    Hund 1: kennt nur seinen Garten und kommt nur an Feiertagen einmal in die große Runde
    Hund 2: hat nen eigenen Stundenplan mit Lerneinheiten

    Ich sehe einen Mittelweg als das optimale an. Will der Hund etwas machen? Meistens ja, sei es nur ein kleines Kunststück lernen, sei es apportieren oder sei es was anderes..
    Ich kenne Hund 1 nur und hab für mich entschieden das es absolut nicht gut ist... Hundesport ist häufig auch einfach nur Beschäftigung mit! dem Hund und nicht nur pures "der Hund muss raus und wir gehen ne Runde", also beschäftigung für! den Hund.

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    Das man Hundesport zum Spaß macht ( auch und vielleicht vorallem zum eigenen) ist meines Erachtens völlig legitim, wenn es beiden Seiten Spaß macht. Ob der Hund diesen Sport BRAUCHT, ist eine andere Sache.
    Ich glaube, gerade in der Hütehundeszene wird da zuviel Wirbel drum gemacht. Da wird ja schon bevor der Welpe überhaupt da ist Gedanken drum gemacht wann der Hund ins Agility geht, wann ins Obedience, etc.
    ICH mache mit meinen beiden eigentlich keinen Hundesport und sie brauchen es auch nicht. Klar, meine Hunde versauern nicht den ganzen Tag, ich versteck auch mal Kekse oder bau im Garten ein paar Hindernisse auf, aber das verstehe ich weniger als Auslastung, sondern einfach als Vertreiben von Langeweile.
    Ich hoffe ihr versteht was ich meine... Also klar, ein Hund braucht Beschäftigung und sollte nicht irgendwo versauern, aber für diese Beschäftigung braucht es keinen Hundesport auf dem Hundeplatz (meine Meinung).

    So sehe ich das auch. Der Hundeplatz ist nur für den Halter, den braucht kein Hund.
    Klar kann man gewissen Sport gar nicht daheim machen wegen zB der Geräte oder Helfern mit Ausrüstung (Schutzhundesport) etc.

  • Sport zu machen mit dem Hund ist für mich eine sehr tolle und intensive Art, mit dem Hund zu kommunizieren und zusammen zu sein. Das ist für uns beide gut.

    Die Freude für beide Seiten, die da aufkeimt, und die Ruhe danach - das würde ich vermissen, wenn ich nichts machen würde mit der Kleinen (und bald auch mit dem Grossen). Es dient dem Menschen, dem Hund und der Beziehung beider, solange man es auf freiwilliger und freudvoller Basis macht.

  • Ich habe hier einen Hund sitzen, der hibbelig wird und das jagen und stöbern anfängt, wenn sie zu lange nichts tut. Dabei ist kein HuPla nötig oder HuSchu - etwas clickern, etwas UO, etwas suchen und fertig ist der Wauzi.
    Des Weiteren habe ich hier einen Hund sitzen, die wirklich gearbeitet hat. Die ihre Arbeit sehr gut und sehr sehr gerne gemacht hat und bei der meine Mum immer mal wieder behauptet, dass ich sie nicht auslasten würde und sie sich bei mir langweile. Vorletztes Wochenende hatte sie die Möglichkeit ihrer Arbeit mal wieder nachzugehen. Und was tut sie? Nichts! Die Schafe auf große Distanz durch zwei Zäune hindurch langsam am Zaun entlanggeschoben und Feierabend war. Nicht mal die typische Arbeitshaltung hat sie eingenommen.

    Mit der Dicken will ich demnächst tatsächlich zum HuPla und mit ihr für die BH lernen, weil sie diese Kopfarbeit sehr gern macht und ich mir keine Fehler einbauen will. Auch Longieren möchte ich gern mit ihr, damit sie für mich auf Distanz noch etwas besser zu führen ist. Omi bekommt ihr Gnadenbrot und darf immer wieder mit mir tricksen, ein wenig clickern und so viel schlafen wie sie mag.


    Es kommt also massiv auf den entsprechenden Hund an. Ich kenne welche, die als reine Familienhunde überglücklich sind und noch nie Arbeit hatten, genauso kenne ich aber auch Sporthunde, die unerträglich werden, wenn sie lange nicht durften.

  • Ich finde Hundesport sehr gut, da der Hund und Halter viel lernen und Spaß dabei haben und gleichzeitig ist auch der Hund ausgepowert und zufrieden.
    Ich gehe regelmäßig auf den Hundeplatz zuschauen und es macht mir beim zusehen unheimlich viel Spaß.

    Ich finde es nicht schlimm, wenn man einen Hund als Familienhund hält, aber beschäftigt sollte er schon, das brauchen aber nicht alle, den meisten reich das Dasein, meine Meinung.

  • Zitat

    Wenn ich mir anschaue, was ich draußen für Hunden begegne, dann finde ich es schon sehr auffällig, dass gerade die Leute, die sich keinen Kopf um irgendwelche Auslastung machen (und es auch ansonsten mit der Hundehaltung nicht ganz so genau nehmen), fast immer sehr ausgeglichene Hunde bei sich haben.

    Lustig, wie doch die Wahrnehmung unterschiedlich sein kann.

    Ich sehe gerade die Hunde, bei denen sich die Leute keinen Kopf um Auslastung machen - die "nur Familienhunde" mit "nur Spazierengehen" - , die jung völlig unausgeglichene, hibbelige, nervöse Hunde sind. Und später dann werden sie immer lethargischer und phlegmathischer.

    Umgekehrt sind der grösste Teil der Hunde, bei denen auf adäquate Auslastung geachtet wird, eher ruhig und ausgeglichen.

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