"Auslastung", "Hundesport" - nötig, überflüssig, schädlich?

  • Ich seh das mit der Auslastung ganz relaxed:
    Ein Hund bringt bestimmte Dinge mit - Potential.
    Das setzt sich zusammen aus Energie, Temperament und Trieben.
    Er möchte sich in gewisser Weise "ausleben".

    Da zieh ich mal einfach die Parallele zum Menschen: ich persönlich find jetzt Golfen, bei dem man mit nem Caddy von Loch zu Loch fährt im Verhältnis zu Fußball keinen Sport.

    Also wird was gesucht, bei dem der Hund sein Potential erfolgreich einbringen kann.

    Wieder Parallele zum Menschen: wenn ich gerne nen Marathon schaffen will - wird mich die Golferei nicht befriedigen.

    Dann landet man beim Sport oder bei der Auslastung.

    Mensch: ich mach beim öffentlichen B2Run mit - oder ich lauf zur Gaudi die Moosrunde.

    Damit gibts aber kein "Gut" oder kein "Schlecht". Es gibt Golfer, es gibt Fußballer und es gibt Marathonläufer.
    Und jeder ist glücklich mit dem was er tut.

    Blöd wirds erst dann, wenn einen ein anderer zu was zwingt:
    Sieht man auch bei den Menschen: das Kind muss Klavier, Tennis und Balett - mit totaler Verweigerung in der Pubertät.

    Drum denke ich, es ist wichtig einen ehrlichen Blick auf das Potential seines Hundes zu werfen, auch körperlich und psychisch. Viel wichtiger als darüber zu diskutieren was richtig und was falsch bei anderen ist.

  • Guter Beitrag Wonder2009 :gut:

    Den gemeinsamen Weg zu seinem Hund und somit zu einem harmonischen Hundehalterteam zu finden, ist in meinen Augen ohnehin der Kernpunkt aller Dinge für das wunderschöne Hobby Hund.

  • Ich find es immer wieder interessant, wie andere Leute meinen zu wissen, was meinen Hunden gut tut oder auch nicht. Was diese Leute mit ihrem Hund machen, hat bitteschön akzeptiert zu werden. Aber dann schön 'einmischen' in den Umgang anderer Leute mit deren Hunde.


    Ja meine haben Streß im Sport. Ja sie fahren teilweise auch hoch wenn es Gassi geht. Und trotzdem können die runterfahren (Kalle besser als Pan bzw. Pan mußte es lernen). Und trotzdem geht es diesen Hund gut. Ob das nun jeder Person gefällt oder nicht, ist mir wumpe..

    Btw. Thema Streß. Schön wenn man einen Hund hat, bei dem man den Streßauslöser abstellen kann, wenn der Hund nicht damit umgehen kann. Bei Juri geht das nicht. Der hat jeden Tag Streß. Tja und nu?

  • Wenn mir anschaue, welchen Stressfaktoren mein Hund als Stadthund jeden Tag ausgesetzt ist, ist sein Hochdrehen beim Agility, wenn er meint nach unserem Durchgang nochmal über den Platz fegen zu müssen, Pippifax. Jeder kennt seinen Hund am besten und kann am besten beurteilen, was er "braucht" und was nicht, vieles ist meiner Meinung nach anerzogen bzw. antrainiert, mehr oder weniger formt doch jeder seinen Hund so, wie er ihn haben möchte, wenn auch unbewusst. Und man kann einen Hund, der generell gestresst ist ja schlecht von allen Umweltreizen fernhalten, "da muss er durch" in einem gewissen Rahmen, meiner Meinung nach. Wenn ich Stress an der Arbeit habe, schickt mich mein Chef auch nicht heim auf die Couch.

  • Schlussendlich kommt noch dazu, dass man zwischen Eustress und Distress unterscheiden sollte. Es ist halt nunmal nicht das gleiche, auch wenn es gerne in einen Topf geworfen wird.

    Da ist der Hund der "entspannte " und "glückliche" , der möglichst keine Gefühlsregung zeigt und möglichst regungslos rumliegt/steht/sitzt.
    Ist natürlich auch für einen selbst am praktischsten.

    Ist der Hund das nicht, liegt es auch immer an anderen - böse Trainer, Böser Sport, böser Hund. Die Option, dass es schlicht und einfach daran liegt, dass man selbst sich den Hund so macht, wird halt mal ausgelassen. Da beschäftigt man den Hund lieber garnicht mehr (weder körperlich und geistig ) und versucht ihn so zum langzeitarbeitslosen aus Möglichkeit B zu machen um allem aus dem Weg zu gehen.... Und dafür soll's dann noch Applaus geben.

    "Blöd" wird's dann nur, wenn der Hund einem Typ angehört, der sich nicht so komplett abstumpfen lässt. Bei dem wird das dann gerne zum Kreislauf... Weniger Bewegung /Beschäftigung, ausflippen bei kleinen Dingen. Also noch weniger... Und ja, man ahnt es schon.

  • Sollte man vielleicht das mal lesen:


    Quelle: http://mymonk.de/positiver-stress/

  • Ich kapiere gerade nicht so recht, wo hier das Statement Stress ist böse herkommt und wo gesagt wird, das ein Hund, der auch mal Gas gibt, gleich ein unausgeglichener Hibbel ist, der nicht abschalten kann. :ka:

    Viele Grüße
    Frank

  • Ich hab hier jetzt nicht jedes Statement gelesen, aber wwenn man in die reale Welt hinausgeht trifft man gerade bei Anhängern bestimmter Trainingsrichtungen die Pauschalaussage Stress=böse

    Und meist wird Sport ja auch mit dieser Begründung abgelehnt, es dreht den Hund hoch, es stresst den Hund, es besteht die Gefahr dass der Hund komplett instrumentalisiert wird.... nein Sportler kriegen hier keinen Hund (dutzend mal im TH gehört)

    Ich gehöre auch zu den Leuten die ihre Hunde gern etwas angekratzt haben. Das bedeutet nicht, dass meine Hunde 24 Stunden durch die Welt stressen und hibbeln, aber sie dürfen in einzelnen Situationen ruhig mal hochdrehen, gern auch mal bis an den oberen Rand des Drehzahlmessers, so lange sie sich noch soweit unter Kontrolle haben, dass man sie auch wieder runterholen kann.

    Mir ist bewusst, dass in der heutigen Gesellschaft ein anderes Bild als "guter Hund" propagiert wird, die sehen dann so aus wie der Labi-Mix der hier immer spazieren geht. Der ist eigentlich schon scheintot Beim Spaziergang schleicht er mit hängendem Kopf und hängender Rute einen halben Meter hinter seinen Besitzern her und der erzählt auch ganz stolz, dass der Hund auch daheim den ganzen Tag auf seiner Decke liegt und sich nicht rührt. Ein ganz braver Hund eben....
    Ich wär da nicht stolz drauf, sondern extrem besorgt und würde den Hund erstmal in die TK schleppen und von Kopf bis Fuß durchchecken lassen, was mit dem kaputt ist...

    Aber ich habe ja auch überdrehte Sporthunde, ich verstehe nichts von "braven Hunden" :hust:

  • Wer meint, ein ruhig wartender Hund sei nicht triebig genug kennt die falschen Hunde.
    Unter den Jagdhunden ist sowas Gott sei Dank erwünschtes Verhalten und die Hunde können arbeiten, das beweisen sie auf der Jagd oder auf der simulierten Sportjagd, bei den Dummies.

    Und ich könnte jetzt Murmelchen 1a zitieren, denn anscheinend meint hier ja auch wieder jeder besser wissen zu müssen, was anderer Leute Hunde brauchen.
    Meinungen sind subjektiv und die Tatsache, dass sich manche Sportler jetzt in die Ecke gedrängt fühlen und um sich beißen müssen hat schon irgendwas von "getroffene Hunde bellen.."

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